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Diagnose: Schlafwandeln

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  • Diagnose: Schlafwandeln

    Liebes Forum.
    Ich bin 29 Jahre alt und leide seit meiner Kindheit unter Schlafwandeln. Vor zwei Wochen war ich deswegen im Schlaflabor und die haben die Diagnose "Schlafwandeln in der Tiefschlafphase" gestellt. Bis vor einigen Monaten hatte ich Schlafwandeln ganz gut im Griff. Es trat etwa 2x pro Woche auf, manchmal gehäuft über mehrere Tage, manchmal aber auch 1-2 Wochen Ruhe. Mein Schlafwandeln äußert sich vom einfachen Aufsetzen und Erzählen, bis zum Ausführen komplexer Tätigkeiten wie Emails-Checken oder Bilder abhängen. Oft hab ich mir auch blaue Flecken oder Prellungen geholt, wenn ich unkontrolliert aus dem Bett gesprungen bin. Aber wie gesagt, bis vor Kurzem bin ich damit klargekommen und meine Partner hatten bisher auch kein Problem damit. Bei meinem neuen Partner ist das leider anders. Er leidet sehr unter den nächtlichen Aktivitäten, da er einen sehr leichten Schlaf hat. Außerdem hat er Angst vor meinem Schlafwandeln, da er befürchtet, daß ich mir oder ihm, oder uns beiden etwas antun könnte. Seine Angst hat mich mittlerweile so unter Druck gesetzt, daß ich teilweise Angst habe einzuschlafen...weil ich nicht möchte, daß ich ihn wieder störe. Das ging über Wochen so....und weder er noch ich sind zu Schlaf gekommen. Das ging soweit, daß er bei der Arbeit sogar eingeschlafen ist, weil er so müde war.

    Darum bin ich dann ins Schlaflabor gegangen. Die haben mir das Antidepressivum Stangyl verschrieben. Es soll gegen Schlafwandeln helfen....leider hat es das nicht. Außerdem würde es die Ursache ja nicht bekämpfen, sondern nur die Symptome. Alternativ hat mir das Schlaflabor eine Psychotherapie empfohlen, da dieses Schlafwandeln durch Stress verstärkt wird......trifft in meinem Fall ja auch zu.

    Jetzt nach langer Rede meine Frage:
    Hat jemand schonmal ein ähnliches Problem gehabt, oder weiss, wie man damit umgehen kann? Hat so eine Psychotherapie schon jemandem geholfen? Wie kann man den Partner beruhigen, das er sich nicht solche Sorgen macht, und ich mich durch diese Sorgen nicht so unter Druck setzte? Welche Medikamente außer Stangyl helfen in so einem Fall?

    Vielen Dank für eure Hilfe im voraus.


  • RE: Diagnose: Schlafwandeln


    Ich gehe davon aus, dass andere zu behandelnde Schlafstörungen ausgeschlossen worden sind.
    Man muss Schlafwandeln nicht therapieren, nur dann, wenn man sich oder andere gefährdet.
    Ansonsten ist die nicht-Medikamentöse in der Tat die Therapie der ersten Wahl. Neben Psychotherapie ist das vor allem Schlafhygiene (gehört auch Sport dazu) und passive (Fernseher, Buch, Musik) oder aktive (Muskelentspannung n. Jacobson, TCM, autog. Training, Yoga etc.) Entspannung am Abend.
    Bestes wirksames Medikament ist Oxazepam, wissen die Kollegen aber auch. Denn man verschreibt es ungern und erst als letzte Option. Neben Trimipramin (Wirkstoff von Stangyl) gibt es aber auch noch andere Medikamente, die man ausprobieren kann.
    Was kann der Partner tun ?
    Bei der Entspannung am Abend helfen. Die Wohnung so mit umgestalten, dass Sie sich nicht weh tun oder gefährden, wenn Sie nochmal wandeln.
    Sie nicht so verunsichern, was das wandeln betrifft.
    Es besteht immerhin auch die Hoffnung, dass es mit der Zeit abnimmt.
    Mit freundlichen Grüssen, Dr.Fietze


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    • RE: Diagnose: Schlafwandeln


      Ich bin jetzt 50 Jahre alt und habe das gleiche Phänomen schon seit Jahrzehnten. Ich kann bestätigen, dass Stress eine sehr große Rolle spielt. Ich habe nachts schon die "verrücktesten" Sachen gemacht, z. B. ganze Schränke angehoben, usw. Leider bin ich auch schon mal quer über die Betten marschiert, über meine damals schwangere Frau hinweg. Seit fünf Jahren haben wir getrennte Schlafzimmer, und das ist aus meiner Sicht für beide Partner besser.

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