#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Zolpidem, ect.: wie dauerhaft damit umgehen?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Zolpidem, ect.: wie dauerhaft damit umgehen?

    Hallo,

    ich bin sehr glücklich, auf dieses Forum gestoßen zu sein und finde hier eine Menge aufbauender Beiträge.

    Ich selbst leide seit meinem 19. Lebensjahr unter Schlafstörungen. Inzwischen bin ich 28 Jahre alt. Seit zwei Jahren nehme ich nicht täglich, aber regelmäßig Schlaftabletten (meist Zolpidem).

    Ich habe mich nun entschieden, mich einfach damit zu arrangieren, dass ich ohne den regelmäßigen Gebrauch von Schlaftabletten kein lebenswertes Leben führen kann. Vielleicht werden mir hier einige widersprechen. Aber mich haben die chronischen Schlafstörungen durch eine echte Sinnkrise geführt. Und ich habe für mich entschieden, dass meine beruflichen und privaten Ziele nicht diesen Schlafstörungen zum Opfer fallen sollen. Denn ich kann es mir nicht leisten, im meinem Job, den ich sehr gern ausübe, nur 60 % meines Leistungspotentials auszuschöpfen. Und auch ansonsten habe ich keine Lust, mein Leben in einem mehr oder weniger geräderten Zustand zu leben und darüber depressiv zu werden.

    Allerdings habe ich Bedenken, in eine körperliche Abhängigkeit zu geraten. Daher habe ich meinen Schlaftablettenkonsum immer auf einem Minimum gehalten. Ein Problem ist auch die Verordnung von Rezepten. Ich bin daher zu einer Kombination aus Zolpidem und einem rezeptfreien Antihistaminika übergegangen. Wie geht Ihr denn mit diesen Problemen um? Ich würde dafür gern eine vernüftige Lösung finden.

    Liebe Grüße und einen schönen Advent, Camie


  • Re: Zolpidem, ect.: wie dauerhaft damit umgeh


    Hi
    Bist du in Behandlung ? Neurologe / Psychiater ?
    Hast du schon nach dem Ursprung deiner Schlafstörung gesucht ?

    Lb Gruss

    Kommentar


    • Re: Zolpidem, ect.: wie dauerhaft damit umgeh


      Ich bin zur Zeit nicht in Behandlung. Aber ich war zu Beginn meiner Schlafstörungskarriere bei einer Neurologin, die mich untersuchte und nichts feststellen konnte. Ich war insgesamt 3 Jahre in Psychotherapie und denke, diese Behandlung ist auch ausgereizt. Ich habe auch lange autogenes Training und Meditation praktiziert. Es half mir nicht im geringsten. Ich entspanne Abends eben noch immer am besten bei angenehmer Lektüre und nicht durch ständiges Herbeten eines Mantras und sonstiger Affirmationen. Zusammenfassend würde ich alle nicht-medikamentösen Behandlungen als schlichtweg enttäuschend einstufen. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Schlafrestriktionen stehe ich auch recht skeptisch gegenüber, weil das Krankheitsbild auch hier nur wieder psychologisiert wird.

      lg Camie

      Kommentar


      • Re: Zolpidem, ect.: wie dauerhaft damit umgeh


        Verständlich, dass man an gewissen "Methoden" irgendwann zweifelt, oder gar nicht mehr dran glaubt, wenn man nur enttäuschende Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht hat. Sich da auf Medikamente zu verlassen, noch dazu, wenn man dessen Wirkung als lebens- und alltagserleichternd empfindet (was ja auch deren Sinn sein soll), macht es allerdings schwer, sich nochmal anderweitig auf andere Behandlungsmöglichkeiten einzulassen. Sicher ist es so, dass viele Erkrankungen schlichtweg nicht heilbar sind und da nur medikamentöse Behandlung Erleichterung verschafft, aber grade Schlafstörungen haben oftmals andere, tieferliegende Ursachen.
        Wie war es denn in Deiner 3-jährigen Therapie? Mal abgesehen davon, dass sie Dir im Bezug auf Deine Schlafstörungen nicht helfen konnte - hat sie Dir dennoch einen Nutzen gebracht?

        Kommentar



        • Re: Zolpidem, ect.: wie dauerhaft damit umgeh


          Hi
          Körperliche Ursachen sind ausgeschlossen ?

          Kommentar


          • Re: Zolpidem, ect.: wie dauerhaft damit umgeh


            Liebe Gina,

            ich muss dazu sagen, dass meine Schlafstörungen zusammen mit Panikattacken erstmals auftraten. Diese Panikattacken waren damals sicher die Folge einer hochbelastenden Lebenssitation (berufliche Orientierungsschwierigkeiten, Konflikte im Elternhaus und mit dem Freund). Die Angstzustände waren nach 14 Tagen vorbei und kamen nie wieder. Trotzdem war die Therapie für mich damals sehr wichtig und haltgebend und ich habe sie auch über 2 Jahre in Anspruch genommen. Später nahm ich erneut eine Therapie auf, da mich die Schlafstörungen immer wieder in mehr oder weniger starken Schüben verfolgten. Im Laufe dieser einjährigen Therapie wurde mir aber klar, dass es in meinem Leben keine großen Sorgen und Problemthemen mehr gab und dass mein eigentliches Problem meine Schlafstörung ist. Das hat mich einerseits am Boden zerstört, weil ich einsah, dass all meine Anstrengungen mehr oder weniger wirkungslos blieben, und andererseits war es aber auch befreiend, weil ich mir sagen konnte: "Du bist okay, deine Eltern sind okay und dein Leben ist okay."

            Machst du denn eine Therapie? Ich denke, eine Therapie ist immer dann sinnvoll, wenn man das aufrichtige Bedürfnis hat, sich mitzuteilen und das Gefühl, irgendein Problem zu haben und in der Zwickmühle zu stecken. Mich führen all meine Reflektionen aber immer eher zu der Einsicht, dass es hinter der Schlafstörung kein Problem gibt, das man besprechen und bearbeiten könnte. Deshalb würde mir eine Therapie auch nichts bringen.

            LG Camie

            Kommentar


            • Re: Zolpidem, ect.: wie dauerhaft damit umgeh


              Hallo,

              wenn du körperliche Erkrankungen meinst, von denen bekannt ist, dass sie mit Schlafstörungen in Zusammenhang stehen, dann: Ja. Ich habe zwar eine leichte Schildrüsen-Unterfunktion, aber ich bin gut eingestellt.

              LG Cam

              Kommentar



              • Re: Zolpidem, ect.: wie dauerhaft damit umgeh


                Manchmal weiss man einfach nicht, dass man ein belastendes Problem hat. Zu sagen, dass das immer der Fall sein muss, wäre blödsinn, aber man sollte schon versuchen, sich intensiv mit sich und seinem Leben, insbesondere der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Nicht grundsätzlich, sondern in Fällen, wie diesem, in dem es darum geht, vielleicht ein Leben lang auf Medikamente angewiesen zu sein. Du schreibst von Problemen in der Vergangenheit, die Du als solches zwar abgeschlossen zu haben scheinst, aber vielleicht nur oberflächlich und in Dir wirken sie dennoch weiter und machen sich durch Schlafstörungen bemerkbar.
                Ich möchte Dir da um himmels Willen kein Problem einreden, wo möglicherweise keines ist, aber die Möglichkeit würde bestehen und darauf möchte ich lediglich hinweisen.

                Als ich mich erstmals in therapeutische Behandlung gab, wusste ich dort nicht wirklich etwas mit mir anzufangen. Ich fühlte, dass etwas war, aber nicht was. Es hat Jahre gedauert, bis plötzlich ungeahnte Dinge zu Tage kamen und sich mit einem Mal alles wie ein Puzzle zusammenfügte und ich die Ursachen erkannte.

                Kommentar


                • Re: Zolpidem, ect.: wie dauerhaft damit umgeh


                  Du hast recht, man sollte sich einen solchen Schritt reichlich überlegen. Und das habe ich getan. Es ist keine Entscheidung, die ich von heute auf morgen gefällt habe, sondern das Ergebniss eines mehrjähirgen Erkenntnisprozesses. Ich habe immer wieder geprüft und gezweifelt: Mein Leben ist nicht sorgen- und konfliktfrei. Aber wer kann das schon von sich sagen? Und trotzdem plagt sich nicht jeder über Jahre mit Schlafstörungen. Das, was mich zu meiner Entscheidung geführt hat, ist, dass ich rückblickend festgestellt habe, dass ich mich den Schlafstörungen untergeordnet habe: Auf den Skiurlaub mit Freunden mit Hüttenübernachtung verzichtet in der Erwartung kein Auge zuzutun, ect.. An vielen Aktivitäten konnte ich mich gar nicht richtig erfreuen, weil mir den ganzen Tag übel und schummrig war. Das ist es, was mir wirklich Angst macht, nichts anderes.

                  Schlaf gut!

                  Kommentar


                  • Re: Zolpidem, ect.: wie dauerhaft damit umgehen?


                    hallo camie, bitte lies meinen beitrag unter: "zuviel druck ist nicht schlaffördernd".

                    ich kann dich bestens verstehen.

                    liebe grüße, und dir auch einen schönen advent.

                    widder (barbara)

                    Kommentar


                    Lädt...
                    X