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Kraftsport wird zu Zwang

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  • Kraftsport wird zu Zwang

    Ich bin männlich, Ende zwanzig und durchschnittlich sportlich. Seit einem halben Jahr betreibe ich regelmäßig Kraftsport, d.h. mindestens zweimal pro Woche. Das Training hilft mir nicht nur gut gegen meine Verspannungen durch den Bürojob, sondern war in den letzten, nicht ganz einfachen Monaten auch mental ein wichtiger Ausgleich.

    Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass der körperliche Drang zum Training immer häufiger und stärker wird. Es war bei mir schon immer so, dass ich mich nach mehreren Tagen ohne Bewegung unwohl gefühlt habe, mich nicht konzentrieren und schlecht einschlafen konnte. Es ist auch klar, dass sich der Körper ein Stück weit an die Beanspruchung gewöhnt. Jetzt ist es aber soweit, dass ich spätestens jeden dritten Tag trainieren muss, andernfalls fühle ich mich so unruhig und abgeschlagen dass ich kaum in der Lage bin zu arbeiten... Auch Ausdauersport ist nur noch bedingt ein Ersatz - ich kann mich beim Laufen richtig auspowern und habe noch am selben Abend das Gefühl, trainieren zu müssen.

    Ist es normal, dass der Körper so stark auf fehlende Beanspruchung reagiert, selbst bei einer nicht übermäßig hohen Trainingsintensität? Freunde von mir können diese starken Entzugserscheinungen nur bedingt nachvollziehen. Im Internet finde ich dazu auch nichts. Von einer Sportsucht kann ja bei 2-3 Sitzungen pro Woche nicht die Rede sein, zumal ich den Sport absolut nicht als oberste Priorität empfinde, sondern oft mehr als zeitfressende Notwendigkeit...

    Eure Gedanken dazu?


  • Re: Kraftsport wird zu Zwang

    Ich denke, dass dein Drang zu höheren Trainingsintervallen dadurch resultiert, dass du einfach körperliche und psychische Erfolge bei dir feststellst. Bedeutet: Dein Gehirn erfährt durch die körperliche und psychische Leistungssteigerung ein Erfolgserlebnis - und das kommt durch das Kraftsport-Training.
    Vermutlich hast du bestimmte Rhythmen, wie du deinen Trainings-Woche strukturierst. Das bedeutet, dass auch dein Gehirn eine Gewohnheit feststellt. Erfährst du diese Gewohnheit und somit die dadurch entstehenden Erfolgserlebnisse/Glücksgefühle nicht, möchte es diese erreichen.

    Du musst dir einfach darüber im Klaren sein, dass es für deinen Körper das gesündeste ist, das Training nicht zu übertreiben und den "kleinen Ersatz" mit Ausdauersport in Anspruch nehmen - Ein kleiner Ersatz ist besser als kein Ersatz

    Wenn du dir darüber selbst absolut bewusst bist und das zu schätzen weißt, wird auch dein Gehirn keine "Entzugserscheinungen" mehr senden.

    Viel Spaß weiterhin!

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    • Re: Kraftsport wird zu Zwang

      Reden wir hier von einer Sportsucht ? Dann ist es gerade nur in der Anfangsphase. Ergänze den sport mit dem Mentalem Training

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      • Re: Kraftsport wird zu Zwang

        Dass der Sport das Belohnungszentrum aktiviert und das Gehirn irgendwann eine Verbindung zwischen dem Training und einer guten körperlichen und psychischen Verfassung herstellt, ist klar. Es fällt mir nur so schwer zu glauben, dass diese doch sehr heftigen Entzugserscheinungen rein psychisch sind... Aber vielleicht unterschätze ich da die Wechselwirkungen...

        Sportsucht war wie gesagt auch mein erster Gedanke, aber die wird in Fachartikeln eigentlich immer so beschrieben, dass die Betroffenen ihr Leben komplett auf den Sport ausrichten. Das ist bei mir wirklich nicht der Fall. Mir macht das Krafttraining jetzt nicht wirklich Spaß. Manchmal ist es ein regelrechter Kampf mit mir selber - vor allem am Wochenende - aber letztendlich gehe ich dann doch, weil ich weiß, wenn ich nichts tue fühle ich mich schlapp und antriebslos und der Tag ist gelaufen...

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        • Re: Kraftsport wird zu Zwang

          Hi,
          der Mensch braucht täglich Bewegung. Heutzutage bekommen viele Menschen viel zu wenig Bewegung, sitzen täglich mehr als 6 h, was nachweislich extrem ungesund ist. Bei 3mal Sport pro Woche kann man wohl kaum von Sportsucht sprechen. Was machst du denn an bewegungstechnisch den 4 Tagen in der Woche, an denen du keinen Kraftsport betreibst?
          LG, crash

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          • Re: Kraftsport wird zu Zwang

            Ich hatte zuletzt schon Wochen, in denen ich fast jeden Tag etwas gemacht habe. 2-3x Krafttraining, 2-3x 45 Minuten Joggen, dann an den restlichen Tagen noch 15 Minuten Training zuhause...

            Für sportliche Menschen sicher nichts ungewöhnliches. Mir geht es ja auch nicht um die Frequenz, sondern um den Zwang. Wie gesag - wenn ich am Samstag aufwache und merke, ich habe Bewegungsmangel, dann MUSS ich losziehen, andernfalls kann ich den Rest des Tages vergessen was produktive Tätigkeiten betrifft...

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            • Re: Kraftsport wird zu Zwang

              Hi,
              also ich wäre froh, wenn ich mehrmals am Tag Zeit für Sport hätte...warum stört dich, dass dein Körper dir sinnvolle Signale gibt? Macht dir dein Sport keinen Spass? Hast du danach keine gute Laune? Mein Mann, mehrere Freunde von uns und ich haben auch alle diesen hohen Bewegungsdrang und finde das völlig ok.
              LG, crash

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              • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                ...sorry, du schriebst ja, dass dir das Krafttraining keinen Spass macht...dann versuch es doch mal mit Teamsport, oder Klettern, Schwimmen...ich mag muffige Krafträume auch nicht besonders, aber bei schlechtem Wetter ist so ein Fitnessclub ne ganz gute Alternative.

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                • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                  Hi,
                  also ich wäre froh, wenn ich mehrmals am Tag Zeit für Sport hätte...
                  Mehrmals am Tag hab ich nicht geschrieben.
                  Wie gesagt, es ist keine Frage des Könnens, sondern durchaus so, dass ich öfter meine Tagesplanung darauf ausrichten muss. Da gehe ich dann schon mal eher aus der Arbeit (was ich in meinem Job zum Glück kann), weil ich mich mit Bewegungsmangel nicht konzentrieren kann und setze mich dann am Abend nochmal hin.

                  warum stört dich, dass dein Körper dir sinnvolle Signale gibt? Macht dir dein Sport keinen Spass? Hast du danach keine gute Laune?
                  Doch, natürlich, nach dem Sport fühle ich mich immer wie neugeboren. Das ändert halt nichts daran, dass es Tage gibt, an denen ich eigentlich andere Pläne hätte und mich dann von meinem Körper genötigt fühle. Das nimmt eben viel von der Freude an der neu erlangten Fitness.

                  Klar machen andere Sportarten mehr Spaß, aber sie sind nicht so leicht verfügbar und bedeuten in der Regel noch mehr Zeitaufwand. Mir ist es lieber, dass ich meinen Sport quasi jederzeit und alleine betreiben kann. Eine Bergwanderung am Wochenende ersetzt dann natürlich auch mal den Gang ins Fitnessstudio.

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                  • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                    Sobald es kein Spaß mehr macht würde ich es lassen. Und gleich kommt so ein Shitstorm angeflogen mit: Zielstrebigkeit etc - Nein nein nein !

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                    • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                      Hi,
                      verstehe ich das richtig, dass du, wenn du "andere Pläne" hast, diese wg. Sportbedürfnis nicht umsetzt? Was genau meinst du damit? Du schriebst doch, du würdest dein Leben eben nicht um den Sport herum organisieren (iZm "Sportsucht").

                      Der Mensch braucht täglich Bewegung, nicht unbedingt Sport, und schon gar nicht Kraftsport. Würde man täglich "harten" Sport praktizieren, würde man seinem Körper auf Dauer schaden. (Leichter Kraftsport wäre täglich machbar, aber warum, wenn es dir keinen Spaß macht?)

                      Bewegung kann auch Tanzen gehen, mit Kumpels um die Häuser ziehen, Spazieren gehen (ne Haltestelle eher aussteigen, wenn man ÖV benutzt), das Auto stehen lassen und mit dem Rad fahren etc... oder meinst du, sowas als Alternative reicht dir nicht, und du brauchst unbedingt (den mittlerweile als langweilig empfundenen) Kraftsport, um nicht mies gelaunt durchzuhängen?

                      Wie ernährst du dich eigentlich?

                      LG, crash






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                      • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                        Hi,
                        verstehe ich das richtig, dass du, wenn du "andere Pläne" hast, diese wg. Sportbedürfnis nicht umsetzt?
                        Ja, das ist durchaus so und das macht mich manchmal richtig sauer, weil ich das Gefühl habe, nicht Herr im eigenen Körper zu sein. Nach dem Sport habe ich aber wieder bessere Laune.

                        Du schriebst doch, du würdest dein Leben eben nicht um den Sport herum organisieren (iZm "Sportsucht").
                        Zumindest nicht freiwillig. Sportsüchtige versuchen ja anscheinend, fast jede freie Minute für Sport zu nutzen. Ich tue nach wie vor nur so viel wie nötig - nur dass das jetzt halt deutlich mehr ist als früher, wo ein bis zweimal die Woche völlig ausreichend war.

                        Bewegung kann auch Tanzen gehen, mit Kumpels um die Häuser ziehen, Spazieren gehen (ne Haltestelle eher aussteigen, wenn man ÖV benutzt), das Auto stehen lassen und mit dem Rad fahren etc... oder meinst du, sowas als Alternative reicht dir nicht, und du brauchst unbedingt (den mittlerweile als langweilig empfundenen) Kraftsport, um nicht mies gelaunt durchzuhängen?
                        Danke für die gute Anregung. Ich versuche schon, auch so mehr rauszukommen. Früher bin ich auch mal ein ganzes Wochenende nur in der Wohnung geblieben, was ja auch aus anderen Gründen nicht gut ist (Vitamin-D-Mangel).

                        Ein kurzer Spaziergang hilft schon auch ein wenig, aber an den Tagen, wo der Bewegungsmangel sehr stark ist, muss es schon Kraftsport sein. Kann schon sein, dass das eine starke psychische Komponente hat.

                        Wie ernährst du dich eigentlich?
                        Ganz okay, denke ich. Kaum Fertiggerichte, regelmäßig Obst, Zucker versuche ich etwas zu reduzieren. Seit neustem verzichte ich auch probeweise auf Milchprodukte, da ich die nicht zu vertragen scheine.

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                        • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                          Hi,
                          ich kann dir nur immer wieder sagen, dass bei dir alles in bester Ordnung ist! Ein Bewegungsbedürfnis hat der Mensch, viele unterdrücken es aber, sitzen z.B. auf dem Weg zur Arbeit und zurück, dann während der Arbeit 8 h, dann abends vor der Glotze/PC. Die müssen später mit den gesundheitlichen Konsequenzen leben (Adipositas, alle Arten von Schmerzen, wenn sie die mittlerweile quasi atrophieren Muskeln doch mal für irgendwelche Tätigkeiten einsetzen müssen etc. etc.).
                          Sei froh und dankbar, dass dein "Biosystem" so gut funktioniert. Der Job ist natürlich nicht "körpergerecht", wenn du dabei so viel sitzen musst. Ich vermute mal, Büro? Gibt's bei Euch Stehtische? Inzwischen heißt es ja, Sitzen sei das neue Rauchen. Natürlich ist jede Körperposition, die mensch langfristig ohne Unterbrechung hält, nicht gesundheitsförderlich, d.h. den ganzen Tag stehen oder auch permanent herumlaufen ist auch nicht erstrebenswert - Abwechslung ist halt wichtig, um "Zwangshaltungen" auszugleichen.
                          Und in deiner Freizeit solltest du mehr "Spaßfaktoren" unterbringen, der Mensch existiert nicht nur für "working in and working out". Auch hier ist es leicht möglich, die nötige Bewegung zu integrieren.
                          Dann ist es auch vorbei mit deiner Idee von "Zwang", sondern du kannst deine körperlichen Signale (die deine Gesundheit schützen!) schätzen lernen!
                          Ernährung kann sich übrigens genau wie Bewegungsmangel auf die Stimmung auswirken. Fast Food, Fertigprodukte und damit das meiste Kantinenessen sind ungünstig, Gemüse, Lachs, Huhn dagegen wirken sich positiv aus. Obst ist überschätzt, aber wenn man sich soviel bewegt wie du, geht das als Süßspeisenersatz klar. Beerenfrüchte sind am besten, da am Zuckerärmsten. Zucker ist richtig schlecht, weil Blutzuckerschwankungen Stimmungsschwankungen unterstützen bzw. sogar auslösen können.
                          Milchprodukte werden zwar immer empfohlen, aber ich vertrage sie leider auch schlecht und mir geht's immer besser, wenn ich verzichte. Kuhmilch habe ich vor Jahren durch Mandelmilch ersetzt, ist viel bekömmlicher für Menschen.

                          Es gibt Literatur zum Thema "Mood Food", wenn dich das interessiert.

                          So, ich hoffe, du nutzt das schöne Wetter und bewegst dich draußen mit netten Menschen und hast ne Menge Spaß dabei!

                          LG, crash

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                          • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                            ...hatte ich noch vergessen - nur mal so "zum Vergleich": ich bin fast doppelt so alt wie du und mache 1x/Woche Yoga, 1x/Woche Stepptanz, 2x/Woche Core-Training und anschließend noch jeweils 30 Min Intervalltraining auf dem Ellipsentrainer, 1-2X/Woche Krafttraining und dazwischen gehe ich "spazieren", z.B. vom Arbeitsplatz = Uni nach Hause ca. 4 km oder 3 km pro Weg zum Fitnessclub oder nach länger dauernder Schreibtischarbeit einfach mal so 4 km durch die Landschaft. Nur so bleibe ich leistungsfähig. Und wenn mal spontan Freunde treffen angesagt ist, ist mir alles wurscht und ich verschiebe mein Training (außer den Stepptanz ;o)). Ich habe auch noch mehr "Hobbies", z.B. gehe ich regelmäßig in Ausstellungen und auf Konzerte etc.
                            Es gibt also noch mehr Menschen mit hohem Bewegungsdrang, die ihren Alltag "ohne Zwang" meistern ;o))

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                            • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                              Danke nochmal für die Antworten!

                              Um das hier vielleicht noch zum Abschluss zu bringen: Ich war vor ein paar Wochen 10 Tage im Urlaub in Asien. In der Zeit habe ich mich zwar viel bewegt (meine Beine), Krafttraining habe ich aber gar keines gemacht - und irgendwie war es kein Problem.

                              Schon interessant. Welche Faktoren sind im Urlaub anders? Zum einen die asiatische Küche, aber vor allem sicherlich die generelle Stimmung. Hat dieser Drang also doch viel mit der Psyche zu tun? Ich vermute es stark. Vielleicht sollte ich mir ernsthaft Gedanken machen, ob es Dinge in meinem Leben gibt, die mich bedrücken und sich ändern lassen. In beruflicher Hinsicht zum Beispiel.

                              Kommentar


                              • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                                Ich denke, solange du deinen Körper nicht selber überforderst und einen Ausgleich zwischen Bürojob und Sport findest, ist alles in Ordnung.

                                Kommentar


                                • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                                  kenne ich - wird zeit was neues zu machen !

                                  Kommentar


                                  • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                                    Mein mann ist genau so

                                    Kommentar


                                    • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                                      Sorry, falls jetzt noch jemand auf eine Antwort gewartet hat, ich habe länger nicht mehr reingeschaut.

                                      An meinem "Problem" hat sich grundlegend nicht so wahnsinnig viel geändert, ohne meinen Sport fühle ich mich schon ziemlich antriebslos und kann mich in der Arbeit schwer konzentrieren. Generell bin ich aber etwas ausgeglichener und produktiver geworden, weswegen ich mein Sportprogramm nicht so als lästige Pflicht wahrnehme, sondern einfach schätze, dass es mir so gut tut.

                                      Die letzten zwei Wochen war ich etwas erkältet und musste mit dem Training aussetzen. Es ist noch nicht zu 100% auskuriert, aber der Bewegungsdrang ist schon wieder da und es nervt, nichts dagegen machen zu können. Aber irgendwie geht es schon auch mal eine Zeit lang ohne. Es hängt wahrscheinlich einfach von mehreren Faktoren ab.

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                                      • Re: Kraftsport wird zu Zwang

                                        Es ist wirklich wichtig, dass du deinen Körper nicht überangstrengst und deine Grenzen kennst, das kann sonst schnell wirklich gefährlich werden.

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