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Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd

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  • Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd

    Hallo!

    Ich habe mir hier jetzt einige Beiträge durchgelesen und war zwischenzeitlich ein wenig sprachlos. Es ist sich selbst gegenüber unverantwortlich, eigenmächtig Dosissteigerungen vorzunehmen. Die Einnahme von Medikamenten erfordern nun mal eine gewisse Eigenverantwortlichkeit. Und wenn diese nicht besteht, ist es mir absolut unerklärlich, wie ein Arzt leichtfertig weiter Medikamente verschreibt, teilweise sogar welche, um von anderen wieder wegzukommen. Damit gerät man in einen Teufelskreis und dieser trägt nicht unbedingt dazu bei, dass man sich Hoffnungen auf Schlaf ohne Medikamente machen kann.
    Das klingt jetzt alles vielleicht leicht dahergesagt, aber das ist es gewiss nicht, denn ich leide selbst seit Jahren unter Schlafstörungen, die sich in den vergangen zwei Jahren massiv verschlechtert haben.
    Ich war ursprünglich sogar mal gegen solche Medikamente (Schlafmittel, Antidepressiva...), weil ich nicht die Auswirkungen, sondern die Ursache bekämpfen wollte, was mit Medikamenten nun mal nicht geschieht. Erst, als ein geregelter Tagesablauf unmöglich war, wandte ich mich an einen Neurologen. Diesen habe ich allerdings bereits mehrfach wechseln müssen, weil ich nicht das Gefühl hatte, richtig beraten zu sein. Und auch wenn man kein Fachmann auf dem Gebiet der Medizin ist, sollte man seine Zweifel ruhig ernst nehmen und sich nicht ausschliesslich auf den Rat eines Arztes verlassen. Zudem sollte man bei Schlafstörungen, welche länger andauernd, bzw. chronisch sind, immer auch einen Psychologen kontaktieren, um nicht ausschliesslich eine Symptombehandlung zu betreiben und sich dabei nur auf seine Medikamente zu verlassen.
    Mittlerweile bin ich in guter therapeutischer und neurologischer Behandlung. Wenn ich merke, dass ein Medikament nicht wirkt, oder seine Wirkung bei mir nicht mehr erfüllt, warte ich, trotz daraus resultierender Wiederkehr meiner Probleme, ab, bis ich einen Termin bekomme. Dieser Weg ist besser, wenn auch nicht unbedingt leichter, als selbst die Dosis zu erhöhen. Man reitet sich dadurch nur tiefer hinein und das macht es dann schwieriger, da wieder herauszukommen. Man muss sich darüber hinaus auch vor Augen halten, dass man durch solche Medikationen Gefahr läuft, dauerhaft auf Medikamente angewiesen zu sein. Das muss nicht sein, aber kann. Und wer möchte schon gern freiwillig abhängig von Medikamenten sein?
    Ich weiss, dass das alles nicht leicht ist und welcher Verzweiflung man nahe ist, wenn man längerfristig nicht zum Schlaf kommt, oder nur kurzzeitige Schlafphasen hat, bei denen man immer wieder aufwacht und dadurch der gesamte Tagesablauf beeinträchtigt ist. Sowas macht einen wahnsinnig und auf Dauer krank, sich unter Druck zu setzen aber auch.


  • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


    Hi
    Sicher sind deine Schlafstörungen noch erträglich .Wenn du erstmal 3 oder 4 Tage nicht geschlafen hast, würdest du auch alles mögliche in Kauf nehmen um etwas schlafen zu können. Du hast Recht , insofern , dass man natürlich immer bestrebt sein sollte die Medis zurück zufahren . Und das ist die Eigenverantwortlichkeit , die du sicher meinst .

    Alles Liebe Bamb1

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    • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


      Ich weiss, wie es ist, tagelang nicht schlafen zu können. Würde ich nur unter Schlafstörungen der Art leiden, MAL nicht einschlafen zu können, wären meine Aussagen sicher anmaßend. Aber dem ist nicht so. Ich habe schon mehr als 1x mehrere Tage am Stück nicht schlafen können. Ich war am Rande der Verzweiflung... Die schlimmste Situation war die, als ich mal 4-5 Tage wach war, ohne auch nur ein einziges Mal geschlafen zu haben. Ich hatte teilweise Blackouts, war völlig unruhig, hatte Krampfanfälle und alles endete, als ich irgendwann im Bad vorm Spiegel stand, mich mit den Händen auf´s Waschbecken abstützte, erst minutenlang auf mein Spiegelbild starrte und ein Gefühl von Unwirklichkeit empfand und plötzlich auf den Boden sackte und das Gefühl hatte, mein Gehirn krampfte.
      Ich wusste in dieser Zeit nicht, was mit mir los war. So lange war ich noch nie einfach so wach. Ich fing an, mir Sorgen zu machen. Wenn ich mich hinlegte, bekam ich kein Auge zu, ich wurde viel mehr noch aufgedrehter, dachte zweitweise, ich geriete nun in eine ernsthafte Manie, weil ich Phasen totaler Euphorie hatte und dann umso tiefer in depressive Stimmung verfiel. Als dann die Situation im Bad war, war ich völlig am Ende. Ob mein Gehirn wirklich gekrampft hatte, weiss ich nicht. Es wurde jedenfalls nichts Auffälliges gefunden und es war vermutlich eher der reinen Erschöpfung wegen.
      So schlimm ist es natürlich so nicht. Das war glücklicherweise die einzige Extremsituation, bei der es auch hoffentlich bleibt.
      Die Regel ist eher die, dass ich manchmal 2-3 Tage nicht wirklich schlafe, für ein Stündchen vielleicht und auch nur, weil ich irgendwann nicht mehr kann, weil mein Körper nicht mehr kann. Und dann wache ich wieder auf... Oder ich liege stundenlang da und komme nicht zum Schlaf, erst in den frühen Morgenstunden. Selbst wenn ich mich dazu zwinge, morgens früh aufzustehen und bis abends durchzuhalten, um einen vernünftigen Tagesrythmus zu bekommen... sobald ich im Bett liege, kann ich nicht mehr schlafen. Tagsüber bin ich ständig total erschöpft, kann kaum etwas erledigen, fühle mich leer und ausgebrannt. Selbst mit den bisherigen Medikamenten war es nicht sehr viel besser. Ich habe verschiedene Mittel schon bekommen, Antidepressiva, Neuroleptika, Schlafmittel... Bisher half nur Chloraldurat und das auch nur grade mal eine Woche lang. Benzodiazepam hatte ich nur kurzzeitig, zum einen der Abhängigkeitsgefahr wegen und zum anderen, weil selbst das kaum Wirkung erzielte. Sowas frustriert dann noch mehr, wenn man Medikamente bekommt, die wirklich gut sein sollen, aber selbst die nicht wirken. Da zweifelt man irgendwann sogar an sich selbst. Und genau das möchte ich zukünftig nicht mehr, weshalb ich selbst nach Möglichkeit darauf achte, nur dann etwas zu nehmen, wenn ich es WIRKLICH brauche.

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      • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


        Hi
        Oftmals müssen Medis erst ausprobiert werden , ehe man den gewünschten Erfolg hat . Dann heißt es die hochgetourte Psyche erstmal zu beruhigen . Wenn sich alles entspannt hat , kann man versuchen den normalen Ablauf wieder zu finden . Die Medis dann zurück zufahren vergessen manche vielleicht . Sie sollten auch nur eine Krücke sein , zumindest im Schlafbereich . Aber oft klappt das nicht und dann ist man ständig auf medikamentöse Hilfe angewiesen .
        Wenn du den Grund deiner Störung kennst , umso besser. Dann kannst du gezielt daran arbeiten .

        Liebe Grüsse

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        • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


          Auf Medikamente eingestellt zu werden, ist eine Sache, aber viele von den Beiträgen, die ich hier dazu gelesen hatten, klangen nun mal nicht danach, dass es nur um das Einstellen der Medikamente ging. Ich spreche ja die Beiträge an, in denen es um die eigenmächtige Erhöhung der Dosis ging und die Ratschläge/Anordnungen der Ärzte, diese Medikamente mit anderen Medikamenten auszuschleichen. Sowas ist schon bald ein ewiger Kreislauf und dann geht es irgendwann um allgemeine Medikamentenabhängigkeit.
          In den Bereichen der Medizin, in denen die Psyche eine grosse Rolle spielt, sollte grundsätzlich eine Begleittherapie angestrebt werden.
          Natürlich können beispielsweise Rückenschmerzen auch psychisch bedingt sein, oder Kopfschmerzen, aber es gibt Erkrankungen (und da kennen Ärzte sich doch besser aus, als ich), die viel näher mit einer psychischen Erkrankung zusammenhängen (z.B. Schlafstörungen, vermehrte grundlos erscheinende Erschöpfung etc.) und bei denen man sich umfassender mit dem Patienten befassen sollte. Mit Medikamenten verantwortungsvoll umgehen liegt an dem Patienten selbst.
          Ich bin der Ansicht, dass Ärzte oftmals wirklich leichtfertig mit der Verschreibung umgehen. Traurig...

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          • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


            Da hast du sicher Recht . Aber Ärzte sind auch nur Menschen . Darum ist es gut sich auch anderweitig zu informieren , und auch etwas zu hinterfragen .

            Lb Gruss

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            • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


              Ja, sicher sind sie das, allerdings verschreiben viele einfach nur etwas, vielleicht weil es ein modernes Medikament ist, oder was weiss ich. Dabei vergessen sie leider oftmals, dass ein Patient ein individuelles Wesen ist. Die wenigsten Ärzte nehmen sich wirklich Zeit für ihre Patienten, was grade im Bereich der psychischen Probleme oftmals besonders problematisch ist.

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              • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


                Hi
                Bei Schlafstörungen gilt es ,diese erstmal in den Griff zu bekommen . Dann sollte nach der Ursache geforscht werden , um dort anzusetzen .Um dann die Schlafhilfe reduzieren zu können. Ist aber leider leichter gesagt als getan .Viele Medis müssen erst ausprobiert werden ,weil ( wie du sagst ) jeder ein individuelles Wesen ist .Das erfordert viel Zeit und noch mehr therapeutisches Können . Hat leider nicht jeder Arzt .

                Lb Gruss

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                • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


                  hallo gina,

                  mit interesse habe ich deine zeilen gelesen und finde durchaus, dass du in einigen punkten recht hast.

                  doch kann man nicht pauschal sagen, dass psychopharmaka grundsätzlich mit skepsis zu betrachten wäre.

                  ich kann nur von mir erzählen:

                  ich war ein wrack. meine schlaflosigkeit war so schlimm, dass ich überlegt habe, wie ich mir das leben nehmen könnte, weil ich es nicht mehr aushielt.

                  ich ging nicht mehr in die öffentlichkeit, schleppte mich am arbeitsplatz durch den 8-stunden-tag, lag sonst nur noch erschöpft im bett herum und konnte manchmal nicht mehr aufstehen, so kaputt war ich.

                  das ging nicht nur über tage oder jahre, sondern von meinem 19. lebensjahr an (in der zeit, wo man gerne in discos geht und spaß haben will). jetzt bin ich 59. also sage und schreibe 40 jahre (ich hab's hier schon mehrfach wiederholt).

                  ohne psychopharmaka wäre ich nicht mehr am leben. sie hat mir zwar nicht immer geholfen, aber ich kam einigermaßen klar, konnte wenigstens hoffnung schöpfen und meinen schlimmen plan verwerfen.

                  dann bekam ich zum allerersten mal ein antidepressivum verschrieben - nach langer ausprobiererei mit anderen medis -.

                  das antidepressivum hat mir ein neues leben geschenkt. ich schlief wieder, ich war wieder glücklich und konnte mein leben wieder in die hand nehmen. aber ich habe verschiedene ad ausprobieren müssen, ehe ich das richtige fand. auch habe ich zusätzlich 15 jahre zopiclon genommen. zopiclon hat mir einen für die erholung so wichtigen tiefschlag ermöglicht, auf den ich jahrelang verzichten musste.

                  jetzt, wo ich wieder aktiv bin, habe ich mein leben total umgekrempelt. ich möchte alles nachholen, was ich versäumt habe.

                  ohne psychopharmaka wäre das nicht möglich gewesen. ich verherrliche jedoch diese medikamente nicht - ich verteufele sie aber auch nicht -.

                  40 jahre psychopharmaka haben mir NICHT geschadet. ich bin körperlich gesund, und liebe wieder das leben. so gut wie heute ging es mir noch nie.

                  das ist die andere seite. psychopharmaka hat in meinem fall eine besondere stellung eingenommen. ich finde, dass diese medikamente ein segen sein können. was wären tausende von menschen ohne sie.

                  ganz liebe grüße. ich freue mich, wieder von dir zu lesen.

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                  • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


                    Hi Widder
                    Schön von dir zu hören . Du hast mir in meiner schlimmen Zeit sehr geholfen . Besonders die Erkenntnis nicht alleine mit einem großen Problem zu sein . Und das Wissen dass man mit so einer Störung
                    vierzig Jahre zurechtkommen kann hat mich beruhigt.
                    Ich komme zurecht , wenn auch einige Nächte schrecklich sind .

                    Ganz liebe Grüsse

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                    • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


                      Hallo Widder!

                      Ich wollte nicht, dass es so rüberkommt, als wäre ich grundsätzlich gegen solche Medikamente. Ich kenne auch mehr als eine Person, welche aller Wahrscheinlichkeit nach nie mehr ohne diese Medikamente auskommen wird. Und das ist mir nachvollziehbar. Nicht alles ist immer mit anderen Mitteln heilbar. Mir kommt es nur so vor, als verließen sich zuviele Menschen rein auf diese Medikamente, zumindest habe ich genug Beiträge hier gelesen, welche darauf ziemlich deutlich schliessen liessen. Und ich finde das erschreckend, besonders bei jüngeren Menschen!
                      Wäre ich grundsätzlich dagegen, würde ich sie für mich selbst wohl auch ablehnen, aber dem ist nicht so, zumindest nicht mehr. Auch ich habe allein in den vergangenen 2-3 Jahren schon soviele Medikamente einnehmen müssen, von denen mir bisher leider keines Linderung verschaffte. Nun bekomme ich Zolpidem, welches mir zumindest momentan Schlaf verschafft. Ich würde die Dosis jedoch nie selbst erhöhen, weil ich mich damit in einen Teufelskreis bringen könnte. Auch von diesen Dingen habe ich hier nun genug gelesen. Dadurch verhindern manche, jemals wieder davon loszukommen.
                      Ich nehme mal an, auch Du wirst doch sicher noch mehr getan haben, als nur die Medikamente genommen zu haben, oder?
                      Ich rede nicht von den Menschen, die sich bemühen, ihre Last auch anderweitig loszuwerden, bzw. damit umzugehen. Man sollte grundsätzlich versuchen (sollten die Probleme nicht körperlich bedingt sein), auch nach den Ursachen zu suchen. Ich habe meinen ersten Beitrag als Antwort auf die Beiträge geschrieben, in denen es darum ging, ein Medikament mit einem anderen (Benzodiazepam) ausschleichen zu lassen, in denen kein Wort davon verloren wurde, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen und stattdessen hier nach Rat suchen, was man tun kann, wenn die Dosis (selbst nach eigenmächtiger Erhöhung) nicht mehr hilft. Was tut man da wohl am besten? Aufhören - fällt mir da nur ein! Nicht umsonst haben Medikamente eine Packungsbeilage! Ich nehme doch auch keine 5-6 Kopfschmerztabletten, nur weil der Schmerz nicht nachlässt.
                      Ich glaube, eine dauerhafte, kontrollierte Einnahme ist sicherlich nicht so schädlich, wie eine langfristig überhöhte Einnahme.

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                      • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


                        hallo gina,

                        ja, du hast recht. nicht ohne arzt die dosis erhöhen, zumal man auch gefahr läuft, seine leber zu stark zu belasten. zu hohe dosierungen, die über jahre eingenommen werden, können konsequenzen für die gesundheit haben. ich stimme mit dir überein, dass manche menschen die medis leichtfertig schlucken und dass die meisten ärzte immer weniger zögern, ein rezept auszustellen.

                        warnen kann ich auch, wie du, vor benzo-diazepinen, die schnell süchtig machen und ein höllischer entzug darauf folgen muss (wie ich vor über 30 jahren erlebt habe).(es war so schlimm, und ich werde das nie vergessen).

                        ich habe wirklich "zwischendurch" alles versucht, um schlafen zu können: kneipp-güsse, duschen und dann nass ins bett, autogenes training, warmes bier, milch mit honig, whiskey und wein, ausdauersport, leistungsschwimmen, ernährungsumstellung, "positive" gedanken, entspannungsmusik. dazu ein aufenthalt in einer privatklinik, zwei aufenthalte in anderen einrichtungen.

                        ich muss unbedingt erwähnen, dass es mir wesentlich besser geht, seitdem meine schilddrüsen-unterfunktion behandelt wird. es hat zwar 2 jahre gedauert, bis die sd richtig eingestellt war, aber der schlaf wird immer besser. vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich nicht mehr in meinem beruf bin und der druck weg ist.

                        ich wünsche dir eine gute nacht.

                        kopf hoch.

                        außerdem grüße ich ganz herzlich alle schlafgestörten hier in diesem forum. ich habe euch alle lieb.

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                        • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


                          Ganz genau das war es, was ich meinte. Meine Beiträge kamen sicher etwas zu kritisch und überzogen rüber, was nicht meine Absicht war.

                          Ich bin zwar weitaus jünger, als Du, aber ich kann Dich wirklich so gut verstehen. Habe das auch alles schon durch, es auf anderem Wege zu versuchen. Ich ging abends öfter lange spazieren, habe dann warme Milch getrunken, oder ein kleines Bier, von einer Heilpraktikerin bekam ich Baldrian/Johanniskraut und Bachblüten zur Beruhigung, manche Nacht habe ich sogar ein ganzes Buch gelesen, in der Hoffnung, irgendwann einzuschlafen (nicht sonderlich spannende Bücher), habe heisse Bäder genommen, habe versucht morgens um 5 oder 6 aufzustehen, um erst spät abends Schlafen zu gehen... Es hat alles nicht geholfen.
                          Allein zum schlafen habe ich in den vergangenen 2 Jahren 9 verschiedene Medikamente allein zum Schlafen bekommen (mal von den verschiedenen Antidepressiva abgesehen).
                          Ich kann die Verzweiflung verstehen und auch die Entscheidung (sofern man die überhaupt selbst treffen konnte), nicht mehr ohne diese Medikamente leben zu wollen, weil ohne sie das Leben nicht mehr lebenswert wäre.

                          Ich hatte grade heute ein Vorgespräch in einer Klinik für Traumatherapie. Dort hatte ich ein Vorgespräch für die Tagesklinik. Mal davon abgesehen, dass es für mich auf Grund von Angststörungen schwierig innerhalb in einer Gruppe ist, hatten der Therapeut und ich beide auch daran Zweifel, wie ich den Tagesablauf dort auf die Reihe bekommen könnte, mit meinen Schlafproblemen. Nun muss ich erst warten, bis sich meine Gesprächstherapie und meine medikamentöse Behandlung soweit bei mir bemerkbar gemacht haben, bis ich zumindest zu einem halbwegs geregeltem Tagesablauf in der Lage bin.
                          Auch ich bin krankgeschrieben, denn auf Grund mangelnden Schlafes und ständiger Erschöpfung ist es mir nicht möglich zu arbeiten.
                          Ich kann mir also mehr als gut vorstellen, wie lebensnotwendig manchmal diese Medikamente sein können.

                          Liebe Grüsse
                          Gina

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                          • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


                            hallo gina,

                            hast du es auch schon mit schlafentzug probiert? das habe ich ohne erfolg gemacht. es war nur furchtbar zermürbend. ich bin einige nächte überhaupt nicht ins bett gegangen.

                            aber es wäre eine überlegung wert, denn manchen hilft schlafentzug. es gibt sogar erstaunliche erfolge damit.

                            meine schlimmste zeit war, als ich nur noch 2 nächte in der woche einigermaßen schlief. das ging so über ein paar jahre.

                            manchmal war es mir vor müdigkeit übel und ich übergab mich. aber schlafen konnte ich trotzdem nicht, so müde ich auch war.

                            ich wünsche dir, dass dir in der klinik geholfen wird, drücke dir ganz fest die daumen.

                            wichtig ist: nie aufgeben. die medizin macht fortschritte. vielleicht gehören schlafstörungen bald der vergangenheit an.

                            alles liebe.

                            Kommentar


                            • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


                              Hallo Widder!

                              Ich schreibe dann jetzt meine letzten Zeile für heute, bis meine Tablette wirkt...

                              Ja, Schlafentzug habe ich auch schon durch, sogar mehrfach und einmal mehr als unfreiwillig. Für ein paar Tage jeweils. Dies hatte ich allerdings eher wegen der antidepressiven Wirkung gemacht, den so ein Schlafentzug auch bewirken kann. Was das betrifft, hat es zumindest zeitweise geklappt. Allerdings war ich meist einfach nur erschreckend euphorisch. Und auf lange Sicht hielt es ohnehin nicht und meinem Schlafproblem hatte es leider auch nicht sonderlich entgegengewirkt. Als ich dann irgendwann einschlief, wachte ich dennoch nachts immer wieder auf und fühlte mich am Tage immer noch unerholt. Also fast alles wie zuvor.

                              Ich wünsche allen eine gute Nacht und freue mich, auch morgen hoffentlich wieder von einigen zu lesen!

                              Ganz liebe Grüsse
                              Gina

                              Kommentar


                              • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


                                Hi Gina
                                Hab erst gedacht du wüsstest nicht was Schlaflosigkeit heißt . Aber, du hast ja auch schon einen Leidensweg hinter dir .Natürlich hat fast jeder Schlaflose schon alles mögliche " Andere " ausprobiert um dann schließlich bei der Chemie zu landen . Psychologen und Ads sind oftmals die letzte Möglichkeit .Ich hoffe auch , wie Widder , dass es in der Pharmakologie und Medizin weiter Fortschritte gibt .

                                Lieben Gruss an alle Schlafgestörten

                                Kommentar


                                • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


                                  hallo bamb1,

                                  ich möchte mich bei dir bedanken für die lieben worte an mich.

                                  schlaf gut.

                                  liebe grüße

                                  Kommentar


                                  • Re: Zuviel Druck ist nicht schlaffördernd


                                    Liebe Gina,

                                    ich teile Deine Einschätzung zum allgemeinen Umgang mit Medikamenten überhaupt nicht. Meiner Erfahrung nach verschreiben Ärzte nicht leichtfertig Schlaftabletten. Vielmehr muss man Ihnen gründlich und glaubhaft auseinandersetzen, weshalb dieser Schritt notwendig ist, was man schon mit welchem Erfolg unternommen hat, usw.. Genauso unterschätzt du die Ambivalenz, mit der sich ein Großteil der Schlafgestörten herumträgt, der regelmäßig Medikamente einnimmt. Du hast eine vernünftige Einstellung zum Umgang mit Medikamten. Aber etliche andere teilen deine Bedenken auch. Was bringt es da, sich mit erhobenen Zeigefinger auf Einzelfälle zu beziehen, die scheinbar unverantwortlich mit Tabletten umgehen?

                                    Wir alle wissen doch, dass man mit chronischen Schlafstörungen in einem Dilemma steckt: Entweder bist du ein Wrack oder süchtig. Kaum einer gibt sich der Sucht leichtfertig hin. Jeder versucht, sein Gleichgewicht in diesem Dilemma zu finden. Es sollte hier Verständis dafür herrschen, dass dabei der eine oder andere aus welchen Gründen auch immer ins Extrem fällt.

                                    LG Camie

                                    Kommentar

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