Nach langem Warten hatte ich heute endlich den Termin beim internistischen Rheumatologen. Aber schlauer als vorher bin ich dennoch nicht.
Nach Schilderung meiner Beschwerden meinte die Rheumatologin, dass das nicht auf Rheuma deuten würde - weil meine Beschwerden sich bei Wärme verringern und bei Kälte verschlechtern. Bei einer Entzündung würden sich die Beschwerden bei Kälte bessern.
Also: Mein Vater hatte ausgeprägtes Rheuma (Rheumatoide Arthritis) und auch er hatte bei nasskaltem Wetter mehr Schmerzen als bei Wärme.
Ich weiß nicht, ob sie da nicht was in den falschen Hals bekommen hat, aber ich habe mehrmals betont, dass der kalte Winter meine Gelenkschmerzen verstärkt hat und diese jetzt bei zunehmend warmer Witterung wieder an Intensität nachlassen.
Ok, meine Gelenke sind (noch) nicht oder nur minimal geschwollen, auch nicht gerötet. Sie tun einfach nur weh. Rheumaknoten habe ich auch keine.
Aber: Bei mir sind parallel die Schulter-, Ellbogen-, Hand- und Fingergelenke sowie die Kniegelenke betroffen. Selten tun beide Gelenke gleichzeitig weh, die Seite wechselt immer mal wieder. Wenn ich lange gesessen habe oder morgens aufstehe, dann bin ich steif wie ein Brett und "laufe wie ein Roboter". Das hält je nachdem mal mehr, mal weniger an. Nachts wache ich von den Schulterschmerzen auf und muss mich dann auf die andere Seite drehen. Blöd, wenn grade die andere Schulter auch weh tut. Die Schmerzen sind ziehend, "reißend" bis hin zu dumpfen Schmerzen. Die Gelenke sind nur im starken Schub bei Berührung schmerzhaft, ansonsten kann ich sie ohne weiteres drücken (der Händedruck tut auch nicht weh).
Vor Jahren wurde mal ein Bluttest gemacht, da war der Rheumafaktor positiv und das CRP erhöht. Da die Beschwerden (damals nur in der linken Schulter) nur sporadisch aufgetreten sind, wurde da nicht näher drauf eingegangen.
Heute wurde auch Blut abgenommen, Urin wird ebenfalls untersucht und es wurden Röntgenaufnahmen von den Händen und den Schultern gemacht. Ellbogen- und Kniegelenke wurden - warum auch immer - außen vor gelassen.
Beim Röntgenbild der rechten Schulter konnte sogar ich ein Kalkdepot erkennen. Gut, den Kalk könnte man auch mit Überbeanspruchung erklären.
Aber die anderen schmerzenden Gelenke? Die können doch nicht alle gleichzeitig überbeansprucht sein. Stutzig macht mich vor allem, dass die Schmerzen mit der nasskalten Witterung Ende November/Anfang Dezember eingesetzt haben - und zwar an allen o. g. Gelenken gleichzeitig. Bei den extremen Frosttemperaturen im Winter hatte ich ne Menge auszuhalten.
Tja, die Befunde bekommt mein Hausarzt erst so in 10-14 Tagen. Und ich bin jetzt genauso schlau wie vorher. Hab ich nun Rheuma oder nicht? Die Rheumatologin wollte sich da nicht festlegen, laut ihrer Meinung deuten die Symptome aber "nicht auf eine Entzündung hin". Dann kam noch der Klopfer: "Bei uns Frauen ist das nun mal mit den Gelenken so." Ganz tolle Aussage. Ich will mal hoffen, dass sie nur einen schlechten Tag hatte.
Hat jemand von Euch auch zu Anfang der Erkrankung "nur" Gelenkschmerzen gehabt und keine Rötung/Schwellung und die Beschwerden wurden eindeutig bei Kälte schlimmer? Ich komme mir so langsam wie ein Hypochonder vor, weil ich nicht in das Raster der Ärztin passe. Aber ich bilde mir die Schmerzen doch nicht ein.
LG Tina
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