Ich habe ein wirklich großes Problem und bin am Ende meiner Kräfte. Zunächst zu meiner Person. Ich bin 19 Jahre alt und männlich. Ich liebe das Leben und bin ein extrem glücklicher Mensch, der das Leben in vollen Zügen genießt. Das hat sich leider alles wirklisch dramatisch und vollkommen unerklärlich geändert.
Ich entschuldige mich jetzt schon einmal für den langen Text. der jetzt folgen wird. Es ist leider nicht möglich den Sachverhalt anders darzustellen. Ich weiß auch, dass Ferndiagnosen etc. nicht möglich sind. Es geht mir in erster Linie, um einen Rat, da ich und meine Familie am verzweifeln sind.
Ich bin eigentlich ein kerngesunder Mensch gewesen. Also bis auf harmlose Erkältungen hatte ich nichts Ernsteres mehr seit der Kindheit. Letztes Jahr merkte ich jedoch, dass ich anfälliger wurde in Bezug auf banale Erkältungen. Diese stand ich jedoch ohne einen Arztbesuch aus.
September 2015 bekam ich über Nacht einen grippalen Infekt. Dem ging ein Kloßgefühl im Hals voraus. Ich hatte Fieber und ein sehr starkes Krankheitsgefühl. Im Allgemeinen war es aber eine stärkere Erkältung und nichts über was ich mir Sorgen gemacht habe. Nach einer Woche war ich wieder auf den Beinen. Was ich jedoch feststellte, ist, dass sich die gesamte Erkältung sehr stark auf den Hals konzentrierte. Die verhältnismäßig starken Halsschmerzen blieben weiterhin bestehen. Da ich eben seit meiner Kindheit nicht mehr beim Arzt war, zögerte ich mit diesem Besuch. Als jedoch nach ca. 2 Wochen die Beschwerden nicht vorübergingen, suchte ich diesen auf. Es wurde nichts Auffälliges gefunden und ich sollte einen HNO-Arzt aufsuchen, falls ich den Bedarf für notwendig hielt. Da ich auf den Befund vertraute wartete ich weiter ab, da mich die Schmerzen ja nicht weiter einschränkten. Sie verschwanden auch im Laufe der Zeit.
Ich merkte jedoch, dass seit dieser Erkältung in einem größeren Abstand ein wiederkehrendes, mildes, Krankheitsgefühl aufkam, wie bei einem bevorstehenden Infekt. Dazu kamen Halsschmerzen. Dieses Gefühl war jedoch meist schnell weg und behinderte mich nicht in meinem Alltag. Merkwürdig war es schon, aber ich machte mir darüber keinen Kopf.
Anfang dieses Jahres kamen die Halsbeschwerden öfters auf. Meist zum Abend hin beim Sprechen. Sie waren jedoch am nächsten Tag meist wieder verschwunden. Es war immer noch alles in bester Ordnung.
Im Februar jedoch begann das „Drama“. Ich merkte, so ca. über zwei Wochen hinweg, dass ich mitten in der Nacht aufwachte (Ziemlich untypisch), mit einem eigenartigen ziehen im linken Knie. Dies geschah in mehreren Nächten. Es gab keinen Grund für diese Beschwerden und tagsüber merkte ich auch nur ganz minimal ein ziehen im linken Knie beim Beugen und Aufstehen. Seltsam war es schon, aber überhaupt nicht der Rede wert.
Ich glaub es war ca. der 12.2 an dem ich morgens aufwachte und feststellte, dass meine beiden Zeigefinder im unteren Teil entzündet waren. Es war äußerlich nicht genau zu sehen, aber sie schmerzten sehr, sobald ich sie nach innen „einknickte“. Am nächsten Tag hatte ich genau dieses „Phänomen“ in den vorletzten Zehen. Ebenfalls symmetrisch. Ich weiß nicht genau, ob sie erkennbar geschwollen waren. Sie taten auf jeden Fall weh beim Gehen und bei einzelner Berührung. Insgesamt hat es sich wie eine Verstauchung angefühlt.
Da ich dies ziemlich merkwürdig fand, suchte ich einen Arzt auf und berichtete ihr von den Problemen. (Knie,Finger,Zehen) Die Halsschmerzen erwähnte ich auch. Es wurde mir gesagt, dass soetwas bei einem verschleppten Infekt mal passieren kann. Ich kann zum Blut abnehmen kommen, wenn ich das möchte. Die Tage darauf hatte ich ziemliche Schmerzen in der rechten Flanke bzw. nahe der Wirbelsäure im unteren Rücken und echt ziemlich merkwürdige Schmerzen in der „Verbindungsstelle“ von Oberschenkel und Gesäß. (rechts) Diese Art von Schmerzen waren mir bis dato unbekannt und so machte ich einen Bluttest. Alles war in Ordnung. (Rheuma-Werte,CRP etc.) Auffällig war nur ein leicht erhöhter ASL-Titer(260). Ich wurde nach Hause geschickt. Merkwürdig war auch, dass ich an den Tagen davor extrem müde am Nachmittag wurde (normale Müdigkeit, aber völlig extrem und plötzlich) und ziemlich früh wach wurde ohne weiterschlafen zu können.
Stunden nach dem Bluttest (16.2) passierte etwas, was ich wahrscheinlich niemals verstehen werde und der Grund für diesen Eintrag ist. Ich saß am Schreibtsich (Beschwerdefrei). Plötzlich überkam mich ein extremes Schwindelgefühl und eine Art von extremer körperlicher Erschöpfung bzw. ein Gefühl, was wirklich so eigenartig war bzw. ist, sodass ich in dem Moment vollkommen überrant war. Ich ging sofort raus und versuchte etwas zu spazieren. Ich stand total neben mir, merkte jedoch eine Verbesserung, sodass ich mich erneut an den Schreibtisch setzte. Das Gefühl trat jeodch erneut ein. Ich ging weinend zu meiner Mutter. Ich legte mich hin. Es wurde besser. Abends lag ich mit meiner Freundin im Bett. Das Gefühl kam erneut mit voller Wucht hoch, sodass ich einfach nur noch schlafen wollte. Es folgte eine komplett schlaflose Nacht.
Ich ging direkt zum Hausarzt. Dieser sah es als psychosomatisches Problem an und verschrieb mir niedrig dosiertes Amitriptilyn. Es gab (leider) wirklich überhaupt keinen Grund für psychische Beschwerden.Wie gesagt. Ich bin echt überglücklich und stehe (eigentlich) voll im Leben und habe nie irgendwelche psychischen Belastungen erfahren. Die Diagnose fand ich, aufgrund der extremen Beschwerden, komisch, aber dennoch wollte ich mich damit zufrieden geben. Man weiß ja nicht wie es sich anfühl, wenn die Psyche mitspielt. Ich nahm das Medikament zum schlafen und es hat für den Schlaf relativ gut geholfen. Es blieb aber dennoch diese extreme, abnormale körperliche Erschöpfung, die mich ans Bett bzw. an die Wohnung fesselte. Ich versuchte dennoch regelmäßig spazieren zu gehen. Das schlimmste war/ist, dass der Körper nicht wollte/konnte, der Geist aber vollkommen unverändert war und somit sehr unter dieser plötzlichen Alltagsumstellung darunter litt.
Ich bin ein extrem aktiver Mensch und das ist das schlimmste an dieser Situation. Nach weiteren Hausarztbesuchen wurde mir weiterhin geraten abzuwarten und ich sollte versuchen soviel wie möglich zu unternehmen. Mehr als die Spaziergänge war leider nicht drin. Ein großes Blutbild gab leider keinen nennenswerten Informationen. (Kein reaktivierter EBV oder Borreliose). Lediglich der erhöhte ASL-Titer.
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