Durchfall nach massiver Antibiotikagabe

[Michael Schubert]

Sehr geehrte Frau Dr. Schönenberg,

ich wende mich heute an Sie, da ich mittlerweile eine Odyssee von Behandlungen hinter mir habe die keinen Erfolg gebracht haben.

Mir ist bekannt das Sie im Forum keine Behandlungstherapien ohne Untersuchung geben können und dürfen. Ggf. können Sie mir aber schrieben wie Ihre bisherigen Erfahrungen bei Patienten waren die die gleichen Symthome hatten, wenn eine Antwort so nicht möglich ist.

Aufgrund einer vermuteten Prostataerkrankung bzw. einer vermuteten bakteriellen Erkrankung habe ich seit Januar folgende Antibiotika nehmen müssen.

01/17

3 Tage Cotrim 960 2x1
6 Tage Cefurox Basics 500 mg 2x1
7 Tage Amoxilillin 1000mg 2x1
6 Tage Azithronycim HEC 500 mg 1x1

02/17

7 TageMetronidazol

Ende 03/17 und 04/17

Nitrofurantion Ratio 100mg 2x1 für 7 Tage und 1x1 für 7 Tage
Levofloxacin 500 mg Stada 2x1 für 7 Tage

Status quo: meine o.g. Erkrankung ist nicht weg, daher wird überlegt mit mindestens 20 Tagen Doxycyclin 2x100 g pro Tag zu behandeln.

Nun meine Frage:

-Nach meiner ersten Therapie im Januar sah es folgendermassen aus: Starker nur noch wässriger Durchfall--> Behandlung mit 7 Tagen Perenterol,
dann 7 Tage Metronidazol
und dann vier Wochen Mutaflor.
Stuhlgang danach fest aber sehr weich.

-Nach meiner Therapie im April sah es wie folgt aus: Der Durchfall kommt sofort wieder und verschwindet bei Gabe von AB oder durch Gabe von Perenterol. Schmerzen im unteren linken Darmbereich vorhanden, wenn keine Einnahme erfolgt.

Aus Ihren Erfahrungen heraus, würden Sie die dreiwöchtige Doxitherapie sofort starten oder eine Pause einlegen? In Bezug auf Schädigung der Darmflora.

Vielen Dank

[Dr. Schönenberg]

Re: Durchfall nach massiver Antibiotikagabe

Der Einsatz der Antibiotika, den Sie ja sehr gut aufgelistet haben, ist absolut besorgniserregend !
Führen Sie die Antibiotikatherapie NICHT weiter und holen Sie eine 2. Meinung bei einem anderen Fachurologen ein.
Zum Durchfall: gefürchtet ist insbesondere eine Schädigung de Darmflora mit Überwuchern eines Bakteriums (Clostridum difficile), festtellen kann man dies an einer Stuhlprobe (Hausarzt).
In diesem Fall wäre eine spezifische Antibiotkagabe notwendig, die aber NICHT blind erfolgen darf.
Sollten diese Stuhltests negativ bleiben, empfehle ich leichte gesunde Mischkost, täglich ein probiotischer Joghurt und Probiotika, wie Sie sie ja schon eingesetzt haben.
Berichten Sie gerne noch einmal weiter über Ihren Verlauf.
MfG
Dr. E. S.

[Michael Schubert]

Re: Durchfall nach massiver Antibiotikagabe

Vielen Dank für Ihre Hilfestellung.

Der Arztwechsel ist so eine Sache, zuerst war ich beim Hausarzt dann beim Urologen,dann Hautarzt und dann wieder bei einem anderen Urologen.
Jedem habe ich meine Antibiose aufgezählt und habe immer wieder neue Medikamnete bekommen.

Das Problem ist, dass ich immer noch nicht gesund bin und merke das eine Heilung erst nach einer Woche AB einsetzt aber nicht vollzogen wird da die Gabe einfach zu kurz ist. Zwar wird in den gängigen Ratgebern eine Behandlung zwischen 5 Tagen und 14 Tagen empfohlen, allerdings reicht diese ja anscheind nicht bei mir.

Ihr Kollege aus dem Forum Männergesundheit therapiert grundsätzlich über mindestens 3 Wochen. Diese Empfehlung ist meines erachtens auch sinnvoll, da bsiher kein Arzt auf meine Symthomveränderung geschaut hat sondern nur AB verschrieben hat und sich auf die Literatur verlassen hat. Sprich: Das muss weg sein.

Ich möchte natürlich wieder gesund werden und nun ist natürlich die Frage wie diese mindestens drei Wochen Therapie durchzufürhen ist. Abwarten und in xxx Wochen oder jetzt gleich?

Und woher kommen die Schmerzen im uneteren Darmbereich wenn ich kein Mutaflor nehme?

[Reigel]

Re: Durchfall nach massiver Antibiotikagabe

Nach einer Antiotikabehandlung verträgt man häufig keine Laktose mehr.
Von Milchprodukten ist aber sowieso abzuraten, weil diese für erwachsene Menschen unnatürliche Nahrung, (es ist Tierbabynahrung), auf vielerlei Weise krankheitsfördernd ist. (Im Netz gibt's reichlich Infos dazu.)