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Reizdarm

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  • Reizdarm

    Nach einer vor 6 Jahren durchgemachten Darminfektion mit Campylobacter jejuni habe ich vor allem nachts Diarrhoen. Eingehende Untersuchungen (Darmspiegelung) mit Probeentnahmen brachten kein Ergebnis. Mit der Diagnose Laktoseintoleranz, nur geringfügig leichter Fettstuhl und dem Hinweis, dass viele Diarrhoen diagnostisch nicht abgeklärt werden können und einem Rezept auf Lipocol wurde ich entlassen. Seidem meide ich sämtliche Milchprodukte und nehme vor Mahlzeiten, die Fett (erhöht) enthalten, Lipocol. Dieses hilft tatsächlich, ebenso wie eine fast fettfreie Ernährung - beispielsweise mein morgendliches Müsli bestehend aus Haferkorn und Weizenkleie mit Joghurt vertrage ich problemlos; vergesse ich jedoch nur einmal vor einer Mahlzeit oder einem Stück Kuchen bzw. Keksen dieses Lipocol zu nehmen, bin ich nachts ständig unterwegs, und es kam dabei auch schon zu Muskelkrämpfen, weil der Flüssigkeitsverlust jedes Mal sehr hoch ist.

    Wäre es sinnvoll, diese Fettunverträglichkeit weiter abzuklären? Ein weiterer Gastroenterologe äußerte sich dahingehend, dass ein Gallensäureverlustsyndrom bei mir nicht vorliegen könnte, da bei mir keine Darmoperationen durchgeführt wurden. Ist das richtig so, oder gibt es dafür doch noch andere Ursachen. Können diese Probleme auch bei einem Reizdarm auftreten?

    Vielleicht muß ich noch erwähnen, das ich bereits vor der Darminfektion schon Probleme bei Sahne oder Eis, aber auch Olivenöl-haltigen Gerichten beim Italiener hatte. Dieses konnte ich aber umgehen. Nun hat sich das auf fast alle Speisen ausgeweitet, die Fett enthalten.


  • RE: Reizdarm


    Studien haben gezeigt, dass bei ca. 1/4 aller Patienten mit einer bakteriellen Darminfektion die Symptome im Sinne eines Reizdarmsyndroms bestehen bleiben. Hierbei handelt es sich um eine funktionelle Erkrankung, bei der keine histologischen Veränderungen bei einer Darmspiegelung nachweibar sind, und die häufig mit einer Laktoseintoleranz vergesellschaftet ist. Auf der anderen Seite treten beim Reizdarmsyndrom vom Diarrhoe-Typ die Durchfälle selten nachts auf- was eher gegen ein Reizdarmsyndrom spricht.

    Eine Stuhluntersuchung, bei der neben Stuhlgewicht, -fett auch die Osmolalität und Elektrolyte bestimmt werden, kann Aufschluß geben, ob es sich um eine sekretorische Diarrhoe oder um ein Malabsorptionssyndrom handelt. Bakterielle Fehlbesiedlungen und eine Überwucherung des Dünndarms mit Keimen (möglich nach Darm-OPs oder Störungen der Ileozökalklappe), die normalerweise nur in der Dickdarmflora zu finden sind, können Durchfälle hervorrufen. Ein Gallensäureverlustsyndrom, eine weitere Ursache für Diarrhoen, tritt nur bei Erkrankungen des Ileums auf. Dies ist der letzte Dünndarmabschnitt, in dem die Gallensäuren wieder resorbiert werden. Störungen in der Funktion des Ileums werden z.B. bei MorbusCrohn beobachtet, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, bei der auch Fettstühle auftreten. Viele Patienten mit Morbus Crohn haben übrigens auch eine Laktoseintoleranz. Darüberhinaus kommt es zu einem Gallensäureverlustsyndrom nach einer Entfernung dieses Darmabschnitts.

    Lipocol ist ein Medikament, das bei stark erhöhten Cholesterinspiegeln und Durchfällen, die durch eine gestörte Gallensäurerückresorption bedingt sind, verschrieben wird. Dass bei Ihnen unter Lipocol und fettarmer Ernährung die Durchfälle abklingen, und ohne Lipocol die Beschwerden wieder auftreten, ist ein Zeichen dafür, dass tatsächlich die Fettverdauung gestört ist, evtl. bedingt durch ein Gallensäureverlust. Daher sollten Sie die Ursachen für die Durchfälle bzw. Fettstühle auf jeden Fall von einem Fachmann abklären lassen.

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