ich (m. 31) habe bereits seit fast 2 Jahren Verdauungsbeschwerden und suche immer noch nach einer Erklärung. Meine Lebensqualität hat sich durch meine ständigen Beschwerden verschlechtert und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll und was ich gegen meine Beschwerden machen kann.
Wenn ich mich recht erinnere, fing meine Geschichte mit einem brennen hinter dem Brustbein an. Einige Wochen oder Monate später fing es mit Blähungen, grummeln im Bauch und ungewöhnlicher Stuhlkonsistenz an. Ich hatte einen weichen, formlosen, breiigen und eher ocker-gelben Stuhlgang. Außerdem hatte ich fast täglich ein unwohles Gefühl im Ober- und Unterbauch. Es waren nicht direkt Schmerzen, sondern es war eher wie ein Drücken, Ziehen, Brennen und krampfartige Gefühle. Oft hatte ich auch ein sehr unwohles Gefühl im Unterbauch, wie wenn man kurz vor einem Durchfall hat. Deswegen bin ich damals zu meinem Hausarzt gegangen um diese Symptome abzuklären. Er hat mich wiederum zu einem Gastroenterologen überwiesen um ein Ultraschalldiagnostik durchzuführen. Die Ultraschalldiagnose ergab nichts Auffälliges. Nachdem wurde eine Magenspiegelung durchgeführt.
Die Magenspiegelung ergab:
- eosinophile Ösophagitis
- keine Sprue
- Helicobacter Pylori ()
Ich bin wieder zu meinem Hausarzt gegangen und erklärte ihm, dass es mir wieder schlecht geht. Er machte bei mir einen Stuhltest um zu prüfen, das Helicobacter eliminiert wurde und schickte mich parallel zum Gastroenterologen um einen H2 Atemtest auf Fruktoseintoleranz zu prüfen, da ich geäußert habe, dass ich das Gefühl habe, dass Milchschokolade und Honig mein Unwohlsein verschlechtern.
Der Stuhltest war negativ, d.h. keine Helicobactor Viren gefunden.
Der Fruktoseintoleranz-Test war ebenfalls negativ, d.h. keine Fruktoseintoleranz.
Mein Hausarzt empfiehl mir dann Pantoprazol 20mg weiterhin einzunehmen und ich merkte tatsächlich, dass es mir mit Pantoprazol besserging. Es ging ca. 1 oder 2 Monate gut. Meine Bauch- und Stuhlbeschwerden wurden besser. Später hatte ich aber wieder das Gefühl, das die Symptome schleichend zurückkeheren. Da ich mich parallel immer selbst belese und versuche eine Erklärung für meine Probleme zu finden, geschweige denn von einer Lösung, habe ich rausgefunden das lange Einnahme von Pantoprazol nicht empfehlenswert ist und Abhängigkeit hervorrufen kann. Aus diesem Grund habe ich auch Pantoprazol abgesetzt.
Somit wurde dieses Pseudo-Heilmittel zerstört und ich wusste wieder nicht, woran es liegt und was ich machen kann. Ich entwickelte mich langsam zu einem Hypochonder.
Irgendwo habe ich gelesen, dass Flohsamenschalen helfen könnten. Also nahm ich mehrere Wochen Flohsamenschalen zu mir. Aber auch ohne Erfolg. Die Symptome kehre immer wieder zurück.
Ich achtete auf meine Ernährung und versuchte herauszufinden und abzuleiten auf was ich evtl. eine Intoleranz haben könnte, aber bis heute wird mir das nicht klar.
Das einzige was noch nicht gemacht wurde, war eine Darmspiegelung. Also machte ich selbst Anfang 2018 ein Termin dafür.
Darmspiegelung ergab ebenfalls keine Auffälligkeiten, außer Hämorrhoiden. :-/
Mein Hausarzt wusste inzwischen nicht was er machen soll, das merkte ich an seinem gleichgültigen und uninteressierten Gesichtsausdruck und seinen Antworten. Er meint, dass meine ständigen Bauchbeschwerden, flaues Gefühl im Bauch, unerklärlicher Durchfall und breiiger Stuhl durch Stress oder so kommt. Ich konnte das aber nicht nachvollziehen und wollte das nicht akzeptieren.
Ich wechselte im März 2018 den Hausarzt und machte wieder einen Beratungstermin bei meinem Gastroenterologen.
Meine neue Hausärztin wusste anfangs auch nicht wie sie mir weiterhelfen kann, denn ich hatte schließlich alle großen Untersuchungen schon gemacht, aber ich schlug ihr vor meine Bauchspeicheldrüse zu untersuchen. Denn ich habe gelesen, dass ähnliche Beschwerden wie ich sie habe, durch die Pankreas kommen könnten. Sie fand das offenbar für keine schlechte Idee und entnahm mir Blut und prüfte zwei Stuhlproben auf Elastase-Werte.
Blutwerte waren im Grunde okay:
Lipase: 16.2 (im Normbereich)
Bilirubin: 12.2 µmol/L (im Normbereich)
Außer Leukozyten. Diese waren etwas erniedrigt, bei 4.28 Gpt/L. Normwert ist 4.4 - 11.3
Meine Elastase-Werte waren:
- <10 µg/g (wie mein Hausärztin sagte, handelt es sich hierbei um einen Fehler)
- 379 µg/g
Das erste mal haben die im Labor ausversehen anstatt auf Elastase zu prüfen, Calprotecin geprüft:
- Calprotecin 72mg/kg
Also musste ich noch mal zwei Stuhlproben abgeben. Die neuen Elastase-Werte sind:
- 160 µg/g
- 476 µg/g
Mein Gastroenterologe schrieb an meinen Hausarzt einen Brief und bat um erneute Elastase-Tests und empfahl mir außerdem „Iberogast“ um meine scheinbaren Reiz-Magen-Darm Symptome zu behandeln um zu schauen ob es anschlägt.
Und… Oh Wunder! „Iberogast“ befreite mich von den Bauchbeschwerden und ich hatte endlich für längere Zeit einen festen, normal geformten Stuhlgang. Ich konnte es nicht glauben, dass ausgerechnet dieses pflanzliche Mittel die Lösung für meine Beschwerden ist. Ich wurde mutiger und fing wieder an das "verbotene Zeug" zu essen, ich gönnte mir wieder mal Milchschockolade und Chips und mein Stuhlgang war trotzdem okay. Ja, man kann sagen ich war etwas erleichtert und drehte nach fast zwei Jahre langer Abstinenz von diversen Leckereien ein bisschen durch. Ich hatte zwar ab und zu leichtes Unwohlsein, aber dann kam wieder Iberogast zur Hilfe und es wurde eigentlich besser.
Nach dem das Fläschchen (Iberogast) aber leer wurde und ich dachte ich brauche es nicht mehr, merkte ich wieder, dass erneut etwas nicht stimmt. Ich wurde wieder vorsichtiger mit dem was ich esse und verzichte wieder auf Süßigkeiten und möglichst auf viele schwerverdauliche Lebensmittel.
Ich kaufte mir vor einigen Wochen wieder Iberogast, aber leider hilft es mir nicht sonderlich. Ich habe seit ca. 2 Wochen wieder weichen, faserigen Stuhlgang der oben schwimmt. Wenn ich nach Bristol Skala definieren müsste, dann wäre das definitiv Typ 6. Und außerdem habe ich wieder dieses Drücken, Ziehen, Brennen im Oberbauch.
Ich stehe wieder da und weiß nicht was es ist und wie ich beschwerdefrei leben kann. Ich bin mir nun wieder unsicher, ob es nicht doch an der Bauchspeicheldrüse liegt. Ich überlege, ob ich meinen Arzt um eine Überweisung für eine CT bitte. Denn ich erhoffe, dass vielleicht eine CT des Bauchraums etwas Aufschlussreiches geben kann.
Durch die Beschwerden kann ich nicht aufhören, nicht daran zu denken und habe automatisch Angst, dass es etwas schlimmes sein kann.
Ich weiß langsam nicht mehr was ich sonst machen kann. Auf was ich achten sollte, oder was es evtl. sonst sein kann? Ich werde langsam von der ständigen Suche müde und fühle mich in dieser Hinsicht erschöpft, da es mir keine Ruhe gibt.
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