ich weiß im Moment nicht so Recht wohin mit mir, deswegen bin ich hier gelandet.
Ich leide seit über 10 Jahren an Morbus Crohn (ich bin 30 Jahre alt), werde mit Remicade behandelt und würde die Wirkung allgemein als sehr gut bezeichnen. Die erste Jahreshälfte lief weitestgehend beschwerdefrei. Insbesondere der Verzicht auf Süßgetränke und ähnliches hat wahre Wunder gewirkt. Allgemein schränkt mich die Krankheit kaum bis wenig ein.
In meinem Jahresurlaub (August) habe ich das Thema Ernährung leider etwas schleifen lassen. Viel Fast Food und auch viel Süßes. Seitdem habe ich Probleme mit häufigen Stuhlgängen am Morgen. Der Stuhldrang ist zum teil stark ausgeprägt. Die Konsistenz beim ersten Stuhlgang würde ich als normal bezeichnen. Dann ist etwa 30 Minuten Pause und ich muss nochmal. Da ist es weich, aber noch etwas geformt. Habe dies bei meinem Gastro angesprochen. Er sagt, ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Mein CRP-Wert ist konstant niedrig, ebenso einen für Mc-Patienten unauffälligen Calprotectin-Wert. Koloskopie und Magenspieglung 2016 waren unauffällig, die CED nicht stark ausgeprägt (Terminales Illium ist der Entzündungsherd). Ultraschall 2017 war abgesehen von einer leichten Fettleber auch unauffällig. Ich habe Übergewicht und wog zwischenzeitlich 94 kg auf 172 cm. Seit ich auf den Süßkram verzichte bin ich auf 88 runter ohne die Ernährung sonst großartig umzustellen. Wir versuchen frisch und ausgewogen zu kochen, auch wenn an einem stressigen Tag mal eine Tiefkühlpizza reichen muss.
Die Probleme begannen damit, dass es ab und zu etwas geblutet hat beim Stuhlgang. Ich hatte mir den After leicht eingerissen. In dieser Zeit hatte ich allerdings regelrecht Angst auf die Toilette zu gehen, weil ich wollte, dass dies abheilt. Dies hatte zur Folge, dass ich häufig mehrmals hintereinander musste, immer im Hinterkopf, dass sich dies nach der nächsten Remicade-Infusion wieder legt. Doch dies passierte nicht. Ich starte meistens relativ gehetzt in den Tag durch den Gedanken, dass ich oft auf Toilette muss, bevor ich aus dem Haus kann. Ich habe dann 45 Minuten Weg, wo ich keine Toilette zur Verfügung hätte. Heute hatte ich auf diesem Weg zum Teil massiven Stuhldrang. Bei der Arbeit angekommen, auf Toilette und nichts...Ich merke, dass es an den Wochenenden besser ist, wenn ich weiß, dass ich nicht aus dem Haus muss. Auch Flohsamenschalen verschaffen eine gewisse Linderung.
Ich bin mir fast sicher, dass ich mir durch den Stress einen nervösen Darm herangezüchtet habe, auch wenn die Restsorge noch da ist, dass da was anderes ist. Mich verunsichert etwas, dass mein Arzt auf die Spiegelung von vor zwei Jahren verweist, gerade weil das Darmkrebsrisiko bei MC erhöht ist. Auf der anderen Seite denke ich, dass ich sehr engmaschig kontrolliert werde. Blut- und Stuhlprobe alle sechs Wochen sind obligatorisch und konstant unauffällig. In den letzten Tagen war die Tendenz eher, dass es besser wird, aber der heutige Tag bereitet mir wieder Kopfzerbrechen. Mir ist es auch unangenehm ständig meinen Arzt anzurufen...ich komme mir vor wie ein Hypochonder und mich stresst die Gesamtsituation sehr. Krankheitsangst ist leider seit ein paar Jahren ein steter Begleiter und äußerte sich auch schon in einer Panikstörung. Das habe ich aber wieder in den Griff bekommen. Aktuell komme ich aber wieder sehr ins grübeln
Meine konkreten Fragen wären nun:
1) Wie groß sollte meine Sorge bezüglich Darmkrebs sein?
2) Welche Ernährung wäre anzuraten, um meinen Darm zu beruhigen?
3) Ist es möglich, dass ich mir die Darmflora mit drei Wochen schlechter Ernährung so zerhaue, dass ich zwei Monate später immer noch Probleme habe?
Viele Grüße
Bellociao
Kommentar