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diagnose: missed abortion

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  • diagnose: missed abortion

    Hallo!

    Ich bin komplett durcheinander und hoffe, dass mir jemand meine Fragen beantworten kann! Am Montag bekam ich von meiner Frauenärztin die Diagnose missed abortion (SSW 8-9) . Die Fruchtblase nebst Dottersack war zwar gewachsen, aber der Embryo sei sogar seit dem letzten (vaginalen) US vor 12 Tagen geschrumpft und sie könne keine Herzaktivität mehr sehen. Der Embryo sah ungewöhnlicherweise kreisrund aus und er befand sich bei der Vermessung ganz rechts unten in der Fruchthöhle. Die Ärztin hat mich dann zu ihrer Mutter geschickt, mit der sie eine Gemeinschaftspraxis betreibt und mit der ich gleich für den nächsten Tag unbedingt einen Ausschabungstermin machen sollte. Auch diese Ärztin machte einen vaginalen US (ungefähr 1 Stunde nach dem ersten) und der zeigte ein komplett anderes Bild: Der Embryo befand sich nun freischwebend links und war eindeutig nicht rund, sondern ein langgestrecktes Böhnchen mit einem "Schlauch" in der Mitte. Kann ein toter Embryo die Seite wechseln? Die ältere Ärztin schaute von Weitem auf das US-Bild und datierte 8.SSW ( was auch den Berechnungen in etwa entspräche), aber Embryo zu klein und sprach dann in Rätseln: Auf keinen Fall sofort ausschaben, erst in einer Woche, vielleicht regelt sich alles. Auf meine Frage, ob ich das von der Tochter verschriebene Utrogest weiter nehmen solle, reagierte sie erstaunt, dass diese es überhaupt verschrieben hat und meinte, das könne ich ruhig weiternehmen. Ist Progesterongabe nicht kontraproduktiv, wenn ein natürlicher Abgang forciert werden soll? Die eine sagt A, die andere B - ich bin komplett durcheinander, verunsichert und habe das Vertrauen verloren. Ich wurde einfach heimgeschickt, ohne dass mir jemand erklärt hätte, was in puncto Fehlgeburt eventuell auf mich zukommt.
    Ich soll jetzt nächsten Montag wiederkommen, damit die Option besteht , gleich Dienstag ausgeschabt zu werden. Ich wurde gar nicht gefragt, ob ich eine Ausschabung überhaupt will. Muss in diesem frühen Stadium der Schwangerschaft unbedingt operiert werden, oder kann ich auch auf einen natürlichen Abgang warten?
    Tut mir leid, dass mein Beitrag so entsetzlich lang geworden ist, aber ich hoffe sehr, dass ihn trotzdem jemand beantwortet?!


  • Re: diagnose: missed abortion


    Hallo Katinka,

    kommt mir alles sehr bekannt vor, leider... Bei mir war es genauso. Auch mein FA drängte mich zu einer AS. Er ließ seinen Kollegen noch mal mit auf das US-Bild gucken und auch der war gleicher Meinung. auch ich wurde nicht aufgeklärt, was auf mich zukommen, sowohl nicht bei einer AS, noch bei einem Abwarten auf den natürlichen Abgang. Bin benebelt aus der Praxis, ohne vorher einen Termin für die AS zu vereinbaren, brach dann erst in Tränen aus und habe meinen Mann angerufen. Der war der Meinung, dass wir auf jeden Fall eine weitere Meinung einholen werden. Diesen neuen Termin hatte ich eine Woche später, da die FÄ der Meinung war, dass ein sofortiger Termin keinen wirklichen Zweck hätte. Allerdings sollte in der Woche bereits alle zwei Tage das hcg bestimmt werden. Das machten wir dann auch, trotzdem war die Woche die Hölle pur, warten, bangen... Erst bei diesem Termin wurde gesehen, dass es Zwilling sind, wovon ein Embryo definitiv nicht am Leben war, der andere Embryo jedoch "normal" aussah, obwohl viel zu klein, jedoch war kein Herzschlag zu sehen. Also wieder eine Woche warten und letztendlich fing einen Tag vor dem AS-Termin eine Blutung an. Darüber war ich sehr froh, da es mich seelisch sehr belastet hat, ob man nicht doch einen lebenden Embryo ausschabt, was einer Abtreibung gleich gekommen wäre. Die Ausschabung wurde dann trotzdem noch gemacht. Sorry, dass ich so ausschweifend geworden bin, aber mit meinen Worten möchte ich Dir nur sagen, dass man immer noch eine weitere Meinung einholen kann, wenn man das möchte. Auch empfehle ich, das hcg mehrfach bestimmen zu lassen, da man an der Entwicklung des hcg meist sehen kann, ob etwas in der SS nicht i.O. ist.
    Zu Deiner Frage mit dem Utrogest kann ich Dir leider nichts sagen. Ich hoffe, dass Frau Mittmann hierzu noch etwas mitteilt.
    Wünsche Dir alles Liebe.
    Lupine

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    • Re: diagnose: missed abortion


      Hallo,

      es tut mir sehr leid, was Du da durchmachen musst - da wünsche ich Dir erstmal eine dicke Portion Kraft.

      Lass Dich auf keinen Fall zu einer AS drängen. Oft ist die in diesem frühen SS-Stadium gar nicht nötig. Eine kleine Geburt regelt oft alles - ausgeschabt werden müssten dann schlimmstenfalls nur noch zurückgebliebene Gewebereste, wenn überhaupt.
      Gib Deinem Körper die Chance, selber zu entscheiden.
      Das geht natürlich alles nur, wenn Du gesund bist und keine Vorbelastungen, wie z.B. Gerinnungsstörungen, bestehen.

      Alles Gute,
      Claudia

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      • Re: diagnose: missed abortion


        Hallo katinka,
        ich weiß was es heißt eine FG zu haben und es ist sehr schwer, das zu begreifen und zu akzeptieren. (Ich hatte bereits drei und zwischendrin eine normale Geburt). Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es viel mehr Frauen schon durchgemacht haben als man denkt, denn fast jede zweite Frau hat mind. eine oder mehr FG's, nur viele behalten es lieber für sich und möchten nicht darüber reden. Also wie gesagt ich hatte drei und bei jeder eine AS. Da es wie man mir sagte nicht ungefährlich ist wenn etwas vom Gewebe in der Gebärmutter bleiben würde und eine Entzündung verursachen könnte. Was eventuell bei einer AS problematisch sein könnte, daß sich der Muttermund vernarben könnte und eine Spontangeburt nicht möglich sein könnte, da sich der MM nicht mehr richtig öffnet, aber ein KS ist auch nicht schlimm. Klar eine Normale Geburt ist vielleicht eine "schönere" Erfahrung, aber Hauptsache dem Kind geht's gut. Hoffe für Dich Du wirst diese Erfahrung auch noch machen. Kopf hoch und laß Dich nicht verrückt machen.
        LG vema27

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        • Re: diagnose: missed abortion


          Hallo,

          ich wollte mich ganz herzlich bei Euch bedanken, weil ihr mir durch das Erzählen Eurer Geschichten Mut gemacht habt. Es hat mir sehr geholfen, zu erfahren, dass ich mit diesen schrecklichen Erlebnissen nicht allein bin! Es hat natürlich kein gutes Ende genommen. In einer Woche habe ich einen AS-Termin. Nachdem ich den OP- Aufklärungszettel gelesen habe, habe ich jetzt richtig Angst, aber ich bin auch froh, wenn dieser Horror endlich ausgestanden ist. Ich wünsche allen, die dasselbe durchgemacht haben, viel Kraft und (falls Ihr Euch nochmal traut) gesunde Babys und eine Traumschwangerschaft! DANKE!!

          Eure Katinka

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          • Re: diagnose: missed abortion


            Hallo katinka74,
            Du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Ich hatte damals beim ersten Mal auch fürchterliche Angst, aber es ist halb so schlimm, wenn Du den Ärzten sagst wie Du Dich fühlst bekommst Du zuerst eine Tablette zum beruhigen und dann kriegst Du von der richtigen Narkose kaum was mit. Ich bin meist nach dem Eingriff gleich nach ein paar Stunden wieder nach Hause ohne Irgendwelche Schmerzen danach zu haben. Es blutet danach noch ein paar Tage und dann ist es vergessen. Und wurde dann immer wieder nach zwei oder Drei Monaten wieder schwanger ohne Probleme. Meinen letzten hatte ich erst im Juli und bin jetzt wieder in der 5. Woche schwanger.
            Also dann noch viel Glück und keine Panik
            LG vema277 (früher vema27 s.o.)

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            • Re: diagnose: missed abortion


              Liebe Katinka,

              ich möchte Dir auch Mut machen für die Ausschabung. Körperlich ist das wirklich keine große Sache - keine Hammernarkose, keine Schmerzen, schnell nach Hause und nur wenige Tage Nachblutungen.
              Die Seele muss dann selber verarbeiten - und hier solltest Du jede Art der Trauer zulassen und niemanden an Dich ranlassen, der Dinge sagt oder tut, die Dir weh tun.

              Wann Du wieder schwanger wirst, entscheiden Du und Dein Körper alleine.

              Alles Gute für Dich,
              Claudia

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              • Re: diagnose: missed abortion


                Hallo!

                Ich hatte vorgestern meine 4. AS. Körperlich ist es wirklich nicht schlimm. Im Krankenhaus sind alle sehr nett. Nimm Dir ein gutes Buch mit - das lenkt vom Warten ab und auch vom Hunger (vor der OP musst Du nüchtern bleiben). Ca. 1 h vor dem Eingriff gibt es ein Zäpfchen in die Scheide, das soll den Muttermund weich machen. Wenn Du Dich zuhause vorbereiten möchtest, kann ich Dir eine Rasur empfehlen. Das würde ich nicht so gerne im KKH machen :-). Die Narkose ist überhaubt nicht schlimm. Ein Pikser und dann gute Nacht. Am besten man denkt nicht darüber nach, was dann passiert. Eine halbe Stunde später und es ist überstanden. Noch mal zwei Stunden später und man darf nach Hause (der Narkosearzt und der Operateur schauen noch mal vorbei). Du musst Dich abholen lassen, wegen der Narkose darfst Du nicht selber fahren. Dann auf das kuschelige Sofa und durchatmen. Die erste Zeit blutet es noch ein bisschen (direkt nach der OP am stärksten (wunder dich also nicht). Besorg Dir eine Packung Binden für zuhause.

                Beim ersten Mal habe ich einen Zyklus abgewartet und bin dann auch gleich schwanger geworden. Eine super SSW ohne irgendwelche Probleme. Beim zweiten Mal hat es auch nicht im ersten Anlauf geklappt. Aber auch danach bin ich im 3. Zyklus schwanger geworden. Wieder alles gesund. Und nun hat es wieder nicht im ersten Anlauf geklappt. Mittlerweile hatte ich schon mit einer Fehlgeburt gerechnet. Man ist dann einfach nicht mehr so unbeschwert wenn der Strich auf dem Test erscheint. Aber was solls - hauptsache nachher ist alles gesund!!! Kopf hoch! Wenn Du die OP hinter Dir hast ist der Alptraum vorbei und Du kannst wieder nach vorne sehen!

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                • Re: diagnose: missed abortion


                  Hallo!
                  Am Freitag bekam ich schwallartige Blutungen, bevor ich in der Dusche eine "Sturzgeburt" hinlegte. Das war eine grauenvoll traumatische Erfahrung - ich dachte, ich würde verbluten! Dann in die Notaufnahme ins Krankenhaus - 2 Stunden warten! Dann stand fest, dass ich trotzdem noch ausgeschabt werden muss. Der Eingriff wurde erst nachts um 1.00 Uhr durchgeführt, weil ein Notfall reinkam. Das schönste Erlebnis an diesem Tag war die halbstündige Narkose, ich wäre am liebsten nicht mehr aufgewacht! Im Krankenhaus waren aber alle furchtbar lieb zu mir. Die Nachtschwester hat mir sogar von ihrer eigenen Fehlgeburt erzählt - doch jetzt bin ich wieder daheim und fühle mich schrecklich leer.
                  Kommenden Dienstag hätte ich einen AS- Termin gehabt und meine FA hatte mich heimgeschickt und gesagt, wenn Blutungen auftreten, solle ich mich melden. Aber auf das war ich nicht vorbereitet - diese Blutmengen, die urplötzlich auftraten und die "Geburt" verfolgen mich in meine Träume. Der einzige Vorteil war, dass sich mein Körper bereits hormonell umgestellt hatte und die Gebärmutter schon fast leer war - so war wenigstens der Eingriff unproblematisch.

                  Eure Katinka

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                  • Re: diagnose: missed abortion


                    Du Arme!

                    Hoffentlich geht es Dir schon wieder ein bisschen besser! Jetzt hast Du es hinter Dir und kannst das Ganze aufarbeiten. Zum "Glück" hattest Du die Diagnose schon vorher. Wenn Du noch nichts von der Fehlgeburt gewusst hättest - das mag ich mir gar nicht vorstellen.

                    Bei meiner 1. FG hatte ich von der FA eine Tablette für den Muttermund mitbekommen. Da ging das mit den Blutungen morgens auch los. Ich war auch total geschockt und musste dann noch selbst ins KKH fahren. Da hab ich mich nachher bei der FA beschwert. Auf so etwas muss man doch vorbereitet werden!

                    Nimm Dir Zeit und vor allem: nimm Dir für jeden Tag etwas Schönes vor! Auch wenn man keine Lust hat. Es wird mit der Zeit besser werden!

                    Liebe Grüße und Kopf hoch!

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                    • Re: diagnose: missed abortion


                      Danke Sommersprosse für Deinen Zuspruch! Besser geht es mir leider noch nicht. Ich war gestern zur Nachuntersuchung bei meiner FÄ - körperlich ist alles in Ordnung, die Gebärmutter ist leer. Aber jedes Mal, wenn ich in die Dusche steige, sehe ich die Bilder wieder, mein Herz rast und ich bekomme keine Luft mehr. Wenn ich ins Bett gehe und die Augen schließe - das Gleiche! Ich bin so müde und jede noch so kleine Sache, die erledigt werden muss, kostet mich unendlich viel Willenskraft. Heute scheint die Sonne und ich werde mich dazu zwingen, einen Spaziergang zu machen. Ich bin ganz Deiner Meinung, dass ich was Schönes machen sollte, um wieder auf die Füße zu kommen. Die FÄ hat mir psychologische Hilfe angeboten, aber ich denke, ich komme da allein durch - was soll mir da eine fremde Person helfen können? Ich habe das Kind verloren und ich muss damit leben - klingt einfach, ist es aber nicht. Aber ich bin ja damit bei Weitem nicht allein und das gibt mir auch den Ansporn, mich nicht völlig hängen zu lassen!

                      LG,
                      Katinka

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                      • Re: diagnose: missed abortion


                        hallo,

                        ich weiß, daß einen nach so einem Erlebnis fast nichts tröstet.
                        Aber trotzdem: ich hatte im Februar ein Missed Abort mit AS, das Kind hat schon ca. 5 Tage nicht mehr gelebt, als es bei einer Untersuchung festgestellt worden ist.
                        Mit Hilfe meiner Familie hab ich mich sehr schnell gefangen, obwohl es ein riesen Schock war.
                        6 Wochen später war ich wieder schwanger, bin jetzt in der 32. SSW, und hatte bis jetzt eine sehr schöne, unproblematische Schwangerschaft.
                        Also Kopf hoch, beim nächsten Mal klappt es bestimmt!

                        Ganz liebe Grüße

                        Erika

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                        • Re: diagnose: missed abortion


                          Liebe Katinka,

                          ich weiß genau, wie Du Dich fühlst - ich hatte selber eine MA in der 8. SSW mit Ausschabung und eine Totgeburt in der 23. SSW mit Not-Sectio.

                          Dass Du körperlich wieder in Ordnung bist, ist gut - aber das ist eine Sache.
                          Die andere Sache ist die Seele, die wieder Laufen lernen muss.
                          Hierbei hat mit eine Internet-Seite (von Betroffenen für Betroffene) sehr geholfen. Neben den Onmeda-Foren bin ich dort seit Jahren zuhause.
                          Hier ist der Link:

                          http://www.frauenworte.de/vbforum/lo...8e07fc58221b9d

                          Viele Grüße,
                          Claudia

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                          • Re: diagnose: missed abortion


                            Hallo Katinka und auch alle anderen,
                            tut mir leid für die schlimme Erfahrung die Du gemacht hast, aber Du mußt versuchen damit abschließen zu können. Das heißt nicht es zu vergessen, es ist immerhin ein Teil von Dir gewesen, aber ich z.B. bin darüber hinweg gegekommen in dem ich mir sagte, es hatte ein Grund warum diese Babies (ich hatte 3 FG's) nicht leben durften. Vielleicht wären Sie krank oder behindert gewesen oder sonst etwas war einfach nicht in Ordnung und das gab mir Kraft für die nächsten Versuche. Habe jetzt einen gesunden 2Jahre alten Sohn und bin in der 7.SSW. Klar eine gewisse Angst bleibt, aber die Hoffnung muß stärker sein!!!

                            Kopf hoch und viel Glück für alle
                            vema277

                            Kommentar


                            • Re: diagnose: missed abortion


                              Danke für Deine Worte! Ich sehe es genauso - die Natur macht das schon ganz richtig, indem sie selektiert. Ich komme mittlerweile ganz gut klar und bin mir sicher, dass man an so einer schlimmen Erfahrung nur wachsen kann. Es gibt so viele Frauen, die mit einem ähnlichen Schicksal leben müssen - wir schaffen das! Wenn es dann (hoffentlich) irgendwann wieder klappt und gut geht, ist es doppelte Freude!
                              Ich wünsch` Dir eine problemlose SS ohne Ängste und Sorgen!

                              LG, Katinka

                              Kommentar


                              • Re: diagnose: missed abortion


                                Du bist auf dem richtigen Weg! Kopf hoch...

                                Morgen hätten wir es eigentlich der Familie sagen wollen. Das ist wieder so ein Datum.... aber das noch und dann kann erstmal Ruhe einkehren.

                                Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und das es bald wieder klappt!

                                LG,
                                Sommersprosse

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                                • Re: diagnose: missed abortion


                                  Das tut mir so leid, Sommersprosse! Bei mir ist es ähnlich - ich hätte jetzt auch die "kritische" Zeit hinter mir gehabt. Am Sonntag war die Beisetzung unseres Krümels. Ich wusste vorher gar nicht, dass es für Fehlgeburten in diesem frühen Stadium eine Beerdigung gibt, ich habe erst im KH davon erfahren, dass es da so eine Art anonymes "Massengrab" gibt. Wir haben es nicht fertig gebracht, hinzugehen - es ist alles noch zu frisch und ich hätte das nicht ertragen, mit dem Leid und dem Schmerz der anderen Betroffenen konfrontiert zu werden. Unser Krümel ist fest in unserem Herzen, ich brauche kein Grab, um an ihn zu denken - trotzdem habe ich das Gefühl, ihn im Stich gelassen zu haben. Vergessen werde ich das Ganze nie, aber ich baue fest darauf, dass es eines Tages nicht mehr so weh tut, morgens aufzuwachen oder abends einzuschlafen!

                                  LG, Katinka

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                                  • Re: diagnose: missed abortion


                                    Hallo liebe Katinka,

                                    erst einmal ein Herzliches Beileid auch von mir und dann : Hut ab, daß Du in Deiner Situation in der Lage bist, anderen Menschen Mut zu machen bzw. sie zu trösten.
                                    Ich verfolge dieses Thema schon eine ganze Weile, wollte/konnte aber nix dazu schreiben.
                                    Denn selbst wenn ich so etwas miterlebt hätte - bei mir ist es früher zu einer Fehlgeburt gekommen, so daß es locker als Regelblutung durchgegangen wäre - hätte ich nie nachfühlen können, wie Du empfindest. Deshalb wollte ich auch keine leeren Phrasen herschreiben.
                                    Sei Dir gewiß, Dein Baby fühlt sich nicht verlassen, weil Du nicht auf seiner Beerdigung warst. Und ich bin mir sicher, daß es solange in Deiner Nähe sein wird, bist Du selbst etwas Abstand nehmen kannst.
                                    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und werde an Euch denken.

                                    Liebe Grüße, MM

                                    Kommentar


                                    • Re: diagnose: missed abortion


                                      Liebe MM,

                                      jetzt kullern bei mir wieder die Tränen! Das hast Du so schön geschrieben - DANKE! Die Umstände meiner FG waren schrecklich, keine Frage - aber das alles ist nichts im Vergleich zu dem Schmerz, der einem das Herz zerreißt, wenn man erfährt, dass das Wunschkind gegangen ist! Ich denke, da sitzen wir alle in einem Boot. Es ist nicht weniger schlimm, wenn sich ein Kind mit leichten Blutungen verabschiedet. Es tut mir sehr, sehr leid für Dich.

                                      Alles Gute,
                                      Katinka

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                                      • Re: diagnose: missed abortion


                                        Och Katinka,

                                        das wollte ich gar nicht - das bei Dir die Tränen kullern...obwohl, vielleicht ist es ja ganz gut so. Weinen ist so sehr wichtig. Und deshalb wünsche ich Dir noch viele Tränen. Und ich wünsche Dir, daß Du noch mindestens ein gesundes Kind geschenkt bekommst.
                                        Ich muß Dir gestehen, daß ich nach meiner FG gesunde Kinder bekommen durfte und es beschämt mich fast, es zuzugeben.
                                        Aber ich erzähle kurz die Geschichte meiner Mutter, vielleicht kann sie Dir ein bischen Mut und Hoffnung geben :
                                        Meine Mutter war schon als Kind sehr krank, was kein Mensch wußte. Sie heiratete und erlitt drei Fehlgeburten - die letzte war im 6. oder 7 Monat, eine Totgeburt auf der´Toilette eines Krankenhauses, in dem sie lag um das Kind so lange, wie möglich zu halten.
                                        Sie wollte das Baby aus der Toilette holen, aber jedesmal wurde ihr schwindelig und sie kippte fast um. Schließlich schrie sie, völlig am Ende um Hilfe.
                                        Danach startete sie einen Suizidversuch, der fehlschlug, weil mein Vater sie rechtzeitig fand und den Notarzt alarmierte. Er wußte nicht, daß es ein Suizid war, er wußte nur, daß er helfen mußte. Meine Mutter kam (wie nach jedem Suizid üblich) in eine Psychiatrie und konnte erstmals offen über alles reden. Sie durfte dann auch wieder nach Hause, weil sie nicht wirklich krank war, sondern eben "nur" total verzweifelt. Dann gab man ihr die Möglichkeit, meinen Bruder zu adoptieren - er war damals 2 Jahre alt und sie nahm an.
                                        Ein Jahr später wurde meine Schwester von ihr geboren und drei weitere Jahre später wurde ich von ihr geboren.
                                        Ich will Dir damit sagen, gib bitte nicht auf. Ich weiß nicht, was ich tun kann, um Dich zu trösten - ich bin kein guter Tröster :-(.
                                        Aber wenn Du willst, ich bin da. Und wenn Du weinen mußt, ich habe eine ganze Ladung Taschentücher im Gepäck. Weine bis es nicht mehr geht, etwas besseres kannst Du im Moment nicht tun.

                                        GvlG, MM

                                        Kommentar

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