Ich habe mir hier jetzt einige Beiträge durchgelesen und war zwischenzeitlich ein wenig sprachlos. Es ist sich selbst gegenüber unverantwortlich, eigenmächtig Dosissteigerungen vorzunehmen. Die Einnahme von Medikamenten erfordern nun mal eine gewisse Eigenverantwortlichkeit. Und wenn diese nicht besteht, ist es mir absolut unerklärlich, wie ein Arzt leichtfertig weiter Medikamente verschreibt, teilweise sogar welche, um von anderen wieder wegzukommen. Damit gerät man in einen Teufelskreis und dieser trägt nicht unbedingt dazu bei, dass man sich Hoffnungen auf Schlaf ohne Medikamente machen kann.
Das klingt jetzt alles vielleicht leicht dahergesagt, aber das ist es gewiss nicht, denn ich leide selbst seit Jahren unter Schlafstörungen, die sich in den vergangen zwei Jahren massiv verschlechtert haben.
Ich war ursprünglich sogar mal gegen solche Medikamente (Schlafmittel, Antidepressiva...), weil ich nicht die Auswirkungen, sondern die Ursache bekämpfen wollte, was mit Medikamenten nun mal nicht geschieht. Erst, als ein geregelter Tagesablauf unmöglich war, wandte ich mich an einen Neurologen. Diesen habe ich allerdings bereits mehrfach wechseln müssen, weil ich nicht das Gefühl hatte, richtig beraten zu sein. Und auch wenn man kein Fachmann auf dem Gebiet der Medizin ist, sollte man seine Zweifel ruhig ernst nehmen und sich nicht ausschliesslich auf den Rat eines Arztes verlassen. Zudem sollte man bei Schlafstörungen, welche länger andauernd, bzw. chronisch sind, immer auch einen Psychologen kontaktieren, um nicht ausschliesslich eine Symptombehandlung zu betreiben und sich dabei nur auf seine Medikamente zu verlassen.
Mittlerweile bin ich in guter therapeutischer und neurologischer Behandlung. Wenn ich merke, dass ein Medikament nicht wirkt, oder seine Wirkung bei mir nicht mehr erfüllt, warte ich, trotz daraus resultierender Wiederkehr meiner Probleme, ab, bis ich einen Termin bekomme. Dieser Weg ist besser, wenn auch nicht unbedingt leichter, als selbst die Dosis zu erhöhen. Man reitet sich dadurch nur tiefer hinein und das macht es dann schwieriger, da wieder herauszukommen. Man muss sich darüber hinaus auch vor Augen halten, dass man durch solche Medikationen Gefahr läuft, dauerhaft auf Medikamente angewiesen zu sein. Das muss nicht sein, aber kann. Und wer möchte schon gern freiwillig abhängig von Medikamenten sein?
Ich weiss, dass das alles nicht leicht ist und welcher Verzweiflung man nahe ist, wenn man längerfristig nicht zum Schlaf kommt, oder nur kurzzeitige Schlafphasen hat, bei denen man immer wieder aufwacht und dadurch der gesamte Tagesablauf beeinträchtigt ist. Sowas macht einen wahnsinnig und auf Dauer krank, sich unter Druck zu setzen aber auch.
Kommentar