Cortison

[Dani2403]

Hallo Doc (und natürlich auch alle anderen )),

ich habe gelesen, daß die meisten Patienten, die eine Tagesdosis von 5 mg Corstison nehmen, mit keinerlei Nebenwirkungen rechnen müssen... Wie sieht es bei einer Tagesdosis von 10 mg aus? Muß ich da mit Nebenwirkungen wie "Vollmondgesicht" rechnen?? Oder stehen da die Chancen noch gut, daß ich davon "verschont" bleibe?
Vielleicht sollte ich dazu auch anmerken, daß ich mit einer relativ geringen Dosis angefangen habe. 3 Tage 20 mg, 3 Tage 15 mg, 3 Tage 12,5 mg und ab morgen sind es dann 10 mg und dabei soll ich vorerst auch bleiben.

Danke schonmal für Eure Antwort!
Dani

[Dr. Ulrichs]

RE: Cortison


Ein Vollmondgesicht tritt als eine mögliche Nebenwirkung erst bei viel höheren doserungen auf. Bei normalem Cortisol liegt die Cushing-Schwellendosis (bei deren Überschreiten mit diesem und ähnlichen Symptomen zu rechnen ist) bei etwa 30 mg.

Viel wichtiger sind aber auch andere unerwünschte Effekte, die auch bei geringeren Dosierungen auftreten können: Beeinträchtigung der Textur der Haut, Osteoporose, Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt etc.

Die Dosierung von 10 mg sollte sehr gut vertragen werden.
Langfristig ist jedoch das Ziel, Cortison auszuschleichen (d.h. die Konzentration weiter zu senken) und auf dauerhaft wirkende, sog. Basismedikamente umzusteigen.

MfG,

Ulrichs

[Monsti]

RE: Cortison


Hallo Dani,

leider kann ich mich da Dr. Ulrichs' Meinung nicht anschließen. Ich (habe cP) habe 5 Jahre lang täglich Cortison geschluckt, davon 3 Jahre lang "nur" 4-8 mg Urbason (= Methylprednisolon, das entspricht etwa 5-10 mg Prednisolon). Zwar hatte ich unter Cortison nie zugenommen, aber ich hatte sehr wohl ein Vollmondgesicht, dazu ständig blutende, papierdünne Haut, Blutergüsse, ausgeprägte Wundheilungsstörungen und häufige Unterzuckerung. Andere Nebenwirkungen wie "Stiernacken" und Hypertonie hatte ich nur mal unter sehr hohen Dosen, die ich im Rahmen einer Meningitis i.v. bekommen hatte.

Ich persönlich halte 10 mg Prednisolon als Erhaltungsdosis bereits für zu viel. Versuche nach Erreichung von 10 mg in Absprache mit Deinem Doc ganz vorsichtig weiter herunterzuschleichen, und zwar in 1-mg-Schritten im Wochenabstand. Je länger Du das Cortison nimmst, desto kleiner müssen die Schritte sein, in denen Du herunterschleichst. Tipps zum Herunter- und Ausschleichen findest Du im Forum von www.rheuma-online.de.

Liebe Grüße von
Monsti

[Dani2403]

RE: Cortison


Hallo Monsti,

na wahrscheinlich ist das auch wieder von Mensch zu Mensch verschieden...
Also mein Doc hat schon angedeutet, daß er nicht vorhat, mich mit dem Cortison "vollzupumpen"..also jetzt so auf Dauer...

Zu meiner Vorgeschichte.... Ich bin 30 J . und bei mir wurde 1992 SLE diagnostiziert.Hatte bis ca 1996 ein paar kürzere aber heftige Schübe (fast 40 GRad Fieber, Gelenk-und Muskelschmerzen usw..), seitdem aber nichts, auch keine Therapie.
Jetzt habe ich eine kleinen Schub in Form einer Vasculitis... Habe mit 20 mg Cortison angefangen, bin jetzt bei 10 mg und soll da erstmal bleiben und dann soll ich jetzt noch azatriopin und rechocin nehmen... wenigstens für 1/2 jahr und dann wollen wir versuchen, es ausschleichen zu lassen... und ich gehe davon aus. daß er mit dem corstison auch auf 5 mg oder so runtergehen wird, wenn ich keine weiteren beschwerden habe... aber ich nehme das ja erst seit gut einer woche.... ist halt aber eine umstellung, wenn man jahrelang ohne medikamente ausgekommen ist...

Lieben Gruß
Dani

[Monsti]

RE: Cortison


Hi Dani,

dann drücke ich Dir mal die Daumen, dass Du mittelfristig möglichst weit mit dem Cortison runterkommst, ohne dass die Beschwerden zurückkommen.

Zu den Nebenwirkungen von Cortison habe ich bei www.rheuma-online.de im Forum "Umfragen" vor einigen Wochen mal eine Umfrage gestartet. Die meisten von uns nehmen/nahmen als Erhaltungsdosis zwischen 2,5 und 8 mg Prednisolon - insofern wird Dich das bisherige Umfrageergebnis sicher interessieren. In den Postings dazu liest Du oft auch etwas zur momentan genommenen Dosis. Schau mal rein!

Liebe Grüße von
Monsti