Polyarthritis?!?

[peka]

Hallo zusammen,

mir wurde gestern das Ergebnis meiner Untersuchung beim Rheumatologen mitgeteilt.

Polyarthritis seronegativ

Jetzt hab ich mich durchs Internet gelesen und bin mir sehr unsicher, ob das stimmen kann.

Ich hab seit ca. 2 Jahren schubartige Gelenkschmerzen hauptsächlich in beiden Knien, immer mal erhöhte Temperatur und fühl mich insgesamt einfach krank. Bin total müde und abgeschlafft.

Meine Blutuntersuchung weist wohl auf eine Entzündung hin. Darum schickte mich mein Hausarzt (Knie wurden geröngt und es war nichts zu sehen) zum Rheumatologen.

Dieser befragte mich ca. 15 min. und machte dann diverse "Druckteste".

Und dann wurde natürlich Blut abgezapft. Und aufgrund dieser Ergebnisse kommt er auf Polyarthritis.

HAL ist nicht im Blut.

Kann das denn stimmen? Es wurden keine Röntenaufnahmen der Hände oder Füsse gemacht.
Ich habe keine Morgensteifigkeit. Meine Gelenke sind auch nicht geschwollen.

Seit heute muß ich ein Cortison-Präparat mit 25 mg nehmen. Die Dosis verringert sich von Woche zu Woche. Nächste Woche soll ich auch wieder zur Blutsenkung.

Kann das wirklich Polyarthritis sein?

Danke schon mal und viele Grüße
peka

[Dr. Ulrichs]

RE: Polyarthritis?!?


Die schubartigen Gelenkbeschwerden sowie die Entzündungsparameter sprechen dafür, das Fehlen der Morgensteifigkeit sowie unklare Röntgenbefunde eher dagegen.

Es ist zu empfehlen, die betroffenen Gelenke zu röntgen und von einem erfahrenen Radiologen beurteilen zu lassen.

Ein weiteres Indiz für das Vorliegen einer Polyarthritis wäre eine Wirksamkeit des Cortisons. "Druckteste" und HLA-Bestimmungen haben nichts mit der Diagnosefindung Polyarthritis zu tun.

MfG

Ulrichs

[Oese]

RE: Polyarthritis?!?


Hallo,

ich bin auch so ein Patient mit mehreren und undifferentierten Diagnosen. Mach dir keine so großen Gedanken um die richtige Diagnose. Achte auf das, was Dir guttut, das ist sehr wichtig. "Ausprobieren" von verschiedenen Medikamenten und Heilmethoden gehört dazu. Ebenso ein guter Rheumatologe, dem du vertrauen kannst.
Ich habe seit 16 Jahren Arthritis nur an den großen Gelenken, ( finger u. zehen ok), bei mir sind manchmal alle Entzündungszeichen im Blut negativ, auch wenn ich sehr große Schmerzen habe.
Die Rheumatologen haben es aufgegeben, mich in eine Diagnose-Schublade zu stecken. Bei mir wurden Chlamydien-Antikörper gefunden, was dann gleich die Diagnose: Reaktive Arthritis nach Chlamydien-Infektion ergab. Gebracht hat mir die Erkenntnis auch nichts. Ich werde behandelt, als wenn ich Polyarthritis hätte. Rheuma hat über 400 verschiedene Krankheitsbilder und viele können ineinander verschmelzen.

Ich z.B. komme mit MTX ( Basismedikament) und Vioxx ( super verträgliches Medikament zur Entzündungshemmung ) gut aus.
Wenn Du vom Cortison auf Dauer wegkommst, wäre das schon was.

Ich habe übrigens am Anfang auch sehr viel darüber gelesen, was mich aber nur verrückt gemacht hat.
Der Glaube kann Berge versetzten, leider auch negative, falls Du Dir immer wieder einredest,: "... bei mir wird das bestimmt auch später so.. und so.. schlimm, dann sitze ich im Rollstuhl...". Tu Dir sowas blos nicht an. Es ist bei mir nicht annähernd so schlimm geworden, wie in den schlimmsten Büchern beschrieben.

Bei mir hat alles sogar für 3 Jahre komplett aufgehört, was leider nach der Geburt meines Sohnes wieder losging ( ist sehr häufig so).

Also optimistisch bleiben und nicht verrückt machen lassen.
Alles Gute, Oese

[TD]

RE: Polyarthritis?!?


Hallo,
hatte auch Gelenkschmerzen (ohne Schwellung und Rötung), mal weniger, mal mehr. Später auch mit Fieber.
Fühlte mich immer müde und abgeschlafft. Blutwerte waren bis auf Entzündungswert OK.
Bin von Arzt zu Arzt gerannt, alle haben in Richtung Rheumakrankheiten diagnostiziert.
Dann bin ich ins Krankenhaus gegangen, die standardmäßig eine Röntgenaufnahme der Lunge machten und stellten dabei die vorläufige Diagnose Sarkoidose.
Vielleicht hilft's ja weiter.
TD