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Durchschlafn trotz Stillen?
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Durchschlafn trotz Stillen?
Hallo,habe noch ne frage... Schlafen Stillkinder weniger am Stück nachts,wie Fläschenkinder? Meine kleine schläft in letzter Zeit höchstens 5 Std am Stück.Sie wird jetzt 4 Monate alt. Von anderen höre ich oft,dass deren in der bis zu 8 std durchschlafen. Liegt das vielleicht daran? Wer kann mir erzählen wies bei Euch so ist? Danke&LG, TizianaStichworte: -
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Re: Durchschlafn trotz Stillen?
schlafen hat wenig mit der Ernährung zu tun, es sei denn die Kinder bekommen viel zu dicke Milch oder Brei, der dann eine Art künstlichen Tiefschlaf erzeugt. Das ist nicht besonders gesund.
Ich finde 5 Stunden schon ziemlich beachtlich.
Und noch etwas: Sie sollten nicht alles glauben was Sie so hören. Es gibt sicher einige wenige solcher Schlafwunder, aber ganz bestimmt viel weniger als man so erzählt bekommt.
Ich habe hier mal einen Text für Sie kopiert
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Elternsein eine harte Anpassungszeit erfordert, besonders wenn die Erwartungen nicht mit der Realität übereinstimmen, wenn uns unsere Kultur gelehrt hat, dass Kinder bestimmte Bedürfnisse/Verlangen/Verhaltensweisen haben, und unsere Kinder dann in dieses Modell nicht hineinzupassen scheinen. Es kann für neue Eltern sehr schwierig sein, diese Differenz zwischen Erwartungen und Realität zu akzeptieren und damit fertig zu werden. Manche Kinder können dazu aufgemuntert, gezwungen oder davon überzeugt werden, sich den kulturellen Erwartungen anzupassen, und sie werden problemlos damit fertig. Bei andere hingegen, auch wenn sie sich letztendlich anpassen, geschieht das zum Schaden ihrer Persönlichkeit, Ihrer Selbstsicherheit, ihrer Fähigkeit, die Welt als einen sicheren und vertrauenseinflössenden Ort zu betrachten, und manchmal zieht es gesundheitliche oder sogar lebensbedrohende Folgen nach sich. Wahrscheinlich besteht nirgends ein so großen Konflikt zwischen kulturellen Erwartungen und den physiologischen Bedürfnissen der Kinder, wie in den beiden Bereichen Stillen und Schlafverhalten.
Die Erwartung, sehr oft gestillt zu werden, ist Babys angeboren (egal ob man glaubt, durch Millionen von Jahren der Evolution oder durch Gott).
Hinweise dafür sind:
* Die Zusammensetzung der Muttermilch.
* Die Tatsache, dass bei allen höheren Primaten (zoologische Ordnung, zu denen auch der Mensch gehört - zu den höheren Primaten zählt man auch Affen und Menschenaffen) die Mütter ihre Jungen viele Jahre lang im Arm oder auf dem Rücken tragen.
* Die Grosse des Magens eines Säuglings.
* Die Schnelligkeit, mit der Muttermilch verdaut wird.
* Die Notwendigkeit einer fast ununterbrochenen Nahrungszufuhr für das Wachstum des großen menschlichen Gehirns usw.
Mit sehr oft ist gemeint drei- bis viermal pro Stunde, jedes Mal für wenige Minuten. Die Art, in der einige Babys in unserer Kultur gestillt werden - zu versuchen, sie an einen 3-4-Stunden-Rythmus zu gewöhnen, mit Stillmahlzeiten die jeweils 15-20 Minuten dauern, geht gegen unsere Natur. Wir Menschen sind jedoch sehr anpassungsfähig und einige Mütter schaffen es, mit diesen sehr distanzierten Bruststimulationen und -entleerungen genug Milch zu bilden und einigen Babys gelingt es, mit großen, weit auseinander liegenden Milchmahlzeiten zurechtzukommen. Leider können jedoch einige Mütter mit so seltenen Stillmahlzeiten nicht genug Milch bilden und einige Babys passen sich diesem Rhythmus nicht an, werden unruhig, schreien viel, möchten "vor der Zeit" gestillt werden und wachsen und gedeihen nicht. Es wird dann meistens der Körper der Mutter angeklagt. "Sie haben nicht genug Milch!" - statt die von der Kultur aufgezwungene Erwartung, dass es ausreichen sollte, alle drei bis vier Stunden zu stillen, und die Mutter beginnt, mit Flaschenmilch zuzufüttern, was zu einer stetig abwärts führenden Spirale bis hin zum gänzlichen Abstillen führt. Kinder kommen auch mit der biologischen Erwartung auf die Welt, dass Muttermilch bis mindestens 2,5 Jahre einen Teil ihrer Diät darstellt und viele Indizien weisen darauf hin, dass 6-7 Jahre die wahre physiologische Stilldauer ist - egal, wie unsere kulturelle Überzeugung ist. Ich kann Referenzen meiner diesbezüglichen Studie zur Verfügung stellen, wenn jemand mehr darüber erfahren mochte.
Das gleiche gilt auch für das Schlafverhalten. Kinder kommen mit der angeborenen Erwartung auf die Welt, dicht neben ihren Eltern zu Schlafen. Der Tastsinn ist der wichtigste Sinn der Primaten, zusammen mit dem Sehsinn. Junge Primaten werden jahrelang auf dem Körper der Mutter getragen und schlafen neben ihr, oft noch wenn sie schon längst abgestillt sind. Die biologische Erwartung für Mutter und Kind ist, zusammen zu schlafen und für das Kind, während der Nacht, sooft es das Bedürfnis dazu spürt, an der Brust trinken zu können.
Normale, gesunde, gestillte und neben der Mutter schlafende Kinder schlafen nicht "durch" (das heißt sieben bis neun Stunden in einer Strecke) bis sie nicht 3-4 Jahre alt sind und das Nachtstillen nicht länger notwendig ist.
Ich wiederhole: das ist NORMAL und GESUND.
Dr. McKenna's Schlafstudie zeigt deutlich die Gefahr, der ein einsam schlafendes Kind ausgesetzt ist, das in einen unnatürlichen Tiefschlaf gleitet, aus dem es schwerlich alleine aufzuwachen imstande ist, wenn es zu einer Atemstillstandsepisode kommt. Wenn die Mutter neben ihrem Baby schläft, lenkt sie den Schlaf des Babys und seinen Atemrythmus, selbst während sie schläft. Wenn das Baby eine Atemstillstandsepisode durchmacht, erinnert es die Mutter mit ihren Bewegungen und mit der Berüherung daran, wieder zu atmen. Man glaubt, dass das der Hauptgrund dafür sei, dass das Zusammenschlafen des Babys mit der Mutter vor S.I.D.S. (plötzlicher Krippentod) schützt. In anderen Worten, in vielen Fällen von S.I.D.S. in einsam schlafenden Kindern glaubt man, dass es darauf zurück zuführen ist, dass ihnen in sehr zartem Alter beigebracht wurde, lange Strecken durchzuschlafen und dass, wenn sie sich während einer Atemsstillstandepisode in einer Tiefschlafphase befinden, niemand neben ihnen ist, der es bemerkt, und sie ans Atmen erinnert, und sie nehmen es ganz einfach nie mehr auf.
Das Nebeneinanderschlafen erlaubt der Mutter auch, die Körpertemperatur ihres Kindes während der Nacht zu kontrollieren, da zu sein, wenn es Milch erbricht und zu husten beginnt und ihm ganz einfach die normale, sichere Umgebung zu bieten, die sich das Baby instinktiv erwartet.
* Ist das vorteilhaft für die Eltern? Nein!
* Ist es für einige neue Eltern schwer, sich anzupassen? Ja!
Es besteht kein Zweifel: der Spalt zwischen dem, was uns unsere Kultur gelehrt hat, vom Schlafverhalten unserer Kinder zu erwarten (ihnen eine Geschichte vorzulesen, sie schön zuzudecken, das Licht auszuschalten und sie in den nächsten acht Stunden nicht mehr zu sehen) und der Realität, das heißt, wie gesunde und normale Kinder tatsächlich schlafen, klafft weit auseinander.
Der erste Schritt, sich mit der Tatsache abzufinden, dass ein Baby nicht die Nacht durchschläft, oder dass es nicht ohne die Mutter schlafen möchte ist, sich der folgenden Punkte bewusst zu werden:
* Dass Kinder bis zum Alter von drei bis vier Jahren nicht durchschlafen, ist ein normales und gesundes Verhalten.
* Kleine Kinder sind nicht "schwierig" und sie wollen einen nicht "manipulieren". Sie sind normal und gesund und benehmen sich artgerecht.
* Sobald man diese einfachen Wahrheiten akzeptiert hat, wird die nächtliche Betreuung des Kindes viel einfacher.
* Wenn man die Idee aufgibt, dass man 8 Stunden ununterbrochenen Schlaf pro Nacht braucht, und diese nächtlichen Interaktionen mit dem Kind als wertvoll und vorübergehend betrachtet, gewöhnt man sich sehr schnell daran. Ich kann das Buch von Dr. Sears empfehlen "Schlafen und Wachen".
* Die ersten Jahre unserer Kinder sind die wichtigsten und einflussreichsten ihres Lebens und sie vergehen nur allzu schnell. Wenn man den Bedürfnissen seiner Kinder in diesen wichtigen Jahren nachkommt, wird man in den darauf folgenden Jahren reichlich Früchte ernten können.
Quelle: Dr. Katherine Dettwyler PhD
zugeordneter Professor für Anthropologie und Ernährungswissenschaft
Texas A & M University
Originaltitel des Textes: "Sleeping through the night?"
Ich bin eigentlich kein Hebamme, die ständig Studien verteilt, aber das hier ist aus dem Alltag für mich sehr nachvollziehbar.
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Re: Durchschlafn trotz Stillen?
WOW,super text,vielen dank und hat sehr geholfen. Also ich habe meine kleine auch nachts bei mir und find das ok so. Und gestillt wird sie,wann sie es sagt, da halte ich auch keine 3-4 std ein.Will ja meine Maus nicht quälen. Und ganz ehrlich,man gewöhnt sich dran und so schlimm ist das nicht.Vergeht ja schliesslich :-) Bei uns hat jetzt unsere Prinzessin das Sagen :-) Vielen Dank nochmal,LG
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Re: Durchschlafn trotz Stillen?
Hallo Frau Grein,
ich habe leider gerade erst diesen tollen Text gefunden. Schade, dass ich den nicht schon vor 5 Jahren hatte. Dann wäre mir manche Diskussion mit den vielen BesserWissern erspart geblieben. Letztendlich haben wir es eigentlich genau SO gemacht. Und auch die Sache mit dem dicht an dicht schlafen ist einfach super. Allerdings habe ich meine Kleine nach etwa 3 Monaten aus unserem Bett geschmissen (ihr Bettchen stand aber neben meinem und ich hatte meine Hand quasi die ganz Nacht bei ihr...), weil sie immer so rumgehampelt hat. Das hat mir wirklich den Schlaf geraubt.. Aber gut, letztendlich habe ich jetzt endlich mal eine Bestätigung dafür erhalten, dass wir instinktiv alles richtig gemacht haben. Ist doch auch mal was schönes.... Übrigens, unsere beiden Mäuse (2 und 4 einhalb) kommen heute noch fast jede Nacht rüber. Und wir finden's vollkommen OK so......
Danke nochmal & viele Grüße
Aewwe
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Re: Durchschlafn trotz Stillen?
oh, entschuldigung... Ich hatte Ihre Frage nicht bemerkt, war schon länger nicht mehr in diesem Forum.....
cheesebuerger.de (ich weiss leider nicht, wie man hier heimlich still und leise eine Verknüpfung reimschummelt....)
Da gibt es unendlich viele in den herrlichsten Ausführungen....
Viel Spass beim Durchstöbern &
liebe Grusse
Aewwe
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Re: Durchschlafn trotz Stillen?
Hallo!
Also ich habe drei Kinder und alle gestillt.Meine älteste Tochter hat auch sehr wenig Schlaf gebraucht (übrigens heute noch),war oft wach und tagsüber stillte ich immer alle 3Std.Damals redeten mir viele rein,dass sie z.B.nicht satt wird...,ich müsse zufüttern...,meine Milch wäre nicht ausreichend bzw.sättigend genug...,eben all so ein Käse.Zum Glück hatte ich meinen Sturkopf und lies mir nicht reinreden,stillte tapfer weiter und es dauert wirklich (leider)fast 15 Monate,bis sie durchschlief von Abends bis Morgens.Bei meiner Zweiten Tochter war das genaue Gegenteil,sie schlief nach 4 Wochen(huchu)nachts 11 Stunden,wir konnten es garnicht glauben und testen öfters nach,ob sie überhaupt noch Luft holt.Bei unserer 3.Tochter lief es wieder total anders,für sie stand ich auch fast ein dreiviertel Jahr nachts alle 4 Stunden auf.Was ich damit sagen will,ist,dass eben jedes Kind seinen eigenen Rythmus hat und Hunger und alle guten Tipps von aussen zwar bestimmt nicht böse gemeint sind,aber jeder muß seine eigenen Erfahrungen diesbezüglich machen.Irgendwann schläft auch ihre kleine Maus länger,da ist jetzt (leider)Geduld gefragt.Ich bin auch kein Freund und Überzeugt vom Zufüttern mit "dickem"Brei am Abend;länger schlafen bzw.durchschlafen tun sie deswegen nicht,werden höchstens noch wegen Blähungen oder Koliken wach.Also etwas Geduld (ich weiß,ist gut gesagt,aber versuchen lohnt) und nicht so viel reinreden lassen.Alles Gute!
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