Gedächtnislücken

[Schneeflocke95]

Hallo,

Ich war jetzt länger in stationärer Therapie und bin generell mit Diagnosen versorgt (ua. Depression, Borderline), was sich aber nie jemand erklären konnte waren die Zeitlücken die immer wieder aufgetaucht sind, die eigentlich nichts wirklich traumatisches betreffen bzw betroffen haben.
Es konnte passieren, dass ich nach 2 Stunden "wach" wurde und keine Ahnung hatte was in dieser Zeit geschehen ist oder mich sogar gerade selbst verletzt hatte etc.
Äußerlich habe ich mich aber anscheinend normal verhalten in der Zeit, deswegen kann mich auch keiner wie aus einer Disso "rausholen" bzw keiner kann mir sagen ob es evtl doch einen Auslöser gab.
Oder Menschen sprechen mich an mit denen ich gestern geredet haben soll.
Oder eine Freundin spricht mit mir über eine Feier und ich wusste nicht mal das ich dort gewesen war.
Teils fehlen mir mehrere Wochen fast komplett, oft auch nur einzelne Therapiegespräche bzw deren Inhalt.
Die riesigen Lücken über Teile von Kindheit und Jugend sind ja noch leicht zu erklären, aber die Art von Amnesie fällt irgendwie aus dem Raster, ist aber doch sehr störend.

Hat irgendjemand eine Idee was ich dagegen tun kann?

[Tired]

Re: Gedächtnislücken

Das kann unterschiedliche Ursachen haben.
Um dem nachzugehen solltest du zu einem Neurologen, es dem Psychiater sagen und auch einem Psychotherapeuten.
Kann sein dass jemand anderer übernimmt, oder es einfach ein Gedächtnisproblem gibt, eventuell auch Zusammenhänge mit Medikamenten........Das kann nur durch bestimmte Untersuchungen und eine gute Anamnese eingegrenzt werden und eigentlich sollte es kein Probem sein das den zuständigen Fachleuten zu erklären, kannst auch deinen Beitrag ausdrucken und mitnehmen oder extra was schreiben für die Ärzte, wenn du es so nicht erklären kannst.

[Schneeflocke95]

Re: Gedächtnislücken

Naja ich war sehr lange in der Psychiatrie, aber dafür hatte keiner eine wirkliche Erklärung, nur die Beobachtung dass es vermehrt unter emotionalem Stress passiert. Aber das kann man im Leben nicht immer verhindern, also wäre mies wenn das die einzige Möglichkeit wäre das zu steuern.
Es fand dort jeder seltsam und hatte so den ein oder anderen auch begonnen zu beschäftigen, aber genau von den Therapeuten musste ich wieder weg, also war nicht genug Zeit dafür genauer zu schauen und die Prioritäten lagen auch woanders.
Ich musste es eben hinnehmen.
Der ambulante Psychiater ist ein Vollidiot, aber ich finde keinen anderen, eine ambulante Therapeutin ist aktuell auch nicht zu bekommen.
Ich gehe nicht von einem neurologischem Problem aus, macht dann ein Neurologe Sinn? MRT etc sind schon gelaufen.
Medikamente wurden die letzten Jahre bunt verändert und gewechselt, ich hätte nicht wirklich einen Zusammenhang entdeckt. Wobei manche schwammige Phasen schon dadurch bedingt sein können, wurde ziemlich zugeballert, aber die komplett ausgelöschten machen da keinen Sinn zu.
Ich hab gerade keine Ahnung was ich tun soll...

[Tired]

Re: Gedächtnislücken

Ohne Fachmann wird das leider nicht gehen und meiner Erfahrung nach ist es so, dass man am Ende dann doch mit leben lernen muss und Strategien suchen muss um damit klar zu kommen und da wäre eine Psychotherapie das aller wichtigste.
Man könnte auch an eine dissoziative Identitätsstörung denken, wurde mal in die Richtung geschaut?
Aber auch da würde gelten, möglichst einen Umgang damit finden und solange nix aus dem Ruder läuft sind Medikamente auch nur sehr bedingt hilfreich, aber eben eine Psychotherapie.
Vielleicht bist du auch durch bestimmte Erfahrungen ein guter Verdränger, so dass du einfach Dinge die du nicht mehr wissen willst oder die überflüssig sind einfach vergisst, ich denke aber dass es nur bei sehr eintönigem Leben möglich ist, dass man komplette Tage vergisst.
Man muss halt herausfinden welche Art des Vergessens es ist und auch da gilt wieder als bestes Mittel die Psychotherapie.
Wenn du eine Hand voll Absagen oder unzumutbare Wartezeiten hast (Dokumentieren), dann muss dir die KK eine private Abrechnung genehmigen, wodurch es meist schnellere Termine gibt, allerdings versuchen sich die meisten Kassen darum zu drücken.

[Tired]

Re: Gedächtnislücken

Wenn es zu belastend ist nochmal nach einem Klinikplatz schauen, oder einer Reha.

[Schneeflocke95]

Re: Gedächtnislücken

Nein, davon hat nie jemand was gesagt, ich bin jetzt aber durch lesen auch stutzig geworden, so einiges würde tatsächlich passen, aber müsste ich nicht dann irgendwie in mir merken wenn was switcht?
Und wo ist die Grenze zwischen Verdrängen und abspalten? Und was ist "normales" dissoziieren, das ja anscheinend bei BPS dazugehört und was nicht mehr.
Und was ist dann zB das innere Kind in Schema. Da switcht man innerhalb der eigenen Persönlichkeit durch Anteile, woher weiß man, dass es wirklich Anteile der eigenen Persönlichkeit sind und nicht teilweise doch "fremde", die man dadurch zu erklären versucht?
Kann das nicht verschleiern, dass evtl eine DIS vorliegt?

Eintönige Situationen waren es definitiv nicht, eigentlich fast immer in emotionalem Hochstress wobei nicht die verschwundene Situation bzw Zeit an sich ein schlimmes Ereignis gewesen sein muss bzw dürfte (zumindest Erzählungen nach, weiß ja nix).

Ach ist das alles kompliziert
Sorry, ich schreibe gerade einfach meine Gedanken dazu auf, das wirst du mir nicht beantworten können bzw mir da auch nicht helfen können (darfst es natürlich gerne) ,aber werde das evtl wirklich ausdrucken, ausprechen ist tatsächlich schwieriger als zum lesen geben.

Ich muss das wirklich mit einer Fachperson besprechen, ich bin leider inzwischen aber auch durch so einige Negativerfahrungen in der Hinsicht geprägt, das macht es noch schwerer.

Und jemanden zu finden der sich damit auskennt ist wsl noch schwieriger, schon BPS als Diagnose schreckt ab.

Ich habe vorhin tatsächlich mit der Doku aus genau dem Grund angefangen


Ich danke dir für deine Antworten!

[Tired]

Re: Gedächtnislücken

Ich denke da sind die grenzen fließend, die Ausprägungen sehr unterschiedlich und das Switchen bemerkt man nicht unbedingt, ich glaube ohne die Lücken würden es viele überhaupt nicht mitbekommen.

Ja, da muss ein Fachmann mal schauen, vielleicht gibt es bei dir einen Psychiater der "keine" Neurologie praktiziert, meist geht man ja zum Nervenarzt und die sind sehr überlastet wenn auch sehr erfahren, so hat man als Patient oft das Gefühl es wird schnell, schnell gemacht. Ärzte die nur Psychiatrie praktizieren und meist auch Psychotherapie, haben da oft etwas mehr Zeit, nehmen aber leider auch oft niemanden mehr auf und gerade deshalb haben sie etwas mehr Zeit als die Nervenärzte, aber mit etwas Glück...
Oder deinen jetzigen Psychiater ragen ob er dich nochmal in eine Klinik überweist, zur Diagnostik, vielleicht kannst du dir ja auch eine raus suchen die sich da auskennt..