In meinem Leben gab es eine erfreuliche Nachricht. Ich bin 30 und werde Papa.
Doch leider stellt sich heraus, dass meine Freundin (34), in der 8.Woche nun schwanger, mir gegenüber emotional tot ist. Große Anzeichen einer glücklichen Schwangeren seh ich nicht. Nur dass ihr oft schlecht ist und ihre Hormone verrückt spielen.
Hormone sollen schlimmes anstellen können, doch fast täglich nicht angesehen zu werden, auf jeden Versuch einer Berührung weggestoßen zu werden, fährt doch recht seltsam ein. Nahezu alles was ich angreife ist kritikwürdig, alles könne man besser machen (bin ein Mann der selber kocht, putzt, wäscht, bügelt und seinen Haushalt immer schon alleine führte), anstatt froh zu sein, dass ihr jemand einen Tee oder eine Suppe macht. Ich mag nach ihrer Analyse durchaus Verlustängste haben, die ins Spiel kommen, wenn sie mal "Ruhe" einfordert, doch erscheint mir alles mit zweierlei Maß gemessen. Da zuckt man vielleicht auch mal aus und macht einen Urschrei, der einem mit einer zersplitterten Tasse am Boden beantwortet wird.
Sie fordert Distanz von mir (anscheinend auf unbestimmte Zeit, denn Stunden und ein-zwei Tage reichen nicht) und ich hätte gerne endlich wieder Nähe. Mit ihren Freundinnen (Sex and the City - ähnlich) kann sie ganz normal reden, trifft sich mit ihnen und in der Öffentlichkeit wirkt sie glücklich, stark und selbstbewusst wie eh und je. doch so bald sie heimkommt, ... "Kühlschrank".
Ich werde gerne Papa, doch mit einer Frau, die sich seit Wochen daneben benimmt, mich und unsere Beziehung ständig hinterfragt und anzweifelt, mir emotional wehtut (ich bin verzweifelt, habe Bauchschmerzen, fühl mich einsam), habe ich keine Lust ein Kind groß zu ziehen. Ich bin ausgehungert.
Ich will nicht flüchten. Ich will eine funktionierende Beziehung und ein Kind nicht alleine oder getrennt großziehen wollen.
Ich will ihr die Distanz gewähren, ich liebe sie. Aber weil auch ich mich liebe, möchte ich nicht all zu lange warten, solange man auch noch die letzte Konsequenz in Angriff nehmen kann.
Gegen eine Abtreibung habe ich mich mein Leben lang ausgesprochen, doch das Kind wäre in einer kaputten Beziehung ebenso arm.
Mit ihr zu reden versuche ich immer wieder, doch die Chance verstanden zu werden ist etwa so chancenreich wie wenn ein Pfadfinderstamm gegen eine Berufsarmee antritt. (Abtreibung habe ich vor ihr übrigens noch nicht ausgesprochen.)
zuHülf.
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