#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Erhöhter ANA-Titer und mögliche Allergie?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Erhöhter ANA-Titer und mögliche Allergie?

    Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

    ich habe mal eine Frage, ich war beim Allergologen mit folgenden Befund:

    Basophilenaktivierungstest: (Messung der CD63-Expression auf der Oberfläche basophiler Granulozyten als Aktivierungsmarker. Basophile Granulozyten als IgE-rezeptortragende Zellen können auch für die Einschätzung von Mastzellaktivitäten genutzt werden.):

    - Spontanexpression: 1,4% negativ, Beurteilung Spontanexpression sollte unter 5% liegen

    - Stimulationskontrolle mit Anti-IgE-Rezeptor-AK: 45,2 % positiv
    Beurteilung: allenfalls leicht erhöhte Aktivierungsbereitschaft IgE-rezeptortragender Zellen spezifisch und unspezifisch über IgE-Rezeptor.

    -Anti-fMLP-Rezeptor: 57,6% positiv, Beurteilung: Erhöhte Aktivierungsbereitschaft über G-Protein. G-Protein kann aktiviert werden durch Neuropeptide (Stress), Acetylcholin in vagalen Phasen (Ruhephasen) sowie durch chemische Verbindungen wie verschiedenste Medikamente, Konservierungs- u. Zusatzstoffe.

    - ASS: 34% (abgl. Spontanexpression - Netto 32,6% (cut off 5%)).Beurteilung: erhöhte Aktivierungsbereitschaft basophiler Granulozyten sowie Bindegewebsmastzellen durch Cyclooxygenasehemmung. Unverträglichkeit gegenüber NSAR möglich.

    - Gräser 0%, keine Aktivierungsbereitschaft durch zu Graspollen kreuzreaktive Allergenkerne

    Nasale Provokationstestung mit Histamin: starke unspezifische Hyperreagibilität der Nasenschleimhaut.

    Konjunktivale Provokationstestung mit Histamin positiv.

    Eine Ursache für die Beschwerdesymtomatik konnte aktuell nicht gefunden werden. Möglicherweise handelt es sich aber um ein hochreguliertes Mastzellsystem, welches insbesondere über fMLP-Rezeptor, d.h. über G-Protein, aktiviert wird, d.h. vagale Reize (Stress, chemische Strukturen, 45 min nach dem Essen) können das Mastzellsystem hochregulieren und zur Degranulation bringen. Möglicherweise ist auch eine genetisch erhöhte Leukotrinsythetaseaktivität mitverantwortlich für die hohe Stimulierbarkeit des Mastzellsystems.

    Kann der erhöhte ANA-Titer von 1:1280 feingranuliert homogen irgendwie im Zusammenhang mit diesen o.g. Befund stehen? Oder ist dieser durchgeführte Allergietest "verfälscht", weil mein Immunsystem fehlgeleitet ist. Ich habe ja auch eine membranöse Glomerulonephritis (ist ja auch autoimmun)?

    Können Sie mir den Befund erklären und ob es einen Zusammenhang mit dem ANA-Titer geben kann?

    Danke im Voraus.


  • Re: Erhöhter ANA-Titer und mögliche Allergie?


    Eine membranöse Glomerulonephritis wäre in der Tat ein Anhaltspunkt für das Forschen nach einer rheumatischen Grunderkrankung. Dazu paßt auch der ANA-Titer.

    Die durch verschiedene Tests gezeigte erhöhte Aktivierbarkeit der Basophilen/Mastzellen muss hingegen damit nicht im Zusammenhang stehen, sondern eher mit einer Hypersensitivitätsrekation wie z.B. Heuschnupfen.

    Unklar ist, was denn die Beschwerden sind, die zu diesen Testungen/Arztbesuchen geführt haben.
    Stehen die allergiebezogenen oder die rheumatisch/autoimmunen Beschwerdebilder im Vordergrund?

    MfG,

    Ulrichs

    Kommentar


    • Re: Erhöhter ANA-Titer und mögliche Allergie?


      Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

      die Beschwerden sind Mundbrennen, morgens und spät nachmittags geschwollene Augenpartien. Das habe ich immer - egal ob ich Tabletten einnehme oder nicht.

      Hinzu kommen eine geschwollene Unterlippe (lt. Arzt vom Captopril), und eine geschwollene Hand (nach 1 Monat Amlodipin-Einnahme), und nach 1 Woche Einnahme von Carmen 10 mg Ausschlag am Bauch).

      Deswegen war ich beim Allergologen.

      Kommentar


      • Re: Erhöhter ANA-Titer und mögliche Allergie?


        Besonders die Beschwerden im Mundbereich sind verdächtig und sollten baldmöglichst beim Rheumatologen abgeklärt werden.

        Der behandelnde Arzt sollte die möglichen Medikamentennebenwirkungen noch einmal genau untersuchen. Es scheint, dass sie zum Teil erheblich sind.

        MfG,

        Ulrichs

        Kommentar



        • Re: Erhöhter ANA-Titer und mögliche Allergie?


          Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

          ich habe jetzt nochmal die Ergebnisse einer Autoantikörperdiagnostik vom Rheumatologen:

          - Enzymimmunoassay Cyklisch-citrullinierte Peptide (CCP/MP) 1.722 U/ml negativ
          - Enzymimmunoassay Rheumafaktor IgM (RF-M/GA) 2.236 IU/ml negativ
          -Enzymimmunoassay Doppelstrang-DNA (dsDNA/GA) 10.357 IU/ml negativ
          -Enzymimmunoassay Nukleosomen (Nukl/GA) 10.698 U/ml negativ
          -Enzymimmunoassay Histone (HISAK/O) 6.200 U/ml negativ
          -IIF an hum. neutrophilen Granulozyten neutrophil-zytoplasmat. Antigene u. perinukl. AG (cANCA, pANCA) negativ
          -Immunodot Ku-Antigen (Ku/GA) negativ
          -Immunodot Mi-2 (Mi-2/GA) negativ
          -Enzymimmunoassay RNA-Polymerase III (RNA-P3/N) Units negativ
          -Enzymimmunoassay Proteine von Y-snRNP-Komplexen (Ro/SSA/O) 2.400 U/ml negativ
          -Immundiffusion gg. extrahierbare nukleäre Ag (Thymus) (ENA) negativ

          POSITIV: IIF an humaner Larynxkarzinomzellinie (Methanol) nukleäre Antigene (Hep2-Zellen) ANA 1:1280 hom/f. gran.

          Diagnosen: membranöse Glomerulonephritis, Hyperurikämie, arterielle Hypertonie, aktuell kein Hinweis auf einen System. Lupus erythematodes, kein primäres Sjögren Syndrom

          Pathologische Laborbefunde: CK i. S. 2,8; Harnstoff 2,1, Vitamin D erniedrigt

          Was sagen Sie zu den neuesten Befunden? Was ich immer noch nicht verstehe: Warum habe ich einen erhöhten ANA-Titer v. 1:1280, wenn ich keine rheumatische Erkrankung habe? Können Sie mir das erklären, das verstehe ich immer noch nicht, womit dieser dann zu tun haben soll.

          Kommentar


          • Re: Erhöhter ANA-Titer und mögliche Allergie?


            Es gibt durchaus erhöhte ANA-Titer ohne Krankheitswert. Erst in Verbindung mit typischen Symptomen und Beschwerden bekommen solche Laborwerte eine diagnostische Bedeutung.

            Im vorliegenden Fall kann die Erhöhung aber auch durch die Glomerulonephritis erklärt werden.

            Auf jeden Fall sollten die Werte regelmäßig kontrolliert werden. Rheumatische Erkrankungen können häufig miteinander und/oder mit anderen Erkrankungen kombiniert sein.

            MfG,

            Ulrichs

            Kommentar


            • Re: Erhöhter ANA-Titer und mögliche Allergie?


              Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

              ich habe mal noch eine "ganz andere Frage", ich bin fast 31 Jahre alt und damals bei Diagnose-Stellung der membranösen Glomerulonephritis sagte man mir, dass wenn ich mal Kinder haben würde wollen, wäre das schwierig. Es könnte zu Früh- oder Fehlgeburten kommen können und es wäre auch ein Risiko für mich.

              Meine Frauenärztin kennt sich damit nicht so gut aus habe ich den Eindruck.

              Wie ist das, welches Risiko besteht bei einer membranösen Glomerulonephritis, die momentan inaktiv ist genau? Hinzu kommt ein erhöhter ANA-Titer von 1:1280 ohne Nachweis einer rheumatischen Erkrankung und erhöhter Blutdruck. Was meinten die Ärzte damals mit dem Risiko für mich bzw. Früh- oder Fehlgeburten? Kann durch eine Schwangerschaft die Glomerulonephritis wieder aktiviert werden? Wie ist das mit dem ANA-Titer: kann durch eine Schwangerschaft doch ein SLE im Nachhinein entstehen?

              Diese Fragen würden mich mal interessieren. Bisher hat mich da niemand wirklich richtig drüber informiert. Ich möchte schon wissen wie das wäre....Ich habe bisher keine Kinder.

              Kommentar



              • Re: Erhöhter ANA-Titer und mögliche Allergie?


                Kinderwunsch bei rheumatischen Erkrankungen kann erfüllt werden, wenn eine enge Abstimmung zwischen Rheumatologen und begleitendem Frauenarzt stattfindet.

                Wichtig ist, dass alle potentiell schädlichen Medikamente zuvor abgesetzt und ggf. durch harmlosere ersetzt werden.

                Grundsätzlich gilt, dass eine Schwangerschaft das Immunsystem dämpft, sodass auch die Entzündungsaktivität eher gehemmt ist. Nach der Schwangerschaft hingegen können Schübe auftreten. Besonders kompliziert ist die Lage bei SLE.

                Bitte mit dem behandelnden Rheumatologen besprechen.
                Liegt nur die (momentan nicht aktive) Glomerulonephritis vor, so sollte auch dies besprochen werden.

                MfG,

                Ulrichs

                Kommentar


                • Re: Erhöhter ANA-Titer und mögliche Allergie?


                  Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

                  ich war vor ein paar Tagen nochmals in der Uniklinik wegen dem Ausschlag und den Schwellungen im Gesicht und an der Hand.

                  Also die Ärztin meinte es wäre eine chronische Urtikaria mit Angioödemen. ACE-Hemmer und Sartane hat sie gleich gesagt, darf ich nicht mehr nehmen.

                  Jetzt muß ich einige Untersuchungen durchlaufen: Gynäkologe, Zahnarzt, HNO-Arzt mit Nasennebenhöhlen-Röntgen, Schilddrüsen-Ultraschall, Urinuntersuchungen und Stuhluntersuchungen.

                  Ihr erster Verdacht war eine chron. autoimmune Urtikaria, weil ich den ANA-Titer von 1:1280 habe. Wäre das möglich: ich habe ja nur den Titer und die Glomerulonephritis, aber bisher keine rheumatische Erkrankung?

                  Nun wurde erstmal ordentlich Blut abgenommen...

                  In der Zwischenzeit soll ich Telfast bzw. Fexofenaderm nehmen. Da habe ich in der Packungsbeilage gesehen: besondere Vorsicht bei der Anwendung bei Nierenerkankungen.
                  Von der Nierenerkrankung weiß die Ärztin eigentlich, soll ich vor Einnahme trotzdem nochmal die Nephrologin fragen? Meine Nierenwerte sind so gut, als ob ich nie was gehabt hätte.

                  Kommentar


                  • Re: Erhöhter ANA-Titer und mögliche Allergie?


                    ANA-Titer sagen aus, dass eine autoimmune Reaktion im Blut nachweisbar ist. Und Rheuma hat viele Gesichter, so kann auch eine Vaskulitis sich dahinter verbergen. Also nicht immer sind Gelenke betroffen.

                    Wenn die Ärztin von der Nierenerkrankung weiss, sollte man ihr auch vertrauen. Eine Rücksprache mit der Nephrologin kann nicht schaden. Wobei wenn die Nierenwerte sich erholt haben, man von einer guten Nierenfunktion ausgehen kann. jedoch sollte man die Kreatininwerte und die Clearance im Auge behalten. Ich habe auch schon veränderte Nierenwerte gehabt und momentan sehen die super aus. Das war damals ein Zufallsbefund in der Klinik. Einzig im Ultraschall sieht man Veränderungen an der Niere. Ich bin halt nur vorsichtig und die Rheumaambulanz kontrolliert stets meine Nieren-/Leberwerte.

                    LG
                    LaSa

                    Kommentar



                    • Re: Erhöhter ANA-Titer und mögliche Allergie?


                      Die Verdachtsdiagnose klingt plausibel.
                      Bezüglich möglicher Nebenwirkungen sollte sicherheitshalber nochmal die Nephrologin gefragt werden. Auch wenn die Werte augenblicklich gut sind, sollte dieser Zustand nicht durch vermeidbare Schädigungen gefährdet werden.

                      Eine endgültige medikamentöse Einstellung wird ja dann nach Sicherung der Diagnose erfolgen, möglicherweise mit wieder anderen Medikamenten.

                      MfG,

                      Ulrichs

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X