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Zwänge

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  • Zwänge

    Guten Abend,
    bei mir fängt es morgens schon an, wenn ich meine Pille nehme. Ich nehme sie jetzt seit über zwei Jahren und hatte noch keinen Einnahmefehler, aber ich muss immer kontrollieren, ob ich sie wirklich genommen habe, morgens, mittags, abends.
    Fenster muss ich immer kontrollieren, weil ich Angst habe, dass ich irgendwas vergesse. Ich bin auch schon öfters nochmal nach Hause gefahren, ob sicher zu gehen, dass wirklich alles aus ist. Ich zieh den Stecker vom Fernseher/PC raus, damit ich weiß, dass er aus ist.
    Den Wecker nehme ich mit, weil ich Angst habe, dass er schellt, obwohl er aus ist und auf eine andere Uhrzeit gestellt ist, als sonst. Ich habe Angst, dass er morgens klingelt, wenn ich nicht zuhause bin und meine Eltern noch schlafen. Ich kontrolliere Türen, dass sie zu sind.
    Ich bekomme die Krise, das ist richtig schlimm.

    Wie kann ich mir selber helfen?


  • Re: Zwänge


    Hi,

    selber helfen ist schwierig. Du kannst Entspannungstechniken erlernen und wenn du den Drang spürst etwas kontrollieren zu müssen versuchen diese anzuwenden, da brauchst du natürlich in dem Moment auch die Zeit dafür.
    Du kannst dir überlegen was passiert wenn du nicht kontrollierst, es wird nichts existenzielles sein, mach dir das klar. Sag dir es kann nichts schlimmes passieren, versuch dich damit zu beruhigen und geh einfach weg. Versuche an etwas anderes zu denken, etwas anderes zu machen, sofort zu einer anderen Aktivität und anderen Gedanken überzugehen.

    Ich an deiner Stelle würde zum Psychiater gehen und von dem beurteilen lassen ob evtl. Medikamente weiter helfen können, aber auf jeden Fall solltest du eine Therapie machen. Die Zeit die du dafür aufwendest wirst du bei Erfolg locker wieder einsparen.;-)

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    • Re: Zwänge


      Vivifee

      was ist, wenn du das von dir aus machst- zum Beispiel gehst du jetzt auf der Stelle rüber und holst dir den Wecker her, und dann machst du was, was du sonst im Zwang tust einfach nur so- immer wieder, weil es lustig ist das zu machen.

      Mach DU es, nicht der Zwang.

      Mach es absichtlich, nicht weil du musst und dich dazu gezwungen fühlst. Machs immer wieder und lass deine Freundin zusehen und sag ihr-sieh her, das mache ich immer...und redet drüber und dann erzählst du ihr was du sonst noch alles so tust. Sei dabei vielleicht sogar ein wenig amüsiert wie doof wir uns alle machen lassen können, falls wir uns unterlegen fühlen.

      Ich weiß, dass es dir dann besser geht und dem Zwang ein bißchen schlechter- wenn du schneller bist als er.

      ...reingelegt... :-)) !!! Heute habe ich die Pille kontrolliert noch bevor ich den Zwang dazu gespürt hab.

      SO geht das.

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      • Re: Zwänge


        Ich hatte mal etwas ähnliches versucht (einen Zwang durch etwas anderes zu ersetzen), ohne Erfolg.

        Ich weiß nicht ob ich damit richtig liege, aber ich glaube das man sich wenn man Pech hat dadurch noch mehr oder auch Zwänge heranzüchten kann. Besonders wenn man einen Zwang mit damit bekämpft, indem man den gleichen Zwang gezielt und ohne Drang ausübt. Evtl. kontrolliert sie dann nicht mehr nur drei mal am Tag, sondern gewöhnt sich noch zusätzliche Kontrollen an. Oder sie übernimmt das Wecker stellen generell, um sich an die Kontrollen zu erinnern, bzw. kontrolliert ob der Wecker auch gestellt ist um die Kontrolle nicht zu verpassen........

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        • Re: Zwänge


          Gute tired- ohne Zweifel wirds daran liegen dass sich die meisten Nöte die wer hat nicht verringern lassen, weil dieser einen Mangel hat an einer ganz entschieden guten Medizin gegen Not: Humor...


          Ich kenne niemanden der eine Zwangerkrankung hegt und zugleich gerne lacht.
          Es scheint eines das andere aufzuheben.

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          • Re: Zwänge


            Hallo Vivifee,

            es sind ein paar Fragen nötig:

            Wie lange bestehen die Zwänge?
            Hat es plötzlich angefangen?
            Gab es ein auslösendes Ereignis?
            Haben Sie noch weitere z.B. vegetative Beschwerden?

            Beste Grüße
            Dr. Riecke

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            • Re: Zwänge


              Hallo,

              also die Zwänge bestehen seit ca. 2 Jahren.
              Die einen etwas länger, die anderen etwas kürzer.

              Ich könnte nicht behaupten, dass ihnen ein 'schlimmes' Ereignis voran geht. Nur, dass ich Ärger bekommen habe, als mein Wecker am Wochenende um halb 6 geschellt hat.
              Außerdem versuche ich sowieso alles ziemlich perfekt zu machen, um niemanden zu enttäuschen. Aber auch, wenn ich das Handtuch schon 4-mal verfalten habe, denke ich, dass es so noch nicht perfekt aussieht.
              Schlimm ist es auch, wenn ich mal keinen Handy-Empfang habe und genau weiß, dass ich gerade nicht erreichbar für jemanden bin und vielleicht etwas passiert sein könnte oder einfach ein normaler Anruf kommt.
              Außerdem sind Türen, speziell meine Zimmer- und Badezimmertür, meine größten Feinde. Oder wie oft ich schon spät abends noch einmal geguckt habe, ob das Auto zu ist!

              Ich bin noch recht jung, deswegen zweifel ich manchmal daran, ob ich mir das nur alles einbilde und selber alles noch viiiiel schlimmer mache!

              Liebe Grüße!

              Kommentar



              • Re: Zwänge


                >>>Ich bin noch recht jung, deswegen zweifel ich manchmal daran, ob ich mir das nur alles einbilde und selber alles noch viiiiel schlimmer mache!<<<

                Ich denke es macht keinen großen Unterschied ob du dir was einbildest oder nicht, die Zwänge sind da und der Rest spielt keine Rolle.
                Nach meinen Erfahrungen werden Zwänge auch sehr häufig immer intensiver und vielfältiger, selber ist man nicht mehr in der Lage sie zu steuern und sie können irgendwann einen sehr großen negativen Einfluss auf die Lebensqualität haben.
                Ich denke bei dir ist die Grenze zur Selbsthilfe schon erreicht, du solltest nach professioneller Hilfe Ausschau halten.
                Was spräche auch dagegen? Die Chancen das in den Griff zu bekommen und das du nicht weiter deine Lebensqualität schmälerst, dürften mit einer Therapie am höchsten sein. Es wäre ein Fehler wenn du damit solange wartest bis du es nicht mehr aushältst, glaub mir, viele Menschen ärgern sich nach erfolgreicher Therapie am meisten darüber das sie solange damit gewartet haben und einen großen Teil ihres Lebens regelrecht verschwendet wurde.
                Zumindest kann ein Fachmann dir auch eine gute Empfehlung geben was in deinem Fall am besten zu tun ist, welche Therapieform am erfolgversprechendsten wäre und dich gut beraten.

                Hast du ein Problem damit einen Psychiater aufzusuchen, oder Termine bei einem Therapeuten zu machen? Wenn ja, warum?

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                • Re: Zwänge


                  >>>Ich kenne niemanden der eine Zwangerkrankung hegt und zugleich gerne lacht.<<<

                  Das wäre schlimm, ich denke gerade der Humor macht es manchmal erträglicher, besonders in Gesellschaft ist er ein Stück Sicherheit.

                  >>>Es scheint eines das andere aufzuheben.<<<

                  Ja, ich glaube wenn jemand starke Zwänge hat ändert sich auch der Humor und wenn es im Leben nichts mehr außer Zwänge gibt dann gibt es natürlich auch nichts mehr zu lachen. Aber ich glaube das Zwänge schon sehr extrem sein müssen um gar keinen Humor mehr zu haben und bin sicher das jeder von denen gerne Lachen würde und auch könnte. Nur es ist oft niemand mehr da, der den richtigen Draht zum Humor des Kranken hat.

                  Kommentar


                  • Therapie


                    Hallo Vivifee,

                    im Längsschnitt scheint die Symptomatik doch so ausgeprägt, dass nur eine Psychotherapie in Frage kommt.Jedes Warten ist tatsächlich vergeudete Zeit!

                    Also Mut gefasst.

                    Dr.Riecke

                    Kommentar



                    • Re: Zwänge


                      Vielen Dank für Ihre Antworten!

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