Hallo, was ist, wenn eine Frau Kell-negativ und der Vater Kell-positiv ist. Wie kann man ein gesundes Kind bekommen, bzw. die Schwangerschaft austragen. Kann man da Medikamente bekommen. Ich frage wegen einer neuen Familie in meiner SHG für Eltern, die ein Kind in der SS verloren haben. Die hatten jetzt einen Verlust in de 25. SSW. Zuvor hatten sie einen jetzt 3-jährigen Sohn ohne Probleme bekommen.
Danke für Ihre Antwort
Engelsmutter
Anonymer User
Re: An Frau Doktor-KELL-Faktor
Hallo Engelsmutter,
dabei handelt es sich um eine Rhesusinkompatibilität. Der Vater ist, wie 85% unserer Bevölkerung, Rh-positiv und die Mutter Rh-negativ.
Wenn der Rhesusfaktor der Schwangeren negativ ist und der des Vaters positiv, kann es zu einer Blutgruppenunverträglichkeit kommen. Hat das Ungeborene den positiven Rhesusfaktor geerbt und kommt es zu einem Blutaustausch zwischen Mutter und Kind, spätestens bei der Geburt, entwickelt die Mutter Antikörper gegen den ihrem Körper fremden Rhesusfaktor im kindlichen Blut. Bei nachfolgenden Schwangerschaften können dann Komplikationen für das Kind auftreten. Schwangere mit negativen Rhesusfaktor erhalten deshalb zwischen der 28. und 30. Woche eine Anti-D-Globulin Spritze.
Bei Fehlgeburten erhält man diese direkt nach der Ausschabung in der Klinik, damit es bei weiteren Schwangerschaften keine Probleme gibt.
danke für die Antwort. So einfach ist es leider nicht mit dem Kell-Faktor. Es ist nicht der Rhesus-Faktor sondern ein zusätzliches Merkmal auf den Blutplättchen. Dieser kann Antikörperbildung hervorrufen. Die Anti-D-Spritze hilft dabei nicht.
entscheidend ist bei der Fragestellung ob der Fetus selber Kell-positiv oder negativ ist. Nur im letzten Fall sind Probleme zu erwarten.
Die nächste Schwangerschaft muß also früh intensiv überwacht werden. Sollten im Blut der Mutter erhöhte Antikörper (Titer 1:4) festgestellt werden und zeigen sich im Ultraschall Zeichen von kindlichen Ödemen, so muß eine Kordozentetse (Gewinnung von fetalem Blut aus der Nabelschnur) erfolgen!
Diagnostik und Therapie sollten einem spezialisierten Zentrum vorbehalten bleiben.
es handelt sich NICHT um eine Rhesusinkompatibilität!!
Sondern um eine Unverträglichkeit gegen in anderes Blutgruppen Antigen, nämlich den Kell-Faktor.
Diese Erkrankung verläuft aggressiver als eine Rhesusunverträglichkeit.
Hallo Frau Doktor Mittmann,
danke für ihre schnelle Antwort. Gibt es denn eine spezielle Therapie für solche gefährdeten Kinder und wissen Sie, wo ein solches Zentrum in der Nähe von Gießen ist. Gießen ist in Hessen, Universitätsstadt.
Danke für Ihre Mithilfe, aber nur so kann ich dem neuen Paar in meiner Gruppe wieder ein wenig Hoffnung mit auf den Weg geben. Denen sagte man, es sei ja alles noch so unerforscht.
die Therapie besteht darin, dass das ungeborene Kind über die Nabelschnur Bluttransfusionen erhält.
In Gießen kenne ich mich nicht sonderlich aus, würde aber zunächst in den Universitätsfrauenkliniken in Gießen und/oder Marburg nachfragen...
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