mfg Siggi
HWS a. p. und seitlich
Flache Linksskoliose am BWS-Übergang, völlige Streckung C 2 / 3 und C 5 -D 1. Insofern sind in diesen Segmenten die vorderen Bandscheibenräume etwas abgeflacht. Sonst keine degenerativen Veränderungen. Wirbelgelenke offen.
BWS a. p. und seitlich 1m Stehen
Ganz flache S-förmige Skoliose, leicht winklige Kyphose mit Scheitel bei D 8. D 8 ist leicht keilförmig deformiert, die Deckplatte vertieft imprimiert. Verdacht auch auf tiefere Deckplattenimpression bei D 5 und 6, allerdings ohne ventrale Höheminderung. An den Wirbelkanten keine Anbauten. Bandscheibenräume insgesamt leicht verschmälert , vereinzelte Schmorl´sche Knötchen.
LWS a. p. und seitlich im Stehen
Kein Beckenschiefstand, pathologische Lordose mit Lordosescheitel zwischen L 2 und 3, deutlich vor der vorderen Kreuzbeinkante. Lumbosacraler Übergangswirbel mit Hemilumbalisation von L 5 rechts im Querfortsatzbereich und rudimentärer Bandscheibe SI/ 2. Die übrigen Bandscheibenräume sind nicht verschmälert , Abschlussplatten nur gering verändert. Wirbelgelenke offen. An den Wirbelkanten keine Anbauten. Fraglich leichte Begradigung der Wirbelvorderkanten. IS-Gelenke sehr unscharf, kaum abgrenzbar mit ausgedehnten umgebenden Sklerosen.
Auffallend ist eine ganz ausgeprägte diffuse Osteoporose.
A.p).-Tomogramme der IS-Gelenke
Hochgradige Veränderungen mit Usuren, girlandenförmiger Begrenzung der Gelenkflächen, Pseudoerweiterung und angrenzenden Sklerosen, keine Ankylosen.
b.w.
Ganzkorperskelettszintigramm in Ruckenlage von ventral und dorsal an der Kamera mlt Ganzkörperzusatz mit Zielaufnahme der LWS und IS-Gelenke von dorsal nach i.v.-Injektion von 590 HBq Tc-99m-MDP
Die Speicherfläche der BWS 1st im Vergleich zur LWS leicht verbreitert, ganz leichte Aktivitätsvermehrungen finden sich in Höhe von D 6 und 8, deutliche Aktivitätsvermehrung im Bereich beider IS-Gelenke, Die übrigen groBen Körpergelenke sind frei, minimale Knochenumbauvermehrung im linken Sprunggelenksbereich.
Beurteilung:
Der Gesamtbefund passt auch radiologisch-szintigraphisch zu einem Morbus Bechterew. Einige nicht so ganz typische Abweichungen liegen vor, nämlich die fur das Alter des Patienten hochgradige Osteoporose. Diese ist zwar beim Bechterew häufig vorhanden, aber in dem jugendlichen Alter doch auBerordentlich stark. Offensichtlich hat diese Osteoporose zu den Wirbelkompressionen geführt, diese Herde sind szintigraphisch aktiv in Höhe von D 6 und 8. Es muss sich also um frischere Einbrüche handeln. Die Veranderung an den IS-Gelenken sind radiologisch sehr ausgeprägt, szintigraphisch nicht so hoch aktiv. Radiologisch fehlen Syndesmophytenbildungen und eigentliche Zeichen einer Spondylitis anterior sind ebenfalls nicht erkennbar. Die Costotransversalgelenke, soweit sie bei der Osteoporose sichtbar sind, erscheinen offen. Die Verbreiterung der Speicherfläche im Szintigramm an der BWS spricht aber fur eine entzündliche Reaktion in diesen Gelenken.
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