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nutzen der therapie?

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  • nutzen der therapie?

    hallo zusammen

    bin mir zwar nicht ganz sicher, ob mein beitrag in dieses forum passt, aber mich würde interessieren, was andere dazu denken.

    ich bin weiblich, 27 jahre alt und seit etwa einem halben jahr bei einer psychiaterin in therapie. die dame hat eine psychoanalytische ausrichtung und wurde mir von einer anderen ärztin empfohlen. zu der therapie hatte ich mich entschlossen, weil ich immer mal wieder unter starken eifersuchtsgefühlen leide und damit wohl auch teils meinen freund belaste. auch fühle ich mich von ihm sehr abhängig und bin in bezug auf ihn sehr empfindlich...obwohl die beziehung insgesamt super läuft und er ein sehr liebevoller partner ist. etwas anderes, worüber ich nicht so glücklich bin, ist die tatsache, dass ich kaum einen freundeskreis habe und mir bei neuen bekanntschaften schwer tue, etwas aufzubauen.

    die psychiaterin geht soweit gut auf mich ein. ich denke, sie versteht, worum es mir geht. allerdings bin ich mir unsicher, ob mir die sache abgesehen von den durchaus angenehmen gesprächen mit ihr, etwas bringt. ich möchte mich auf das jetzt und die zukunft konzentrieren, aber in der theapie unterhalten wir uns häufig über meine kindheit sowie das verhältnis zu meinen eltern.

    ich das mittlere von drei kindern. meine eltern sind noch zusammen. allerdings waren wir von klein auf, d.h. vom säuglingsalter an, unter der woche bei einem anderen, kindelosen ehepaar zuhause. beide stammen aus dem sozialen/pädagogischen bereich und haben sich, soweit ich mich zurück erinnern kann, vorbildlich um uns gekümmert. wir hatten in dem grossen haus unsere eigenen zimmer, übernachteten von montag bis freitag dort und fuhren auch für ein bis zwei wochen pro jahr zusammen in die ferien. an den wochenenden musste ich zu meinen eltern. ich ging sehr ungern. mutter und vater arbeiteten vollzeit, hauptsächlich aus finanziellen gründen (mein vater hat ein kleines einkommen), das arrangement war aber wohl hauptsächlich die idee meiner mutter und mein vater mischte sich nicht gross ein.

    seit ich etwa 20 bin, hat sich das verhältnis zu meinen eltern gebessert. mit meiner mutter gehe ich z.b. gerne auswärts essen, einkaufen oder unternehme mit ihr einen ausflug, sie ist für ihr alter ziemlich jugendlich unterwegs. wenns drauf ankommt, kann sie zwar auch recht dominant ("ich bin deine mutter!!") auftreten, aber insgesamt läuft es gut und ich bin dankbar für den frieden.

    ich weiss nicht, ob es gut ist, dass ich jetzt im rahmen der therapie mit meiner psychiaterin durchgehe, was mich in kindheit und jugend verletzt hat... es ist ja schliesslich nicht mehr zu ändern und alles haben meine leiblichen eltern m.e. auch nicht falsch gemacht, wenn ich es natürlich auch nicht ganz ideal finde. was denkt ihr dazu? hat vielleicht jemand ähnliches erlebt? wie beurteilt ihr den zusammenhang zwischen meinen heutigen problemen (eifersucht gegenüber dem partner, hang zur sozialen phobie, ect.) und meiner kindheit?

    liebe grüsse
    mohnbrötchen


  • Re: nutzen der therapie?


    Hi Mohnbrötchen,

    der Ursprung aktueller Probleme liegt ja oft in der Vergangenheit.

    Ich finde es für ein Kind schon heftig, wenn die Eltern es sozusagen vollkommen abgeben und anderen die Elternrolle überlassen.
    Ich denke das auch Kinder irgendwann bemerken das da etwas anders ist als bei anderen und auch wenn du es nicht mehr weißt wirst du dir sicher Gedanken darüber gemacht haben, weshalb Mama und Papa dich nicht haben wollten und wie einfach es für sie war dich einfach weg zu geben.
    Ich finde schon das aus solchen Voraussetzungen Trennungsängste, Eifersucht und auch Vertrauensprobleme im Umgang mit anderen Menschen entstehen können.

    Du schreibst das dein Verhältnis zu deinen Eltern sich gebessert hat, also war es in deiner Kindheit und Jugend nicht besonders gut.
    Weißt du welche Gründe es dafür gab?

    Als erwachsene Frau siehst du das heute natürlich rationaler als in deiner Kinderzeit, aber ich kann mir nicht vorstellen, das du nicht unter der Situation gelitten hast, schließlich haben dich deine Eltern quasi abgeschoben und von ihnen war kein sicherer Hafen für euch Kinder zu erwarten und auch nicht vermittelt worden. Auch wenn du es heute entspannter siehst, ich denke das Kind in dir leidet immer noch und hat Angst enttäuscht zu werden, denn wenn schon die Eltern die einen über alles lieben sollten, nichts mit einem anfangen können und nicht vertrauenswürdig sind, wie unsicher sind dann erst eine Beziehung oder soziale Kontakte.

    Mag sein das deine Therapeutin davon ausgeht das dort bei dir noch viel im Argen liegt und für sie die wichtigste Therapieform erst mal die Aufarbeitung deiner Vergangenheit und Heilung der Kinderseele in dir ist. Ich jedenfalls würde davon ausgehen das die Vergangenheit tiefe Spuren bei dir hinterlassen hat, der Mensch ist aber auch ein guter Verdränger und kann sich solche Erlebnisse schön denken, wogegen dann das Unterbewusstsein irgendwann Sturm läuft und schreit das es noch etwas zu erledigen gibt. Dann beginnt die Verdrängung zu bröckeln, man bekommt Probleme ohne zu wissen woran es genau liegt, da man der inneren Stimme nicht zuhören kann.

    Sicher ist nicht mehr zu ändern was war, aber es ist aufzuarbeiten, man kann damit abschließen und sich versöhnen wenn man sich den Dingen und Gefühlen von damals stellen kann.

    >>>die psychiaterin geht soweit gut auf mich ein. ich denke, sie versteht, worum es mir geht.<<<

    Das ist das allerwichtigste bei einer Therapie!
    Du solltest auch deine Zweifel offen äußern und ruhig deine Zweifel am Sinn der Vorgehensweise in der Therapie thematisieren, denn nur dann kann es auch funktionieren. Du musst hinter der Therapie stehen und das geht nur wenn du im Gespräch mit der Therapeutin Zweifel ansprichst. Deine Therapeutin ist sicher für jeden Patienten der offen anspricht wo es zwickt, dankbarer als für einen der nichts dazu sagt und die Zweifel in sich hinein frisst.
    Denn Therapien in der nicht offen gesprochen wird und Fragen nicht erörtert werden haben denkbar schlechte Aussicht auf Erfolg.

    Kommentar


    • Re: nutzen der therapie?


      " aber in der theapie unterhalten wir uns häufig über meine kindheit sowie das verhältnis zu meinen eltern. "

      Die Psychoanalyse befasst sich immer sehr intensiv mit der Kindheit als Basis für das spätere Leben.

      Aber irgendwann kommt die Analyse auch in der Gegenwart an, dann werden Sie sicher das Gesamtkonzept verstehen.

      Kommentar


      • Re: nutzen der therapie?


        Hi!

        Ich überflieg den Text von tired und das Wort "anders" fällt mir auf.

        Ich kann behaupten, das ist es, was das Leben zum Beispiel von mir beträchtlich eingefärbt hat. Die ständige Wiederholung, dass man anders ist.
        Ich wäre so gerne nicht anders gewesen. Hätte so gerne nicht andere Erfahrungen machen müssen, wie andere. Hätte gerne gehabt, dass meine Mutter nicht gar so anders war als die anderen Mütter und die Lehrer haben auch festgestellt- anders bist du. Das ist wie ein Stigma. Das ist wie ein Brandmal. Das ist etwas, wofür man sich zu schämen hat.
        Weil dieses betonte Anders-Sein ausgrenzt, war es mir nicht möglich, mich in einer Gruppe dazugehörig zu fühlen. Das waren die anderen...ich ihnen gegenüber.
        Das erklärt die Angst, die ich immer gehabt habe, wen mich genau kennenzulernen lassen. Wehe, der merkt, dass ich anders bin....also war ich oberflächlich, scherzhaft, ja nicht ernst. Begegnet ist mir daher Oberflächlichkeit, Scherz, ja nicht Ernst.

        Was einmal angeblicher Nachteil gewesen ist, das stellt sich am Ende, bei einer Rückschau eh oft als Vorteil heraus.
        Insgeheim - das weiß ich mittlerweile- fühlt sich beinahe jeder Mensch anders als die anderen. Das muss man nicht extra immer betonen und sagen, du bist nicht wie ich- um sich als Anders wahrzunehmen.

        Eifersucht- wie fühlt sich die an? Er lernt wen kennen, bestimmt wen, der anders ist als ich es bin.

        Also für mich ist das ein angelernter Komplex. Ich muss ihn mir ablernen. Erstens, indem ich weder schlecht anders bin, noch gut anders, sondern halt nicht gleich. Das ist eh keiner.
        Und keiner muss viele Freunde haben. Reichen nicht ein paar wenige? Wozu mehr? Jeder Freund will besonders gefeiert sein. Wäre das nicht sehr anstrengend?

        Kommentar



        • Re: nutzen der therapie?


          Es geht ja um Therapie.

          Nach einem "psychischen Schlaganfall" habe ich fünfzig Stunden Therapie bezahlt gekriegt. Nach zehn Stunden habe ich abgebrochen, wütend, über so viel Murks und Ignoranz. Das war also eine sehr erfolgreiche Behandlung und sie hat bereits nach wenigen Stunden wirklich etwas vollbracht.
          Von dem Zustand der völligen Hilflosigkeit habe ich gewechselt in Wut und Abwehrhaltung. Das ist der größte Erfolg, den ein Therapeut bewirken kann. Dass man nicht mehr feststeckt, sondern in der Lage ist weiter zu gehen. Stufe für Stufe, von Meinung und Ansicht zu anderer Meinung und wieder anderer Ansicht. Zugleich zu einer anderen, bestimmt besseren Aussicht.
          Mohnblümchen, ein Therapeut "schupst" wie unbemerkt. Sag nicht, dass du das gleich checkst. Aber auf einmal bist du nicht mehr dort, wo du vorher gewesen bist.
          Mit jemanden "nur so" ausgiebig zu reden über sich selber, das ist unvorstellbar kostbar. Erst recht, wenn der Gesprächspartner unvoreingenommen und neutral ist. Viele Behauptungen lösen sich in Nichts auf, wenn sie keinen Nutzen beim Gesprächspartner auslösen, oder bei sich selber. Das Beste, was dir passieren kann, das ist dich vor einem "Doktor auszuziehen". Schämen ist da von vornherein nicht gegeben. Er tut den ganzen Tag nichts anderes, als zu bitten: machen sie sich frei. So selbstverständlich du "untersucht" wirst, so selbstverständlich zeigst du deine Wunden und Blessuren. Wo ist das möglich?
          Kann es nicht sein, dass gerade gut gemeinter Rat von Freunden nachhaltend unsicher macht?
          Ein Therapeut macht das Gegenteil. Das kann er von berufswegen schon.

          Kommentar


          • Re: nutzen der therapie?


            [quote Elektraa]Also für mich ist das ein angelernter Komplex. Ich muss ihn mir ablernen.[/quote]

            Jo, das dürfte wohl eine der wichtigsten Erkenntnisse sein die man haben kann.

            Ich mache seit kurzem einen Tai Chi Chuan Kurs, bei jemanden der auch Assistent einer zen Meisterin ist. Die Philosophie dahinter ist sehr interessant und ich glaube gar nicht so weit weg von der modernen Psychotherapie.

            Mohnbrötchen, wenn du von solchen Dingen nicht viel hältst dann vergiss den Beitrag einfach, aber wenn du Meditationen gegenüber offen bist wäre das etwas das du tun kannst um die Therapie zu ergänzen und was vielleicht sogar etwas Ruhe und Gelassenheit in dein Gefühlsleben bringen kann.

            Dort gibt es kein Körper und Geist, es gibt nur die Einheit und keinerlei Trennung voneinander. Das ist das Chi, wozu alles gehört, egal ob Dinge, Gegenstände, man selber oder andere, alles ist im Fluss, außen und innen und alles wird dadurch beeinflusst.

            Das Interessante daran finde ich das dort davon ausgegangen wird das der Mensch größtenteils, von konditionierten Reizen die bestimmte Reaktionen hervorrufen geprägt ist. Also gar nicht so verschieden zu einer Therapie, dort werden ja die negativen Reize die zu negativen Handlungen und Denken führen bearbeitet, so das man dagegen angehen kann und sein Denken und Handeln bewusst bestimmen kann und die Konditionierungen aushebelt, verlernt.
            Das ist beim Qigong auch genauso, durch langsame und sehr bewusste Bewegungen und das loslassen von Gedanken wodurch man sich selber und seine Umwelt neu wahrnimmt, soll man lernen auf diese Reize und Konditionierungen nicht mehr zu reagieren, sondern auf das Chi zu achten was eine heilende Wirkung auf den ganzen Organismus hat.

            Vielleicht findet ihr das dieses Thema herzlichst wenig mit den Widrigkeiten in einer Therapie zu tun hat.
            Ich finde aber das solche meditativen Übungen einen großen positiven Einfluss, auf eine schwierige, bzw. belastende Therapie haben können. Leider bin ich nicht so der meditative Typ, so etwas macht mich eher nervös. Ich gebe mir trotzdem redlich Mühe es zu lernen, da ich glaube das man über Meditation sehr viel über sein Gefühlsleben und seine Ängste erfährt, eben auch über das was es einem so schwer macht sein Gleichgewicht zu finden und diese Erkenntnisse können einen wiederum in der Therapie ein Stück weiter bringen.

            Mein Unvermögen mich auf Meditation einzulassen hat mir aber auch gezeigt wo die Schwierigkeiten beginnen und teilweise wo es hakt das ich mich nicht darauf einlassen kann, was wiederum zu neuen Ansätzen in der Therapie geführt hat.

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            • Re: nutzen der therapie?


              @ hi tired

              Wie gehts dir beim Meditieren? Bist du noch dabei bei deinem tai chi Kurs?

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              • Re: nutzen der therapie?


                Hi Elektraa,
                ja ich gehen noch brav hin. Die Hintergrundinformationen sind auch sehr interessant und mit der Freundin die mich zu dem Kurs genötigt hat habe ich auch viel Spaß dabei. Nur mit der Praxis kann ich mich nicht wirklich anfreunden, was zur Folge hat das ich zuhause auch nix mache und das wäre wohl das wichtigste.;-)

                Keine Ahnung weshalb ich mit Meditation solche Probleme habe, vielleicht liegts an der intensiven Beschäftigung mit sich selber, aber das kann sich ja auch noch bessern einige Stunden sinds ja noch.

                Kommentar


                • Re: nutzen der therapie?


                  [quote Tired]Hi Elektraa,
                  ja ich gehen noch brav hin. Die Hintergrundinformationen sind auch sehr interessant und mit der Freundin die mich zu dem Kurs genötigt hat habe ich auch viel Spaß dabei. Nur mit der Praxis kann ich mich nicht wirklich anfreunden, was zur Folge hat das ich zuhause auch nix mache und das wäre wohl das wichtigste.;-)

                  Keine Ahnung weshalb ich mit Meditation solche Probleme habe, vielleicht liegts an der intensiven Beschäftigung mit sich selber, aber das kann sich ja auch noch bessern einige Stunden sinds ja noch.[/quote]

                  Hi tired!
                  Du hast Spass- das ist die wohl wesentlichste Ausbeute, oder?
                  Spass habe ich nicht, wenn ich nicht entspannt bin.
                  Also, folglich..ggg- lach..mehr ist nicht bei der besten Meditation rauszuholen, das sich lohnt.



                  Ich erzähle dir, wie es mir ergangen ist, als ich das erste Mal genötigt worden bin mich einer meditierenden Runde anzuschließen. Du machst was anderes, aber bei mir war es eine Art "Schamanische Reise", die wöchentlich privat abgehalten worden ist damals. Alle waren todernst und ich habe nichts gefühlt, nichts "wahrgenommen", nichts gesehen, wie die anderen alle. Insgeheim habe ich mir gedacht, jeder kanns, nur ich nicht..

                  Heute weiß ich, alles mögliche fällt unter die Rubrik Meditieren. Beim Beobachten von etwas, ganz weggetreten und innehaltend- das ist schon Meditieren. Das konzentrierte Betrachten- Wasser, Wolke, Himmel, Kellerfliesemuster oder Fliegenfangszenario beim Spinnennetz, ich glaub, das ist alles in Meditation gehen. Verharren in "Leere"- nix bemerken, nur hinschauen auf das, was dir auffällt. Das macht doch schon jedes Baby. Ich glaub, das macht jeder, oft am Tag. Du huntertprozentig auch. Wenn meine Kinder gelauscht haben, mit offenem Mund und besonders "blöde Mienen" dabei, das war tiefe, gute zufriedenstellenste Entspannung. Ich bin total überzeugt davon, dass die Lehrer in der Schule besonders gut täten, ein Kind nicht zu stören, wenn es angeblich nur aus dem Fenster schaut- ich wette direkt, dass es dann aufnimmt, besonders ins rege Unbewußte Denken.

                  Ich gehe in Meditation, wenn ich am PC sitz.......

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                  • Re: nutzen der therapie?


                    Hi Mohnbrötchen,
                    ich hoffe es stört dich nicht wenn wir ein wenig über die Meditation philosophieren, vielleicht interessiert es dich ja. Ich finde besonders der Aspekt von Elektraas Fenstergucker Meditation und die Art wie man sich weg denken kann, kann viel Aufschluss darüber geben wie es einem als Kind ging und ob da etwas im argen liegt.

                    Hi Elektraa,
                    den meisten Spaß haben wir weil der Großteil der Teilnehmer so bierernst bei der Sache ist. Es ist fast wie in der Schule, es gibt dort tatsächlich aus Streber, die ständig was von ihrem Yogakurs zum Besten geben und den Leiter fragen dazu stellen, das hat natürlich nicht allzu viel mit dessen Fachgebiet zu tun, aber zumindest wissen dann alle das man Profi ist.:-)

                    [quote Elektraa]Ich bin total überzeugt davon, dass die Lehrer in der Schule besonders gut täten, ein Kind nicht zu stören, wenn es angeblich nur aus dem Fenster schaut- ich wette direkt, dass es dann aufnimmt, besonders ins rege Unbewußte Denken.[/quote]

                    Das finde ich sehr spannend, ich glaube nicht das die Kinder unterbewusst besonders viel aufnehmen wenn sie so gedankenverloren sind, aber ich glaube das sie Probleme haben wenn das sehr häufig vorkommt und durch dieses Fenstergucken in einer anderen Welt sind und es auch nur so schaffen den Druck der Außenwelt zu überstehen.

                    Ich kenne das gut und sehe das mehr als ein Wegdenken, durchaus auch eine Art der Meditation aber völlig unkontrolliert.
                    Das habe ich früher stundenlang drauf gehabt, mitten in Gesprächen, oder sogar auf Partys, irgendwann bin ich weggedriftet und alles um mich herum habe ich gar nicht mehr wahrgenommen. Ich denke es ist ein Selbstschutzmechanismus der aktiviert wird wenn du bestimmte Situationen nicht ertragen kannst und ansonsten nicht klar kommen würdest, eines Tages braucht man das nicht mehr, aber dieser Mechanismus bleibt dir trotzdem erhalten und wirkt sich dann sehr störend auf dein Leben aus.

                    Bei mir ist es noch heute so das ich einen Film schaue, oder ein Gespräch verfolge und auf einmal merke das die Zeit einen Sprung gemacht hat und ich das wesentliche nicht mitbekommen habe.
                    Sehr ärgerlich besonders wenn du dadurch einen guten Film verpasst.;-) Das ist aber etwas was total unbewusst passiert und ich habe keinen Nutzen davon, ich kann es nicht kontrollieren und es nimmt mir mittlerweile eher etwas weg als das es etwas bringt.

                    Wenn ich das bewusst versuche, durch irgendwelche Meditationsübungen und dadurch natürlich auch das Unterbewusste zu steuern bzw. mich auf mich selber einzulassen versuche funktioniert es überhaupt nicht. Irgendwann habe ich das Gefühl als würde ein Adrenalinschub durch meinen Körper gehen, als würde das Unterbewusste etwas dagegen haben und sagen: Nenene, lass das mal lieber. Ich Steuer deine mentalen Auszeiten und warum das so ist oder was in dir vorgeht willst du gar nicht wissen."

                    Es gibt aber wirklich etliche Meditationsarten und eigentlich sollte da für jeden etwas dabei sein. Beim Sport, wenn du deinen Rhythmus hast geht es auch manchmal in einen meditationsähnlichen Zustand, es soll Leute geben die beim Abwasch oder Bügeln wunderbar meditieren können und sie lieben diese Hausarbeiten.

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                    • Re: nutzen der therapie?


                      hi mohnbrötchen, ich bitte dich auch um Verständnis, dass wir hier auf deinem Rücken unsere Ideen und Gedanken ausbreiten..lach, ich hoffe dein Rücken ist breit genug..

                      Also tired, wie war das?

                      Kinder die aus dem Fenster surfen, die bemühen sich nicht in der bestehenden Wirklichkeit zu bleiben, sehen keinen Grund darin, driften lieber weg? Meinst du das so?

                      Würde man hypnotisieren und nachfragen, was hast du gehört, als du aus dem Fenster geflogen bist mit deinen Gedanken? Ich wette, alles, alles, alles und noch viel mehr. Den Lehrer hast du gehört, die Schülerin hinter dir und sogar den rechts hinten in der letzten Reihe und gesehen hast du nicht nur aus dem Fenster und das, was davor ist, sonders sicher sogar das, was hinter deinem Rücken passiert ist. Ich habe die tiefe Überzeugung, dass wir alles wahrnehmen können, nicht wir, wie wir uns definieren, sondern ein "wirklich gewaltiges fürchterliches alleswissendes alleshörendes Monster..(lach- das alles "höre ich grad von innen raus" hab gezögert, als das Wort Monster gefallen ist) ein Mitbewohner von uns all-so existiert in uns, ..das bei Seite steht und das beiseite schiebt, was wir nicht wissen brauchen oder sollen, oder wissen wollen.

                      Es ist so wahnsinnig schwierig für mich zu beschreiben, was ich alles zugleich höre und wahrnehme, während ich zum Beispiel rede, oder schreibe, oder einem Redner folge oder lese. Was glaubst du erst, wenn ich still bin und um mich herum ist auch alles ruhig. Da fährt die Post ab.
                      Ich wette, das geschieht bei jedem. Nicht nur bei mir. Ich filtere halt anders. Höre viel bewußt und nehme bewusster wahr. Ich weiß trotzdem nicht ob mit doppelSS oder ohne bewusst geschrieben wird.

                      Zum Beispiel habe ich vorher versehentlich das Kabel rausgezogen vom Computer. Es hat unendlich lange gedauert, bis dieses Programm wieder am laufen war. In der Zwischenzeit habe ich hingehört und gehört und gehört und gesehen und gesehen, innen in mir drin war ein Flut von Text und Bild zu diesem Thema.

                      Wie wenn wer sagen würde: beschreibe was du siehst..

                      Ich sehe eine tired, die schaut in den PC. Ins INterne Netz- ins Internet. Da surft sie, oder sie sucht nach etwas Bestimmten, oder sie verlinkt sich und verlinkt sich immer mehr und landet dann müde beim Ausschalter, oder sie holt sich zu sich, was sie bewusst holen will.

                      Wie eine Schülerin, die aus dem Fenster driftet mit ihrem Fokus.

                      Wie klein ist mein Zimmer- (das höre ich gerade in mir sprechen)- wie klein ist mein Raum, in dem ich lebe, gegenüber dem Spielfeld Internet.

                      Empfinde ich deshalb Ekel oder Druck von meinem Zimmer, nur weil ich das Interesse auf den PC lenke?
                      Habe ich jetzt ein Problem?

                      Ich glaube, das ist einfach schwer, dem Geist Grenzen zu setzen. Dieser driftet gerne ab. Also meine Meinung ist, wie du auch sagst, wir neigen dazu, die bequeme "Gasform" einzunehmen. Rauszuschlüpfen aus dem Verlies "Hier und Jetzt" und einzutauchen in die "Ewigkeit".

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                      • Re: nutzen der therapie?


                        ich verlasse mich drauf, dass in einem fremden Thread bestimmt wenige Zuhörer sind, weil ja alles nur Spekulation ist und Gedankenspielerei.

                        Manchmal sehe ich es jemanden genau an, er geht nach innen, hört nicht mehr MIR zu, sondern sich, seinen Gedanken- mitten im Gespräch. Obwohl er sicher nicht sagen könnte, was er wirklich gerade wahrnimmt beim nach Innen hören,- er "hört offensichtlich was- lauscht regelrecht seiner inneren Wahrnehmung- bei mir hört er weg.
                        Aber ganz sicher hat etwas Äusserliches dieses Wegschalten bewirkt. Vielleicht habe ich ein "Stichwort" gesagt? Etwas, wo der Verstand hängt und abgibt?
                        Oder hat ihn etwas an etwas erinnert? Habe ich eine "Geschichte" aus dem Archiv aktiviert, die er jetzt vernimmt?

                        Beim Zuhören passiert das mir auch oft.
                        Tired, wie oft geschiehts, dass man redet und mitten unterm Reden verliert man den Faden. ..

                        Wie es gerade bei mir der Fall ist.

                        Bestimmt schläft mein Gehirn schon und ich folge jetzt artig nach. Oder umgekehrt, der Geist wäre noch wach, das Hirn aber schaltet aus. Sauerstoffmangel oder einfach verlässliche gute Müdigkeit.

                        Bussi bis morgen früh

                        Kommentar


                        • Re: nutzen der therapie?


                          halt, warte, ein bißchen zuckt es noch- beim Wort Sauerstoffmangel ist wieder ein Bild aufgetaucht.

                          Lässt sich das Hirn nicht abschalten, das lästige, wenn man flach atmet und wenig Luft holt?

                          Kommentar


                          • Re: nutzen der therapie?


                            [quote Elektraa]Lässt sich das Hirn nicht abschalten, das lästige, wenn man flach atmet und wenig Luft holt?[/quote]

                            Ich glaube beim wenig Luft holen wird es schwierig;-), aber ein wegtriften ohne das man es bewusst tut und nicht mehr groß denkt ist doch irgendwie ein flaches Atmen des Gehirns, ein abschalten der vielen Aufgaben die es ständig am erfüllen ist (die Atmung dürfte da auch ganz automatisch in den geeigneten Modus gehen).

                            Kommentar


                            • Ha cool!


                              *ich glaube nicht das die Kinder unterbewusst besonders viel aufnehmen wenn sie so gedankenverloren sind, aber ich glaube das sie Probleme haben wenn das sehr häufig vorkommt und durch dieses Fenstergucken in einer anderen Welt sind und es auch nur so schaffen den Druck der Außenwelt zu überstehen.*

                              Ha gut Tired! Dann brauche ich nichts mehr zu schreiben.
                              In Gegensatz dazu ist es spannend ein Insekt, ein Baum, eine Blume, ein ganze Wald, ein Fluss.. usw... zu betrachten, einen Kosmos der mich als Kind fasziniert hat, ( bis heute noch), ich stellte mir fragen...nein tausender fragen... mein geist war mit der mattiere beschäftigt.

                              Jetzt kommt die Pointe.
                              Schaute ich allerdings das Meer an, verging die zeit ohne das ich wusste weder spürte, das die zeit nicht stehen geblieben, war ist.
                              Schaut ich in das Feuer am Kamin entstand genau das gleiche... mein geist konnte sich auf Knopfdruck, sich von mir lösen.
                              Das Sind die beste Moment des leben, ob es sich Meditation nehmt, oder frieden, oder sonnst wie, ist es eigentlich unwichtig, wichtig ist nur, es zu tun.

                              Kommentar


                              • Re: nutzen der therapie?


                                >>>Kinder die aus dem Fenster surfen, die bemühen sich nicht in der bestehenden Wirklichkeit zu bleiben, sehen keinen Grund darin, driften lieber weg?<<<

                                Nicht direkt, eigentlich meinte ich die Kinder die es nicht ertragen in der Wirklichkeit zu sein und alles andere ausblenden, also auch kein Interesse haben sich das Elend anzuhören. Aber, ich denke das passiert außerhalb des bewussten Einflusses, eher als Schutzfunktion. Bei Träumereien bleibt man ja schon noch mit einem teil des Bewusstseins im Hier und Jetzt, achtet auch auf die Anzeichen die einem sagen das es jetzt besser ist an dem was der Lehrer sagt sehr interessiert zu tun.;-)

                                >>>Ich sehe eine tired, die schaut in den PC. Ins INterne Netz- ins Internet. Da surft sie, oder sie sucht nach etwas Bestimmten, oder sie verlinkt sich und verlinkt sich immer mehr und landet dann müde beim Ausschalter, oder sie holt sich zu sich, was sie bewusst holen will.<<<

                                Hihi, ganz so arg ist es nicht. Der PC ist zwar immer an, aber ich bin da gar nicht so aktiv. Die meisten Seiten wo man sich austauscht nerven mich irgendwann, eigentlich besuche ich nur diese hier regelmäßig. Was wohl auch daran liegt das es nicht so überladen, gut überschaubar ist und damit nicht so schnell langweilig wird, da die einzelnen Beiträge dadurch auch anders wahrgenommen werden als irgendwo wo sich die Leute tot schreiben und doch nix bei raus kommt. Der Umgang miteinander lässt woanders auch oft zu wünschen übrig und da ich nicht ganz aggressionsfrei bin lasse ich mich da auch manchmal auf diese Spielchen ein, was mich dann im Nachhinein auch wieder nur ärgert und somit keinerlei Nutzen bringt, evtl. gute Beiträge nehme ich dann gar nicht mehr so wahr wie es eigentlich sein sollte, gucke vor allem auf den geistigen Ausschuss. Ich schätze mal das ist auch das Erfolgsrezept dieser ganzen Hau drauf Sendungen, das appelliert an eine Eigenschaft im Menschen die niedere Instinkte weckt, ärgern und Streiten gibt auch einen Kick. Surfen tu ich auch nur wenn mich die Neugierde plagt und wenn es nicht die Mail Benachrichtigungen gäbe würde ich manchmal gar nicht mitbekommen das sich im Forum was tut, oder irgendwo, wo ich irgendwann mal einen Kommentar hinterlassen habe.

                                Aber das abdriften stimmt schon, passiert am PC auch öfter mal, aber dann herrscht eher Ruhe also ich nehme von Außen kaum noch etwas wahr und denke auch nicht besonders viel aber trotzdem kommt manchmal eine kleine Erleuchtung bei raus.
                                Der PC als Meditationsmedium;-), ist schon so der ist auch nur ein Fenster in das man halt hinein schaut, auch wenn er so hochtrabend als Fenster zur Welt daherkommt sagt das was man damit tut oder eben nicht doch mehr über einen selber aus als über die Welt.:-)
                                Vielleicht brauchen manche Menschen einfach etwas Bewegung um sich herum, um das Hirn mal ausschalten zu können, irgendwo beruhigt es ja auch manchmal wenn sich etwas tut, ähnlich wie ein Singsang im Hintergrund.

                                >>>ich verlasse mich drauf, dass in einem fremden Thread bestimmt wenige Zuhörer sind<<<

                                Ja, vor allem wenn der Verfasser von Anfang an selber kein großes Interesse daran hat was aus seiner Frage entsteht, oder mal auf die Antworten reagiert zumindest um mitzuteilen ob es hilfreich war (was ich im Moment wahnsinnig ärgerlich finde, phasenweise würde ich da mal gerne meine Meinung zu schreiben, aber mer wolle ja net gesperrt werden(|8))())
                                Threads sind halt meist oder besser gesagt für die meisten, nur interessant wenn auch ein Austausch stattfindet der Themabezogen ist und ohne Austausch mit dem Eröffner kann sich das ja auch nicht richtig entwickeln.

                                Aber so eine verlassene Spielwiese hat ja auch etwas, wir lassen halt nix verkommen.()))

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                                • Re: Ha cool!


                                  [quote Rintintin2]
                                  Schaute ich allerdings das Meer an, verging die zeit ohne das ich wusste weder spürte, das die zeit nicht stehen geblieben, war ist.
                                  Schaut ich in das Feuer am Kamin entstand genau das gleiche... mein geist konnte sich auf Knopfdruck, sich von mir lösen.
                                  Das Sind die beste Moment des leben, ob es sich Meditation nehmt, oder frieden, oder sonnst wie, ist es eigentlich unwichtig, wichtig ist nur, es zu tun.[/quote]

                                  Ja das kenne ich auch. Feuer und Wasser sind unübertroffen, das sind Naturgewalten und die fesseln, gerade weil sie sich auch vor dem Auge und den Ohren verändern. Außerdem besteht der Mensch ja auch zum Großteil aus Wasser, Verwandtschaft löst immer große Gefühle aus, oder aber eine entspannte Atmosphäre.;-)

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                                  • Re: nutzen der therapie?


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                                    bitte vielmals um entschuldigung

                                    @tired: ich kann verstehen, dass dich sowas ärgert. glaub mir, ich war nur ausnahmsweise so unzuverlässig. grund war/ist der arbeitsstress, den ich zur zeit habe. jeden tag dachte ich: "ich werde morgen schreiben, dafür dann aber etwas ausführlicher!" aber es fehlt mir gerade wirklich schlicht die zeit.

                                    vielen dank für alle rückmeldungen. ich interessiere mich auch für das thema meditation. aber eben... momentan ist daran nicht zu denken.

                                    ein hastiger, zerknirschter gruss vom mohnbrötchen

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                                    • Re: nutzen der therapie?


                                      Oh wie schön das du dich doch noch meldest und unter uns, über manch anderen habe ich mich mehr geärgert.;-) Da gabs aber nie die Gelegenheit zu Meckern.()))

                                      Dann lass dich mal nicht zu sehr stressen, du siehst ja meckern hilft auch manchmal weiter.()

                                      Liebe Grüße

                                      Kommentar

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