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Spielsucht beim Freund. Belastend!!!

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  • Spielsucht beim Freund. Belastend!!!

    Hallo an alle und auch an den Doc (Bitte!!)

    eine kurze Frage, obwohl ich nicht weiß, obs in dieses Forum passt. Mein Freund hat mir vor einigen Monaten gestanden, dass er wieder spielsüchtig ist - also rückfällig, denn es hat vor 18 Jahren bei ihm begonnen und im Laufe der Jahre muss er nie wirklich davon weggekommen sein. Wir sind seit 3 Jahren zusammen und seitdem er es mir gesagt hat, bin ich misstrauisch und fahre ihm sogar hinterher. Einfach schlimm.
    Sein Auto sehe ich dann immer vor den einschlägigen Einrichtungen stehen.
    Ich möchte ihn aber auch nicht demütigen, indem ich da reingehe und ihn quasi überfalle, will ihn aber davon wegbekommen.

    Ich weiß, dass der Anstoß von ihm kommen muss - er weiß, dass er ein Zockproblem hat und sagt auch, dass es in letzter Zeit wieder Überhand genommen hat. Welche Möglichkeiten der Therapie gibt es, wie hoch ist die Rückfallquote? Für Ratschläge, ähnliche Erfahrungsberichte oder Tipps bin ich sehr dankbar.

    Vielen Dank


  • Re: Spielsucht beim Freund. Belastend!!!


    Nicht substanzgebundene Abhängigkeit ist im Prinzip meist schwerer zu behandeln als substanzgebundene. Spielsucht ist besonders problematisch.

    Als rücksichtsvolle Partnerin haben Sie keine Chance, etwas zu ändern. Erst wenn der sozial-familiär induzierte Druck den Drang zum Spielen übersteigt, entsteht eine Situation, eine Therapie zu veranlassen. Das ist aber ein femdinduzierter Mechanismus, k e i n Leidensdruck wie bei einer somatischen oder neurotischen Störung.

    Diesen Zusammenhang muss man verstehen, vornehme Rücksichtnahme ist völlig fehl am Platz.

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    • Re: Spielsucht beim Freund. Belastend!!!


      Will er denn eine Therapie?
      Meist brauchen Süchtige eine Menge Druck um sich darauf einzulassen, man muss mit Konsequenzen drohen und die dann auch durchziehen.
      Eine Suchtberatungsstelle wäre da für´s erste die beste Anlaufstelle.
      Mit dem Druck machen könnte es schwierig werden, soweit ich das verstanden habe lebt er ja bei seiner Ex, oder? Da müsstest du mit ihr am gleichen Strang ziehen und er müsste natürlich auch wollen, ob er das durchhält ist, glaube ich nicht so zu beantworten, aber bei 18 Jahren Sucht auf den Buckel wird es schwer. Er wird auch gut im Lügen und Verheimlichen sein, es ist auf jeden Fall sehr belastend mit einem Süchtigen zusammen zu sein und es gibt meistens einen Punkt an dem man sich fragen sollte ob es überhaupt Sinn macht. Als Druckmittel ist die Androhung einer Trennung ganz gut (schätze mal ein besseres hast du auch nicht, gerade weil ihr nicht zusammen lebt), und dann musst du halt schauen ob er es angeht, allerdings solltest du zu der Androhung stehen und dich auch trennen wenn nichts passiert.

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      • Re: Spielsucht beim Freund. Belastend!!!


        hi Tired,

        ja, das ist ja eben das Hauptproblem, dass er bei der Ex lebt. die Umstände kennst du ja, deshalb halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass ich mit ihr an einem Strang ziehe, obwohl es die Möglichkeit mit den höchsten Erfolgsaussichten wäre.
        Nachdem er es mir gestanden hatte, sprach ich kurz mit seiner Ex über diese Situation, da es sie ja ebenfalls betreffen müsste.
        Sie sagte mir, dass er ab und an auch sie um Geld fragt, was er dann wohl verzockt. Letzten Endes geht es sie aber nichts mehr an. Er tut ihr zwar leid, aber er ist erwachsen und muss wissen, was er tut.
        Konsequent mit Trennung gedroht habe ich ihm noch nicht, denn ich denke dann würde er strikt sagen: "Mach doch, wenn du denkst es muss sein." Drüber nachgedacht hab ich schon...

        Ich möchte ihm ja helfen. Liebe Grüße

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        • Re: Spielsucht beim Freund. Belastend!!!


          Hi Olimaus,

          eins sollte dir klar sein, du kannst nicht mehr leisten als ihn bei Therapien und in schwachen Momenten zu unterstützen. Mehr als Hilfe zur Selbsthilfe geht nicht, du wirst auch nicht das leisten können was in einer Therapie gemacht wird, aber selbst dort gibt es nicht viel mehr als Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn er nicht mag dann hat er auf gut Deutsch gesagt gelitten, es ist sein Ding, sein Leben und du musst nicht mit ihm Leiden auch nicht aus Liebe. Genau genommen ist der Weg aus Liebe bei ihm zu bleiben, ohne ihn unter Druck zu setzen, einer der genau das Gegenteil bewirkt und keinerlei Hilfe für ihn ist von der Sucht weg zu kommen. Ganz im Gegenteil.

          Betrachten wir es doch mal nüchtern: Seiner Frau ist es relativ egal, was mich nicht wundert wenn sie schon solange mit dem Thema konfrontiert ist und das könnte durchaus auch der Trennungsgrund gewesen sein.
          Deine Befürchtung: "Konsequent mit Trennung gedroht habe ich ihm noch nicht, denn ich denke dann würde er strikt sagen: "Mach doch, wenn du denkst es muss sein."
          Was sagt dir das? Es ginge ja vorerst noch nicht einmal um eine Garantie das er nie wieder rückfällig wird, sondern darum das er es ernsthaft versucht und erst einmal zu einer Suchtberatung geht. Klar käme irgendwann die Trennung wenn er es nicht schafft und aufgibt, aber im Moment steht ja im Vordergrund es zu versuchen, einen kleinen Schritt zu machen und darauf aufzubauen.

          Wenn du ihm sagst das du dich trennst wenn er einfach so weiter macht und er antwortet "mach doch" dann ist doch ganz klar das eure Beziehung nicht mehr Stellenwert für ihn hat als die Beziehung zu einer Untermieterin. Er stellt damit eindeutig seine Sucht über seine Beziehung, er hat überhaupt keinen Bock sich mit dir als gleichberechtigte und ernst zu nehmende Partnerin auseinanderzusetzen.

          Süchtige lügen um ihr Umfeld bei der Stange zu halten, Liebes und Besserungsschwüre sind da Massenware. Aussagen wie: Ich werde bestimmt aufhören gleich morgen, gib mir bitte nur noch eine Chance ohne dich bin ich verloren, sind Standard.
          Was ich aus deiner Befürchtung herauslese ist das du ihm noch nicht einmal eine kleine Lüge, die er sicher nicht zum ersten mal benutzen würde, wert bist. Er hält es gar nicht für nötig etwas für dich zu tun, wenn es für ihn zu belastend wird, im Gegenzug sollst du dich aber mit ihm belasten ohne Murren, ansonsten kannst du gehen.

          Nach seinen Regeln hast du wahrscheinlich schon verloren und besonders schön würde die Beziehung nicht verlaufen. Wenn aber du die Regeln machst, dich konsequent trennst und die Rückkehr von einer Therapie (die auch eine Weile funktionieren sollte ehe du zurück kommst) abhängig machst, dann verlierst du nichts. Du kannst aber dadurch gewinnen, insofern das er vielleicht doch noch aufwacht und sich darauf einlässt um die Beziehung zu retten.

          Halt nicht an der Beziehung fest weil du denkst ihn ändern zu können, das kannst du nicht und irgendwann merkst du, dass du einen großen Teil deines Lebens wegen ihm vergeudet hast. Das wäre bitter.

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          • Re: Spielsucht beim Freund. Belastend!!!

            Ich gebe dir jetzt Mal einen wirklich guten Ratschlag. Sag deinem Freund, dass er eine Therapie machen wird, da du dich ansonsten von ihm trennst. Erst wenn er kapiert, was er aufs Spiel setzt, im wahrsten Sinne des Wortes, wird er hoffentlich den richtigen Schritt machen. So war es bei mir und meiner Freundin. Sie hat mich vor die Wahl gestellt und ich habe Gott sei Danke eingesehen, dass ich eine Therapie machen muss. Das ist jetzt vier Jahre her. Ich war seit dem nicht einmal mehr spielen und wir sind glücklich zusammen. Geht zur Caritas und lasst euch da beraten. Was du auch machen kannst, schenke deinem Freund ein Buch. Ich habe eins von einem Spieler gelesen, der spielfrei geworden ist. In dem Buch schildert er, wie es ist, ein Spieler zu sein und wie man aus der Sucht ausbrechen kann. (https://www.glueckszone.de/buch-zwischen-zwei-welten/)

            Viel Erfolg und Liebe Grüße
            Schmitti

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            • Re: Spielsucht beim Freund. Belastend!!!

              Ich würde ihn damit einfach in den Ohren liegen. Dann wird ein Druck aufgebaut und er muss sich entscheiden. Weil das es die Beziehung belastet, das ist bereits der Fall. Also sollte man das auch offen ansprechen.

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              • Re: Spielsucht beim Freund. Belastend!!!

                Ich war selbst spielsüchtig. Mit hat geholfen, dass ich übersiedelt bin in ein Gebiet, wo spielen nicht möglich war.

                Von Nörgeln und Hinterherfahren halte ich eher weniger, da sucht man dann Schleichwege, wird noch erfinderischer, die Suchttendenz steigt da noch eher, weil man ja dann noch den Kick des Bejagden, des Verfolgten spürt- das ist ein weiteres Spiel, auf das man süchtig werden kann.

                Für mich ist das, wie wenn man gefangen ist und in dieser Gefangenschaft feststeckt, aus der man von selbst nicht mehr raus kann. Man braucht wen, der einem den Arm reicht und rauszieht.

                Es muss ein richtiger Plan gemacht werden, wie zum Beispiel, lass mich wissen, was du zu tun gedenkst, was du willst, ich unterstütze dich dabei. Willst du loskommen? Dann schreib dich in eine Selbsthilfegruppe ein, mach heute noch einen Termin aus. Oder begib dich an einen Ort, wo du keinen Zugang mehr hast ( wo man auf dich aufpasst- eine Klinik vielleicht..??) . Oder, ich werde damit nicht weiterleben, ich muss mich trennen, weil beide haben hier nicht Platz in unserer Beziehung- deine fiese Sucht, oder ich, einer muss raus.

                Mein Ex hat mir mal gesagt, ich hätte keinesfalls nachgeben dürfen, ( also wieder einmal und wieder einmal dulden, dass er rauschig ist). Besser wäre gewesen, (so sagte er Jahre nach der Scheidung) , ich hätte sachlich und ganz vernünftig reagiert- nicht emotional, sondern einfach und klar, indem ich ihm die Trennung auf den Tisch gelegt hätte. Kein Verhandeln, kein Schonen. Man muss wissen, es gibt nur ein entweder, oder. Entweder Gesundheit, oder Misere total.

                Wie gesagt, wenn man das von sich selbst aus nicht mehr kann, dann muss man zum Arzt gehen. Reden hilft jedenfalls nicht.

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