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Frage zu Panikattacke

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  • Frage zu Panikattacke

    Hallo. Ich bin Logan32, bin Mediendesigner und habe ein Problem:

    Seit Ostern habe ich sehr wahrscheinlich ein Reizdarmproblem, welches aber erst seit ein paar Wochen wirklich feststeht, da eine Magendarmspiegelung, ein CT sowie diverse Blut- und Allergietests nichts ergeben bzw. Beobachtungen gezeigt haben, dass meine Bauchkrämpfe psychischen Ursprungs sind. Zu dieser Sachen sind immer wieder sehr unregelmäßige und stark wechselnde Zuckungen und Schmerzen in den Muskeln hinzugekommen, womit ich mich im Grunde auch abgefunden habe. In der Zeit zwischen den Untersuchungen kam es immer wieder zu "kleinen" Panikattacken auf Grund der Unsicherheiten, was die Ergebnisse bringen könnten. Diese habe ich dann im schlimmsten Fall mit einer halben Tranxilium beseitigt.
    Seit 4 Wochen bin ich wieder in Psychotherapie und nehme seit 2 Wochen Sertralin 75mg.

    Nun kommt der Punkt: In den letzten 3 Wochen (also vor der Sertralineinnahme) hatte ich 3 Anfälle, die meine Psychotherapeutin als Panikattacke (wollte nur ausschließen, dass es ein Schlaganfall ist) gedeutet hat, doch würde ich gerne mal nachfragen, ob jemand bei euch auch ähnliche Attacken schon einmal gehabt hat.
    Diese Attacken beginnen mit einer unangenehmen Hitze und Kribbeln im Genick auf der linken Seite und ziehen sich dann wie ein Lauffeuer über den Schädel bis vor in die Schläfe bzw. die Wirbelsäule hinunter bis in die Beine. Darauf folgt Schwindel, ein total zittriges Gefühl, das Gefühl neben mir zu stehen und keine Kontrolle mehr über meinen Körper zu haben und eben reine, blanke Panik.
    Die letzte Attacke hatte ich heute nacht um 2 Uhr gehabt und ich konnte erst um 4.30 Uhr nach Einnahme einer halben Tranxilium einschlafen. Heute fühle ich mich immer noch total gerädert. Mir ist immer noch schwindelig und das Kribbeln, Spannen und Ziehen in der Kopfhaut vom Genick zur Schläfe hin ist immer noch vorhanden.

    Einnahme von Ibuprofen hat in allen 3 Fällen nicht viel geholfen. Daher vermute ich, dass diese "Schmerzen" (es sind keine wirklichen, sondern eher ein komisches Gefühl eben) nicht auf dem gleichen Level rangieren wie normale Verspannungskopfschmerzen, die ich immer wieder habe.

    Nun eben meine Frage: Kennt jemand diesen Ablauf von Anfällen und wenn ja, wie kann ich am besten dagegen vorgehen? Denn dieses Gefühl, dass man danach noch einen ganzen Tag außer Gefecht gesetzt ist, ist auf Dauer gesehen untragbar.

    Vielen Dank für jede Art von Antwort!


  • Re: Frage zu Panikattacke


    "ich konnte erst um 4.30 Uhr nach Einnahme einer halben Tranxilium einschlafen. Heute fühle ich mich immer noch total gerädert. Mir ist immer noch schwindelig.."

    Diese Beschwerden werden schon hinreichend durch die Mittelwirkung + Schlafdefizit erklärt.

    Der Beschwerden-Gesamtkomplex ist typisch für eine psychosomatische Symptomatik.

    Da sind Sie mit einer Psychotherapie auf dem richtigen Weg. Auch der gelegentliche Einsatz des Benzos ist sinnvoll und erfüllt bei Panikattacken auch die Funktion eines Talismannes.

    An Eigenleistung steht eine Änderung der Interpretation an: Das Symptom als eine Art Hinweis des Körpers auf Umstellung zu begreifen (das kann die Arbeitswelt, Beziehung, Ernährung, Tagesablauf, Bewegungsmangel etc betreffen).
    Also nicht in die somatische Diagnostik flüchten ("es könnte ein Schlaganfall sein"), sondern mit Dankbarkeit (!) oder zumindest Akzeptanz reagieren, dass das Wunderwerk Organismus Signale sendet, damit man selbst etwas für sich tun kann.

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    • Re: Frage zu Panikattacke


      Hallo Logan,

      ich glaube Panikattacken sind so vielfältig wie die Ursachen dafür.

      Manchen hilft ein Ausgleich z.B. Sport, Entspannungsübungen können auch gut helfen.
      Während einer Panikattacke finde ich es manchmal hilfreich eine Atemtechnik anzuwenden, bewusst auf die Atmung konzentrieren und versuchen sie möglichst so zu kontrollieren das sie einigermaßen ruhig ist. Ich versuche mich auch bewusst auf die Attacken zu konzentrieren, auch zu hinterfragen weshalb das jetzt so ist, warum ich Panik habe, ob überhaupt ein Grund da ist usw.

      Klappt natürlich nicht immer zufriedenstellend, aber ich habe festgestellt das es einfacher ist bewusst bei der Sache zu sein, als zu versuchen die Attacke verdrängen. Da habe ich das Gefühl das sie dann erst recht nicht verschwindet und noch länger zu Gast ist.
      Im Notfall muss halt doch ne Pille her.

      Wahrscheinlich muss da jeder sein eigenes Rezept suchen, Musik hören, Fernsehen und einfach irgendwie ablenken oder bewusst versuchen das ganze zu kontrollieren. Das was während einer Attacke am besten hilft, ist sicher auch individuell abhängig und muss ausprobiert werden.

      Wenn du viel Stress hast solltest du versuchen Prioritäten zu setzen und auch Aktivitäten streichen, nimm dir genug Zeit für dich selber um dir selber auch mal etwas gutes zu tun.

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      • Re: Frage zu Panikattacke


        Heute Nacht um 1:30 Uhr war es wieder soweit. Wieder ein Anfall aus heiterem Himmel. Diesmal hab ich schneller reagiert und sofort ne halbe Tranxilium genommen, aber das runterfahren hat trotzdem nicht so schnell funktioniert. Hab wieder eine ordentliche Zeit gebraucht, bis ich eingeschlafen bin. In der Zwischenzeit konnte ich den auslösenden Punkt genauer feststellen: Er liegt hinter dem linken Ohrläppchen am Schädelansatz.

        Ich hab über die ganzen Feiertage jeden Tag meditiert und Entspannungsübungen gemacht und gebracht hat es - wie man sieht - nix. Wenn ich nicht gerade meditiert habe, haben sich meine Gedanken immer um die Attacken gedreht und ich hab es kaum geschafft mich abzulenken.

        Sitze jetzt wieder auf der Arbeit, zittere am ganzen Leib, fühle mich immer noch total schlapp und kaputt und schwindelig ist mir auch noch. Und eine nur schwer zu verachtende Panik steckt mir immer noch in den Gliedern. Hab heute morgen noch eine Ibu genommen. Vielleicht hilft die noch gegen das nervige Stechen im Genick.

        Mich nervt vorallem die Hilflosigkeit in dem Moment der Attacke und andauernde Angst vor einer Neuen.

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        • Re: Frage zu Panikattacke


          Hi Logan,
          wenn du Strategien gegen die Attacken versuchst brauchen diese leider auch Zeit um zu wirken.
          Z.B. Meditation, wenn du sie richtig beherrschst gelingt es dir vielleicht auch irgendwann sie während einer Panikattacke anzuwenden.
          Ich deute deinen Beitrag so das du während der Feiertage keine Attacke hattest? Also hat die Meditation vielleicht doch etwas gebracht und dir geholfen, so das du bis heute Nacht verschont geblieben bist?
          Versuche nicht nur das Negative zu sehen, also das du wieder eine Attacke hattest, sondern auch das positive, das du über Weihnachten keine hattest. Positives Denken kann da ungemein helfen, zugegebener Maßen ist es auch nicht gerade einfach und erfordert genauso wie alles andere Übung. Mach dir die positiven Dinge bewusster, jeder Panikattacke die kommt kannst du sicher auch positives gegenüberstellen, z.B. das die Zeitspanne zwischen den Attacken länger war oder das sie auch wieder vorbei gegangen ist, das du deinen Tag trotzdem gut bewältigt hast......
          Es sind kleine positive Gedanken, die manchmal schon etwas lächerlich anmuten wenn man sie der Bedrohung einer Attacke entgegen schleudert, aber sie werden mit der Zeit größer es wird dir immer mehr einfallen was positiv war, wenn du intensiv darüber nachdenkst und es hilft man lernt dadurch etwas positiver zu denken.

          Dein größter Feind scheint mir gar nicht mal die Attacke selber zu sein, sondern viel mehr die Angst vor der nächsten Attacke zwischen den Anfällen?
          Das nennt man die Angst vor der Angst und weil man so überhaupt keine Ruhe mehr findet ist sie mindestens genauso schlimm wie die Attacken selber.
          Versuche dich zwischen den Attacken möglichst abzulenken, vielleicht gelingt es dir deine Gedanken in andere Bahnen zu zwingen. Es ist eine irrationale Angst da sie dich weder vor den Attacken schützt, noch sonst wie hilfreich ist, es kommt wie es kommt ob du dich nun davor fürchtest oder nicht. Vielleicht hilft es dir ein wenig wenn du dir immer wieder bewusst machst das Angst eine sinnvolle Funktion hat und zu einem Warnsystem des Körpers gehört. Diese Funktion ist bei dir gestört und du wirst von ihr nicht wie es sein sollte vor Gefahr gewarnt, sondern davor das irgendwann einmal eine Gefahr bestehen könnte von der aber noch niemand etwas weiß, vielleicht kannst du es schaffen sie nicht mehr als so bedrohlich anzusehen und damit haben Meditation und Ablenkung bessere Chancen auch funktionieren zu können.

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          • Re: Frage zu Panikattacke


            PS:
            Versuch deinen Panikattacken nicht so viel Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen.
            Schau nicht auf die Uhr und achte nicht bewusst auf ihre Auswirkungen auf deinen Körper, so gibst du dem Ganzen nur noch mehr Macht. Dadurch das du sie so genau beobachtest und analysierst werden sie in deinem Denken noch viel bedrohlicher und du spielst deiner Angst noch selber in die Hände, gibst ihr die Möglichkeit sich immer mehr auszubreiten.
            Versuch sie so wenig wie möglich zu beachten, du musst nicht wissen wie lange eine Attacke anhält und du musst auch nicht deinen Körper so genau beobachten. Es spielt für dich keine Rolle, aber die Angst gewinnt damit an Einfluss.

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            • Re: Frage zu Panikattacke


              Hab gestern wieder 2 Stück im Kino gehabt. Innerhalb kürzester Zeit also. Hab versucht sie nicht zu beachten und mich mit dem Film abzulenken, aber so einfach war das nicht. Hab wieder eine halbe Tranxilium genommen und bevor ich ins Bett bin etwas Baldrian. Konnte die Nacht durchschlafen, aber habe jetzt (bin auf der Arbeit) noch übelste Verspannungen, ein fieses Ziehen im Genick und eine sehr unruhiges Gefühl in der Magengrube.

              Dass sich die Anzahl der Attacken so stark erhöht hat, macht es mir nicht gerade einfach sie zu ignorieren.

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              • Re: Frage zu Panikattacke


                >>>aber so einfach war das nicht.<<<

                Das ist es auch nicht, aber Übung macht den Meister und je länger du dran bleibst desto leichter wird es mit der Zeit.
                Ich glaube der wichtigste Punkt ist ohnehin wie du zwischen den Attacken damit umgehst, ob sie auch dein Leben sehr beeinflussen wenn sie gar nicht da sind und wie du dem entgegenwirkst. Kannst du sie wenigstens ignorieren wenn sie nicht da sind?
                Hast du es schon mal mit progressiver Muskelentspannung versucht? Da du ja auch sehr darunter leidest das sich alles verspannt, wäre das vielleicht das richtige Gegenmittel für dich.
                Etwas Zeit braucht alles, von jetzt auf gleich wird man Panikattacken normalerweise nicht los, nicht umsonst gibt es dafür Therapien.
                Du machst ja auch eine, ich bin sicher das du dort einige hilfreiche Strategien entwickeln und üben kannst.

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