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Borrelieninfektion

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  • Borrelieninfektion

    Hallo,
    ich brauche dringend eine "dritte" Meinung.
    Problem:
    Meine Tochter (6) wurde im Mai von einer Zecke gebissen. Ich habe danach ein Blutbild machen lassen, welches eine Auseinandersetzung mit Borrelien zeigte. Mein Arzt meinte, daß eine Antibiotikatherapie nicht notwendig wäre, es seien "keine Symptome (die sie auch nicht hatte) da. Aufgeschreckt durch einen Fall in der Nachbarschaft, wo das Kind nach 6 Monaten einen Ausbruch der Krankheit bekam, wurde ich wieder aktiv und holte sowohl von einem Klinikkinderarzt, als auch der Kinderärztin nochmals eine Meinung ein; beide gaben an, ohne Symptome in diesem Stadium ohne Klinik NICHT antibiotisch zu behandeln, d.h. es sollen erst Symptome auftreten.
    Nun ist mir das, nachdem ich auf den "Borrelien-Seiten" geforscht habe, zu passiv. Kann ich nicht doch, bloß wer macht es dann, eine antibiotische Behandlung durchführen lassen, hilft das jetzt wirklich nicht mehr? Muß ich jetzt Jahre warten und bei jedem Fieberschub denken, das die Infektion ausbricht?
    Wer mir dazu was sagen kann, ich würde mich sehr freuen und mich auch beruhigen.
    Mit liebem Gruß
    Rusamaha


  • RE: Borrelieninfektion


    Ich kann mich den Ratschlägen der behandelnden Ärzte nur anschließen. Nach Prüfung des serologischen Befundes sind sie zu der Ansicht gelangt, dass eine Infektion wohl eher unwahrscheinlich ist.
    Deshalb wäre eine antibiotische Behandlung auch übertrieben.
    Eine antibiotische Behandlung würde übrigens auch jetzt noch helfen, falls der Erreger überhaupt im Körper ist. Eine solche Behandlung kann mit der behandelnden Kinderärztin besprochen werden.

    MfG,

    Ulrichs

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    • RE: Borrelieninfektion



      Lieber Herr Dr Wächter,

      bitte nehmen Sie es mir nicht übel, aber wir als Betroffene sowie Tiermediziner schätzen die Situation ganz anders ein.

      Sehr viele Zecken ( bis 80 % in Holland zB) sind Borrelienträger, und es gibt diese Erkrankung bei Hunden im Nordwestddt Bereich, für den wir sprechen können, zuhauf. Es sieht in anderen gebieten nicht besser aus.

      Und nun unsere Geschichte:

      Vor ca 5 Jahren hatte mein Mann eine Zecke incl klassischer Hof etc, wir gingen zum Notarzt am WE( einem Hausarzt) , und der lachte uns fast aus...AB unnötig, es gäbe keine Borrelien hier in der Gegend, meinen Einwand , daß es sehr wohl endemisch infizierte Hunde gäbe, brachte uns nicht weiter.

      Nun, als mein Mann dann im Juni 05 einen Zeckenbiß OHNE Hof und jedwede Symptomatik hatte, erinnerte er sich an die "Abfuhr" damals und...vergaß die Zecke.

      Bis er ab August 05 dann eine klassische Neuroborreliose beginnend mit unerträglichen Ischiasbeschwerden, Nachtschweiß, Unvermögen, länger als 1 Std nacheinander zu schlafen aufgrund der unerträglichen Schmerzen und dadurch 8 kg Gewichtsabnahme, seltsame Gangunsicherheitsphänomene, Lähmung der Bauchmuskulatur sowie sogar Lähmung der Darmmuskeln( fast Darmverschluß), er verschluckte sich öfter, Hustenreflex etwas herabgesetzt, und Taubheitsgefühle in Zehen, Fingern, sowie extreme Schmerzempfindlichkeit an anderen Hautstellen, also Praäesthesien.

      Er durchlief die klassische Diagnostik beim Hausarzt, Neurologen, Röntgenologen incl CT zur Abklärung der Schmerzen und Parästhesien, aber nichts kam dabei heraus. BB unauffällig.

      Bis er dann dramatischerweise Mitte Oktober eine einseitige Facialisparese( Gesichtslähmung) entwickelte - das war aber im Grunde ein großes Glück, weil so die Diagnose sofort gestellt werden konnte, Liquorpunktion erbrachte ein mehr als eindeutiges Ergebnis. 14 Tage iv Rocephin, und die Lähmungen besserten sich dramatisch im Gesicht, am Körper langsamer, alles andere dauert BIS HEUTE an! Er ist zwar seit Mitte November arbeitsfähig ( Tierärzte haben nicht krank zu sein...) , aber ständig hat er Mißempfindungen, taubes Gefüjhl hier und da, kontrahiert hier und da ein Muskel, die Nerven wachsen wieder zusammen bzw feuern erstmal etwas unkontrollierte - und ständig wird er an die Borreliose erinnert. Das ist selbst für einen sehr fröhlichen Menschen schwer zu ertragen, und man verliert ein gutes Teil an vertrauen in den eigenen Körper durch solch ein en Schlag. Ständig ist man auf der hut: beginnt es wieder ? Oder sind es Zeichen der weiteren Besserung? Man kann es manchmal nicht unterscheiden! Und die Besuche in den Neuroborreliose Foren machen auch nicht gerade fröhlicher, weil manche die Erkrankung auch nach 2-3 AB Zyklen noch nicht los sind, ja manche bezeifeln, daß man sie je los wird definitiv....
      Und die ständigen Mini-Krämpfe bewirken auch eine Müdigkeit, auch als Post-Borreliose Phänomen bezeichnet, evt eine Art Fatigue wie nach anderen schweren erkrankungen.

      Und im Laufe der letzten Monate, als seine Erkrankung natürlich Gesprächsstoff bei vielen Kontakten auch in der Kundsc haft war, erstaunten wir darüber, wie verbreitet Borreliosen sind UND vor allem, wie oft 1-2 Jahre falsche Diagnosen gestellt werden, und sich dadurch Spätformen chronifizieren können, man also Schäden zurückbehält.

      Deswegen - nach unseren Erfahrungen : nach jeder Zecke, die uns in Zukunft noch mal beißen sollte, werden wir 2 Wochen Antibiotika schlucken.

      Wenn die Symptome erst da sind, ist es - nach unseren Erfahrungen - nicht so einfach abgetan und man riskiert viel.

      Und was kosten / schaden schon 2 Wochen Doxy oder Amoxy? Beides gut verträgliche, billige AB - wenn man bedenkt, was die ganze Diagnostik und das AB , was mein Mann dann iv benötigte ( ca 250 Euro!) kostete, ist es sicher kostengünstiger UND VOR ALLEM sicherer, nach Zeckenbiß prophylaktisch eine Antibiose zu machen.
      Mein Eindruck ist, daß viele Ärzte nicht informiert sind, wie verbreitet doch diese Infektion ist!

      es grüßt freundlich

      Dorle Schans

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      • RE: Borrelieninfektion



        Entschuldigung: natürlich meinte ich

        Dr Ullrichs! und nicht Dr Wächter....

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