Ich bin im April letzen Jahres wegen Schmerzen im ganzen Körper, Schwäche und Lichtempfindlichkeit zum Rheumatologen überwiesen worden. Dort wurde ein leicht erhöhter Rheumafaktor (18 statt 15) und ein leicht erniedrigter C3 Wert (85mg/dl statt 90mg/dl) sowie ein erhöhter ASL Titer (905 IU) und leichter Vitamin D3 Mangel festgestellt. Alle anderen Werte waren im Normbereich.
Bei mir wurde vor über 10 Jahren eine Hashimoto Thyreoiditis diagnostiziert, die mit L-thyroxin gut eingestellt ist.
Nach einigem herumdrücken, wurde mir erklärt, dass die Werte nichts zu sagen hätten und auch bei Gesunden so auftreten würden und ich Fibromyalgie hätte und in psychotherapeutische Behandlung gehören würde.
Er begründete es auch damit, dass der CRP Wert nicht erhöht sei, deshalb keine Entzündung.
4 Wochen später bin ich in der Notaufnahme gelandet, weil ich die Schmerzen unerträglich waren und ich deutliche Koordinationsstörungen hatte.
Dort wurde mir wegen Verdacht auf Rheuma Cortison IV gegeben, was im Gegensatz zu Novalgin innerhalb von einer halben Stunde gegen die Schmerzen gewirkt hat. Innerhalb des nächsten Tages verschwanden die Schwäche und die Koordinationsstörungen.
Bei der Anschließenden neurologischen Abklärung würden drei ca. 1cm und diverse stippchenförmige Läsionen gefunden, zum Glück aber keine akute Entzündung. Im Nervenwasser wurden Eiweiße gefunden, aber keine Entzündungsmarker, woher die defekte Blut-Hirnschranke kommt, ließ sich nicht abschließend klären.
Das Ergebnis war, dass es wahrscheinlich kein MS ist, was der erste Verdacht war, aber evtl eine andere entzündliche Genese und ich bis auf weiteres alle 6 Monate im MRT den Verlauf kontrollieren lassen soll.
Bei der zweiten Blutuntersuchung beim Rheumatologen (nach 2 Monaten Cortisongabe) waren alle Werte unauffällig, incl. Der Schilddrüsenwerte (wurden beim ersten Mal nicht untersucht).
In Absprache mit meinem Hausarzt nehme ich im Moment zwischen 15 und 20 mg Prednisolon, und bin dabei meistens beschwerdefrei, bei einzelnen Schüben erhöhe ich kurzzeitig auf 40mg. Wenn ich versuche unter 15 mg zu reduzieren kommen die Symptome wieder.
Ich war 6 Monate in Psychotherapie, nachdem es nichts gebracht hat, habe ich den Therapeuten gewechselt zu einem auf Fibromyalgie spezialisierten Schmerztherapeuten, der meinte, das Cortison so gut hilft, könnte es keine Fibromyalgie sein und ich sollte zum zurück zum Rheumatologen. Der zweite Rheumatologe bei dem ich war, hat sich die Werte angeguckt, meinte auch Fibromyalgie und meinte, dass Cortison ja auch eine schmerzstillende und leistungssteigernde Wirkung hätte und ich deshalb Symptomfrei wäre.
Ich stehe jetzt zwischen zwei Aussagen, einmal, dass etwas Entzündliches ausgeschlossen ist, und es psychosomatisch wäre, auf der anderen Seite, dass es nicht Fibromyalgie sein kann, wenn Cortison hilft. Ich weiß nicht, was ich glauben soll.
Endokrinologisch wurden Störungen der Nebennierenrinde und Hypophyse abgeklärt, ohne Befund.
Vielen Dank
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