ich bin 24, männlich, Student und habe ein Problem, dass mich sehr quält und große Sorgen bereitet.
Seit zirka einem halben Jahr fühle ich mich permanent matt, müde, schwach, kränklich und konzentrationsschwach.
Ich habe wiederkehrende Episoden in denen ich das Gefühl habe "neben mir zu stehen". Ich fühle mich dann "wie in Watte gepackt" bzw.
es fühlt sich nichts real an. Ich habe dazu kurz Recherchiert und den Befund "Depersonalisation" gefunden, was das Gefühl, mit allen seinen Einzelheiten, sehr treffen beschreibt. Hinzu kommt die chronischer Müdigkeit/Erschöpfung die es mir teilweise sehr schwer macht morgens aufzustehen und den Tag zu bewältigen. Da ich mich aufgrund der Symptomatik unwohl fühle ziehe ich mich mehr und mehr von meinen Freunden zurück. Ich schlafe regelmäßig in der Öffentlichkeit ein (Lehrveranstaltungen in der Uni, Zug....) weil die Schläfrigkeit unerträglich ist. Wenn ich schlafe, schlafe ich grundsätzlich unruhig, träume viel und wache sehr häufig auf. Ich habe ständig Magenschmerzen. Rückblickend würde ich sagen, dass sich die Symptomatik über das ganze letzte Jahr hinweg schleichend entwickelt hat. Seit einem halben Jahr tritt sie schubweise auf, wobei ich quasi nie mehr Beschwerdefrei bin.
Ich war in dieser Sache bei verschiedenen Ärzten: Zwei große Blutbilder, Stuhluntersuchungen, Endokrinologische Untersuchung und Neurologische Untersuchung inkl. EEG zeigten keine Auffälligkeiten. Ein Gastroenterologe hat außerdem einen Unterschall und eine Magenspiegelung sowie Tests auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten durchgeführt und ist zu der Diagnose Reizmagen/Reizdarm gekommen. Ich schlafe regelmäßig und ausreichend bei absoluter Ruhe/Dunkelheit und mache regelmäßig Sport, ernähre mich gesund, bin nicht übergewichtig und rauche nicht. Seit kurzem mache ich zudem Yoga um eine Besserung der Symptomatik zu erreichen.
Da sich körperlich kein Befund ergab, und auch die Magenbeschwerden psychosomatischen Ursprungs zu sein scheinen, bin ich seit kurzem in Psychotherapeutischer Behandlung. Mit dem Therapeuten rede ich allgemein über mein Leben und meine Kindheit.
Da sich bisher meine Symptome, trotz vielfältigen Arztbesuchen, nicht gebessert haben, habe ich große Sorgen bezüglich der Zukunft. Ich habe keine Ahnung von Psychotherapie, und zugegebenermaßen auch Vorbehalte gegen diese, aber habe nicht das Gefühl das ein Gespräch über meine Kindheit mir helfen kann. Der Therapeut hat bei mir eine Krise im Erwachsen werden und in Lösung vom Elternhaus diagnostiziert. Ich habe aber nicht das Gefühl das mir das Beschwerden bereitet, vielmehr glaube ich, dass mein Studium mich unter Stress setzt.....
Die Problematik macht mir große Sorgen, da sie bereits seit einem halben Jahr, ohne Besserung auftritt und ich keinerlei Kontrolle über die zu haben scheine. Die Symptome schränken mich in meinem täglich Leben sehr ein, da es mir schwer fällt konzentriert zu Arbeiten und gute Leistungen zu bringen. Ich studiere Musik und besonders bei praktischen Prüfungen oder in der Ensembleleitung ist kein Platz für "einen trägen Kopf" oder verlangsamte Reaktionen. Wenn ich berichte von Menschen lese, die sich lebenslang mit diesen Problemen kämpfen oder Psychopharmaka, mit allen ihren Nebenwirkungen, nehmen müssen und so aus dem Berufsleben ausscheiden wird mir ganz schlecht vor Angst - ich will so nicht leben!
Zudem ist es so fürchterlich schwer über diese Probleme mit jemanden zu reden, da meinem Umfeld, inklusiver meiner Partnerin, langsam das Verständnis und die Geduld für meine niemals enden wollende Probleme ausgeht. Ich habe Angst und zweifele am Erfolg meiner Psychotherapie beziehungsweise einer Therapie generell! Da ich später eine Verbeamtung anstrebe, bei der eine vorangegangene Psychotherapie sehr problematisch ist, bezahlt meine Mutter die Therapie privat, was mir das Gefühl gibt, nicht ewig lang Betreuung erhalten zu können, beziehungsweise das Gefühl gibt, das sich zeitnah Therapieerfolge einzustellen haben.
Wie schätzt ihr die Problematik ein? Mein Leben lief bislang problemlos, ich habe immer gesund gelebt, es gab keine traumatischen Erfahrungen, Probleme mit den Eltern oder sonstiges. Genauso wüsste ich nicht, was die Symptome aktuell ausgelöst haben könnte. Ich habe in der Vergangenheit, unregelmäßig und nicht in hohem Maße, Cannabis konsumiert. Könnte das ein Grund sein? Seit ich die besagten "Probleme" habe trinke ich keinen Tropfen geschweige denn rauche ich Cannabis.
Ich fühle mich mit dem Problem völlig überfordert und habe Angst von nun an ein Leben "als verrückter" leben zu müssen. Ich muss doch etwas tun können!
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