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Listeriose

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  • Listeriose

    Hallo!


    ich bin schwanger, in der 19. Woche.

    Ich habe soeben festgestellt, dass ich heute Morgen zwei Gläser Wellnessbrause getrunken habe, auf der kleine Schimmelklumpen schwammen. Meine Mutter brachte die offene Flasche mit. Im Nachherein habe ich festgestellt, dass sie die Flasche vor einigen Tagen öffnete, sie dann aber nicht möchte. Leider hat sie sie zwischenzeitlich nicht kaltgestellt. Auf jeden Fall habe ich davon getrunken und erst soeben gesehen, dass mehrere Schimmelklümpchen (wie sie eben auf Getränken so sind) auf der Oberfläche schwimmen und ich habe definitiv zwei Gläser getrunken, ob nun direkt Klümpchen in meinem Becher waren, weiß ich leider nicht. Sonst hätte ich es ja nicht getrunken.
    Nun bin ich gerade total hysterisch. Ich halte mich sonst an die Regeln und nun trinke ich aus Versehen verschimmelte Brause!!!
    Nun habe ich einige Fragen dazu und bitte Sie, diese zu beantworten:

    1. Ich weiß, dass Schimmel mit Listerien nicht gleichzusetzen ist. Wenn ich nun aus Versehen ein Stück frischen Rohmilchkäse gegessen hätte, wäre ich weniger besorgt, weil die in den meisten Fällen ja unbelastet von Listerien sind. Erhöht sich nicht aber bei verdorbenen, in diesem Fall einer verschimmelten zuckerhaltigen Brause, nicht die Gefahr erheblich, dass sich Listerien darin verbergen?

    Ich habe gelesen, dass die Inkubationszeit 2-70 Tage betrifft, in den meisten Fällen 3 Wochen. Das ist ja sehr schwierig. Wie soll ich damit umgehen… mein Frauenarzt ist nach dieser vier Wochen (!) im Urlaub. Mein Hausarzt hat ebenfalls Urlaub. Der kommt Anfang August wieder. Das wäre dann fast vier Wochen nach dem Vorfall.
    2. Wäre dann die Infektion mit großer Wahrscheinlichkeit nachweisbar?

    3. Eine einfache Antikörperbestimmung macht ja keinen Sinn, habe ich gelesen, weil Antikörper erst spät gebildet werden, es durch Kreuzungen falsche Ergebnisse geben kann, und so... Stimmt das? Muss ich dann von meinem Blut eine Kultur anlegen lassen? Ich dachte sonst ginge z.B. morgen ein Nachweis und in vier Wochen erneut einer. dann sieht man ja, ob eine Infektion dazwischen lag...

    4. Vermutlich sagen Sie, ich soll nur zum Arzt gehen, wenn ich auch Symptome habe. Ich habe aber gelesen, dass eine Listeriose auch völlig symptomlos ablaufen kann. Gilt das auch für Schwangere? Wenn es so ist, macht eine Untersuchung doch auf jeden Fall Sinn, oder?

    5. Wie lange kann die Infektion denn im Blut nachweisbar sein? Wenn die Krankheit z.B nach zwei Wochen ausbricht und symptomlos verläuft, ist sie dann nach vier Wochen noch in der Blutkultur nachweisbar? Wann soll ich ohne Symptome den Nachweis machen und falls Symptome auftreten, genau dann?

    6. Kann es ein, dass die Infektion unbemerkt verläuft und dann tatsächlich ein beeinträchtigtes Kind erst termingerecht zur welt kommt -also die nächsten 20 Wochen nix davon zu merken ist, aber die Infektion trotzdem über die Plazenta aufs Kind übergeht??
    Es tut mir Leid, wahrscheinlich mache ich mal wieder einen hysterischen Eindruck, aber ich finde es gruselig, dass ich noch 20 Wochen mit dieser Ungewissheit leben muss und mir die ganze Zeit Sorgen mache. Dann wäre es doch sicher besser, einmal Blut abnehmen zu lassen, oder? Ich würde nur gern eine Variante finden, eine Ansteckung auch wirklich auszuschließen….es wäre toll, wenn sie meine eine Einschätzung der Situation geben würden.


    Lieben Gruß


  • Re: Listeriose

    Hallo lara01,
    zu 1) Auch wenn es sich bei Rohmilchkäsesorten um Pilzkulturen handelt, sind diese nicht gleichzusetzen mit einer verschimmelten Brause. Brause ist keine Infektionsquelle für Listerien, weshalb ich mir an Ihrer Stelle keine Sorgen machen würde.
    zu 2) Eine Nachweisbarkeit von einer Listeriose ist extrem schwierig. Antikörper sind ungenau und der direkte Keimnachweis über eine Blutkultur gelingt selten. Auch wenn die Inkubationszeit ausgereicht hätte, nachdem Ihr FA aus dem Urlaub zurück ist, denke ich nicht, dass der Nachweis gelingen würde.
    zu 3) Sie sagen es, der Antikörpernachweis ist unsicher- aber praktisch. Daher würde ich wenn überhaupt (ich sehe keine Notwendigkeit) einen Antikörpernachweis durchführen.
    zu 4) Da Sie sich an die Ernährungsempfehlungen in der Schwangerschaft halten, ist kein weiterer Test notwendig, da die Brause nicht als Infektionsquelle in Betracht kommt.
    zu 5) Die Antwort reicht: von-bis. Es kann zu einem zweiphasigem Krankheitsverlauf kommen. 1. Phase mit Fieber, Schüttelfrost, Kreuzschmerzen, Halsschmerzen, geschwollenen Lymphknoten, eventuell Blasenentzündung und oder Durchfall. Dann nach 14 Tagen kommt die Phase 2 mit erneutem Fieberanstieg und Komplikationen mit der Schwangerschaft. Am besten gelingt der Keimnachweis bei Fieber mit einer Blutkultur.
    zu 6) ja das wäre im Bereich des Möglichen. Die Häufigkeit einer Listerioseinfektion liegt bei 0,3%- und bei Ihnen sehe ich aktuell keinen Grund zur Besorgnis.
    Viele Grüße
    Annette Mittmann

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