ich bin neu hier im Forum und versuche Hilfe bzw. Ratschläge und Tipps von gleichgesinnten und Experten zu bekommen.
Als erstes zu meiner Person:
Ich bin 20 Jahre jung, männlich, habe eine abgeschlossene Berufsausbildung und bin derzeit im Ausendienst tätig. Seit gut 3 Jahren lebe ich in einer festen Beziehung und seit 2 Jahren wohne ich mit meiner Lebensgefährtin in einer eigenen Wohung.
Leider habe ich immer wieder Panikattacken und Angstzustände, ich habe das Gefühl die Ärzte nehmen mich nicht ernst, daher möchte ich nun Versuchen hier Anschluss zu finden.
Ich muss leider ein bisschen weiter ausholen...
Meine erste Erfahrung mit der "Angst" habe ich im Oktober 2011 gemacht. Ich konnte nur schlecht hören und ging zum Ohrenarzt, der spülte mir die Ohren aus und alles war okay.
Leider lies ich auf der Rückfahrt nach Hause das Autofenster einen spalt auf, wodurch sich mein Ohr inkl. Mittelohr entzündete - ohne Schmerzen.
2 Abende später stand ich auf einem Parkplatz mit meiner Freundin und schloss gerade das Auto ab, plötzlich wurde mir extrem schwindelig und ich hatte das Gefühl ich müsse brechen. Ich bekam Angst weil dieses Symptom so plötzlich kam, ohne Schmerzen, ohne alles. Am morgen darauf ging ich zum Hausarzt, der verschrieb mir ein Ersatz/Re-Import Antibiotika.. 5x1 Tablette. Am 3. Tag der Einnahme gings dann richtig los, ich hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen, einen riesen Klos im Hals und musste ständig vor die Tür weil ich dachte ich ersticke. Dann hatte ich Nasenbluten und dachte ich habe einen Hirntumor, wenige Minuten später fragte ich mich wie ich auf sowas komme. Die Tage danach hatte ich 4-5 mal täglich diese unkontrollierbare Panik und musste ständig vor die Tür. Ich konnte nicht in großen Einkaufszentren bleiben, musste raus, hatte Angst.
Nachdem ich alles meiner Mutter erzählt hatte, hat die mir eine Überweisung in die psychiatrische Institutsambulanz besorgt wo ich dank der Kontakte meines Vaters nach 2 Tagen warten gleich einen Termin mit dem Oberarzt bekam. Ich war erstmal beruhigt und erfreut das mir jemand helfen wird.
Aber Pustekuchen - habe alles erzählt, er hat mich nach meiner Beziehung gefragt wie mein Job läuft usw.. dann fragte er wie lange er mich Krank schreiben sollte... ich antwortete garnicht! ich arbeite gerne, ich bin hier damit mir geholfen wird... 10 Minuten später hatte ich dann ein Rezept für Johanniskraut... und die 3 Besuche danach waren immer nur 10 Minuten in denen ich nur erzählt habe und sonst nichts...
Mit dem Johanniskraut gings mir etwas besser, ich habe nach und nach gelernt das ganze zu kontrollieren und meinen Alltag damit zu meistern..
Leider macht mich der Zustand wirklich fertig, war also nochmal beim Hausarzt, ohne Überweisung, ich glaube die nehmen mich nicht ernst.
Für meine Freundin ist das auch eine ganz schöne Belastung, sie muss immer fühlen, gucken und mein Herz hören und allsowas damit ich mich beruhige..
Hier mal eine Liste der Krankheiten die ich mir am häufigsten einbilde / vor denen ich am häufigsten Angst habe:+
- Hodenkrebs (Muss ich täglich untersuchen)
- Parkinson (Halte ca. 4 mal täglich meine Hand ausgestreckt zur kontrolle)
- MS (Multiple Sklerose) (fühle regelmäßig die härte meiner Muskeln, und verfalle da schnell in Panik)
- Hirntumore (Durch Kopfschmerzen oder Druckschmerzen an einem kleinen Punkt)
- Schlaganfälle (Kribbeln/Gänsehaut auf dem Kopf, auch einseitig, in der Panik kommen Sehstörungen und Schwindel dazu)
- Kehlkopfkrebs (wurde schon untersucht, ohne Befund)
- Lungenkrebs (Bin Raucher)
- Herzinfakte / Herzkrankheiten (Bruststechen wahrscheinlich vom Rücken, zieht in linken Arm, einbildung?!)
- Darmkrebs (Kann zurzeit schlecht auf Toilette zumindest glaube ich das, nehme aber Eisentabletten die den Stuhlgang verändern.)
- Magengeschwüre (Rauchen, manchmal Bauchschmerzen)
- Geschwüre an der Wirbelsäule / Bandscheibenvorfall (Rückenschmerzen einseitig, ziehen ins Bein)
- Nierenversagen / Nierenerkrankungen (Rückenschmerzen im Lendenbereich)
Das "habe" ich alles regelmäßig...
Der schlimmste Moment ist wohl der in dem man merkt das man 20 Jahre alt ist und sich soviele, oft tödliche, Krankheiten einbildet obwohl es in die Richtung noch nie einen Befund, oder gar nur irgendeine Operation gegeben hat.
Der Moment in dem einen das alles einholt, in dem man merkt wie man sein Umfeld damit belastet, alle die man gern hat...
Wenn man festentschlossen zum Arzt geht um sich helfen zu lassen um vielleicht eine Therapie oder sowas zu machen.. und dann wieder angelächelt wird und man ohne Hilfe nach Hause geht.
Danke an alle die diesen Beitrag gelesen haben und mir Ratschläge, Tipps oder Anlaufpunkte nennen können!
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