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Antriebslos - Hilflos

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  • Antriebslos - Hilflos

    Hallo Zusammen,

    lange habe ich überlegt, ob ich hier schreibe - auch, weil ich nicht genau weiß, wie ich kurz und knapp und doch verständlich fassen soll.

    Ich kriege in den letzten Monaten so gar nichts auf die Reihe. Ich nenne da mal ein paar Beispiele:
    Wohnung renovieren - ich habe angefangen, dann kam mir etwas dazwischen, ich musste eine Pause einlegen, seit 3 Monaten liegt hier aber alles so, wie es vor der Pause lag.
    Zum Putzen muss ich mich furchtbar aufraffen, ich mache es zwar regelmäßig und gründlich, aber es ist ein schrecklicher Angang.
    Zurzeit muss ich Bewerbungen schreiben, das mache ich auch - weil mir zuhause sonst die Decke auf den Kopf fallen würde.
    Ich lebe in einer Fernbeziehung, er lebt quasi am anderen Ende der Welt - wann er hier her kommen kann, ist alles noch ungewiss.

    Es gibt Dinge, die erscheinen mir wie ein riesiger Berg, so dass ich sie immer weiter vor mich her schiebe. Habe ich sie aber einmal begonnen, ging alles ganz leicht - oder eben besser als erwartet - und ich bin ganz erstaunt.

    Es gibt Tage, an denen mag ich nicht aufstehen - muss ich aber, weil ich eine Tochter habe.

    Manchmal bin ich den ganzen Tag unruhig, kann mich aber zu nichts aufraffen. Ich kann dieses Gefühl nicht in Worte fassen, aber ich merke, dass es mich mehr und mehr fertig macht und mir Kraft raubt.

    Ich weiß nicht, was ich machen soll....

    Freundliche Grüße,
    MiauMiau


  • Re: Antriebslos - Hilflos


    "..Ich weiß nicht, was ich machen soll.... "

    Für Stellungnahmen sind noch ein paar Angaben nötig:

    Wie alt sind Sie?
    Gab es schon mal solche Zustände, die Monate anhielten?
    Haben Sie auch vegetative Beschwerden (Schlafstörungen, Appetitsverlust - oder Zunahme)?
    Sind die Zustände konstant (über den Tag)?

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    • Re: Antriebslos - Hilflos


      Sehr geehrter Herr Dr. Riecke,

      vielen Dank, dass Sie sich meines Problemes annehmen.

      Ich bin 39 Jahre alt.
      Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich früher schonmal in solch einem Zustand befunden habe. Da war ich vielleicht mal ein paar Tage niedergeschlagen (nach dem Ende einer Beziehung oder nach einem Streit oder anderen kleinen Problemen), aber nicht sehr lange und ich war auch noch nie so mut- und antriebslos.
      Ich leide zurzeit an einer Magenschleimhautentzündung (manchmal kann ich den ganzen Tag nichts bei mir behalten, andere Tage sind okay) - abgenommen habe ich dadurch aber nur ein wenig -, außerdem habe ich das Raynaud-Syndrom, was gerade zur kalten Jahreszeit nicht angenehm ist.
      Ich gehe eigentlich immer erst dann ins Bett, wenn ich auch wirklich müde bin, so dass ich einschlafen kann. Oft klappt das aber nicht so und ich liege noch lange wach.
      Tagsüber gibt es Momente, in denen ich mich gut ablenken kann - wenn ich mich mit meiner Tochter beschäftige oder etwas mit Freunden unternehme. Ich glaube aber, dass ich in solchen Momenten einfach nur verdränge...

      Freundliche Grüße,
      MiauMiau

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      • Re: Antriebslos - Hilflos


        "Da war ich vielleicht mal ein paar Tage niedergeschlagen (nach dem Ende einer Beziehung..."
        Das sind ganz normale Reaktionen, die zum bewussten Leben gehören, aber die in Ihrem Anfangsbeitrag geschilderte Situation erfüllt viele Kriterien einer Depression. Selbst die jetzt beschriebenen Magenprobleme können Teil der vegetativen Begleitsymptomatik sein.

        Da man das Ganze aber sehr gut behandeln kann, sollten Sie sich doch mal zu einem psychiatrischen Fachmann überweisen lassen.

        Kommentar



        • Re: Antriebslos - Hilflos


          Liebe MiauMiau,

          weißt du wo das endet was dir grad passiert?
          Du steuerst dein Schiff selber, es wird nicht stopp gemacht, mach weiter!
          Momentan hast du den Mut nicht wieder durchzustarten, mit dem Berg der sich vor dir türmt fertig zu werden, es geht aber, wirst sehen- mach halt nur ganz winzige Schritte und das mit aller Ruhe und Langsamkeit.
          Wenn ich in diese Stimmung komme, dann lasse ich mich ein paar Stunden voll auf sie ein, lasse die schlimmsten Gedanken zu, in der Art: ich will nicht mehr, mag nicht mehr, mir ist alles egal, mag mich ins Bett legen und nie wieder aufstehen, steck meine Freunde alle ins Grab, hab eh niemanden der mich verstehen mag, hab alles verbockt und bestimmt komme ich nie wieder auf einen grünen Zweig, geh sicher in die schrecklichste Dumpfheit, mir egal, alles wurscht, mag nie wieder was erleben, was tun und so weiter- diese Gedanken lasse ich über mir kreisen, lege mich regelrecht in sie hinein, dann

          steh ich auf und mach weiter.

          Ich habe das Gefühl, als ob in mir mindestens zwei Wesen das Sagen haben. Eines davon ist halt einmal gerne depressiv, nicht leicht zu überzeugen, eigentlich lieb, aber sehr schnell entmutigt.
          Dem höre ich halt gründlich zu, lasse es erzählen wie schlimm es sich fühlt, hab mit ihm dann ein paar Stunden vollstes "Mitleiden"- schreib sogar machmal mit- da kommen dann tiefschwarze Gedichte heraus oder schrecklichste Vorwürfe an mich und den Rest der Welt.
          Ich nehme mir wirklich extra Zeit für diese "Zeit". Voll und ganz, nicht halb. Da sink ich dann hinunter und immer tiefer und tiefer gehts ( wehe man würde mir diese Stunden nicht lassen und mich versuchen da rauszuholen bevor ich sie selber beenden möcht).

          Zugleich "weiß" ich vom anderen Wesen, das mir jederzeit die Hand reicht sobald ich sie nach ihm ausstrecke.
          Das hilft mir dann beim Geschirrspülen, beim weitermachen, macht Spass es bei mir zu wissen, ich rieche förmlich seine Anwesenheit sobald ich mich zu ihm hindenke.

          Wie du selber beschreibst, WENN du einmal was tust, dann gehts eh wieder. DAS ist es.
          Du bestimmst wie es weitergeht indem du einen Schritt drauf zu machst.
          Solange du sitzt, grübelst, dümpelst im Ach, im Weh bist du in Beziehung zum "Kummerkind"- so sehe ich das halt.
          Wenn du aber irgendwas in die Hand nimmst, dich einer Beschäftigung widmest, egal welcher, auch wenn du diese Beschäftigung zuerst mit Widerwillen angehst- sobald du dich wie ein Automat halt einer Pflicht überlässt, die Wäsche vom Boden aufhebst, sie hingibst wo sie hingehört, die Farbe für die Wand mischst, das eine Ding an dich nimmst um es zum andern Ding zu legen, sobald du einfach einmal was tust, irgendwas, egal wie du dich zuerst fühlst, dann merkst du bald selber- es geht wie von alleine wieder weiter.
          So mache ich denn einen Bereich klar und sauber- wenns nur eine Ecke ist heute. Egal, diese Ecke aber mache ich in Zeitlupe so schön wie neu. Gedanklich bin ich dabei irgendwie weg, mach dafür hochkonzentriert was zu tun ist.
          Und ganz innen drin macht sich in mir dann die leise Zufriedenheit wieder breit, dass ich es schön habe, gemütlich und gut.

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          • Re: Antriebslos - Hilflos


            Hallo MiauMiau!
            Das klingt nach einer depressiven Episode die du hast. Suche deine Hausarzt auf und schildere deine Probleme. Was mir bis jetzt sehr gut geholfen hat ist Jarsin 450mg. Frage deine Hausarzt danach.
            LG

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            • Re: Antriebslos - Hilflos


              Grüß Dich,

              geradezu unheimlich, dachte ich gerade, wie sehr Du mit Deinem Zustand auch meinen beschreibst.

              Ich habe diese unruhigen, "zu nichts aufraffen können"den Tage seit knapp 2 Monaten.

              Nach einer Weile (ich hatte diverse körperliche Beschwerden wie Magen, Atemnot, Rückenschmerzen) meinte mein Hausarzt, ich würde da wohl in einer Depression hängen ausgelöst durch Stress und private Probleme, die sich über längere Zeit nicht lösen.

              Ich möchte Dir raten, zum Arzt zu gehen, Deinen Zustand zu beschreiben und Dich ggf zu einem Psychater überweisen zu lassen.
              Der kann Dir sicher helfen, da wieder raus zu kommen.
              Du brauchst nur Geduld und nur Mut, es wird wieder besser, ganz sicher!

              Alles Gute Dir und viele Grüße, Isa

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