Guten Tag zusammen
Ich möchte an dieser Stelle über mein Krankheitsbild berichten und erhoffe mir evt. einige Zusatzinformationen und Hinweise.
Anfang Oktober 2013 hatte ich (35 Jahre, männlich, 187 cm, 75 kg, sportlich v.a. Rad und Krafttraining) einen kurzen aber intensiven Atemwegsinfekt (Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen, kurzzeitige Nebenhöhlenprobleme). Das Ganze war aber rasch überstanden, ich suchte deshalb auch keinen Arzt auf.
Etwa zwei Wochen später setzten dann meine Beschwerden ein. Ich fühlte mich einerseits generell unwohl (Müdigkeit, Abgeschlagenheit). Hinzu kamen leichte bis mässige Schmerzen in den Händen (primär im Bereich Handrücken/Knöchel, eher Sehnen statt Gelenke), in den Knien (vor allem im rechten Knie), in den Füssen (v.a. an den Seiten und im Fersenbereich) und in den Achillessehnen. Keine Schwellungen und keine Steifigkeit, nur leichte bis mässige Schmerzen bei Bewegung/Belastung. Nachtruhe ungestört. Ebenfalls trat eine Entzündung von Vorhaut und Eichel am Penis auf.
Ich suchte meinen Hausarzt auf. Dieser machte Röntgenbilder meines rechten Knies, weil er dort eine Verdickung auf/an einer Sehne an der Knie-Aussenseite ertastete. Er vermutete ein Ganglion, verschrieb mir Ibuprofen und Diclo-Salbe und schickte mich nach Hause. Das Ibuprofen und die Salbe wirkten zwar gut. Dennoch verschwanden die Beschwerden nicht vollständig. Vielmehr kam es zu einer Akzentuierung der Beschwerden primär im Bereich der unteren Körperhälfte: Fersen und v.a. rechtes Knie. Hinzu kamen nun leichte Schmerzen in der linken Schulter. Nach einem anstrengenden Arbeitstag hatte ich dann auch erstmals stark überwärmte Knie.
Ich wurde wieder bei meinem Hausarzt vorstellig. Dieser schickte mich nun zu einem internistischen Rheumatologen (der glücklicherweise nur zwei Häuser neben meiner Wohnung praktiziert). Der aus meiner Sicht sehr kompetent wirkende Rheumatologe nahm sich viel Zeit für mich. Er untersuchte meine Gelenke gründlich und betrachtete auch meine Knie und Fersen/Füsse mit einem Ultraschallgerät. Er konnte jedoch keinerlei Anzeichen für eine Entzündung feststellen (keine Flüssigkeit im Gelenk, etc.). Das von meinem Hausarzt als Ganglion vermutete "Ding" am rechten Knie identifizierte der Rheumatologe als Plica-Syndrom. Der Rheumatologe wurde unter anderem hellhörig, als ich ihm von meinen vor allem im Winter immer wiederkehrenden Mundaphten erzählte (das sind kleine Entzündungsherde im Mund, die jeweils nach ca. einer Woche wieder verschwinden). Auch meine Balanitis (Eichelentzündung) liess ihn aufhorchen.
Er liess Blut und Urin nehmen, um die Werte zu testen. Resultat: Die Blutwerte waren allesamt unauffällig: Rheumawerte (RF, Anti-CCP, ANA) deutlich negativ, keine Spuren von Bakterien (Chlamydien, Neisseria, aerobes Wachstum), CRP und Blutsenkung normal, Ferritin normal, etc., etc. HLA B27 = negativ.
Die Diagnose meines Rheumatologen: Reaktive Arthralgien/Arthritis nach grippalem Infekt. Derzeit keine Hinweise auf Rheumatoide Arthritis. Mein Rheumatologe geht von einer „gutartigen“ Erkrankung aus, die innert der nächsten Wochen oder Monate ausheilen soll. Behandlung symptomatisch mit Ibuprofen und Diclo-Salbe.
Meine Beschwerden sind nach wie vor vorhanden. Nach einer vorübergehenden Verbesserung über die Weihnachtstage empfinde ich das Krankheitsbild nun seit einigen Tagen wieder als etwas „giftiger“: Primär belastungsabhängige Schmerzen in den Fersen/Füssen/Achillessehnen sowie im rechten Knie. Verstärkung vor allem bei Wetterwechsel. Nach wie vor keinerlei Schwellungen und Steifigkeit. Teilweise Schmerzen in der rechten Schulter, aber nur unter Belastung, hin und wieder Sehnenschmerzen an den Händen, resp. hauptsächlich im Bereich des rechten Zeigefingers/Knöchels. Ausgeprägtes „Knacken“ von Sehnen/Gelenken v.a. an Füssen, Knien. Schubweise leichtes Unwohlsein und Müdigkeit, gerade in diesem Moment (Wetterwechsel).
Soweit meine bisherige Rheuma-Geschichte. Meine Fragen sind nun:
- Bei mir wurde Reaktive Arthritis diagnostiziert, obwohl ich HLA B27 negativ bin. Ist das möglich, resp. besteht hier nicht ein Widerspruch?
- Wie gestalten sich Verlauf und Prognose solcher reaktiven Arthritiden? Bei mir dauert der Spuk nun bereits 3 Monate. Muss ich mir Sorgen machen, dass sich die Krankheit chronifiziert?
Herzlichen Dank und frohe Grüsse aus der Schweiz! Martyn
Guten Tag zusammen
Ich möchte an dieser Stelle über mein Krankheitsbild berichten und erhoffe mir evt. einige Zusatzinformationen und Hinweise.
Anfang Oktober 2013 hatte ich (35 Jahre, männlich, 187 cm, 75 kg, sportlich v.a. Rad und Krafttraining) einen kurzen aber intensiven Atemwegsinfekt (Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen, kurzzeitige Nebenhöhlenprobleme). Das Ganze war aber rasch überstanden, ich suchte deshalb auch keinen Arzt auf.
Etwa zwei Wochen später setzten dann meine Beschwerden ein. Ich fühlte mich einerseits generell unwohl (Müdigkeit, Abgeschlagenheit). Hinzu kamen leichte bis mässige Schmerzen in den Händen (primär im Bereich Handrücken/Knöchel, eher Sehnen statt Gelenke), in den Knien (vor allem im rechten Knie), in den Füssen (v.a. an den Seiten und im Fersenbereich) und in den Achillessehnen. Keine Schwellungen und keine Steifigkeit, nur leichte bis mässige Schmerzen bei Bewegung/Belastung. Nachtruhe ungestört. Ebenfalls trat eine Entzündung von Vorhaut und Eichel am Penis auf.
Ich suchte meinen Hausarzt auf. Dieser machte Röntgenbilder meines rechten Knies, weil er dort eine Verdickung auf/an einer Sehne an der Knie-Aussenseite ertastete. Er vermutete ein Ganglion, verschrieb mir Ibuprofen und Diclo-Salbe und schickte mich nach Hause. Das Ibuprofen und die Salbe wirkten zwar gut. Dennoch verschwanden die Beschwerden nicht vollständig. Vielmehr kam es zu einer Akzentuierung der Beschwerden primär im Bereich der unteren Körperhälfte: Fersen und v.a. rechtes Knie. Hinzu kamen nun leichte Schmerzen in der linken Schulter. Nach einem anstrengenden Arbeitstag hatte ich dann auch erstmals stark überwärmte Knie.
Ich wurde wieder bei meinem Hausarzt vorstellig. Dieser schickte mich nun zu einem internistischen Rheumatologen (der glücklicherweise nur zwei Häuser neben meiner Wohnung praktiziert). Der aus meiner Sicht sehr kompetent wirkende Rheumatologe nahm sich viel Zeit für mich. Er untersuchte meine Gelenke gründlich und betrachtete auch meine Knie und Fersen/Füsse mit einem Ultraschallgerät. Er konnte jedoch keinerlei Anzeichen für eine Entzündung feststellen (keine Flüssigkeit im Gelenk, etc.). Das von meinem Hausarzt als Ganglion vermutete "Ding" am rechten Knie identifizierte der Rheumatologe als Plica-Syndrom. Der Rheumatologe wurde unter anderem hellhörig, als ich ihm von meinen vor allem im Winter immer wiederkehrenden Mundaphten erzählte (das sind kleine Entzündungsherde im Mund, die jeweils nach ca. einer Woche wieder verschwinden). Auch meine Balanitis (Eichelentzündung) liess ihn aufhorchen.
Er liess Blut und Urin nehmen, um die Werte zu testen. Resultat: Die Blutwerte waren allesamt unauffällig: Rheumawerte (RF, Anti-CCP, ANA) deutlich negativ, keine Spuren von Bakterien (Chlamydien, Neisseria, aerobes Wachstum), CRP und Blutsenkung normal, Ferritin normal, etc., etc. HLA B27 = negativ.
Die Diagnose meines Rheumatologen: Reaktive Arthralgien/Arthritis nach grippalem Infekt. Derzeit keine Hinweise auf Rheumatoide Arthritis. Mein Rheumatologe geht von einer „gutartigen“ Erkrankung aus, die innert der nächsten Wochen oder Monate ausheilen soll. Behandlung symptomatisch mit Ibuprofen und Diclo-Salbe.
Meine Beschwerden sind nach wie vor vorhanden. Nach einer vorübergehenden Verbesserung über die Weihnachtstage empfinde ich das Krankheitsbild nun seit einigen Tagen wieder als etwas „giftiger“: Primär belastungsabhängige Schmerzen in den Fersen/Füssen/Achillessehnen sowie im rechten Knie. Verstärkung vor allem bei Wetterwechsel. Nach wie vor keinerlei Schwellungen und Steifigkeit. Teilweise Schmerzen in der rechten Schulter, aber nur unter Belastung, hin und wieder Sehnenschmerzen an den Händen, resp. hauptsächlich im Bereich des rechten Zeigefingers/Knöchels. Ausgeprägtes „Knacken“ von Sehnen/Gelenken v.a. an Füssen, Knien. Schubweise leichtes Unwohlsein und Müdigkeit, gerade in diesem Moment (Wetterwechsel).
Soweit meine bisherige Rheuma-Geschichte. Meine Fragen sind nun:
- Bei mir wurde Reaktive Arthritis diagnostiziert, obwohl ich HLA B27 negativ bin. Ist das möglich, resp. besteht hier nicht ein Widerspruch?
- Wie gestalten sich Verlauf und Prognose solcher reaktiven Arthritiden? Bei mir dauert der Spuk nun bereits 3 Monate. Muss ich mir Sorgen machen, dass sich die Krankheit chronifiziert?
Herzlichen Dank und frohe Grüsse aus der Schweiz! Martyn
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