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noch mal an widder

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  • noch mal an widder

    Hallo widder,

    auch ich grüße dich ganz herzlich, deine Nachricht tat mir sehr gut, war sehr lieb und nett geschrieben. Und sehr erleichtet war ich über deinen Komentar, dass dir das Nichtschlafen äußerlich und auch gesundheitlich nicht geschadet hat. Aber, kann man es denn mit mir vergleichen? Wie viele Jahre waren es denn, die du nicht schlafen konntest? Ich dachte, wenn du Medikamente nimmst, klappt es mit dem Schlafen besser, dann hast du doch bestimmt mehr Schlaf bekommen, als ich bisher oder sehe ich das falsch?
    Ich weiß wirklich nicht, ob es bei mir Depressionen sind, wie ich vorhin schon Camie schrieb, wenn ich mal wieder besser geschlafen hatte, bin ich auch nicht mehr niedergeschlagen. Bei einer Depression dachte ich, das man auch schlecht drauf ist, wenn man schläft. Ich kenne natürlich schon die absoluten Tiefs, wo ich überhaupt keine Freude mehr empfinde und auch schon mal darüber nachgedacht hatte, mir das Leben zu nehmen, dass ich endlich nicht mehr diese Qual ertragen muß, aber Gott sei Dank habe ich es nie so weit kommen lassen.

    Ich habe zwar gerade eine 75-Stunden-Therapie, wo ich noch 2 vor mir habe, hinter mir, allerdings bei einer Psychologin, da heißt es, Medikamente gar nicht nehmen, weil es ein Sicherheitsverhalten ist. Ich muß mich meiner Angst stellen und werde somit stärker. Ich habe meine ganzen Medikamente, egal ob pflanzliches oder chemisches wegschmeißen müssen. Aber im Moment bin ich soweit, dass ich wieder welche brauche.
    Ich denke ich werde deinen und auch Camies Rat noch mal überdenken und mich noch mal in die Hände eines hoffentlich guten Neurologen begeben.

    Ich hoffe bis bald, LG sternli


  • Re: noch mal an widder


    hallo sternchen,

    danke für deine lieben worte. finde ich total nett.

    bei mir sind es ca. 40 jahre schlafstörungen.

    die ersten jahre (1960 - 1970) bekam ich u.a. süchtig machende medikamente, weil es etwas anderes noch nicht gab (z. b. bromhaltige medis oder benzo-diazepine, wozu auch "valium" zählt). habe daraufhin zweimal einen entzug machen müssen. einmal von einem mittel namens "meprobamat", danach von "valium". meprobamat und valium haben zwar wunderbar geholfen - mit welch bitterem resultat!

    mein unglück war, dass so gut wie nichts half. also schluckte ich doppelt und dreifach, um den ersehnten schlaf zu bekommen.
    das über viele jahre. ich war unvernünftig aber sehr sehr verzweifelt.

    anfang der 80er jahre endlich ein antidepressivum. es half meistens. ich probierte doxepin, trimipramin, amitryptilin und mirtazapin.

    ja, ich habe danach mehr glück gehabt mit den medis. endlich konnte ich mehr schlafen, aber so richtig gut habe ich eigentlich selten geschlafen. die antidepressiva taten mir jedoch sehr gut, und ich war froh, dass man mein problem erkannt hatte, um mich optimal zu therapieren.

    für die ärzte war ich immer ein rätsel, weil ich die ganze palette rauf und runter geschluckt hatte und immer noch wachlag.

    erst seit ca. 4 jahren schlafe ich ganz gut (bis auf einschlafschwierigkeiten), nämlich seitdem ich nicht mehr berufstätig bin.

    alles fiel von mir ab, alles, was mich seelisch aufgewühlt hat. ich bin nicht nur die ruhe selbst, sondern fröhlich und ausgeglichen geworden.

    aber - ich möchte nicht eure herzen schwermachen - wenn man geld verdienen muss, muss man arbeiten bis zur rente. es führt leider kein weg daran vorbei.

    mein rat ist: sich nicht aus der ruhe bringen lassen. die firma firma sein lassen. abends zu hause abschalten. die firma ist nicht das zuhause.
    nur mit solchen kollegen kontakt pflegen, die wirklich nett sind. ein chef ist auch nur ein mensch und kein gott.

    wieviele tränen sind bereits am arbeitsplatz vergossen worden - und später sitzen sie dann alle am teich und füttern die enten. die ganze aufregung umsonst.

    ob ich heute nacht schlafen werde - ich denke mal nicht. mein mann ist heute im supermarkt zusammengebrochen, und ich musste den notarzt holen. anschließend ins krankenhaus. meinem mann geht es wieder gut. er ist diabetiker und hatte eine schwere unterzuckerung. solche erlebnisse werden mit null schlaf quittiert. aber ist egal, hauptsache mein mann ist wieder ok.

    ich hoffe, du hast eine gute nacht. fühle dich umarmt.

    liebe grüße
    barbara

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    • Re: noch mal an widder


      hallo liebe widder,

      du hast ja wirklich schon eine absolut schlimme Zeit durchgemacht, tur mir für dich sehr leid. Ich kann es so gut nachempfinden. Du schreibst, dass bei dir eine Zeit lang die Medikamente nicht geholfen haben, dass ist auch meine große Angst. Denn, ich mag sie gar nicht nehmen, natürlich wegen Abhängigkeit, aber auch, dass sie bei mir alle nicht wirken, denn wenn das so sein sollte, dann habe ich keinen Strohhalm mehr, keine Hoffnung und das wäre für mich mein Ende. Denn bei einer Freundin vor mir, war es so, es half nichts mehr, jetzt lebt sie nicht mehr. Es war für mich ein großer Schock.

      Ich hoffe, deinem Mann geht es wieder gut und du kannst wieder beruhigt schlafen. Bei mir ist es so, wenn ich mir Sorgen um meine liebsten machen mache, ist mein Problem erst mal beiseite geschoben, schlafen kann ich dann zwar auch nicht, aber ich bekomme nicht so diese Panik und den Zwang schlafen zu müssen, dann sind die anderen erst mal wichtiger.

      Ich würde sagen, bis bald, ganz ganz liebe Grüße sternli

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      • Re: noch mal an widder


        hallo sternli,

        danke dir sehr für die lieben worte. es ist gut, dass man mit einem lieben menschen über dieses problem reden kann.

        aber bitte nicht verzweifeln. dass bei mir viele medikamente nicht geholfen haben, lag daran, dass die schlafstörung besonders schwer war. die ärzte wussten selbst keinen rat mehr. das war wohl außergewöhnlich, denn normalerweise helfen die meisten medikamente gegen schlafstörungen.

        bei einem solchen unruhigen leben, wie ich es hatte, kein wunder: neunmal die schule gewechselt, dreizehnmal umgezogen, von inland ins ausland und wieder zurück, einen sehr brutalen vater, einen tragischen todesfall in der familie. da kommt so einiges zusammen.

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        • Re: noch mal an widder


          Hallo widder,


          du hattest ja echt schon ein bewegtes Leben, schön dass du jetzt mehr Frieden und Ruhe gefunden hast, das gönne ich dir von Herzen. Aber leider mußtest du auch sehr viele Jahre leiden und das ist wirklich sehr traurig. Aber du machst ja jetzt das beste daraus.
          Meine Schlafstörung dauert ja nun auch schon sehr lange an und die Hoffnung, dass ich sie noch mal loswerde, habe ich schon aufgegeben. Mittlerweile habe ich 4 Therapien hinter mir, die letzte hat mich in einigen Bereichen weitergebracht, das ist auch gut, aber das Hauptproblem Schlafstörung und Angst ist leider geblieben. Da ich mich leider immer wieder sehr gegen Medikamente sträube, habe ich momentan das Mittel Zolpidem noch nicht genommen. Mit dem Schlafen klappte es ab und zu jetzt wieder etwas besser, aber manche Nächte waren auch wieder total schlecht. Nur die Angst ist im Moment wieder geringer geworden, ich denke weil ich wieder ein Medikament im Hause habe und auch deine beruhigenden Worte dazu beigetragen haben. Aber wenn es wirklich wieder sehr viel schlimmer wird, dann nehme ich auf jeden Fall das Schlafmittel.

          Danke dir noch mal, liebe Grüße sternli

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