meine Ausschabung ist jetzt genau 3 Wochen her. In der 10., fast 11. SSW wurde festgestellt, dass das Kind verstorben war, schätzungsweise in der 8. SSW einen oder zwei Tage nach der Vorsorge-Untersuchung.
Ich fühle mich total leer, ich habe keine Kraft mehr. Meine "Freundin" gab mir eine Woche nach der Ausschabung ganz fantastische Tipps wie "lass Dich nicht so hängen, such Dir ein Hobby, was Dich ablenkt, denk an Dich und tu Dir was Gutes" oder aber auch "verfall nicht in allzu tiefe Depressionen, sonst läuft Dir irgendwann der Mann weg, Männer können mit so einem Stress nicht gut umgehen......"
Nachdem ich ihr am Telefon vorige Woche sagte, dass ich denke, dass meine FG ihre Kompetenz in Sachen "Tipps-geben oder für die Freundin mit einem offenen Ohr da zu sein" herrscht sozusagen Eiszeit. Sie hat sich nicht mehr gemeldet. Heute rief sie mich dann kurz im Büro an (wir sind Kolleginnen) und meinte "Magst Du mich noch?" Da ich in einem Büro mit vier anderen Kollegen sitze, wollte ich das Thema nicht vertiefen und so antwortete ich nur "Ja, ich mag dich im Prinzip schon. Darauf meinte Sie: Geht mir genauso, ich mag Dich im Prinzip auch.
Ich denke, wenn man so eine "Freundin" hat, dann braucht man keine Feinde mehr. Sie ist wohl beleidigt, dass ich ihre Vorschläge kritisiert und ihre Kompetenz in Frage gestellt hab. Außerdem hab ich ihr letzte Woche gesagt, dass Empfindungen von Mensch zu Mensch unterschiedlich seien, sie könne meinen - mit ihren Worten ausgedrückt "extremen" Kinderwunsch nicht nachvollziehen, dafür könne ich nicht nachvollziehen, dass sie schlaflose Nächte über Kleinigkeiten, die sich im Büro mit einer Kollegin ereigneten, bekommt. Das war wohl zuviel des Guten. Ich hab ihr nur mal für fünf Sekunden den Spiegel vorgehalten, dass war wohl ein Fehler.
Ich bin total ausgepowert, fühl mich alleine und ausser mit meinem Partner kann ich mit niemandem reden. Mein Partner - der die FG bis letzten Donnerstag scheinbar gut verkraftet hatte, saß auf der Couch und brach in Tränen aus, als ich ihm sagte, dass wir ein "Sternenkind" haben. Er hat sich erst nach einer guten Stunde wieder beruhigt.
Ich fühle mich von Gott verlassen. Ich schaffe es mit größter Mühe, mich vier Stunden tägl. auf der Arbeit zusammenzureißen. Ich bin seit Dienstag wieder im Dienst. Warum musste diese FG passieren? Ich warte schon seit 12 Jahren auf ein eigenes Baby, darüber ist die Ehe zerbrochen. Vor drei Jahren hab ich dann meinen jetzigen Partner kennengelernt und nun die FG. Ich bin 37, ich hab doch nicht mehr viel Zeit....
Und dann auch noch diese Oberflächlichkeit meiner "Freundin".....
Gruß
Patrizia
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