Prophylaktische Borreliosetherapie

[murmeltier]

Sehr geehrte Frau Mittmann.
Ich bin in der 10.Ssw und bin vor 2Wochen vermutlich von einer Zecke gestochen worden.Nach ca.1 Woche zeigte sich eine Art Erythema migrans,was aber nach Aussage meiner Ärztin auch theoretisch etwas anderes sein könnte.Es passt nur der Zeitpunkt des Auftretens und dass es eben etwas gewandert ist.Da es sich vermjtlich um ein Erythema migrans handelt,wurde mir Amoxicillin für 3Wochen prphylaktisch verschrieben.
Ist das Vorgehen so ok?Ich bin etwas unsicher,da ich gelesen habe,dass der Körper erst nach 6 Wochen Antikörper bildet.Wirkt denn das Antibiotikum jetzt schon oder kommt die Krankheit dann nach 6Wochen trotzdem raus?Oder ist das Erythema migrans auch schon ein Zeichen,dass Borrelien da sind und diese werden jetzt vollständig abgetötet?
Liebe Grüße und danke
Murmeltier

[Annette Mittmann]

Re: Prophylaktische Borreliosetherapie


Hallo Murmeltier,
das Erythema migrans ist für eine Borreliose beweisend- könnte aber auch aus bleiben. Eine sofortige antibiotische Therapie ist empfehlenswert. Je früher die antibiotische Behandlung einsetzt, umso besser der Therapieerfolg. Spezifische Antikörper treten erst 2-6 Wochen nach Infektionsbeginn auf. Eine frühzeitige Behandlung kann die Entwicklung von Antikörpern sogar verhindern. Wenn also später -nach frühzei
tiger antibiotischer Behandlung- keine Antikörper auftauchen, kann die Borreliose nicht im Nachhinein ausgeschlossen werden.
Trotzdem sollte erneut das Blut untersucht werden.
Eine sofortige Therapie war also sinnvoll und auf die Schwangerschaft abgestimmt. Nach einer so langen Antibiotikatherapie rate ich im Anschluss zum Aufbau der Vaginalflora um eine Pilzinfektion zu vermeiden.
Viele Grüße
Annette Mittmann