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Leben in Monoton

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  • Leben in Monoton

    Hallo,

    ich weiß nicht wo ich anfangen soll, denn ich fühle mich als hätte ich soviele psychische Krankheiten aufeinmal... Ich bin sehr schlecht darin mich kurz und bündig auszudrücken...ich hoffe man versteht mich trotzdem.

    Ich kann mich nicht mehr an das letzte mal erinnern, wo ich motiviert gewesen bin. Mit 22 werde ich nächstes Jahr die 13.Klasse endlich hoffentlich beenden. 2x konnte ich das letzte Trimester nicht beenden, weil ich durch Selbsmordversuche in der Klinik lag. (Grund war aber nicht die Schule, sondern wie immer bei mir die unerwiderte Liebe und die Angst jemanden den ich liebe und nicht haben kann sogar als Freund zu verlieren. Und dieses Jahr, wo ich 2 Jahre mit meinem ersten Freund zusamen bin, hatte ich es wieder versucht, da ich rausgefunden habe, dass er 2-gleisig fuhr die ganzen Sommerferien lang...und ich bekam Minderwertigkeitskomplexe, da ich mich neben der anderen wie Schei*e fühlte... und nicht gut genug für ihn. Trotzdem habe ich ihn wieder gewonnen. Ja ihr denkt ich muss verrückt sein, aber wenn ich jemanden wirklich liebe, dann kann man ihn nicht einfach so loslassen. Und jemand wie ich mit so sensiblen Charakter schon gar nicht. Also hab ich gekämpft) Jedenfalls hatte er mich als er mir, kennenlernte aus meiner Depression davor herausgeholfen.

    Und selbst damals bei der (2009) fand ich aber noch Motivation zu meinem Hobby zeichnen und ließ mich von meiner Traurigkeit inspirieren und zeichnete den den ich damals liebte und nie haben konnte. Aber nun seit gut anderthalb Jahren finde ich keinen Draht mehr zu meinen Hobbys und von Motivation in der Schule fange ich gar nicht erst an zu reden...

    Ich beginne alles viel zu spät. Saß z.B gestern wieder erst um 22 an einem Referat bis 4 Uhr morgends. Obwohl ich gut 6 Stunden davor mich an den PC gesetzt hatte um anzufangen, fing ich trotzdem erst so spät an. Wie so oft. Das Gleiche hab ich mit Dingen die mir eigentlich Spaß machen, dort mache ich auch alles auf den letzten Drücker. Und so geht das seit Monaten.

    Jetzt wo das nebelige wetter da ist, fühle ich mich nur noch mieser. Als wäre dieser Nebel draussen auch in meinem Kopf.
    Ich wohne in dem kleinen Land Luxemburg, aus dem ich sogerne rausmöchte. Ich hätte mein Nachexamen letztes Jahr auch nicht geschafft, wäre ich nicht für eine Woche Freunde oben in Potsdam/Berlin besuchen gegangen. Es ist nur in anderen Ländern, mit anderen leuten als hier, wo ich finde, dass ich mich wirklich gut spüre. dann komm ich zurück in dieses Land und die gute Laune die ich mir praktisch in Deutschland aufgetankt habe, geht leer wie eine Batterie, desto länger ich wieder hier bin.

    Ich sehe seit 6 Jahren meine Therapeutin, mit der ich auch nun vor kurzem die EMDR Therapie begonnen habe, die ja dazu dient, dass das Gehirn in Bewegung gesetzt wird und man Dinge besser verarbeiten kann die einen belasten. Klappt auch, aber die Motivation kommt dadurch auch nicht zurück.
    Da ich auch keine Lust mehr auf irgendwelche Anti-Depressiva hatte, habe ich vor 2 Wochen auch mit der Bachblütentherapie angefangen, von der ich aber auch noch nicht soviel merke. In manchen Fällen wo ich mich normalerweise aufrege, war ich nun ruhiger, aber in anderen Situationen wo sie helfen soll, merke ich noch nichts. Aber ich warte noch ab.

    Ich kann nicht sagen, dass es mir grad an etwas fehlt. Ich bin froh, dass mein Freund doch bei mir geblieben ist und er mir auch zeigt wie früher, dass er mich wirklich liebt. Das einzige was mich traurig macht, ist dass er nur seit dem was passiert ist, wenn wir mal streiten, anstatt einfach nur normal wütend zu sein aber gleich immer Dinge sagt die mich tief verletzen und an meinem Selbtsbewusstsein kratzen...um sich nachher wieder zu entschuldigen, und zu sagen, dass er das nur sagt wenn er sauer ist und es nicht so meint und bla... Und dann wenn man denkt er gibt sich endlich Mühe und alles ist ok, kommt wieder eine Situation wo er wegen ner Kleinigkeit überreagiert und verletztende Dinge sagt.

    Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich auch demotiviert bin, aber wie gesagt geht das nun aber trotzdem seit gut anderthalb Jahren nun so, und da war noch alles ok zwischen uns und wenn wir gestritten haben, dann auf 'normaler' basis.

    Ich wünschte nur, ich könnte mich wieder konzentrieren, auf Schule und Hobbys, ohne mich abzulenken und dadurch zeit zu verlieren und deswegen alles immer so spät beende. Es ist als würde ich mich zu müde für alles fülen..oder ich habe eine Idee, aber gleich darauf ist sie wieder weg...oder ich beginne ein paar Minuten daran zu arbeiten, und werde wieder abgelenkt und beende es nicht. Ich habe tierisch ANgst dass ich dadurch mein letztes Jahr nicht schaffe. Und ich würde mir lieber die Kugel geben anstatt noch ein Jahr in dieser Schule zu bleiben. Die Gesamthathmosphäre dort zieht einen einfach runter und das Mitansehen wie eklig Leute zu anderen sein können. Obwohl es sich nicht auf mich bezieht, nervt es mich dann z.B ungeheuerlich, wenn andere versuchen anderen eins auszuwischen bei den Professoren. Dann kriege ich Kopfschmerzen weil ich mir nicht erklären kann, warum man sowas tut und vor allem was man eigentlich selbst davon hat dem anderen eins auszuwischen. Dann muss ich mir in die Hand beissen um nicht einfach zu explodieren und eine Moralprädigt zu halten darüber wie kindisch ich dieses Verhalten für eine 13.Klasse finde.

    Ich hasse dieses Land in dem es nichts zu tun gibt. Ich hasse es Leuten in der Stadt oder dem Bahnhof über den Weg zu laufen , die man eigentlich gar nicht persönlich kennt, aber denen man immer wieder begegnet weil es einfach so verdammt klein hier ist.
    Und nun seit Herbst ist dieses Empfinden nur noch stärker geworden. Ich habe das Gefühl ich müsste für gut 2 Monate einen langen Urlaub machen weit weg von hier , damit ich endlich wieder Begeisterung am Leben in diesem öden Land finde, weil ich wenigstens dann wieder die Motivation zu den Dingen hätte, die mir das Leben in diesem Land erträglich machen...

    Wenn ich darüber nachdenke, dass es jetzt auch wohl so bis nächstes Jahr sein wird, fühle ich mich noch erschöpfter...und bis jetzt bin ich mir sicher, dass ich die Abschlussexamen so nicht schaffen werde und das würde mich in ein nur noch tieferes Loch reinziehen...

    Es tut mir Leid, wenn das alles so überdramatisiert klingt, aber ich habe nur versucht so gut wie möglich meine Gefühlslage zu beschreiben. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich für immer Depressiv und melancholisch bleibe... ich kann mich nicht an meinen Charakter erinnern, als ich noch die kraft und die Lust an meinen Hobbys hatte.

    Und ich frage mich nur, was ich tun muss um glücklich zu sein.


    mfg
    Malice


  • Re: Leben in Monoton


    Hi Malice,

    dir ist aber schon klar das du eine ernstzunehmende Krankheit hast für die eine Bachblütentherapie nicht unbedingt die Lösung ist. Bachblüten kannst du bei kleineren Verstimmungen oder leichten Ängsten nehmen, ich denke bei schweren Depressionen sind die total fehl am Platz, auch wenn manche drauf schwören mögen.

    Weiß deine Therapeutin davon das es dir gerade schlecht geht?
    EMDR wird zwar gemacht damit es einem besser geht, es kann aber passieren das es zwischenzeitlich schlechter wird und ich denke da müsste die Therapie angepasst werden, auch wenn deine Depressionen nicht damit in Zusammenhang stehen sollte die Therapeutin es wissen und die Gesprächsstunden nicht zu kurz kommen.

    Viel Ratschläge habe ich nicht für dich, nur den das du noch einmal über Medikamente nachdenken solltest. Es ist manchmal das kleinere Übel sie trotz "Null Bock", zu nehmen und zu testen welche helfen, als das alles zu ertragen, wodurch evtl. sogar die Psychotherapie behindert wird.

    Du willst weg aus deiner Heimat? Dann arbeite darauf hin, plane, schau das du ein festes Bildungsstandbein hast und freue dich auf den Tag an dem du woanders lebst. Daran wird dich nichts hindern, es läuft dir nicht weg und vielleicht gelingt es dir eine gewisse Vorfreude zu entwickeln.

    Alles erst auf den letzten Drücker zu machen und vorher stundenlang vor der Aufgabe quasi zu meditieren kenne ich auch, da habe ich auch keine Lösung für dich. Höchstens das du dir einen Zeitplan erstellst und deine Arbeiten nach diesem erledigst, bei manchen Menschen hilft es. Wenn du deiner Therapeutin davon erzählst und ihr das dann auch vorlegst gibt es dir vielleicht einen Antrieb das zu machen, vorausgesetzt der Ehrgeiz ihr dann Ergebnisse vorzulegen siegt über die Peinlichkeit es nicht zu tun.

    Ich kann dir nur raten das alles sehr genau mit deiner Therapeutin zu besprechen, es ist auch sehr wichtig zu schauen ob das in irgendeiner Verbindung (Trigger) zum EMDR steht.

    Weiß deine Therapeutin das du gerade in einer Lebenskrise steckst und wie es in dir aussieht?

    Kommentar


    • Re: Leben in Monoton


      Hallo,

      danke für die Antwort.

      Ich wollte diese Woche wieder einen Termin bei ihr nehmen. War jetzt 2 Wochen nicht bei ihr. Aber sie weiß wie es mir geht, aber bei meinem letzten Besuch fühlte ich mich noch einigermassen ok, aber seit einigen Tagen wieder ist es wieder schlimmer geworden, werde deshalb auch noch diese Woche einen Termin ausmachen.

      Meine Periode habe ich jetzt auch zum 2. mal unregelmässig zum ersten Mal in meinem Leben. Dachte das liegt an meinem letzten Klinikbesuch im September. Aber wohl verspätet sie sich auch wegen meiner Gefühlslage. War vor ein paar Tagen noch im Ultraschall und sie konnten auch nichts komisches feststellen. Sie kommt manchmal später...das sei halt so wurde mir gesagt. Aber falls es wirklich wegen meinem inneren Befinden ist, dann stimmt wirklich was mit mir nicht. Denn ich hatte das noch nie.

      Aber durch EMDR kommt Motivation auch nicht zurück. Ich denke nicht mehr an das was mich aufregtm bzw. rege mich nicht mehr über Dinge auf die mich davor genervt haben. Aber das war es dann auch.

      Das früher anfangen mit den Arbeiten ist auch nur etwas was ich mir vornehme und dann nicht tue, weil ich mich zu sehr mit Gedanken ablenke. Dann sitz ich auf dem Stuhl, schaue um mich und kriege mich nicht zusammengerafft. Man nimmt sich vor "ich fang jetzt an" und dann beginnt man doch erst später wenn man anfängt müde zu werden weil man dann motiviert ist es fertigzukriegen weil man schlafen will. Und dann wundert es mich bei manchen Ordnern noch, dass ich bei dem was ich dort hingewuselt hab Punkte wie letzten 53/60 bekomme obwohl ich es unter Schlafmangel gemacht habe...

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      • Re: Leben in Monoton


        EMDR wird, vor allem in den Medien, sehr gelobt ist aber kein Allheilmittel. Es soll zwar schneller wirken als die herkömmlichen Therapien, aber auch nicht in Schallgeschwindigkeit.
        Du machst das ja noch nicht lange, also gib all dem noch etwas Zeit.
        Hast du denn auch genug Gesprächsstunden, oder konzentriert sich alles nur auf EMDR?

        Ich kenne EMDR nur im Zusammenhang mit Traumata, ich weiß nicht inwieweit das bei dir eine Rolle spielt und ob es auch bei anderen Krankheitsbildern angewandt wird, aber die Gespräche mit dem Therapeuten sind trotzdem sehr wichtig und dürfen nicht zu kurz kommen (finde ich), da es auch Nebenwirkungen geben kann die nicht zu unterschätzen sind.

        Psychische Probleme schlagen sich auch auf den Biorhythmus nieder, das deine Periode manchmal aus der Reihe tanzt zeigt nur das dich das alles stark belastet.

        Wie gesagt, ich kenne das auch gut, wenn man etwas tun "muss" und stattdessen geht gar nichts. Du kannst dich vielleicht überlisten indem du vorher etwas Sport machst und direkt im Anschluss mit der Arbeit beginnst, ohne dir eine Pause zu gönnen. Vielleicht geht es besser wenn du etwas das nicht so gut geht direkt im Anschluss an eine Aktivität machst die dir leichter fällt und die dir auch Spaß macht, so hast du noch einen kleinen extra Energieschub.

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        • Re: Leben in Monoton


          Mein Traumata, und weswegen sie mir auch dieses Jahr von EMDR erzählt hat, ist dass ich bei meiner Geburt (Ich bin aus Brasilien adoptiert) meine leibliche Mutter verlor die damals 16 war. Es soll ja anscheinend wissenschaftlich bewiesen sein, dass der Charakter ungeborenen Babys, sich bereits durch den Zustand der Mutter herausstellen kann.

          Da meine Mutter 16 war, hatte sie es sicher nicht einfach und meine adoptiveletern haben nie erfahren, warum sie überhaupt schwanger war mit 16. Ob es gewollt war, oder vielleicht sogar eine Vergewaltigung. Aufjedenfall ist klar, dass es eine stressige Geburt war für mich als Baby da ich auch meine erste Bezugsperson so verlor. Das wäre womöglich eine Erklärung dafür, dass ich bei Verlusten gleich zu 'Lösungen' wie Selbstmord greife/griff.

          Meine Therapeuten kennt mich nun seit 6 Jahren, und ich rede immer genug mit ihr. Vielleicht ist jetzt auch beim nächsten termin keine Zeit für EMDR, falls ich über mein jetziges Befinden sprechen werde.

          Ich würde gerne wieder Sport machen. Ins Fitness gehen. Aber es fällt mir wirklich schwer mich zu etwas aufzurappeln. Denn wenn ich mich aufgerappelt krieg was anzufangen , höre ich nach ein paar Minuten eh wieder auf. aber ich werde das alles mal bei meinem nächsten termin erzählen.

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          • Re: Leben in Monoton


            "Aber es fällt mir wirklich schwer mich zu etwas aufzurappeln."

            Das ist z.B. typisch für die Antriebsstörung einer Depression. Auch sonst passt einiges.
            Aber das ist nicht die Aufgabe eines Forums, richtige Diagnosen zu stellen.

            Für ein besseres Verständnis hätte ich aber ein paar Fragen:

            Gab es in Ihrem Leben eine Periode, in der Sie unbeschwert und zufrieden waren?

            Hat die Psychotherapeutin eine tiefenpsychologisch-analytische Ausrichtung? Oder eher verhaltenstherapeutisch?

            Ist die Psychotherapie seit fünf Jahren kontinuierlich oder mit größeren Intervallen?

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            • Re: Leben in Monoton


              >>>Mein Traumata, und weswegen sie mir auch dieses Jahr von EMDR erzählt hat, ist dass ich bei meiner Geburt (Ich bin aus Brasilien adoptiert) meine leibliche Mutter verlor die damals 16 war. Es soll ja anscheinend wissenschaftlich bewiesen sein, dass der Charakter ungeborenen Babys, sich bereits durch den Zustand der Mutter herausstellen kann.<<<

              Interessant. Ich dachte immer das man bei EMDR mit Erinnerungen arbeitet, also sich zumindest ein Bild des Traumas vorstellen muss und somit auch eine kleine Erinnerung da sein sollte.

              Aber das ist ja nicht das Thema.;-)

              Ja, besprich das alles mal mit der Therapeutin. Hast du vielleicht allgemein Probleme mit deiner Adoption? Das du so heftig reagierst muss ja nicht nur an den Gefühlserfahrungen im Mutterleib liegen, es könnte doch auch eine Rolle spielen das dir das heutige Bewusstsein deiner Geschichte und Verluste (um die du ja jetzt weißt) Angst macht.
              Wenn sich jemand trennt und man dadurch über die Umstände seiner Geburt und Adoption nachdenkt, vielleicht Zweifel bekommt ob man wirklich von jemanden gewollt wurde........Ich denke es ist schwierig (auch für Fachleute) zu beurteilen ob deine Probleme schon vor deiner Geburt begannen (mit dem Gedanken konnte ich mich noch nie so recht anfreunden), oder durch aktuelle Begebenheiten Erinnerungen, Befürchtungen und Vermutungen geweckt werden und Ängste entstehen die durch das Wissen um die Situation der Mutter geschürt werden und nicht durch das Erleben des Ungeborenen dieser Zeit.

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