Muskelschmerzen

[emanuel123]

Guten Tag,

Es fand vor kurzem eine Muskelbiopsie im Bereich des m.pectoralis statt, wobei leichte nekrotische Veränderungen festgestellt wurden.
Gleichzeitig liegt gemäß Laborbefunden ständig ein erhöhter ck wert von ca.600 vor.
An Symptomen besteht ein dauernder ziehender Schmerz in dieser Region.
Gibt es hier einen Zusammenhang, d.h. ist die
ständige Ausschüttung von ck verknüpft mit diesen nekrotischen Veränderungen?
Es wurde im Gewebe jedoch keine Entzündung, kein Erreger festgestellt. Vielleicht aber auch deshalb weil die Muskelprobe nicht nach allen
etwaigen Störfaktoren (erregern, entzündungsfaktoren u.s.w.) durchanalysiert wurde. Wie wäre die weiter Vorgangsweise. Leider habe ich bislang keinen guten Diagnostiker
gefunden, der sich bis auf vage Vermutungen damit intensiver befasst hätte ,daher bitte ich in diesem Forum um Rat.

Mfg

Anton

[Dr. Ulrichs]

Re: Muskelschmerzen

Untergang von Muskelgewebe ist mit einer Erhöhung der CK im Blut verbunden. Die Fahndung nach der Ursache der Nekrose, die offensichtlich lokal begrenzt ist, sollte auch eine Polymyositis einschließen, dann müßten aber auch Entzündungszeichen, -Parameter vorhanden sein.

MfG,

Ulrichs

[emanuel123]

Re: Muskelschmerzen

Guten Tag,

Eine weitere Biopsie hat nun ergeben, dass ein muskelprotektives Protein und zwar Dysferlin reduziert ist.
Normalerweise kommt eine solche Verminderung eines Proteins nur im Zusammenhang mit genetischen Erkrankungen vor, führt also in dem Fall zu einer sogenannten Dysfeinopathie.
Allerdings hat ein Gentest ergeben, dass in meinem Fall keine ererbte Abweichung vorhanden ist, genetisch entspricht alles der Norm.
Welche nicht genetischen Faktoren könnten denn darüber hinaus noch für eine solche Reduktion des Dysferlin verantwortlich sein.

Freundliche Grüsse,

Anton

[Dr. Ulrichs]

Re: Muskelschmerzen

Mir ist nur bekannt, dass ein genetischer Defekt zu einer Reduktion oder zum Ausfall von Dysferlin führen kann. Eine Autoimmunreaktion wie bei der oben erwähnten Polymyositis ist mir bei Dysferlin nicht bekannt.

MfG,

Ulrichs

[emanuel123]

Re: Muskelschmerzen

Vielen Dank für die Rückmeldung,

Die Sache ist eben leider sehr kompliziert und schmerzhaft, aber nur im Bereich der rechten Körperhälfte und zwar bei der muskultur unterhalb des schlüsselbeins, pectoralis und umgebung und zieht sich dann noch seitlich abwärts entlang der rippen.
In habe von einer medizinischen Quelle aus den Usa einmal gehört, dass auch Entzündungen die Dysferlin Konzentration beeinflussen, der Mail Dialog wurde leider von dem Experten in den Usa nicht fortgesetzt.
Vielleicht gäbe es ja noch speziellere Blut und Gewebeuntersuchungen. Und welche Spezialkliniken im Deutschsprachigen Raum wären denn besonders zu empfehlen.

Mit freundlichem Gruß und schöne Feiertage

Emanuel

[Monsti]

Re: Muskelschmerzen

Ich kenne nur das LMU-Klinikum in München (gehört zur Uniklinik). --> http://www.klinikum.uni-muenchen.de/...den/index.html

Vielleicht hilft Dir das ein bisschen weiter.

Was mich wundert: Du hast ja vor allem Schmerzen, aber wohl keine deutliche Muskelschwäche, die für eine Myositis typisch wäre.

Im Rahmen einer Krebserkrankung hatte ich als sog. paraneoplastisches Syndrom eine schwere Dermatomyositis. Am Anfang standen nur ein erhöhter ck-Wert, klar erhöhtes CRP und muskelkaterartige Schmerzen in den Beinen. Plötzlich fiel mir Treppensteigen schwer. Drei Monate später hatte ich überhaupt keine Schmerzen mehr, dafür nahm aber die Muskelschwäche plötzlich so zu, dass ich zur Abklärung zum Arzt ging. Der typische lilafarbene Hautausschlag im Gesicht und an den Händen gesellte sich erst dazu, als ich längst im Rollstuhl saß. Die Schwäche betraf alle Muskeln des Körpers, so auch den Herzmuskel und die Atemmuskulatur.

Bitte berichte, wie es weitergegangen ist!

Frohe Weihnachten und LG
Monsti