da ich seit ca. 5 Jahren starke gesundheitliche Probleme habe und in Folge dessen, seit ca. 4-5 Jahren von einem Arzt zum anderen laufe, jedoch ohne jeglichen Erfolg, versuche ich nun mein Glück in diesem Forum.
Kurz zu meiner Person: Ich bin 22 Jahre jung, männlich, sehr groß (1,96 m) und sehr dünn (70 kg).
Im Alter von etwa 17 Jahren fing alles an. Ich bekam im Abstand von ca. 2-3 Monaten starke Darmschmerzen, die von Auftreten zu Auftreten schlimmer wurden und länger andauernden (ca. 30 std am Ende). Als ich mich dann nach und nach noch 6-7 mal übergeben musste als die Schmerzen auftraten suchte ich das erste mal einen Arzt auf der jedoch nichts festellen konnte. Nach etlichen Arztbesuchen diesbezüglich fand man dann bei einer Endoskopie eineDarmschleimhautentzündung die dafür verantwortlich schien. Da man auch eine Gewebeprobe entnahm wurde mir wenig später Morbus Crohn diagnostiziert. Daraufhin nahm ich sowohl Kortison ein um die Entzündung zu hemmen, als auch Budenofalk und Salofalk um einem weiteren Schub vorzubeugen. Nach einem halben Jahr wurde dann allerdings bei einem erneuten Arztbesuch festgestellt (MRT Aufnahme des Darms), dass es doch kein Morbus Crohn sei sondern damals lediglich eine temporäre Entzündung vorlag. Wie auch immer, die Schmerzen traten auch ohne Medikamente nicht mehr auf, dafür allerdings nun regelmäßige Diarrhoe.
Mit etwa 18 Jahren kamen dann immer mehr Symptome hinzu. Die Diarrhoe wurde zwar halbjährig langsam besser, jedoch war ich nun ständig müde und hatte sowohl ein hohes Schlafbedürfnis als auch Konzentrationsstörungen obwohl ich weder körperlichem noch psychischem Stress ausgesetzt war und täglich um die 10-12 Std. schlief. Anfangs traten diese Symptome allerdings nicht täglich auf. Von Zeit zu Zeit wurden sie jedoch stärker und regelmäßiger und es kamen weitere Symptome wieHerzstolpern, Appetitlosigkeit, starke Infektanfälligkeit (bis zu 7 mal im Jahr mit grippalem Infekt im Bett), sehr oftGliederschmerzen (wie bei leichtem Fieber aber ohne das ich krank bin, besonders morgens) Übelkeit,Schwindel undGleichgewichtsstörungen sowie starke Palpitationen und Atemnot hinzu. Zu dem plagten mich ständig auftretende "Nadelstiche" (das beschreibt es wohl am besten) am ganzen Körper, sowie Hitzewallungen undSchweißausbrüche (auch bei kältesten Temperaturen). Monatlich traten außerdem Migräne attacken auf (mit Aura) bei denen ich unter Sehstörungen und einem stechenden Kopfschmerz litt. Meine Haut verschlechterte sich außerdem täglich. Anfangs bildeten sich nur vereinzelt Pickel die in diesem Alter wohl relativ normal waren, jedoch kamen nach und nach mehr und mehr hinzu bis besonders mein Rücken von schmerzhaften Entzündungen komplett übersät war (die starke Akne ging nach einer Langzeittherapie mit isotretinoin deutlich zurück). Das schlimmste aller Symptome jedoch war und ist dieses unbeschreibliche Gefühl derBenommenheit. Ich habe seit Jahren das Gefühl nicht klar Denken zu können undOrientierungslos zu sein. Wörter fallen mir nicht ein, zum Teil spreche ich undeutlich als hätte ich getrunken und leide unter enormer Vergesslichkeit. Einfachste Dinge wie Einkaufen fallen mir enorm schwer, da ich fast dauerhaft das Gefühl habe mein Kopf sei in "Watte gepackt", Gehirnnebeloder surreales Gefühl wie unter Alkohol/Drogen beschreibt es noch am ehesten (MRT vom Schädel + EEG unauffällig). Um ein vielfaches verschlechtern sich die Symptome wenn ich Alkohol trinke, schon nach einem einzigen Bier habe ich je nach Tagesform die schlimmsten Katerbeschwerden am nächsten Tag.
Am Tiefpunkt meiner Beschwerden (ca. im Alter von 19-20 Jahren) ging es mir vom Kreislauf und Atemnot her so schlimm, dass ich mehrmals ins Krankenhaus fuhr um mich durchchecken zu lassen, da ich zu diesem Zeitpunkt kaum genug Kraft hatte zum Kühlschrank zu laufen oder auch sonst für irgendetwas mein Bett zu verlassen. Diese Krankenhausaufenthalte brachten allerdings rein gar nichts, da wie immer nichts auffälliges gefunden wurde. Nachdem kein Arzt helfen konnte hieß es warten und in den folgenden 2 Jahren wurde es laaangsam besser (eine Verbesserung war allerdings allerhöchstens halbjährig festzustellen). Kurz nach meinem gesundheitlichen Tiefpunkt fing ich an ins Fitnessstudio zu gehen, da mir dies von Ärzten empfohlen wurde (Sport soll bei Kreislaufbeschwerden ohne Befund ja helfen). Und tatsächlich ging es mir nach ca. 6 Monaten Anlaufzeit nun nach intensivem Krafttraining deutlich besser, vom Kreislauf aber ganz besonders auch von der Mentalen Fitness her. Allerdings hielt diese Besserung nie länger als 1-2 std an.
Zurzeit sind die meisten Symptome deutlich besser (besonders Herz-Kreislauf hat sich größtenteils normalisiert) und ich leide "lediglich" noch extreeem unter diesem sogenannten "Gehirnnebel (Brain-fog)" sowie denHitzewallungen,Schweißausbrüchen, Infektanfälligkeit, Müdigkeit und "Nadelstichen". Generell muss ich vllt noch erwähnen das es mir immer schon Abends deutlich besser ging als morgens (besonders mit den Gliederschmerzen und derAbgeschlagenheit) wenn auch natürlich nicht gut. Zusätzlich habe ich seit ziemlich genau einem Jahr eine hartnäckigeMagenschleimhautentzündung (Magendruck/schmerzen, Übelkeit) während der Darm wieder völlig (!) beschwerdefrei ist. Außerdem wurde vor fast zwei Jahren eine chronische Sinusitis (wodurch ich jetzt chronischen Hustenmit Auswurf habe) im CT festgestellt die ich auch nicht loswerde.
Ich bin wie man wohl herauslesen kann etwas ratlos mittlerweile, da mir kein Arzt wirklich helfen konnte bisher, deshalb habe ich es auch u.a beim Psychologen versucht, allerdings konnte selbst der mir nicht helfen und hatte keine Erklärungen für meine Symptome. Ich bin zwar der festen Überzeugung, dass es nichts schlimmes ist, allerdings befürchte ich, dass mich diese Symptome noch eine Weile begleiten werden, immerhin geht das alles bereits seit 5 Jahren. Und so harmlos diese klingen mögen, ist es eine enorme Belastung und Beeinträchtigung meiner Lebensqualität auf Dauer. Falls also irgendjemand eine Idee hat woher diese Symptome kommen, ich erwarte ja keine exakte Ferndiagnose, aber vllt ein paar Vermutungen, wäre ich sehr dankbar.
Beste Grüße,
verzweifelter Patient
P.S. ein Arzt hat mir mal erklärt, dass dies evllt alles durch hormonelle Veränderungen in diesem Alter hervorgerufen werden könnte und sich mit der Zeit "rauswächst" (Hormonwerte waren allerdings normal, nur das Testosteron erhöht)
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