Ich leide seit gut 10 Jahren unter erheblichen chronischen Schlafstörungen, mit Einschlaf- und vor allem Durchschlafschwierigkeiten. Eine Untersuchung im Schlaflabor vor 5 Jahren hat ergeben: erheblich fragmentiertes Schlafprofil, zahlreiche Weckreaktionen ohne erkennbare Ursache. Es wird eine "psychophysiologische Insomnie" vermutet. Empfohlen wurde mir die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen sowie, um den Schlafrythmus zu stabilisieren, für sechs Wochen zur gleichen Zeit aufzustehen, unabhängig von der Schlafdauer und der Tagesmüdigkeit. Beiden Empfehlungen bin ich gefolgt, es hat aber keine Besserung gebracht. Zwei Jahre später wurde ein Versuch mit einem leichten Antidepressivum gemacht, Trimipramin. Doch auch mit sehr geringer Dosis (Tropfen) fühlte ich mich tagsüber so träge und benommen, dass ich es damit nie länger als zwei Tage ausgehalten habe.
Die Schlafstörungen bestehen also weiter und führen zu einer dauerhaften Minderung meiner Leistungsfähigkeit und meines Wohlbefindens. Mal geht es besser, aber nur für eine kurze Zeit. Ich kann auch kein Zusammenhang mit Stresssituationen oder -zeiten erkennen, und auch eine ruhige Umgebung (z.B. zwei Monate auf dem Land in idyllischen Verhältnissen!) hilft nicht.
Man hat mir auch Schlaftabletten vorgeschrieben: Lormetazepam 1mg, und auch Stillnox. Beide haben eine ähnliche Wirkung auf mich, eine positive, ich schlafe dann viel besser und fühle mich auch tagsüber besser, ich empfinde kaum Tagesmüdigkeit/Schläfrigkeit. Ich habe aber eine gewisse Scheu vor den Tabletten, höre von Abhängigkeitsgefahr, auch mein Hausarzt ist sehr zurückhaltend damit, so dass ich mir vorgenommen habe nie mehr als eine halbe Tablette einzunehmen – was bisher in der Regel auch reicht – und nie zwei Nächte hintereinander. Insgesamt kommt es vielleicht dreissig bis vierzig mal im Jahr, dass ich sowas einnehme, in unregelmässigem Abstand. Das empfinde ich aber nicht als eine befriedigende Lösung des Problems.
Jetzt lese ich in einem Artikel der Berliner Zeitung (15.10.2005), in dem man sich auf Dr. Fietze und Dr. Hajak beruft, dass Menschen mit chronischen Schlafstörungen keine übertriebene Angst vor Tabletten haben sollten, dass die regelmässige Einnahme von Tabletten nicht anders angesehen werden sollte, als z.B. bei Hochblutdruckpatienten.
Meine Frage: sollte ich einfach regelmässig (täglich) und eventuell über Jahre Lormetazepam oder Stillnox einnehmen, ohne Bedenken? Soll ich meinen Hausarzt dazu überreden, mir das zu verschreiben, bzw. falls nötig einen anderen Hausarzt finden? Sind weitere Untersuchungen sinnvoll? Gibt es noch andere diagnostiche bzw. therapeutische Möglichkeiten zu erwägen?
Vielen Dank und besten Gruss.
Kommentar