Zeit unseres Lebens (wir sind 43 und 51) haben wir im Elternhaus nie Frieden erlebt. Wo unsere Mutter war, war Krach. Ständige Sticheleien wegen Kleinigkeiten und belanglosem Zeugs. Die Details möchte ich gerne ersparen und würden den Rahmen sprengen.
Vor etwa 4 bis 5 Jahren hatte meine Mutter immer wieder solche Phasen, welche ein paar Tage andauerten. Dann war für 2 bis 3 Monate wieder „Normalzustand“. In den letzten Monaten ist es ein Dauerzustand geworden. Kaum betritt man ihre Wohnung geht es los. Nichts ist Recht… Man würde sie fertigmachen… Wir Söhne hätten sich gegen sie verbündet… Es werden absolut belanglose Sachen ins extreme aufgebauscht… Sie bemitleidet sich ständig selber… Sie muss dauernd ihr Alter wiederholen und das ist dann die Ausrede für alles…. (gesundheitlich geht es ihr grundsätzlich gut)…. Sie lässt die Fensterläden herunter, weil sie sich beobachtet fühlt… Sie isst nicht richtig und findet dauernd ausreden, damit sie nichts essen muss…. Der Schlaf ist anscheinend auch nicht immer gut…. Und vor kurzem erwähnte sie, dass sie nicht mehr Leben möchte… Sie kann tagelang in der Wohnung sein und geht nicht raus (sie will von anderen nicht gesehen werden)… Und dann kam es neulich vor, dass die Katze meines Bruders, welche regelmässig bei ihr zu Besuch ist, auch nicht bei ihr bleiben durfte - die Katze hatte also Wohnungsverbot...
Grundsätzlich hat sie immer Recht und zeigt keine Einsicht. Freunde hat sie keine, ist eine sehr misstrauische Person und eher gesellschaftsscheu.
Vor kurzem las ich etwas über die paranoide Persönlichkeitsstörung. Was ich dort gelesen habe, trifft eigentlich zu 100% auf meine Mutter zu. Zusätzlich kommt sicher noch eine Depression dazu.
Für uns Söhne ist dieser Zustand kaum mehr auszuhalten. Unser Leben leidet selber darunter. Es zieht einen runter und entlädt die eigenen Batterien. Am besten ist es, wenn man nichts sagt und nicht gegen sie argumentiert. (Wir verstehen nun auch, warum unser Vater mehrheitlich geschwiegen hat).
Wie kann man die Mutter zur Einsicht bringen? Wie soll man sich ihr gegenüber verhalten? Was können wir tun?
(Wir haben auch schon Ihren Hausarzt darauf angesprochen. Wenn Sie dann bei ihm ist, schildert sie ihm, dass alles in Ordnung sei und die Söhne, das Problem seien…..)
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