Anfang 2014 (mit 59!) wurde bei mir das Asperger-Syndrom diagnostiziert, wobei mir zugleich mitgeteilt wurde, dass ich dafür außergewöhnlich gut sozialisiert sei. Die Diagnose war für mich zwar nicht überraschend, doch komme ich bis heute nicht wirklich gut damit zurecht.
Zeit meines Lebens versuchte ich "normal", d.h. wie die anderen zu sein. Das ging schon in der frühen Kindheit los und hat sich bis heute nicht wirklich verändert. Einiges ist mittlerweile automatisiert, und das ist auch gut so. Im ganz kleinen Kreis funktioniert es sehr gut. Schwierig wird es, wenn ich mich in einer größeren Gruppe integrieren soll. Das klappt einfach nicht. Zudem kriege ich absolut nichts von der Gruppendynamik mit. Ich stehe stets außerhalb.
Gibt es für mich einen Weg, trotz meiner mittlerweile 63 Jahre, Zu- bzw. Eingang zu Gruppen zu finden? Oder sollte ich das einfach bleiben lassen? Ich frage dies deshalb, weil ich im August eine Kleingruppenreise nach Island machen werde und schon Angst davor habe, mal wieder irgendwo am Rand zu stehen und den Grund dafür nicht zu wissen. Manches kapiere ich halt einfach nicht.
Jedes Jahr veranstalte ich bei uns ein Mikroskopiker-Treffen. Die Teilnehmer informiere ich über den Asperger, gebe mich so komisch, wie ich halt bin und habe keinerlei Probleme. Sollte ich das in Island bei wildfremden Leuten evtl. genauso machen? Ich bin total unsicher.
Für einen Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Herzliche Grüße
Angie
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