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Schuppenflechte und alkolkranker Kollege

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  • Schuppenflechte und alkolkranker Kollege

    Hallo,
    wir haben hier ein ernstes Problem mit einem Kollegen. Er ist knapp 50, Alkoholiker und hat eine schwere Schuppenflechte. Er hat vor 3 Jahren einen mehrmonatigen Entzug gemacht ist aber wieder rückfällig. Letztes Jahr war er zur Schuppenflechte Behandlung ca. 6 Wochen stationär in Oberhausen mit anschließender stationärer Rheumabehandlung ca. 2 Wochen in der Rheumaklinik in Ratingen.
    Jetzt hat er seinen Hautarzt gewechselt der ihn Anfang kommenden Monats in die Hautklinik Bad Bentheim? eingewiesen hat. Wir vermuten das er mit dem Arzt- und Klinikwechsel seine Alkoholkarriere vertuschen will. Die Medikamente nach der stationären Bahndlung im letzten Jahr hat er ziemlich schnell wieder abgesetzt weil er diese lt. seinen Angaben nicht vertragen hat. Er ist aber auch nicht mehr zum Arzt gegangen obwohl wir ihn mehrfach darum gebeten haben. Auch da vermuten wir das sich diese nicht mit seinem Alkoholproblem vertragen haben.
    Unser Arbeitgeber sagt das er da nichts machen kann weil alkoholabhängikeit eine Krankheit ist. Aber irgendwie muß er doch aus dem Teufelskreis wieder rauskommen.
    Haben Sie eine Lösung für dieses Problem?
    Viele Grüße
    Andreas


  • RE: Schuppenflechte und alkolkranker Kollege


    Hallo Andreas,

    wenn ich eine Lösung für dieses Problem hätte, könnte ich wahrscheinlich sehr, sehr viele Menschen glücklich und gesund machen. Leider sind Suchtkrankheiten und die Alkoholsucht macht da keine Ausnahme extrem schwierig in den Griff zu bekommen.

    Eine Therapie ist in der Regel nur dann wirklich erfolgversprechend, wenn der Betroffene diese auch annimmt bzw. wirklich therapiert werden will. Sonst kommt es zu den beschriebenen Phänomenen: Lügen, Arztwechsel und letztlich Selbstbetrug. Das ganze wird unterstützt duch mangelnde Koordination zwischen den behandelnden Stellen, der eine weiß nicht, was der andere macht. Ein kleines mir bekanntes Beispiel aus der Magersuchttherapie: Eine Schwester stellt den Teller hin, die Putzhilfe trägt den Mülleimer mit dem Essen raus, die Schwester holt zufrieden den leeren Teller ab und im Müll ist nichts zu finden.

    Suchtkranke sind kleine Künstler im Vertuschen, Tricksen und im gegeneinander Ausspielen anderer, die Ihnen eigentlich helfen wollen.

    Ein großer Schritt wäre es sicher, wenn Ihr Kollege den Schritt in eine Selbsthilfegruppe wagen würde. Das können Treffen der anonymen Alkoholiker sein oder auch der Kontakt zu einer Psoriasis-Selbsthilfe, wie dem Deutschen Psoriasis Bund. Das setzt aber wiederum Eigeninitiative voraus und den Willen, das Problem anzugehen.

    Vielleicht können Sie ihn aber tatsächlich motivieren, ihn vielleicht sogar begleiten, ihm Infomaterial zukommen lassen. Natürlich würde ihm auch eine Psychotherapie sicher helfen, aber auch da muss er eine gewissen Motivation mitbringen.

    Mit dem Einkreisen des Alkoholproblems sollte sich auch die Hautsymtomatik bessern, da Alkohol ein bekannter Trigger für die Schuppenflechte ist. Anders herum trinken viele Leute, weil sie mit der Hautsymptomatik nicht fertig werden. Wie Sie richtig sagen, es ist ein Teufelskreis.

    Ich hoffe, dass Sie ihn vielleicht dazu ermutigen können, sich an eine Selbsthilfegruppe zu wenden und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Da er zu Ärzten offensichtlich nicht das nötige Vertrauen hat, wie seine Klinik- und Arztwechsel zeigen, sehe ich persönlich darin den hoffnungsvollsten Ansatzpunkt. Vielleicht weiß hier ein anderer Betroffener noch einen guten Rat.

    Viel Erfolg und mit den besten Wünschen für Ihren Kollegen,
    T.Wündrich

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