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Fruchtwasseruntersuchung ????

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  • Fruchtwasseruntersuchung ????

    Hallo, ich bin 36 Jahre alt und in der 11 SSW schwanger. Bisher waren alle Ultraschalluntersuchungen positiv. Ich habe bereits eine gesunde 4 1/2 Jahre alte Tochter. Ich bin mir aufgrund der Risiken einer Fehlgeburt unsicher ob ich eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen soll oder nicht. Wer weiß Rat??


  • Re: Fruchtwasseruntersuchung ????


    hallo,
    du solltest diese Entscheidung ganz alleine bzw. mit deinem Partner treffen und dich nicht beeinflussen lassen.
    Ich will dich nun auch in keinster Weise beeinflussen sondern dir lediglich von mir und unserer Entscheidung erzählen.
    Ich bin jetzt in der 26. SSW. Mein Mann und ich hatten uns von vorneherein zu einer Fruchtwasseruntersuchung entschlossen und so ließ ich in der 17. SSW eine Amniozentese machen. Grund für uns war erstens mein Alter von 39 Jahren, 2 FGs und ein Gendefekt meinerseits. Meine Ärztin nannte mir zwei Spezialisten und ich entschied mich für eine Praxis in der auch meine Freundin letztes Jahr eine Amniozentese durchführen ließ. In einem umfangreichen Vorgespräch wurden wir auf evtl. Risiken hingewiesen und uns wurde aber auch erklärt, dass, hohe Fehlgeburten- bzw. Komplikationsraten bei den Praxen vorkommen, die nicht ausschließlich auf Pränataldiadnostik spezialisiert sind, sondern die das "auch so nehbenbei" anbieten. Die Praxis in der ich war hatte eine Fehlgeburtenquote von 0,1 % und das ist sein sehr guter Wert. Natürlich sollte man den Anweisungen für das Verhalten NACH dem Eingriff Folge leisten; also keine Anstrengung sondern Ruhe. Keine Flugreise die nächsten 4 Tage etc etc.
    Vor der Fruchtwasserentnahme wurde eine umfangreiche Feindiagnostik durchgeführt, alle Organe mit einem superhochauflösenden Ultraschall angeschaut . Die Plazenta, Nabelschnur, das Herz unserer Babys mit Farbdoppler untersucht um zu sehen, ob die Versorgung ideal läuft.
    Die reine Fruchtwasserentnahme findet unter Ultraschallkontrolle statt und die Fruchtblase ist in dem Stadium groß genug, dass die Nadel weit genug entfernt vom Baby in die Fruchtblase gestochen wird. Der Einstich ist eigentlich auch nicht schmerzhaft, eher etwas unangenehm, aber der Arzt, die Helferin und auch mein Mann haben eine ruhige Atmosphäre verbreitet in der ich mich dann auch entspannen konnte. Natürlich waren die 24 Stunden Wartezeit bis zum ersten Ergebnis nicht so toll, ich war schon etwas angespannt. Obwohl man mir bereits sagte, dass die Nackenfalte keinerlei Auffälligkeiten aufweist und auch sonst organisch alles in Ordnung ist. Lediglich zwei sog. "White Spots" links und rechts vom Herz wurden festgestellt, die aber - nach einer weiteren Untersuchung 4 Wochen später - als völlig harmlos diagnostiziert wurden.
    Das Schnellergebnis war bei unserem Arzt übrigens kostenlos, manche Ärzte verlangen dafür bis zu 150 Euro extra, die NICHT die Kasse übernimmt.
    Ich kann dir gar nicht sagen, wie groß die Freude war, als man uns am nächsten Tag am Telefon mitteilte, dass keinerlei Hinweis auf einen Gendefekt vorliegt. Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben eine so tiefe Freude empfunden. Nach 10 Tagen war dann auch das zweite Ergebnis da, das besagte, dass auch keinerlei Stoffwechselerkrankungen zu erwarten sind. Auch das Geschlecht unseres Babys haben wir uns sagen lassen, da man bislang auf dem Ultraschall nie etwas erkennen konnte ;-) sie hat sich geziert ;-)
    Nach 4 Wochen folgte dann noch eine weitere Feindiagnostik die auch zum dem "Paket" gehört und auch hier gab es keine Auffäligkeiten. Mit dem 4-wöchigen Abstand kann der Arzt den Wachstumsverlauf besser kontrollieren, wie nach 1 Woche, deshalb ist es sinnvoll diesen Abstand zu halten.
    Auch meine Frauenärztin hat unseren Entschluß zur Amniozentese sehr begrüßt. Sie hat in ihren Anfangsjahren als junge Ärztin leider auch sehr traumatische Erlebnisse gehabt, wenn Babys auf die Welt kommen, die offensichtlich eine schwere Behinderung haben und niemand - weder Ärzte noch Eltern - sind in irgendeiner Weise darauf vorbereitet.
    Ob wir ein behindertes Kind abgetrieben hätten, kann ich so pauschal gar nicht beurteilen, zumal man das auch gar nicht so alleine entscheiden kann, sondern bei einer Abtreibung nach der gesetzlichen Frist noch Ethikkomissionen mitentscheiden müssen und das richtet sich auch immer nach dem Schweregrad einer Behinderung. Wir sind jeden Tag glücklich, dass wir nichts entscheiden mußten, aber ich wäre - im Falle einer Behinderung - auch froh, wenn man erstens genug Zeit hat, sich darauf einzustellen und evtl. schon entsprechend planen zu können. Bzw. wäre ich froh, wenn ich im Falle eines Herzfehler z.B. von vorneherein einen Kinderherzspezialisten zur Geburt hinzuziehen könnte, oder man müßte aufgrund einer Erkrankung einen Kaiserschnitt wählen um die bestmögliche Versorgung des Babies nach der Geburt gewährleisten zu können.
    Auf jeden Fall können wir seit den postiven Ergebnissen jeden Tag der Schwangerschaft genießen und uns bleiben viele Zweifel, die ich bestimmt ab und zu gehabt hätte, erspart.

    Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Entscheidung,
    lg,
    Delia

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    • Re: Fruchtwasseruntersuchung ????


      Hi,

      die Fruchtwasseruntersuchung ist im 2. Trimester und hat mit genetischen Defekten zu tun. Eine Fehlgeburt passiert in den meisten Fällen bis zur 12. Woche. Sprich, die beiden haben erstmal nichts miteinander zu tun!

      Das sind zwei unterschiedliche Dinge:
      Ab 35 ist das Risiko einer Fehlgeburt erhöht UND
      ab 35 ist das Risiko für Fehlbildungen erhöht - wobei sich das auch schlimmer anhört, als es tatsächlich ist, die Prozentzahlen bewegen sich hier im niedrigen Bereich, also mach dich nicht verrückt.

      Ich habe es so gemacht, dass ich die Nackentransparenzmessung habe machen lassen und als die unauffällig war auf die Fruchtwasseruntersuchung verzichtet habe.

      Im Endeffekt ist immer ein Restrisiko da, ob mit oder ohne die Untersuchungen.

      Gruß
      Neckname

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