#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?

    Meine Frage wirkt wahrscheinlich etwas seltsam, aber ich weiß nicht, ob ich noch die Kraft besitze arbeiten zu gehen. Da ich gelernt habe, dass man nur wirklich krank ist , wenn man mindestens 40 ° Fieber hat, weiß ich nicht, ob es mir zusteht zum Arzt zu gehen und zu sagen, dass ich nicht mehr kann.
    Vielleicht ein paar Worte zu meiner Vorgeschichte. Ich bin 33 Jahre alt und seit 17 Jahren Bulimie krank. Da meine Depressionen sehr gravierend wurden (zunehmende Selbstmordgedanken), habe ich es endlich im Februar diesen Jahres geschafft eine Psychotherapie zu beginnen. Diese Therapie empfinde ich als sehr erschöpfend und anstrengend. Auch wenn ich für mich gute Therapieerfolge verzeichnen kann, fühle ich mich jedoch immer erschöpfter und kraftloser. Meine Arbeit bekomme ich nicht mal an nährend so gut hin wie ich früher gearbeitet habe. Höchstens nur noch Mittelmaß. Da ich den Anspruch an mich habe immer alles perfekt leisten zu müssen, setzt mich diese Feststellung zusätzlich unter Druck. Teils schaffe ich es nicht morgens aufzustehen. Wenn ich es denn endlich geschafft habe, komme ich dadurch häufiger zu spät, was mir bereits ein Gespräch mit meiner Vorgesetzten eingebracht hat.
    Vor 3 Wochen hatte ich es, aufgrund eines Todesfall in meiner Familie, was mich zusätzlich total aus der Bahn geworfen hatte, zum ersten Mal gewagt zu meiner Hausärztin zu gehen (sie kennt meine Diagnosen Bulimie und schwere Depression) und zu sagen, dass ich mich nicht gut fühle und zwar nicht körperlich sondern psychisch, dadurch, dass mein Onkel im Sterben liegt. Meine Hausärztin meinte ich solle mich ins Wartezimmer setzen, dann bestellte sie erst einmal ein Haus für ihre Enkelkinder und nebenbei fragte sie (ich saß nach wie vor noch im Wartezimmer), ob ich denn nur wegen einer Krankschreibung da bin. Ich konnte nur sagen, dass wäre nett, da mir klare Gedanken (z. B. dass es Freitag war) nicht wirklich möglich waren. Sie fragte dann eine Frage, mit der ich gar nichts anfangen konnte: wie lange will ich denn ? Ich war dadurch so verwirrt, dass ich nur sagte, mein Onkel liegt im Sterben. Darauf meckerte sie mich an, dass sie mich wegen sowas ja nun nicht wochenlang krankschreiben kann. Dies war auch nicht meine Absicht gewesen. Sie schrieb mich dann bis einschließlich Mittwoch krank. Mich warf diese Reaktion der Ärztin dermaßen aus der Bahn, dass ich mich selbstverletzte (ich zerkratzte mir den ganzen Arm), zwei Tage nichts aß und mir vornahm nie wieder wegen irgendetwas zum Arzt zu gehen und die ausgestellte Krankschreibung auch nicht in Anspruch zu nehmen (in meinem Kopf sagte es immer Du hast diese ja gar nicht verdient, sei nicht so schwach). Ich hatte zufällig an diesem Tag auch einen Termin bei meinem Therapeuten. Von dieser Sitzung weiß ich nicht mehr viel. Er stellte fest, dass ich ziemlich um Fassung ringe. Er versuchte mir klar zu machen, dass es einerseits sinnvoll wäre die Krankschreibung für 3 Tage zu nutzen (was auch sinnvoll war, da ich zusätzlich noch leichte Panikanfälle bekam) und dass es keinen Sinn macht, wenn ich jetzt nie wieder einen Arzt auf suche. Da der Gedanke allein nur wegen einer Überweisung zu meiner Hausärztin zu gehen, Panik auslöste, habe ich mir einen neuen Hausarzt gesucht. Bei ihm war ich dann an dem Mittwoch und habe ihn bezüglich Diagnose und Grund des Arztwechsels auch offen informiert. Er fragte, ob es mir denn besser gehe. Ich sagte, dass ich nur wegen des Arztwechsels hier bin und in keinem Fall eine Verlängerung der Krankschreibung haben möchte.
    Nun ist es so, dass ich mich noch nicht traue, solche Fragen meinem Therapeuten zu stellen, da ich noch massive Probleme habe, Schwäche zu zeigen. Ich merke nur wie es jeden Tag schwieriger wird. Auch bin ich mir nicht sicher, ob es für meine Therapie sinnvoll ist, da ich damit ja mich letztlich auch wieder sozial zurückziehe.


  • Re: Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?


    >>>Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?<<<

    Ab dem Punkt wo die Arbeit zur Belastung wird und der Druck beginnt Schaden anzurichten.

    Der Hausarzt ist zwar der richtige Ansprechpartner für eine kurzfristige Krankschreibung wenn es dir psychisch nicht gut geht, aber nicht wirklich qualifiziert um dich auch dauerhaft gut zu betreuen. Gut aufgehoben wärst du bei einem Psychiater, da kommen solche merkwürdigen Fragen erst gar nicht auf da es sein täglich Brot ist und er weiß wie schlecht es einem aufgrund psychischer Probleme gehen kann.

    Such dir einen Psychiater, auch wenn du nicht mehr krank geschrieben werden willst ist es wichtig solch eine Anlaufstelle zu haben, rede mit ihm über alles und hör dir an was er dazu sagt.
    So hast du auch jederzeit jemanden an den du dich wenden kannst wenn es dir wieder schlecht geht und vor allem der auch kompetent beurteilen kann ob eine AU notwendig ist oder nicht und dich nicht von oben herab behandelt wenn du eine haben willst weil es dir nicht gut geht.

    Es gibt Hausärzte da ist die Bedeutung der Seele noch nicht angekommen, aber mittlerweile wandelt sich das. Vielleicht hast du mit deinem neuen Arzt Glück und er gehört zur "neuen Generation", dann wird er dir sicher auch weiterhelfen können, aber doch nicht so qualifiziert wie ein Facharzt.

    Kommentar


    • Re: Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?


      Vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

      Ich habe immer überlegt, was ich denn wohl bei der Ärztin verkehrt gemacht habe. Wo denn mein Fehler lag (typisch für mich). Aber deine Antwort gibt mir das Gefühl, dass ihre Reaktion gar nicht so selbstverständlich war. Vielen Dank dafür.

      Ich muss gestehen, dass ich gar keine wirkliche Ahnung habe, was ein Psychiater macht. Ich dachte immer, dass dies ein Arzt ist der die Psychotherapie durchführt und aufgrund seines Medizinstudiums auch Medikamente verordnen darf. Mir war nicht klar, dass es sinnvoll wäre neben meinem Therapeuten auch einen Psychiater zu konsultieren. Sollte ich dies vorab mit meinem Therpeuten besprechen ? Kannst du mir diesbezüglich auch deine Meinung schildern ?
      Vielen Dank.

      Kommentar


      • Re: Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?


        Hi Anso,
        Psychologie und Medizin/Psychiatrie sind zwei verschiedene Studien, auch wenn es in beiden um die Psyche geht.
        Nicht jeder Psychiater ist auch Psychologe und umgekehrt, aber das gibt es auch.

        Stimmt der Psychiater ist vorwiegend für das Medizinische zuständig, ich finde wenn man starke Probleme hat ist es von Vorteil auch diese Seite zu kennen und auch wenn man keine Medikamente nehmen möchte kann es nicht schaden zu wissen was helfen könnte oder für schlechtere Zeiten ein Notfallmedikament zur Hand zu haben.

        Besonders wichtig finde ich es einen zu haben wenn man eben mal nicht in der Lage ist zu arbeiten, wenn du ihm deine Lage erklärst stellt er eine Diagnose und weiß aufgrund seiner Ausbildung das du auch nicht arbeitsfähig bist. Während manch Hausarzt dich für einen Drückeberger hält, oder meint du stellst dich an.
        Du schreibst ja auch das du schon Suizidgedanken hattest da gibt zwar auch der Psychologe Notfallstunden, aber wenn es schlimm kommt kann der Psychiater dich mit Medikamenten unterstützen damit du besser aus der Krise kommst.

        Leider dauert es meist einige Wochen einen Termin zu bekommen, aber wenn du einen hast und es dir schlecht geht oder du nicht arbeiten kannst, also eine Krise hast, dann kannst du als Notfall dort hin und es ist nie verkehrt einen Arzt zu haben, der auch Verständnis für deine Krankheit hat. Zusätzlich erfährst du so auch etwas mehr über deine Krankheit aus medizinischer Sicht und wenn du Medikamente nicht ablehnst, ob es da wirksame Hilfen gibt.

        Es ist sicher nicht verkehrt mit deinem Psychologen darüber zu sprechen, im Gegenteil, die sind durch ihre Patienten gut informiert und wenn man Glück hat können sie einem sagen welcher gute Kritiken hat.
        Vielleicht kommst du ja auch ohne Psychiater klar, aber dein Post hat sich so angehört als hättest du öfter Probleme zur Arbeit zu kommen und da sollte man sich bei dem Arzt krank schreiben lassen der dafür zuständig ist und auch weiß was er tut, also dem Psychiater. Vielleicht kann er dir auch Möglichkeiten empfehlen die dir das Leben etwas leichter machen und mit denen du dich anfreunden kannst.

        Kommentar



        • Re: Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?


          Danke sehr für die Erläuterung der Zusammenhänge. Dieses waren mir nicht klar. Es fällt mir immer leichter etwas anzunehmen, wenn ich es auch verstehe.

          Da ich bereits öfters Probleme hatte mich zur Arbeit zu zwingen und meine Suizidgedanken teils sehr massive Formen angenommen hatten, werde ich deinen Ratschlag beherzigen und mir einen Psychiater suchen. Vielen Dank nochmals für Deine Hilfe.

          Kommentar


          • Re: Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?


            Vielleicht kann dir der Psychiater noch die ein oder andere Möglichkeit aufzeigen, es ist immer gut die medizinischen und psychotherapeutischen Seiten zu kennen.

            Es gibt ja auch Kuren und eben Medikamente, um für sich entscheiden zu können was der richtige Weg ist (oder vielleicht mehrere miteinander zu kombinieren) muss man auch wissen was es alles gibt und wie es funktioniert.
            Solange du offen für verschiedene Therapieformen bist wird es auch immer noch etwas geben das du versuchen kannst, es ist nur manchmal ein Geduldsspiel aber lohnenswert.

            Kommentar


            • Re: Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?


              "..und mir einen Psychiater suchen"

              Nur zur Ergänzung:
              Wenn der Psychiater seinen Facharzabschluss nach 1994 gemacht hat, ist er fast immer Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.
              Also nicht nur qualifiziert für das Erkennen und Behandeln einer Depression, sondern auch von Bulimie und anderen Essstörungen.

              Kommentar



              • Nachtrag


                Arbeitsunfähig ist man immer dann, wenn man unfähig ist zu arbeiten - egal ob aus körperlichen oder psychischen Gründen.
                Im psychischen Bereich ist das immer auch ein Teil Selbsteinschätzung, aber bei der Schilderung darf man sein Pflichtgefühl und die dazu gehörige Selbstdisziplin getrost ein wenig zurück halten.

                Kommentar


                • Re: Nachtrag


                  Das mit dem Ausblenden des Pflichtgefühls und der Selbstdisziplin ist für mich nicht wirklich einfach, deswegen war die Reaktion meiner Hausärztin auch so erschreckend für mich.

                  Ich habe heute wie versprochen (wenn ich mich zu etwas entschließe muss ich es immer umgehend umsetzen) mich nach einem Psychiater umgeschaut. Nun habe ich dazu noch zwei Fragen.
                  1. Habe ich erstaunlicher Weise (jemand anderes hatte gerade abgesagt) gleich für Mittwochabend einen Termin bekommen. Die Bezeichnung des Arztes ist jedoch Facharzt für Nervenheilkunde. Ist dies das Gleiche wie ein Psychiater ? Bei den ganzen Bezeichnung ist es nicht einfach den Überblick zu behalten ;o)
                  2. Ich habe meinen nächsten Therapietermin erst am Donnerstag, so dass ich vorher nicht mit meinem Therapeuten darüber sprechen kann (ansonsten würde ich tatsächlich frühestens überall erst Ende Oktober einen Termin bekommen). Könnte dies ein Problem darstellen ? In meinem Kopf jammert mein Teufelchen immer das ich meinen Therapeuten damit hintergehe (und ja mir ist bewusst, dass dies nicht wirklich logisch ist, aber der hat leider entgegen jeder Vernunft das Sagen)

                  Vielen Dank nochmals für die Rückantworten.

                  Kommentar


                  • Re: Nachtrag


                    Hi Anso,
                    ein Nervenarzt ist Neurologe und Psychiater.

                    Normalerweise kommen sich Psychiater und Psychotherapeuten nicht ins Gehege und da dürfte sich dein Therapeut auch nicht übergangen fühlen. Er kann dich ja nicht krank schreiben oder etwas zur medizinischen Seite sagen und er wird sicher nachvollziehen können das es, nach deinen Erfahrungen mit deiner HÄ, sinnvoll ist einen Fachmann zu haben an den du dich in solchen Fällen wenden kannst.
                    Es kann sogar hilfreich sein wenn die Therapie durch die Behandlung des Psychiaters unterstützt wird und ich schätze mal das diese Konstellation weitgehend normal ist. Dein Therapeut wird sicher einige Patienten haben, die auch noch zum Psychiater gehen.

                    Kommentar



                    • Re: Nachtrag


                      Mit diesen vielen tollen Info´s bin ich jetzt super für Mittwoch und Donnerstag gewappnet. Vielen Dank für das nehmen meiner Unsicherheit und Euer Verständnis.
                      Ich werde berichten wie es gelaufen ist ;o)

                      Also einen schönen Abend noch.

                      Kommentar


                      • Re: Nachtrag


                        "..Facharzt für Nervenheilkunde. Ist dies das Gleiche wie ein Psychiater ? "

                        Nein, nicht ganz.

                        Der (leider) immer seltener werdende Nervenarzt hat in seiner Ausbildung gleiche Anteile der Neurologie und der Psychiatrie integriert, darf also körperliche (neurologische) und psychische Krankheiten behandeln.
                        Der Unterschied zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie besteht also durch das Plus der Neurologie und das Minus der Psychotherapie.

                        Das spielt bei Ihnen aber keine Rolle, weil Sie ja einen Psychotherapeuten (vermutlich einen psychologischen Psychotherapeuten) bereits haben.

                        Kommentar


                        • Re: Nachtrag


                          >>>Ich werde berichten wie es gelaufen ist ;o)<<<

                          Unbedingt.()

                          Kommentar


                          • Re: Nachtrag


                            Eieiei, und da soll sich nochmal einer auskennen.;-)

                            Da hätte ich auch einmal eine Frage, ich habe gehört das neuerdings im Medizinstudium auch ein Anteil Psychologie dazu gehört. Ist das auch ab 94 und betrifft das wirklich alle Medizinstudenten?

                            Kommentar


                            • Re: Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?


                              So und nun bin ich doch etwas panisch (ja und übertrieben ich weiß, kann leider nicht anders).

                              Habe jetzt mal über die KV geschaut, was mein Therapeut eigentlich genau ist. Und vorab noch als Ergänzung, er hat keine Sprechstundenhilfe, macht soweit ich weiß reine Therapie, hat mit mir bisher noch nie über die Möglichkeit von Medis gesprochen oder über au, auch kann man nicht ohne Therapietermin bei einer Krise vorbeikommen (denn er macht ja gerade seine Sitzungen) oder Anrufen.
                              So und nun steht bei ihm, damit wir noch einen weiteren Begriff haben, psychotherapie tätiger Arzt. Was ist denn das nun schon wieder ? Und "hintergehe " ich meinen Therapeuten, wenn ich den Termin heute wahrnehme. Ich habe mich schon entschlossen in jedem Fall da heute hinzugehen, aber ich müsste das ja dann auch morgen meinem Therapeuten erklären. Und irgendwie denke ich, dass er deswegen sauer sein wird.

                              Vielen Dank nochmals.

                              @Tired: da bin ich aber mal froh, dass Du auch eine Frage hast. Ich habe im Forum gesehen, dass du immer fleissig am helfen und antworten bist ;o)

                              Kommentar


                              • Re: Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?


                                >>>@Tired: da bin ich aber mal froh, dass Du auch eine Frage hast. Ich habe im Forum gesehen, dass du immer fleissig am helfen und antworten bist ;o)<<<

                                Haha, ich habe massenhaft Fragen, stelle sie nur nicht weil ich mich nicht zwischen ihnen entscheiden kann und alle auf einmal geht nicht.()))()

                                >>>er hat keine Sprechstundenhilfe, macht soweit ich weiß reine Therapie, hat mit mir bisher noch nie über die Möglichkeit von Medis gesprochen oder über au, auch kann man nicht ohne Therapietermin bei einer Krise vorbeikommen (denn er macht ja gerade seine Sitzungen) oder Anrufen.<<<

                                Das ist vollkommen normal, Therapeuten haben auch nicht so eine Masse an Patienten und kommen meist sehr gut ohne Sprechstundenhilfe aus, was nichts über seine Qualität aussagt.

                                Stimmt, es ist schwierig mit der Erreichbarkeit in einer Krise. Manche Therapeuten gehen ans Telefon wenn sie wissen das bei dem Anrufer mit einer Krise zu rechnen ist, aber das muss abgesprochen sein. Kurzfristig jemand anderem abzusagen geht natürlich nicht so einfach, aber sie opfern dann schon mal ihre Pause und man kann doch irgendwie mit ihm sprechen.
                                Bei Krisen in denen sofort was passieren muss ist man leider oft darauf angewiesen in eine Ambulanz oder Klinik zu gehen, das ist aber allgemein so. Manchmal gibt der Therapeut auch seine Mail Addi heraus und so kann man im Notfall auf diese Weise Kontakt aufnehmen, was aber auch nicht unverzüglich beantwortet wird, eben weil er ja auch noch anderweitig beschäftigt ist.
                                Du kannst aber mit ihm mal über das Szenario eines Notfalls sprechen und direkt fragen was du dann tun sollst und ob du auch einfach vorbei kommen könntest, wenn es dir so schlecht geht.
                                Das Thema Medikamente gehört auch nicht zu dem Aufgabenbereich eines Therapeuten, die wenigsten kennen sich mit der medizinischen Seite so gut aus das sie Empfehlungen abgeben könnten, er könnte allerhöchstens allgemein raten mal einen Psychiater aufzusuchen.

                                >>>Psychotherapie tätiger Arzt<<<

                                Der Begriff irritiert mich auch ein wenig.
                                Hört sich an als wäre er Arzt, der nicht mehr praktiziert und stattdessen Therapiestunden gibt. Richtig ersichtlich ist es nicht ob er nun auch Therapeut oder nur Arzt ist, da würde ich ihn auch mal fragen welche Ausbildung er im Bereich der Psychotherapie hat.

                                Das wichtigste ist ob du ihm vertraust und die Therapie Erfolge zeigt. Irgendwie habe ich das Gefühl das du ihm nicht richtig vertraust, sonst würdest du seine Reaktion nicht so fürchten.
                                Fühlst du dich wohl bei ihm? Tut er dir gut? Kommst du mit ihm klar?

                                Da dein Therapeut wohl nicht als Arzt praktiziert hat er auch keinen Grund sauer zu sein wenn du zu einem gehst, es hat doch gar nichts mit seinem Job zu tun.
                                Du musst ihm das auch morgen noch gar nicht sagen, wenn dir der Mut dazu fehlt, es wird sich irgendwann eine Gelegenheit ergeben ihn zu informieren. Ich selber würde es ihm sagen, schon alleine weil mich seine Reaktion interessieren würde. Wenn er tatsächlich sauer wäre und das auch zeigt, dann wäre er wohl für mich nicht der richtige Therapeut.

                                Aber lass dich nicht verunsichern. Geh zu deinem Termin und schau erst mal was dabei heraus kommt, lass den morgigen Termin auf dich zukommen und entscheide kurzfristig nach Stimmungslage was du dort erzählst. Es muss nicht alles sofort gesagt werden, du kannst dir da auch etwas Zeit lassen.

                                Ich drück dir die Daumen das dir der heutige Termin weiter hilft und hoffe du berichtest uns davon.;-)

                                Kommentar


                                • Re: Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?


                                  "psychotherapie tätiger Arzt"

                                  Es ist also ein ärztlicher Psychotherapeut, der seine spezielle Richtung allerdings merkwürdig formuliert und nicht zu erkennen gibt, aus welcher medizinischen Fachrichtung er kommt (könnte also auch Internist oder Allgemeinmediziner gewesen sein).

                                  Das bedeutet für Sie, dass er nicht als Psychiater
                                  tätig ist also auch keine A.U. oder Medikamentenverordnung vornehmen kann.

                                  Kommentar


                                  • Re: Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?


                                    @Tired

                                    Ich würde von meinem Therapeuten auch niemals erwarten, dass er Sitzungen anderer absagt. Meine Aufzählung sollte eigentlich nur verdeutlichen, dass mir daher bisher nicht aufgefallen ist, dass er auch Arzt ist ) Sollte also als Entschuldigung meiner Unachtsamkeit herhalten.

                                    Du fragtest, ob ich meinem Therapeuten vertraue. Schwierige Frage. Also ich versuche immer alles was wichtig ist zu erzählen. Ich habe ihn auc schon mal etwas erzählt, was bisher noch niemand von mir weiß. Mir war aber klar, dass dies für die Therapie sehr wichtig ist. War auch so. Aber ich erzähle eigentlich vorallem, da ich denke diese Auskünfte benötig er für die Therapie und ich will ja gesund werden bzw. mit meinem Leben halbwegs klar kommen. Also wenn du meintest, ob ich ihn vertraue, dass er nichts herum erzählt, dann kann ich ja sagen. Gibt garantiert auch spannenderes zu erzählen ;o)
                                    Da ich gelernt habe, dass andere Menschen einen fast immer enttäuschen, wenn es darum geht, dass ich sie brauche oder einfach da sind oder sogar eine Strafe folgt, wenn ich Gegenfragen stelle (klingt jetzt doch dramatischer als es war), setze ich keine großen Erwartungen mehr. Ich habe immer das Gefühl ich nerve, ich langweile, ich belaste andere, egal, ob sich mein Gegenüber wirklich so verhält. Ich denke, dass ich halt einfach nicht wertvoll genug bin, dass es einen Sinn macht sich mit mir groß abzugeben. Und irgendwie erwarte ich diese Einstellung auch von meinem Therapeuten. Aber wie bereits erwähnt liegt dieses Gefühl nicht an ihm, sondern einfach nur an meine verqueren Gedanken.

                                    So und nun zu meinem Termin bei dem Facharzt für Nervenheilkunde. Er hat 2 Minuten gedauert. Der Arzt ist nett. Ich habe ihm meine Diagnosen aufgezählt und erläutert warum ich den Arzt wechsel (Stichpunktartig meine Story mit der Hausärztin erzählt). Er hat mir kurz erläutert (was ich gut fand), dass Medis bei mir keinen Sinn machen, da die Depression lediglich ein Symptom der Essstörung und der Persönlichkeitsstörung ist. Ich aber gerne in Krisensituationen vorbeikommen kann und ggf. dann zwecks Stabilisierung evtl. auch ein Medi verordnet wird (bloß Dauerhafte Einstellung macht keinen Sinn). Und das entscheidende bei mir aber die Therapie ist, die ich ja bereits mache. Ich habe dann nochmals versucht genauer zu erläutern, warum mich die Situation mit der Ärztin so aus der Bahn warf. Er sagte aber, dass ich mich nicht rechtfertigen muss, dass ich den Arzt wechsel.Und das war es dann. Also in der nächsten Krise kann ich also dorthin. Ist beruhigend zu wissen.

                                    Ich werde meinem Therapeuten (da er ja keine AU und VO ausstellen darf ;o) ) nichts von heute erzählen, da ja nichts großartiges geschehen ist. Wenn ich in die Verlegenheit komme, in einer Krise zum Facharzt zu müssen, dann kann ich es ihm immer noch erzählen. Was ich vermutlich nicht über mich bringen werde, ist, hinzugehen, weil ich keine Kraft mehr habe, nur wenn ich große Angst vor mir selbst habe. Ich habe es heute gemerkt. Ich fühlte mich ernst genommen von dem Arzt. Er fragte jetzt nicht, wie es mir denn heute geht. Und obwohl es mir nicht gut geht (kann aber auch an der morgen bevorstehenden Beerdigung liegen), konnte ich es nicht von mir aus ansprechen. Es geht einfach nicht. Ich weiß auch nicht warum.

                                    Ich danke nochmals für die tollen und schnellen Rückantworten. Hoffe ich bin Euc nicht alzu sehr auf den Keks gegangen :O)

                                    Und Tired, stelle ruhig deine Fragen, vielleicht habe ich ja mal eine Antwort für dich.

                                    Kommentar


                                    • Re: Wann ist man arbeitsunfähig bei Depression ?


                                      >>>Du fragtest, ob ich meinem Therapeuten vertraue. Schwierige Frage. Also ich versuche immer alles was wichtig ist zu erzählen. Ich habe ihn auc schon mal etwas erzählt, was bisher noch niemand von mir weiß. Mir war aber klar, dass dies für die Therapie sehr wichtig ist. War auch so. Aber ich erzähle eigentlich vorallem, da ich denke diese Auskünfte benötig er für die Therapie und ich will ja gesund werden bzw. mit meinem Leben halbwegs klar kommen. Also wenn du meintest, ob ich ihn vertraue, dass er nichts herum erzählt, dann kann ich ja sagen. Gibt garantiert auch spannenderes zu erzählen ;o)
                                      Da ich gelernt habe, dass andere Menschen einen fast immer enttäuschen, wenn es darum geht, dass ich sie brauche oder einfach da sind oder sogar eine Strafe folgt, wenn ich Gegenfragen stelle (klingt jetzt doch dramatischer als es war), setze ich keine großen Erwartungen mehr. Ich habe immer das Gefühl ich nerve, ich langweile, ich belaste andere, egal, ob sich mein Gegenüber wirklich so verhält. Ich denke, dass ich halt einfach nicht wertvoll genug bin, dass es einen Sinn macht sich mit mir groß abzugeben. Und irgendwie erwarte ich diese Einstellung auch von meinem Therapeuten. Aber wie bereits erwähnt liegt dieses Gefühl nicht an ihm, sondern einfach nur an meine verqueren Gedanken.<<<

                                      Das kann ich sehr gut verstehen und finde es klasse das du dich trotzdem überwinden kannst wichtige Themen anzusprechen, ich bin da nicht so gut drin.()
                                      Mit Vertrauen meinte ich das Reden können, auch wenn es unangenehm ist. Z.B. Das Vertrauen darauf das der Therapeut dich nicht abstempelt, gerade weil du es selber machst und da ist es schwierig darauf zu vertrauen das er Verständnis haben sollte ohne einen Stempel aufzudrücken.

                                      Alles in allem hört sich der Besuch beim Nervenarzt ja sehr positiv an, das gibt dir ja auch nochmal ein Stück Sicherheit, so hast du eine zusätzliche Anlaufstelle wenn du in eine Krise gerätst.
                                      Ja, so Termine sind meistens schnell erledigt, Nervenärzte sind total überlaufen und ich glaube der Etat für die psychiatrische Seite ist knapp bemessen.

                                      Es ist ja auch nicht so wichtig das dein Psychologe das weiß, es hat sich ja nichts weiter geändert.

                                      Du kannst ja hin und wieder berichten wie sich alles entwickelt.
                                      Ich wünsch dir auch viel Kraft für morgen.

                                      Kommentar

                                      Lädt...
                                      X