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Seit einem Jahr jeden Tag krank!

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  • Seit einem Jahr jeden Tag krank!

    Hallo,

    ich bin 25 Jahre alt! Bis vor etwas mehr als einem Jahr ging es mir noch ganz gut. Ich war sportlich aktiv, spielte Fußball, war viel Wandern, etc. und ich ging zur Uni.

    Doch dann, zw. Januar2011 und März2011, war ich auffällig oft krank, wie noch nie. Ich hatte haupts. grippeähnliche Symptome, auch mal mit Fieber. Nach einem kurzen Intervall von rel. Beschwerdefreiheit, ging es mir Mitte April2011 plötzlich wieder sehr schlecht, als ich auf dem Weg zur Uni war. Ich hatte wieder grippeähnliche Symptome, außerdem Gelenkschmerzen, Missempfindungen in den Gliedern und Kopf, extreme Schwäche, Schwindel, Übelkeit, etc. Ich war mit dem Auto unterwegs und konnte es vor Schwäche nicht mehr unter Kontrolle halten. Habe es aber noch geschafft es auf den Seitenrand zum Stehen zu bringen.

    Ums etwas abzukürzen. Ich wurde mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht. 4 Tage auf der Intensiv Stat. und 7 Tage auf der Normalen. CRP und Leukozyten waren leicht erhöht. (Wobei ich anmerken muss, als ich vor 17 Jahren eine Borrelien-Meningitis in einem bereits sehr kritischen Zustand hatte, war CRP nicht erhöht bzw unter 5 und die Leukozyten waren auch nur leicht erhöht)

    Am Ende hat man dann im KH Borrelien-AK gefunden (IgG Osp17, IgM OspC), die im Verlauf in einem quantitativen Test noch mal angestiegen sind. Man behandelte mich 20 Tage lang mit 200mg/d Doxycyclin (88kg, 1,90m) in der Obhut meines Hausarztes und... ES GING MIR NICHT BESSER!

    Nach einiger Zeit voller Quallen zu Hause kam mein Hausarzt auf die Idee, dass sich meine Symptome somatisiert haben. Ich ging anschließend in eine psychosomatische Klinik in einer Uniklinik. Nach sechs Wochen in stationärer Behandlung ging es mir immer noch nicht besser und man entließ mich wieder in die Obhut meines Hausarztes zur weiteren Abklärung. Meine o.g. Symptome habe ich immer noch, ich habe bereits zwei Semester verpasst und psychisch geht es mir mittlerweile auch nicht gut, da ich mich jeden Tag mit diesen Symptomen herumquälen muss.


    Neue Vermutung von meinem Hausarzt, es ist immer noch eine Infektion vorhanden, aber es ist wahrscheinlich keine Borreliose, da die Antibiotikabehandlung keine Besserung brachte (mittlerweile IgG Osp17 verschwunden, IgM OspC persistiert, ist aber niedriger geworden). Die Borrelien-AK könnten durch einen anderen Erreger stimuliert worden sein!?? (Borrelia Multimetrix Test)

    Meine gegenwärtigen Werte sind:

    CRP normal

    Leukozyten normal

    T-Lymphozyten erhöht, 2313/µl (1010-2010/µl)

    B-Lymphozyten stark erhöht, 387/µl (90-290/µl)

    CD4+ T-Helferzellen erhöht, 1131/µl (490-1080/µl)

    CD8+ T-Helferzellen sehr stark erhöht, 1071/µl (230-530/µl)

    CD4/CD8 Quotient erniedrigt, 1,0 (1,2-3,4)

    IgG1 (IgG-Subklasse) grenzwertig, 8g/l (2,8-8g/l)



    Vergleichswerte vor zwei Monaten sind ähnlich!



    Weil man im Internet häufig in die Gefahr läuft mit Hypochondern in eine Schublade gesteckt zu werden, möchte ich darauf hinweisen, dass ich NICHT zuerst diese Werte hatte und daraufhin gesagt habe ich bin krank. Es ist umgekehrt, ich bin krank und bei mir sind die o.g. Werte auffällig!

    Ich wollte Sie nun um Ihre Einschätzung bitten. Was meinen sie zu meiner Situation?

    Deuten die Werte auf eine Auseinandersetzung meines Immunsystems mit einem Erreger hin? Vor allem wegen den stark erhöhten CD8+T-Helferzellen! Borreliose oder doch ein anderer Erreger?

    Ich würde mich freuen, wenn sie mir mit Ihrem Wissen weiterhelfen könnten.


    MfG


  • Re: Seit einem Jahr jeden Tag krank!


    Hallo,
    das hier eine Auseinandersetzung im Körper stattfindet ist unumstritten. Was die Ursache ist, kann man aus der Ferne nicht sagen. Sicher besteht die Möglichkeit, dass Borreliose eine Rolle spielt. Da sollte man nochmals einen Western Blot durchführen lassen, da dieser am genauesten ist. Auch sollte man schauen ob nicht EBV, ein Virus da fast jeder in sich trägt, aufflackert und Probleme macht. Und dann wären da noch u.U. Yersinien die einen lahm legen könnten.
    Grundsätzlich könnte die Diagnostik beim HA durchgeführt werden. Leider kann ich bezüglich seiner Budgetbelastung zu diesen speziellen Untersuchungen wenig sagen. Hier in unserer Region gibt es eine spezielle Ärztin für derartige Problemfälle. Sie arbeitet aber an einer Klinik und hält Sprechstunde.

    Beim Thema Antibiotika kann ich nur sagen, dass es einige Fälle gibt wo ein AB nicht genügt hat um hier ein Ergebnis zu bekommen. Von daher finde ich die Aussage des HA etwas wage.
    Ein Mitpatient bekam 3 verschiedene ABs direkt in die Vene, als er nach Zeckenbiss an Borelliose zusammengebrochen war. Er war beim Kardiologen, der meinte die Schmerzen kommen vom Rücken. am nächsten Tag hatte er Termin beim Orthopäden (Privatpatient) und ist dort umgekippt. Herzmuskelentzündung durch Zeckenbiss war die Diagnose. Tolle Arbeit vom Kardiologen am Tag vorneweg ...

    Persönlich würde ich mich an einen Arzt für Infektologie wenden bzw. an eine größere Klinik. Dort sollte es möglich sein die Ursache herauszufiltern. Die geschilderten Symptome hatte ich selbst erlebt, da war die Ursache eine verschleppte Grippe. Es hat einige Wochen gebraucht bis ich wieder fit war.

    Du bist kein Hypochonder und von daher ist es auch gut, dass du dich nicht in diese Schublade stecken lässt. Lass da bitte nicht locker und geh notfalls stationär in die Klinik! Man hat nur ein Leben und sollte es doch Borelliose sein, die Spätfolgen sind nicht so toll.
    Aber keine angst das wird schon alles werden.

    LG
    LaSa

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    • Re: Seit einem Jahr jeden Tag krank!


      Dieser Einschätzung kann ich mich nur anschließen.

      Die langwierige (und offensichtlich immer noch nicht abgeschlossene) Auseinandersetzung des Immunsystems mit den Borrelien sollte näher untersucht werden. Nach einer so langen Zeit sollte - auch wenn schon einmal ein kritischer Zustand erreicht wurde - die Infektion im Griff sein (von den immunologischen Kollateralschäden kann das noch nicht behauptet werden).

      Außerdem sollte nach weiteren Erregern gefahndet werden.

      Und wichtig könnte auch sein, nach möglichen singulären Immundefekten zu fahnden, denn die Häufung von Infektionen ist auffällig.

      MfG,

      Ulrichs

      Kommentar

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