ich habe seit einigen Jahren ein massives Problem mit dem morgendlichen Aufstehen entwickelt, das die letzten Jahren sehr heftig wurde.
D.h. , das ich mir Abends vornehme um z.b. 9 Uhr aufzustehen, mir den Wecker stelle, aber am Morgen in 95% keine Selbstkontrolle besitze, um dann wirklich aufzustehen.
Ich weiß, klingt nach einem trival-depressiven Problem, a la „wenn man nur wirklich will“.
Aber ich habe mittlerweile schon „alles“ versucht, um dem beizukommen und so langsam weiß ich nicht mehr weiter.
Ich muss daher etwas ausholen, Verzeihung.
Das krasse ist, ich weiß abends vorher (!), ob das morgens mit dem aufstehen klappt und wie krass ich wieder liege bleibe. D.h. auf der einen Seite ist meine bewusster Wille, der aufstehen will, auf der anderen hat scheinbar mein unbewusster Teil (inneres Kind oder wie auch immer) schon im Vorfeld automatisch ein knallharte Entscheidung gefällt.
Morgens wach ich dann immer auf und drück dann auf Weckwiederholung und halte mich wach, bis ich (versehentlich) dann wieder einschlafe (und wieder wach werde, einschlafe, etc). Irgendwann ist es teilweise schon 1-2 Uhr nach mittags und ich quäl mich hoch, weil es Zeit wird, wenn ich noch irgendwas regeln will.
Im Grunde hab ich gar keinen Bock aufzustehen, auch Nachmittags nicht. (Egal ob in der Woche oder am Wochenende).
Da gibt’s nicht viel, was der Tag mir an guten Gefühlen bietet, der Traum ist mir da sympathischer.
(Habe viele Jahre Verhaltenstherapie schon hinter mir und weiß was mit mir los ist. Nehme auch Medikamente, Seroquel. Kann mittlerweile mit meinem Inneren umgehen, obwohl es mir eigentlich nie gut geht.)
Allerdings WENN ich dann aufgestanden bin, relativiert sich diese fatale Sicht.
Wenn ich morgens wach werde, sind es folgende Faktoren, die mir Probleme machen:
1. Willenlosigkeit
Mir ist sehr oft einfach alles sehr egal Tagsüber kann man das handeln. Aber morgens, wenn der Verstand noch nicht wach ist, puh. Dann ist der nächste Gedanke „nur noch eine halbe Stunde“ oder schlimmsten Falls „scheiß drauf“.
2. Beklemmende Gefühle in der Brust
Fühl mich wie angekettet an das Bett. Naja, Depression halt. Würde das normalerweise mit Achtsamkeit vorbeiziehen lassen, aber morgens im Bett im Halbschlaf, ist das schwierig.
3. Müdigkeit
Geh oft etwas später ins Bett (5-7h Schlaf). Könnte natürlich eher gehen, aber ich denk mir dann immer dann hab ich ja gar nichts mehr von meinem tollem Leben.
(4. W.g. Die Sache, das mir der Tag nicht viel bietet)
Ich hab mich durch die Jahre auch mittlerweile dran gewöhnt nicht mehr aufzustehen, wenn der Wecker klingelt.
Das „funktioniert auch leider“ halbwegs gut, bin 28 jähriger Student und wohne noch zuhause.
Das wirklich unaufschiebbar wichtige krieg ich immer noch geregelt, alles andere private schlechter.
Angst ist immer noch der „beste“ Motivator, wenn ich einen wichtigen Termin habe z.B. - aber keine gute Lösung.
Soweit meine lange Rede.
Wie gesagt, so langsam bin ich am Ende mit meinem Latein.
Danke für schonmal im vorraus.
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