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Ist eine Schilddrüsen-OP notwendig?

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  • Ist eine Schilddrüsen-OP notwendig?

    Hallo Herr Prof. Janßen,

    bei einer Routinekontrolle wurden in meiner Schilddrüse Knoten festgestellt. Ich bin 42, mein TSH liegt bei 3,29. Ich habe keine Beschwerden, es liegt keine familiäre Schilddrüsenkrebserkrankung vor, mein Halsbereich wurde bisher nicht bestrahlt und ich nehme außer Dekristol und Valette keine Medikamente ein.
    Sonografie/Szintigrafie ergaben diese Werte:
    • Schilddrüsenvolumen re 3,6 ml
    • Schilddrüsenvolumen li 3,8 ml
    • Struktur homogen
    • beidseitig knotige Umrandungen
    • links echogleicher Knoten 11x8x9 mm, eher kühl und ein weiterer kleinerer Knoten
    • rechts ein Knoten 0,5 mmm
    Es folgte eine FNP des linken größeren Knotens. Zur Einordnung des Ergebnisses nannte der Nuklearmediziner vier Gruppen:

    Kategorie 1 unauffällig
    Kategorie 2 gutartig
    Kategorie 3 zu 5 – 10 % krebsverdächtig
    Kategorie 4 Krebs

    Mein Punktat sei der Kategorie 3 zuzuordnen. Er empfiehlt eine OP. Nun habe ich folgende Fragen:

    1. Gibt es alternative Behandlungsmethoden?
    2. Sollte ich eine Zweitmeinung einholen?
    3. Bisher war ich nur bei einem Nuklearmediziner. Kann mir ein Arzt einer anderen Fachrichtung weiterhelfen?
    4. Ist es bei o. g. Befund möglich, zunächst weiter zu beobachten oder muss sofort operiert werden?

    Vielen Dank für Ihre Einschätzung.



  • Re: Ist eine Schilddrüsen-OP notwendig?

    Hi -
    Danke für den interessanten Fall: der "größere" Knoten hat ein Volumen von 0,8 ml: interessant dass ein so kleiner Knoten im Szinti kühl ist: geht wohl nur, weil Ihre SD insgesamt sehr klein ist; beeindruckend, dass jemand einen so kleinen Knoten sicher punktieren kann und dazu definitive Aussagen treffen kann. Eine Klassifikation von 1 bis 4 hört sich wie die (veraltete) ABC0-Klassifikation an, die früher verwendet wurde - und prinzipiell auch nicht falsch ist. Seit 2008 wird jedoch die Verwendung der Bethesda-Klassifikation empfohlen „Bethesda System for Reporting Thyroid Cytopathology“ (Baloch et al. 2008, Cytojournal 5:6; Baloch et al. 2008, Diagn Cytopathol 36:425–437), die international einheitlich ist und die 6 Klassen kennt, mit römischen Ziffern von I bis VI: https://web2.hopitalvs.ch/fr/ichv/Do...hyroïde_D.pdf. Zurück
    zu Ihrem Fall: zunächst wäre noch interessant wie das Calcitonin war, wenn positiv (> 20 pg/ml) besteht eine klare OP-Indikation, unabhängig von der FNP. Weiter sind auch die Laborwerte wichtig: TSH, FT4, TPO-Ak, ggf. Tg-Ak. Da Sie eine sehr kleine Schilddrüse haben kann es sich auch um einen Hashimoto handeln: war die SD im Sono echoarm oder inhomogen? Eine Zweitmeinung ist sicher zu erwägen, aber das 5-10%ige Malignitätsrisiko steht nun im Raum und lässt sich nicht mit weiteren Untersuchungen wegdiagnostizieren oder wegpunktieren, so dass eine OP nicht vom Tisch ist. Empfehlung: Komplettierung der Daten, ggf Nachfrage was der Pathobefund nach der Bethesda-Klassifikation ergeben würde und dann Entscheidung ob eher Verlauf oder aus Sicherheitsgründen OP. Alles Gute - Ihr oej

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