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Feindiagnostik und Herzfehler

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  • Feindiagnostik und Herzfehler

    Hatte am Montag unseren Termin bei der Feindiagnostik.Soweit mit dem Baby alles in Ordnung,ist zeitgerecht entwickelt.Allerdings haben sie einen Herzfehler festgestellt.Diagnose Transposition der großen Gefäße.Nun zu meiner Frage.Welche Überlebenschance hat unser Kind nach der ET und kann es nach einer OP ein ganz normales Leben führen?Was kommt alles auf mich zu?Wer hat Erfahrungen mit so etwas und kann mir helfen?Habe leider erst in 14 Tagen wieder TErmin beim FA und am 27.2. muß ich zum fet.EKG.Bis dahin sterb ich vor Sorgen.Vielen Dank im Vorraus

    LG Mona 21.SSW


  • Re: Feindiagnostik und Herzfehler


    Hallo Mona,
    ich hoffe dies hilft dir ein wenig weiter.
    Ich drück dir beide Daumen für die Gesundheit deines Kindes!

    Die Transposition der großen Arterien (TGA)

    Einführung

    Unter den angeborenen Herz- und Gefäßfehlbildungen kommt die Transposition der großen Gefäße (TGA) in 10 % der Fälle vor. Bei dieser Missbildung entspringt die Körperschlagader aus der rechten Herzkammer, während die Lungenschlagader aus der linken Herzkammer entspringt. Dadurch sind der Körper- und Lungenkreislauf parallel geschaltet, d. h., dass das sauerstoffarme Blut aus den Hohlvenen in den rechten Vorhof, die rechte Herzkammer und dann über die Hauptschlagader in den Körperkreislauf, unter Ausschaltung des Lungenkreislaufes fließt. Eine Sauerstoffanreicherung des Blutes ist damit nicht gegeben. Ein Überleben der Patienten ist nur möglich, wenn es zwischen den Vorhöfen oder zwischen den Herzkammern eine Verbindung gibt, und daher zu einer Durchmischung des Blutes kommt.

    Die chirurgische Therapie der Transposition der großen Gefäße begann im Jahre 1950, als Blalock und Hanlon erstmals die Entfernung der Vorhofscheidewand als Palliativoperation beschrieben. Heute gilt die arterielle Switch-Operation als Therapie der Wahl. Dabei werden die großen Gefäße "ausgetauscht", sodass aus der linken Herzkammer die Hauptschlagader und aus der rechten Herzkammer die Lungenschlagader entspringt.
    Hierbei werden die großen Gefäße zunächst quer durchtrennt. Die Herzkranzarterien werden aus dem Stumpf der Hauptschlagader herausgetrennt und in den Stumpf der ehemaligen Lungenschlagader implantiert. Dieser Schritt ist der technisch anspruchsvollste der gesamten Operation. Bei der geringen Größe der Herzkranzarterien kann die kleinste Knickung oder Verdrehung zu einer Minderversorgung des Herzens mit Blut führen, was im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt führen kann. Anschließend wird die Hauptschlagader mit dem Stumpf, in den mittlerweile die Herzkranzarterien implantiert sind, verbunden. Die Defekte, die nach dem Heraustrennen der Herzkranzarterien zurückbleiben, werden mit patienteneigenem Perikard verschlossen. Anschließend wird die Lungenschlagader mit dem ehemaligen Aortenstumpf verbunden.

    Seit 1983 wird die arterielle Switch-Operationanatomische Korrektur am Deutschen Herzzentrum München bei Patienten mit TGA und intaktem Kammerseptum, TGA mit Kammerscheidewanddefekt und speziellen Formen des "Double Outlet Right Ventricle" angewendet. Seit dieser Zeit sind über 470 Patienten diesem Operationsverfahren unterzogen worden mit einer operativen und frühpostoperativen Sterblichkeit von weniger als 5 %. Diese Ergebnisse sind vergleichbar mit den besten Kliniken in den USA und Europa (Paris, London). Hauptrisikofaktoren für die Frühsterblichkeit der Patienten sind Anomalien des Aortenbogens und komplizierte Formen des Double Outlet right. Die Spätsterblichkeit liegt bei 1-2 %. Als Hauptursache sind hier die chronische Herzinsuffizienz und Lungengefäßerkrankungen verantwortlich, sowie komplizierte Reoperationen und multiple Kammerscheidewanddefekte.

    Bei etwa 10 % der Patienten ist mit einer Reoperation zu rechnen. Der Hauptgrund hierfür ist eine Verengung des rechtsventrikulären Ausflusstraktes. Diese Komplikation ist mit der veränderten Lage der Pulmonalarterie nach der Operation zu erklären. Da die Pulmonalarterie zunächst hinter der Aorta liegt und während der Korrekturoperation nach vorne verlagert wird ist (French-Manöver), kann dies zu einer Spannung und Verengung des Gefäßes führen. Selten führen Verengungen im Bereich der KHerzkranzarterien oder eine Fehlfunktion der Aortenklappe zur Reoperation.

    Nach der erfolgreichen Operation ist die Entwicklung der kleinen Patienten nicht eingeschränkt. Nachuntersuchungen unseres Krankengutes ergaben, dass ca. 92 % der Patienten keinerlei Einschränkungen bei Belastung aufwiesen. Die meisten Patienten sind im Kindergarten oder in der Schule. Einige Patienten sind schon in den Arbeitsprozess integriert.

    Zusammenfassend kann man feststellen, dass die arterielle Switch-Operation in herzchirurgischen Zentren mit langer Erfahrung mit sehr niedriger Frühsterblichkeit und nahezu vernachlässigbarer Spätsterblichkeit durchgeführt werden kann. Die Indikation zur Reoperation besteht bei ca. 10 % der Patienten, diese Zahl hat sich jedoch in den letzten 5 Jahren auf 7% reduziert, was mit einer verbesserten Technik zu erklären ist.

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    Vertiefendes Wissen

    Unter den angeborenen Herz- und Gefäßfehlbildungen kommt die Transposition der großen Gefäße (TGA) in 10 % der Fälle vor. Bei dieser Missbildung entspringt die Körperschlagader aus der rechten Herzkammer, während die Lungenschlagader aus der linken Herzkammer entspringt. Dadurch sind der Körper- und Lungenkreislauf parallel geschaltet, d. h., dass das sauerstoffarme Blut aus den Hohlvenen in den rechten Vorhof, die rechte Herzkammer und dann über die Hauptschlagader in den Körperkreislauf, unter Ausschaltung des Lungenkreislaufes fließt. Eine Sauerstoffanreicherung des Blutes ist damit nicht gegeben. Ein Überleben der Patienten ist nur möglich, wenn es zwischen den Vorhöfen oder zwischen den Herzkammern eine Verbindung gibt, und daher zu einer Durchmischung des Blutes kommt.

    Die chirurgische Therapie der Transposition der großen Gefäße begann im Jahre 1950, als Blalock und Hanlon erstmals die Entfernung der Vorhofscheidewand als Palliativoperation beschrieben. Heute gilt die arterielle Switch-Operation als Therapie der Wahl. Dabei werden die großen Gefäße "ausgetauscht", sodass aus der linken Herzkammer die Hauptschlagader und aus der rechten Herzkammer die Lungenschlagader entspringt.
    Hierbei werden die großen Gefäße zunächst quer durchtrennt. Die Herzkranzarterien werden aus dem Stumpf der Hauptschlagader herausgetrennt und in den Stumpf der ehemaligen Lungenschlagader implantiert. Dieser Schritt ist der technisch anspruchsvollste der gesamten Operation. Bei der geringen Größe der Herzkranzarterien kann die kleinste Knickung oder Verdrehung zu einer Minderversorgung des Herzens mit Blut führen, was im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt führen kann. Anschließend wird die Hauptschlagader mit dem Stumpf, in den mittlerweile die Herzkranzarterien implantiert sind, verbunden. Die Defekte, die nach dem Heraustrennen der Herzkranzarterien zurückbleiben, werden mit patienteneigenem Perikard verschlossen. Anschließend wird die Lungenschlagader mit dem ehemaligen Aortenstumpf verbunden.

    Seit 1983 wird die arterielle Switch-Operationanatomische Korrektur am Deutschen Herzzentrum München bei Patienten mit TGA und intaktem Kammerseptum, TGA mit Kammerscheidewanddefekt und speziellen Formen des "Double Outlet Right Ventricle" angewendet. Seit dieser Zeit sind über 470 Patienten diesem Operationsverfahren unterzogen worden mit einer operativen und frühpostoperativen Sterblichkeit von weniger als 5 %. Diese Ergebnisse sind vergleichbar mit den besten Kliniken in den USA und Europa (Paris, London). Hauptrisikofaktoren für die Frühsterblichkeit der Patienten sind Anomalien des Aortenbogens und komplizierte Formen des Double Outlet right. Die Spätsterblichkeit liegt bei 1-2 %. Als Hauptursache sind hier die chronische Herzinsuffizienz und Lungengefäßerkrankungen verantwortlich, sowie komplizierte Reoperationen und multiple Kammerscheidewanddefekte.

    Bei etwa 10 % der Patienten ist mit einer Reoperation zu rechnen. Der Hauptgrund hierfür ist eine Verengung des rechtsventrikulären Ausflusstraktes. Diese Komplikation ist mit der veränderten Lage der Pulmonalarterie nach der Operation zu erklären. Da die Pulmonalarterie zunächst hinter der Aorta liegt und während der Korrekturoperation nach vorne verlagert wird ist (French-Manöver), kann dies zu einer Spannung und Verengung des Gefäßes führen. Selten führen Verengungen im Bereich der KHerzkranzarterien oder eine Fehlfunktion der Aortenklappe zur Reoperation.

    Nach der erfolgreichen Operation ist die Entwicklung der kleinen Patienten nicht eingeschränkt. Nachuntersuchungen unseres Krankengutes ergaben, dass ca. 92 % der Patienten keinerlei Einschränkungen bei Belastung aufwiesen. Die meisten Patienten sind im Kindergarten oder in der Schule. Einige Patienten sind schon in den Arbeitsprozess integriert.

    Zusammenfassend kann man feststellen, dass die arterielle Switch-Operation in herzchirurgischen Zentren mit langer Erfahrung mit sehr niedriger Frühsterblichkeit und nahezu vernachlässigbarer Spätsterblichkeit durchgeführt werden kann. Die Indikation zur Reoperation besteht bei ca. 10 % der Patienten, diese Zahl hat sich jedoch in den letzten 5 Jahren auf 7% reduziert, was mit einer verbesserten Technik zu erklären ist.

    Kommentar


    • Re: Feindiagnostik und Herzfehler


      Hallo Mona12,
      während der Schwangerschaft ist Ihr Kind nicht wesentlich gefährdet, da im Herzen eine Kurzschlußverbindung zwischen dem sauerstoffarmen und dem sauerstoffreichen Kreislauf Ihres Kindes besteht. Diese Verbindung, die bei Ihrem Kind dafür sorgt, dass sauerstoffreiches Blut in alle lebenswichtigen Organe gelangt,verschließt sich innerhalb der ersten Tage nach der Geburt. Es gibt ein Medikament,das diesen Verschluß verhindert bzw. verzögert. Trotzdem ist es in den ertsten Tagen notwendig, dass diese lebensbedrohliche Fehlbildung operativ behoben wird.
      Zu näheren Einzelheiten ist es sicherlich sinnvoll in einem spezialisierten Zentrum einen Beratungstermin wahrzunehmen. Ihr FA oder ein Kinderarzt kann Ihnen einen Kontakt vermitteln.

      Alles Gute für Sie und Ihr Kind!
      Annette Mittmann

      Kommentar


      • Re: Feindiagnostik und Herzfehler


        Vielen Dank für Ihre Antworten())).Konnte erst heute leider antworten,da unser PC zur Wartung war.(|8))

        MFG Mona

        Kommentar


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