bin mir zwar nicht ganz sicher, ob mein beitrag in dieses forum passt, aber mich würde interessieren, was andere dazu denken.
ich bin weiblich, 27 jahre alt und seit etwa einem halben jahr bei einer psychiaterin in therapie. die dame hat eine psychoanalytische ausrichtung und wurde mir von einer anderen ärztin empfohlen. zu der therapie hatte ich mich entschlossen, weil ich immer mal wieder unter starken eifersuchtsgefühlen leide und damit wohl auch teils meinen freund belaste. auch fühle ich mich von ihm sehr abhängig und bin in bezug auf ihn sehr empfindlich...obwohl die beziehung insgesamt super läuft und er ein sehr liebevoller partner ist. etwas anderes, worüber ich nicht so glücklich bin, ist die tatsache, dass ich kaum einen freundeskreis habe und mir bei neuen bekanntschaften schwer tue, etwas aufzubauen.
die psychiaterin geht soweit gut auf mich ein. ich denke, sie versteht, worum es mir geht. allerdings bin ich mir unsicher, ob mir die sache abgesehen von den durchaus angenehmen gesprächen mit ihr, etwas bringt. ich möchte mich auf das jetzt und die zukunft konzentrieren, aber in der theapie unterhalten wir uns häufig über meine kindheit sowie das verhältnis zu meinen eltern.
ich das mittlere von drei kindern. meine eltern sind noch zusammen. allerdings waren wir von klein auf, d.h. vom säuglingsalter an, unter der woche bei einem anderen, kindelosen ehepaar zuhause. beide stammen aus dem sozialen/pädagogischen bereich und haben sich, soweit ich mich zurück erinnern kann, vorbildlich um uns gekümmert. wir hatten in dem grossen haus unsere eigenen zimmer, übernachteten von montag bis freitag dort und fuhren auch für ein bis zwei wochen pro jahr zusammen in die ferien. an den wochenenden musste ich zu meinen eltern. ich ging sehr ungern. mutter und vater arbeiteten vollzeit, hauptsächlich aus finanziellen gründen (mein vater hat ein kleines einkommen), das arrangement war aber wohl hauptsächlich die idee meiner mutter und mein vater mischte sich nicht gross ein.
seit ich etwa 20 bin, hat sich das verhältnis zu meinen eltern gebessert. mit meiner mutter gehe ich z.b. gerne auswärts essen, einkaufen oder unternehme mit ihr einen ausflug, sie ist für ihr alter ziemlich jugendlich unterwegs. wenns drauf ankommt, kann sie zwar auch recht dominant ("ich bin deine mutter!!") auftreten, aber insgesamt läuft es gut und ich bin dankbar für den frieden.
ich weiss nicht, ob es gut ist, dass ich jetzt im rahmen der therapie mit meiner psychiaterin durchgehe, was mich in kindheit und jugend verletzt hat... es ist ja schliesslich nicht mehr zu ändern und alles haben meine leiblichen eltern m.e. auch nicht falsch gemacht, wenn ich es natürlich auch nicht ganz ideal finde. was denkt ihr dazu? hat vielleicht jemand ähnliches erlebt? wie beurteilt ihr den zusammenhang zwischen meinen heutigen problemen (eifersucht gegenüber dem partner, hang zur sozialen phobie, ect.) und meiner kindheit?
liebe grüsse
mohnbrötchen
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