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5 Jahre Durchfall

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  • 5 Jahre Durchfall

    Hallo zusammen!

    Erstmal sorry für den Roman. Ich wollte nichts weglassen, das relevant sein könnte. Schon jetzt danke an alle, die das bis zum Ende lesen!

    Ich bin 24 Jahre alt und habe seit ungefähr seit 2011 chronischen Durchfall. Die Konsistenz ist nicht immer komplett flüssig, eher breiig/schleimig, riecht unangenehm und ist häufig von Blähungen begleitet. In der Regel muss ich so 2 bis 5 oder 6 mal am Tag zur Toilette. Insgesamt variiert es aber ein bisschen und es sind mal "bessere", mal "schlechtere" Tage dabei. Ich erkenne aber definitiv keine Zusammenhänge mit der Nahrung, die ich zu mir nehme. Das Ganze ging eher schleichend los, kam defintiv nicht von einem Tag auf den anderen. Bis heute habe ich dadurch aber nicht abgenommen.

    Es waren inzwischen 4 Ärzte damit befasst (Wechsel aber meistens bedingt durch Umzug) und folgendes wurde Tests wurden schon durchgeführt:
    - Blutwerte, müsste nachschauen nach was genau geschaut wurde
    - Schilddrüsenwerte
    - unzählige Stuhlproben, getestet auf Blut im Stuhl, darmpathogene Keime, Pilzbefall, Parasiten
    - Magenspiegelung mit Gewebeanalyse
    - Atemtest: Fruktose, Laktose, Sorbit
    - Darmspiegelung
    - Reizdarm wurde damit ausgeschlossen, dass Mutaflor keinerlei Besserung brachte. Die Diagnose kam mir etwas Spanisch vor...

    Bis auf Laktoseintoleranz alles negativ/unauffällig. Eine Laktoseintoleranz habe ich wohl, aber selbst das strengste Weglassen allen Milchzuckers hat nicht geholfen, es sind nur gefühlt die Blähungen besser geworden.

    Von einem der Ärzte und auch im Familien- und Bekanntenkreis wurde es dann immer mehr auf Stress geschoben. Das Jahr in dem es losging, hatte ich tatsächlich zum ersten Mal im Leben für einen Teenager viel Stress: Da fiel das Abitur und allerlei Auswahlverfahren für künftige Jobs mit Liebeskummer zusammen und noch dazu hatte ich Condylom-Befall im Enddarm und musste 5 oder 6 mal operiert werden (Eingriffe erfolgten aber "nur" durch den Anus, es wurde niichts aufgeschnitten und mir wurde mehrfach versichert, dass die Condylomentfernung nicht Auslöser des Durchfalls sein kann). Wirklich auf geht die Theorie aber auch nicht, da inzwischen auch definitiv ruhige, stressfreie Phasen in meinem Leben folgten und es da nicht besser wurde. Andererseits verschlimmert Stress es definitiv. Wenn ich in einer angespannten Situation bin (ein Vortrag oder Vorstellungsgespräch oder so), merke ich genau, dass ich spätestens zwei Stunden später auf die Toilette muss.

    Über die letzten 1-2 Jahre habe ich versucht einfach damit zu leben, da ja offensichtlich alle "gefährlichen" Krankheiten inzwischen ausgeschlossen sind und es mich nich umbringt.

    Seit etwa einem Jahr habe ich in zwischen regelmäßig Psychotherapie wegen mittelschwerer Depression. Die Ursachen dafür sind sicher vielschichtig, aber das Darmrpoblem und die dadurch stark eingeschränkte Lebensqualität sind ein großer Teil davon. Ich fühle mich allgemein total antriebslos, habe oft Konzentrationsschwierigkeiten und bin so müde, dass ich ca. 10-11 Stunden Schlaf brauche und entsprechend nichts mehr auf die Reihe kriege. Ich kann nicht mehr sagen, ob das Folgen des Durchfalls oder Symptome der Depression sind oder ob die Depression den Durchfall verschlimmert oder umgekehrt. Ich habe nur das Gefühl, dass das alles zusammenhängt.

    Mein vorletzter Versuch (das Forum ist der letzte) war der Gang zu einem Heilpraktiker, der anhand Kinesiologie eine geschädigte Darmflora und Candida-Infektion diagnistizierte. So zweifelhaft mir die Methode auch vorkam, mache ich derzeit die strenge Candida-Diät und nehme Ampho-Moronal und Nystatin, anschließend folgt Einnahme von Imunaflor. Ich weiß noch, dass ich in dem Jahr als es losging 2-3 Mal Antibiotika nehmen musste wegen Nebenhöhlenentzündungen und einer Angina. Insofern kann an der Heilpraktiker-Theorie zumindest etwas dran sein.

    Wenn irgendjemand Ideen hat, was es noch sein könnte, an welchen Arzt ich mich wenden könnte, oder wenn es jemandem einfach nur ähnlich geht: Ich bin für alles dankbar!


  • Re: 5 Jahre Durchfall

    Hey patrick91. Das klingt alles sehr interessant. Ich hatte auch 7 Jahre mit andauernden Durchfällen zu kämpfen. Sie waren immer sehr dünn und schleimig und sehr übelriechend. Ich hab dann von meinem dritten Gastrologen den Tip bekommen ich soll doch mal Quantalan bzw. Colestyramin probieren und es war bei mir nach nur 24stunden vorbei mit dem Durchfall. Aus irgendeinem grund kann mein dünndarm die Gallensäure nicht mehr resorbieren. Normalerweise entsteht das sogenannte Gallensäureverlustsyndrom nur wenn einem die Galle entfernt wurde aber bei mir ist es eine der wenigen Ausnahmen. Ich würde deinen Gastrologen mal direkt darauf ansprechen. Ich hoffe ich konnte dir helfen. Kannst ja eine kurze Info hier hinterlassen ob es bei dir angeschlagen hat.

    MfG
    Dünnpfiff

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    • Re: 5 Jahre Durchfall

      Hallo Dünnpfiff (passender Name... )

      Vielen Dank für den Tipp! Ich bin gerade fast mit der Candida-Sache durch und muss jetzt noch eine Weile das Probiotikum nehmen. Bis jetzt hilft es leider nicht. Insofern werde ich danach definiiv versuchen meinen Arzt zu überzeugen, das auszuprobieren (ist ja verschreibungsfplichtig). Was ich auf die Schnelle dazu gelesen habe widerspricht jedenfalls schon mal nicht dem Verlauf bei mir und getestet wurde das bislang auf jeden Fall noch nicht. Ging das bei dir von einem Tag auf den anderen los oder auch eher schleichend?

      So oder so schon mal beruhigend zu wissen, dass es noch andere gibt die so viele Jahre nicht dahinter kommen... manchmal zweifelt man da ja auch an einem selbst.

      MfG

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      • Re: 5 Jahre Durchfall

        Hey. Naja also bei mir kam das so nach und nach. Es wurde immer heftiger und häufiger. Wenn dein Gastrologe es dir aufschreibt kann es sein dass er die erste Packung privat aufschreibt. Wenn es bei dir anschlagen sollte dann gilt die Disgnose wohl als gesichert. Wie gesagt bei mir hat es direkt am ersten Tag angeschlagen. Ich nehme jetzt jeweils morgens und abends einen Beutel aber das ist von Patient zu Patient unterschiedlich.
        Erstmal hoffe ich natürlich dass es bei dir hilft. Ich weiß wie du dich fühlst. Wenn du noch irgendwelche Fragen hast oder so dann meld dich. Bin zwar kein Arzt aber immerhin ein Leidensgenosse.
        MfG
        Dünnpfiff

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        • Re: 5 Jahre Durchfall

          Überprüfen Sie unbedingt Ihre Ernährung und essen Sie nur wenig Zucker (versteckte Zucker), kein Fast Food, keine Fertigprodukte, da die Zusatzstoffe und Emulgatoren oft Probleme auslösen können. Darüber hinaus spricht meines Erachtens alles für ein Reizdamsyndrom, die psychische Triggerung, die unauffälligen Untersuchungsbefunde. Haben Sie einmal Flohsamen oder Apfelpektin versucht, um die Konsistenz zu verbessern ?
          MfG
          Dr. E. S.

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          • Re: 5 Jahre Durchfall

            Vielen Dank für Ihre Antwort, Herr Dr. Schöneberg.

            Flohsamen habe ich tatsächlich schon über einen Zeitraum von einigen Wochen ausprobiert, leider ohne merkliche Verbesserung. Apfelpektin dagegen noch nicht, das werde ich gleich mal als nächstes versuchen. Sollte beides auch bei einem RDS Linderung bringen?

            Ich esse seit ca. 2-3 Jahren so gut wie kein Fast Food mehr. Die Fertigprodukte (v.a. Gewürzmischungen und Fertigsoßen usw.) habe ich zugegebenermaßen noch nicht ganz aus meiner Küche verbannen können, aber ich bin dabei das umzustellen. Danke für den Hinweis!

            In der Zwischenzeit kann ich sagen, dass leider auch die Candida-Behandlung mit anschließender Einnahme von Probiotika nicht geholfen hat. Ich merke leider überhaupt keine Veränderung.

            MfG

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            • Re: 5 Jahre Durchfall

              Auch die sogenannten Probiotika erfüllen leider nicht die wissenschaftlichen Hoffnungen zu Verbesserung der Darmflora, das Thema bleit schweirig und ist "zugemüllt" mit unseriösen Angeboten. Ich empfehle zusätzlich zu den Massnahmen noch einen probiotischen Joghurt pro Tag, dies soll sich günstig auf die Darmflora auswirken, ist nicht teuer und gesund.
              MfG
              Dr. E. S.

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