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Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren

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  • Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren

    Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

    seit Dezember 2011 habe ich Probleme mit Angioödemen und Urtikaria. Zuerst setzte man Captopril ab, das ich mehr als 13 Jahre wegen einer chronischen membranösen Glomerulonephritis und Bluthochdruck nahm. Danach bekam ich Amlodipin, dann Carmen. Ich hatte dann nach 1 Woche am Bauch Ausschlag bekommen und meine Handinnenfläche wurde dick wie ein Polster nach 1 Monat Einnahme.

    Momentan nehme ich gar keine Blutdrucktablette mehr. Ich nehme nur noch die Pille Lamuna 30. Täglich ist besonders rechts eine Schwellung unterm Auge sichtbar.

    Ich war schon mehrmals in der Klinik. Ein Prick- und Epicutantest brachte kein Ergebnis weder mit den Blutdrucksenkern noch auf Pollen oder ähnliches. Jetzt soll ich noch zur oralen Provokation mit den Blutdrucksenkern.

    Eine Allergie-Fokussuche brachte folgendes: eine blande Pansinusitis, eine Refluxösophagitis und leichte Gastritis Typ C ohne Helicobacter, 3 Wurzel behandelte Zähne die leicht entzündet sind, eine chronische -zur Zeit- inaktive membranöse Glomerulonephritis und ein erhöhter ANA-Titer wechselnd zwischen 1:320-1:1280. Diese Sachen sollen nicht ursächlich für die Urtikaria sein. Man fand außerdem keinen Hinweis auf einen Lupus erythematodes oder Sjögren Syndrom.

    Als Blutdrucksenker empfahl man ACE-Hemmer und Sartane nicht zu geben, da diese wohl bei Angioödemen kontraindiziert sind. Als Ausweichpräparat soll ein Calciumantagonist, ein Betablocker (Metoprolol) oder Moxonidin genommen werden.

    Was ich nicht verstehe: bei Moxonidin steht in der Packungsbeilage: "darf nicht eingenommen werden, wenn sie in der Vergangenheit Angioödeme hatten". 1) Das wäre doch widersprüchlich. Was würden sie empfehlen?

    Zuerst dachte man, dass von der jahrelangen Einnahme von Captopril die Schwellungen und der ANA-Titer kommen, da der Titer von 1:1280 auf 1:320 gesunken ist von Ende Januar bis Ende April. Aber die Urtikaria und die Angioödeme halten auch jetzt 7 Monate nach Absetzen an.

    Was denken Sie über die Situation: gibt es auch Urtikaria und Angioödem bei rheumatischen Erkrankungen? Alle anderen Blutwerte waren aber normal: CRP, BSG, ENA negativ, dsDNA negativ....?!?


  • Re: Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren


    Zunächst sollte der mögliche Zusammenhang mit den zuvor langfristig eingenommen Blutdruckmedikamenten geklärt werden. Hier ist am ehesten die Ursache zu suchen.
    Auch an zugrundeliegende rheumatische Krankheiten kann gedacht werden, allerdings wurde hier ja schon ohne Befund gefahndet.
    Es gibt auch ein vererbbares Angioödem, aber daran wurde sicherlich auch schon gedacht.

    MfG,

    Ulrichs

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    • Re: Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren


      Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

      ein vererbbares Angioödem wurde ausgeschlossen. Die Hälfte der oralen Provokationstestung habe ich hinter mir. Keine Allergie.

      Wenn beim 2. Provokationstermin nichts rauskommt, kann es an den Tabletten nicht liegen. Die Ärztin deutete sowas schon an, dass sie nicht daran glaubt.

      Captopril nehme ich seit Dezember nicht mehr. Also dürfte es nach der langen Einnahmezeit auch bis heute aus dem Körper sein.

      Momentan habe ich ab und an Probleme mit den Fingern. Mal rechts mal links. Es sticht immer kurz. Es ist tut nicht sehr stark weh, aber man merkt es eben doch. Ich warte erstmal ab.

      Was sagen Sie zu Moxonidin als potenzielles neu zu verordnendes Blutdruckmittel? In der Packungsbeilage steht ja gesondert drin "darf nicht eingenommen werden, bei allergischen Reaktionen (1 Punkt) und wenn man in der Vergangenheit Angioödeme hatte (2 Punkt). Dieses Medikament wird noch getestet.

      Metoprolol und Lercanidipin ist schon durchgetestet -keine Allergie. Bei Lercanidipin hat sich allerdings mein Sodbrennen verschlimmert.

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      • Re: Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren


        Wenn die Tests schon laufen, dann sollte das endgültige Ergebnis abgewartet werden.
        Wenn die Tests mit Medikamenten negativ verlaufen, muss weiter nach der Ursache gefahndet werden.

        MfG,

        Ulrichs

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        • Re: Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren


          Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

          die Tests sind nun alle vorbei. Die Medikamente waren nicht der Auslöser der Urtikaria und Angioödeme. Auch konnte man weiter nichts feststellen wie eine Pansinusitis, eine Refluxösophagitis ohne Helicobacter, die Glomerulonephritis, 3 leicht entzündete Zahnwurzeln und eben einen erhöhten ANA-Titer.

          Der Reflux, die Glomerulonephritis und die entzündenten Zahnwurzeln sollen nicht Ursache sein. Auch die Pansinusitis nicht. Die Ärztin der Uni meint, dass wenn die Pansinusitis schlechter ist oder wird, dann würde auch zu diesen Zeitpunkt die Urtikaria schlechter. Aber ich habe ja die Nebenhöhlenentzündung noch nicht einmal gemerkt, dass war ein "Zufallsbefund". Also schließt sie das auch aus.

          Sie meinte 50% der chron. Urtikaria werden nicht geklärt. Was allerdings noch möglich wäre ist, dass ich aufgrund des ANA-titers "etwas ausbrüte, was sich noch nicht richtig zeigt". So waren ihre Worte.

          Nun meine Frage, gibt es denn sowas, dass sich so ein Lupus oder anderes so einschleichen kann? Und gibt es sowas, dass nach 14 Jahren der Diagnosestellung der Glomerulonephritis erst eine rheumatische Erkrankung aufkommen kann?

          Meine Nephrologin kontrolliert neben den normalen Blutwerten auch ANA und dsDNA-Antikörper. Zur Rheumatologin soll ich kommen, wenn ich neue Symptome wie Gelenkschmerzen habe.

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          • Re: Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren


            Ja, das kann es alles geben.

            Immerhin konnten die Medikamente als Auslöser/Ursache ausgeschlossen werden.

            Regelmäßige Kontrollen beim Rheumatologen und eine symptomatische Therapie sind alles, was im Augenblick getan werden kann.

            MfG,

            Ulrichs

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            • Re: Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren


              Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

              wie ist es mit einer Grippeimpfung bei Autoimmunerkrankungen, gibt es da etwas zu beachten?

              Ich habe eine membranöse Glomerulonephritis, außerdem eine Urtikaria mit Angioödemen unklarer Ursache sowie einen erhöhten ANA-Titer von 1:1280, bisher ohne Nachweis einer rheumatischen Erkrankung.

              Danke im Voraus für die Antwort.
              Mit freundlichen Grüßen

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              • Re: Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren


                Die Grippeimpfung enthält einen Totimpfstoff, d.h. es ist nicht zu befürchten, dass bei gehemmtem Immunsystem ein Lebendimpfstoff sich ungehindert im Körper ausbreiten könnte.

                Sicherheitshalber sollte der behandelnde Rheumatologe gefragt werden, um sicher zu gehen, dass keine Medikamentenwechselwirkung zu befürchten ist.

                MfG,

                Ulrichs

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                • Re: Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren


                  Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

                  zwischenzeitlich war ich wegen der Pansinusitis wieder bei der HNO-Ärztin. Sie möchte jetzt ein CT der Nasennebenhöhlen machen lassen. Außerdem soll der Anti-Streptolysin-Antikörper getestet werden, der würde wohl etwas über Mandelentzündungen aussagen.

                  Ich hatte als Kind sehr oft Mandelentzündung. Heute habe ich eigentlich keine Beschwerden. Sie meinte aber, dass meine Mandeln groß sind. Aber ich habe keine Halsschmerzen. Das Einzigste was gereizt ist, ist mein Rachen und Mund durch den ständigen Reflux von Magensäure.

                  Meine Hausärztin will die Pansinusitis lieber nicht mit Antibiotika behandeln wegen meiner Urtikaria und Angioödeme. In der Uniklinik meinte man, dass die Pansinusitis nicht die Ursache der Urtikaria ist.

                  Als ich 17 Jahre alt war und es mit der Glomerulonephritis angefangen hat, fragte man mich, ob ich 2-3 Wochen zuvor eine Mandelentzündung bzw. Angina hatte. Hatte ich aber nicht. Wenn dann 1-2 Jahre davor und 3,4,5 Jahre davor. Man schloss dies dann als Ursache aus und meinte es wäre eine idiopathische GN. Es wurde ja auch eine Biopsie gemacht. Außerdem hätte dann die hohe Eiweißausscheidung im Urin (anfangs 6 g/Tag, ein halbes Jahr später 1,99 g/Tag) nicht über ein Jahr angehalten? Heute habe ich nur noch zwischen 100 mg/Tag-150 mg/Tag.

                  Jetzt habe ich ja auch noch einen erhöhten ANA-Titer, aber eine rheumatische Erkrankung kann man bis jetzt nicht finden, hält sie aber immer noch für möglich.

                  Jetzt meine eigentlich Frage:

                  Glauben sie, dass die Urtikaria/Angioödeme, die Pansinusitis, die Refluxösophagitis, die Gastritis Typ c, der ANA-titer und die Glomerulonephritis Ursache einer Mandelentzündung, die jetzt ohne Symptome ist, sein können? Oder ist das eher unwahrscheinlich?

                  Oder ist es eher wahrscheinlicher, dass alle aufgezählten Entzündungen eher Ursache einer rheumatischen Erkrankung sind, die sich so an sich noch nicht so zeigt?

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                  • Re: Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren


                    War mit der Frage nicht eigentlich gemeint, dass die aufgezählten Beschwerden/Krankheitsbilder nicht ursächlich einmal durch eine Mandelentzündung hervorgerufen worden sein könnten?
                    Diese Frage läßt sich leider nicht beantworten, denn es fehlen Hinweise auf die generellen Ursachen der aufgezählten Erkrankungen.

                    Gastritis und Refluxösophagitis haben vordergründig Entzündungen in Speiseröhre und Magen zur Ursache, die durch vermehrte Säurebildung hervorgerufen sein können.

                    Ein Pansinusitis kann ebenfalls eine ganze Reihe von Ursachen haben.

                    Die Angioödeme hingegen könnten durch eine rheumatische Grunderkrankung hervorgerufen sein, die auch eine erhöhte Entzündungsneigung zeigen kann.

                    MfG,

                    Ulrichs

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                    • Re: Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren


                      Hallo,

                      ich schreibe Ihnen nur damit Sie wissen, dass Sie nicht alleine sind.
                      Ich selbst leide seit 2008, neben vielen anderen Erkrankungen, an einer chron. Urtikaria, begleitet mit Fieber bis 39,5 °, Angioödemen und Atmungserschwerung. Bis Heute hat man die Ursache leider nicht finden können.
                      Gerade in den letzten 3 Monaten hatte ich fast alle 3-4 Tage einen Ausbruch der Urtikaria. Oft waren die zuvor ausgesprochenen Quaddeln/Ödeme noch nicht mal ganz verschwunden.
                      Früher hatte die Einnahme von Antihistaminka bei mir keine Wirkung erzielt gehabt. Ich musste als Notfalllösung immer Kortison zum Einsatz bringen. Auf Dauer für den Körper sehr anstrengend.
                      Vor ca. einem Monat hatte ich dann in einer Klinik wieder einen Ausbruch. Dann hat man Rücksprache mit der Uniklinik gehalten und mir daraufhin hochdosiertes Antihistaminikum verabreicht. Eigentlich nimmt man davon nur 1 Tabl. tgl. ich musste 4 davon nehmen. Aber was soll ich sagen, seither ist diese lästige Urtikaria zum Glück fern geblieben. Die Tabl. wurden nun unter ärztl. Kontrolle reduziert und noch immer ist, zum Glück, nichts mehr passiert. Tja, die Ursache aber werden wir wohl auch nicht herausfinden.
                      Mit der Urtikaria selbst könnte ich mich anfreunden aber das Fieber und die Atmungserschwerung machen mir schwer zu schaffen.

                      Vielleicht sollte ich anmerken, dass auch ich eine chron. Pansinusitis und natürlich auch Magenschleimhautprobleme habe. So wie es bei Ihnen, wenn ich Ihre Beiträge korrekt gelesen habe, auch der Fall ist.
                      Vielleicht forschen Sie in Bezug auf die Pansinusitis mal nach einer ASS-Intolerzanz bzw. nach der Erkrankung Morbus Widal oder auch Samter Trias genannt. Das habe ich nämlich und es wäre auch eine Möglichkeit in Ihrem Fall.
                      Zudem liegt bei mir auch eine Leukozytose vor. Interessant aber war, dass die Leukozyten beim Ausbruch der Urtiakria doch extrem höher waren als in einer "ausbruchsfreien" Zeit.

                      Geben Sie nicht auf und lassen Sie den Kopf nicht hängen. Natürlich ist es nicht glücklich wenn man die Ursache nicht herausfindet aber solange das so ist ändert es nichts an dem, wie es ist. Man kann nur weiterhin aufmerksam seinen Körper beobachten! Also, Kopf hoch!

                      Katzenauge

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                      • Re: Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren


                        Hallo "Katzenauge",

                        ich habe mir das mal mit dem Morbus Widal angesehen im Internet. Das komische an der Sache ist, dass ich noch nie Tabletten genommen habe wie Aspirin etc. Auch habe ich noch nie so etwas genommen wie Diclofenac oder Imbun. Aber in meinem Blut stellte man fest, dass ich eventuell allergisch auf NSAR (wie genannte Mittel) reagieren kann.

                        Ich hatte gleich nochmal die Ärztin der Uniklinik gefragt. Sie meinte, dass der Bluttest aussagt, dass ich darauf sensibel reagieren kann, ob ich tatsächlich allergisch bin, kann man nur sehen, wenn ich das Mittel nehmen würde. Sie meinte, dass ich mit der Urtikaria und den Angioödemen, wenn ich denn mal Schmerztabletten bräuchte auf Paracetamol zurückgreifen soll.

                        Ich nehme jetzt gegen die Urtikaria Telfast. Soll ich als Dauertherapie nehmen. Die Weiterbehandlung sollte eigentlich die Hautärztin vor Ort machen, aber die hatte einfach gesagt, dass ich nach 1 Monat Einnahme die Telfast-Tabletten langsam weg lassen soll. Weil mir das alles ein wenig kurz für eine Dauertherapie vorkam und ich Angst habe wieder Schwellungen zu bekommen, habe ich nochmal in der Uniklinik die Ärztin gefragt. Sie sagte, dass 1 Monat zu gering wäre. Man muss es länger nehmen. Ich nehme es nun seit fast 6 Wochen.

                        Was wurde bei Ihnen wegen der chronischen Pansinusitis unternommen? Wurden sie operiert oder haben sie Antibiotika bekommen?

                        Meine Hausärztin möchte mir wegen der Urtikaria keine Antibiotika geben. Eine Operation will ich eigentlich auch nicht unbedingt.

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                        • Re: Urtikaria, Angioödeme, ANA-Titer, Nieren


                          Hallo,

                          ja genau, so dachte ich mir das schon.
                          Auch wenn Sie keine solchen Medikamente bisher genommen hatten so kann eine Allergie darauf vorhanden sein. Warum??
                          Acetylsalicylsäure ist das Zauberwort. Das steckt in diesen NSAR. Nicht in allen aber in vielen. Aber nicht nur in Medikamenten sondern in SEHR VIELEN Lebensmitteln und Getränken. Deswegen kann es sein, dass Ihre Pansinusitis so ausgeprägt ist .. weil Sie ASS durch Lebensmittel oder Getränke zu sich nehmen.

                          Leider kann da wirklich nur ein Provukationstest Aufschluss geben.
                          (://)

                          Ich habe die chron. Pansinusitis seit gut 15 Jahren. Habe insgesamt 5 NNH-Operationen gehabt und mehrfache ASS-Desaktiverungen. Mal war der Abstand größer mal weniger größer .. Antibiotika habe ich nur dann erhalten wenn neben der Entzündung auch Bakterien im Abstrich nachweisbar waren. Das war meist der Fall ist aber kein Regelfall bei dieser Erkrankung.

                          Momentan schiebe ich eine erneute ASS-Desaktivierung vor mir her bzw. kann ich aufgrund ständiger Operationen eine solche nicht durchführen lassen. Entsprechend "zu" sind dann leider auch die NNH.
                          Es gibt aber ein Medikament was sowohl für die Urtikaria als auch für die NNH gut ist. Frag doch deine Ärztin mal nach Desloratadin ()

                          Wie gesagt > nicht aufgeben und kopf hoch.

                          Katzenauge

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