ich bin total verzweifelt.
Es geht um unsere 18-jährige Tochter. Seit ca. 1 1/2 Jahren geht sie zu einer Psychologin, weil sie sich mit der Schule immer sehr unter Druck setzt, unter Versagensängsten leidet und große Minderwertigkeitskomplexe hatte. Dabei ist sie schon immer eine sehr gute Schülerin gewesen und gehört zu den Klassenbesten. Dennoch hat sie nie an sich und ihr Können gelaubt.
Die Therapie hat schon sehr viel bewegt. Sie gönnt sich kleine Auszeiten, trifft sich auch in Klausurphasen mit ihrem Freund.
Seit März 2013 hat sie nun leider aber immer wieder Panikattacken. Sie hat Angst zu sterben. Vermutlich kamen die Ängste durch eine Fehldiagnose. Man sagte ihr damals, dass sie eine Herzmuskelentzündung hätte, sie auf sich aufpassen müsste, sonst könnte es zu einer Herztransplantation kommen!!! Im nachhinein stellte es sich heraus, dass unsere Tochter nie eine Herzmuskelentzündung hatte. Zum Zeitpunkt der Falschdiagnose hatte unsere Tochtet auch noch einen Artikel in einer Zeitschrift gelesen, in dem ein Schüler im Sportunterricht tot umgefallen ist, weil eine Herzerkrankung übersehen wurde. Seitdem hat sie diese Herzphobie.
Zu Anfang kamen die Panikattacken eher selten. Viele Wochen dazwischen hatte sie Ruhe. Dazwischen ging es ihr immer wieder gut.
Nun steht sie kurz vor dem Abitur. In 4-5 Wochen sind die Prüfungen. Seit 4 Wochen kommen die Panikattacken fast täglich, mal mehr mal weniger schlimm.
Unser Hausarzt hatte ihr nun die Medikamente Cipralex und Bromazepam verordnet, als er sie neulich in einer Panikattacke erlebt hat. Angeblich wäre das Cipralex völlig harmlos, unbedenklich und ohne Nebenwirkungen. Beim Bromazepam soll sie vorsichtig sein. Das soll sie nur so lange nehmen, bis das Cipralx wirkt.
Meine Tochter möchte die Medikamente eigentlich nicht nehmen. Sie weiß was das für Medikamente sind und wie sie wirken. Auch ihre Psychologin hat ihr eher abgeraten. Sie ist davon überzeugt, dass sie das ohne Medikamente schafft. Der Apotherker war sehr überrascht, weil sie noch so jung ist und diese Medikamente nehmen soll, ein Heilpraktiker und eine weitere Psychologin war entsetzt.
Da sich aber nun, wo das Abi von Tag zu Tag näher rückt, auch die die Beschwerden zuspitzen, sind wir am überlegen, ob es nicht doch Sinn machen würde, wenn unsere Tochter das Cipralex nehmen würde.
Sie hat jeden Tag Schmerzen im Brustkorb. Es brennt, sticht, drück, sie hat das Gefühl keine Luft zu bekommen. Kommt die Angst dazu verschlimmern sich die Beschwerden ins Unerträgliche.
So harmlos, wie unser Hausarzt von dem Cipralex spricht, ist es allerdings mit Sicherheit nicht. Und genau das macht mir nun große Sorgen.
Homeopathische Mittel haben wir alle durch. Globuli, Bachblüten Neurexan, Schüssler Salze (5 und 7), Pascoflair, Calmvalera, Autogen. Training, Progess. Muskelentspannung...nichts schein zu helfen. Es wird von Tag zu Tag schlimmer.
Einen Termin beim Osteopathen haben wir erst Ende des Monats.
Die Psychologin unserer Tochter meinte, dass das nun damit zu tun hat, dass unsere Tochter sehr an sich arbeitet, sehr bemüht ist sich Auszeiten zu nehmen und das Unterbwusstsein aber noch völlig dagegen ankämpft. Und dann natürlich das Abitur, was immer näher rückt.
Inwischen leidet die ganze Familie. Unsere Tochter hat Angst in die Schule zu gehen, Angst abends einzuschlafen, Angst alleine zu sein und natürlich auch Angst während des Abis Panikaattacken zu bekommen.
Was sollen wir machen? Was können sie empfehlen?
Bringt es was, jetzt noch mit dem Cipralex zu beginnen? Was ist mit den Nebenwirkungen? Was ist mit der Erstverschlimmerung?
Wir wissen nicht mehr, was wir noch tun sollen.
Ich würde mich sehr über eine Ratschlaf freuen. Vielen Dank schon mal im Voraus.
Liebe Grüße
marilin
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