Ich bin mit den Nerven ziemlich am Ende.
Vor einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass ich sehr häufig, sehr stark zittere.
Am Anfang dachte ich mir nicht groß was dabei, da ich durch meine Angsstörung und meine Medikamentenabhängigkeit (Subutex, Diazepam und Mirtazapin) alleine, genug ursächliche Gründe für das Zittern ausmachen konnte.
Nur hatte ich dann das Gefühl, dass das zittern schlimmer wird (zumindest subjektiv)
also bin ich zum Neurologen, der mir gesagt hat, dass so ein Zittern, gerade in meiner Situation eben sehr häufig vor kommt und wahrscheinlich nichts weiter ist.
Zur Sicherheit ordente er dennoch ein MRT an.
Also, ängstlich wie ich nun mal bin, ging ich schon mit zittrigen Beinen zum Radiologen.
Ab unters Schädel MRT und danach dann der Schock.
"Sie haben da etwas"
"Etwas ernstes?"
"Ja, es ist ernst"
Wie ich mich gefühlt hab, kann man sich vermutlich vorstellen.
Er erklärte mir dann, dass ich wohl Ablagerungen in meinem Gehirn habe,
die den Beidseitigen Tremor auslösen.
Morbus Wilson wurde wohl als die wahrscheinlichste Ursache genannt.
Der Radiologe hat mir jedenfalls ziemlich Angst gemacht.
Ich schreibe hier kurz den Befund, da ich natürlich selbst nicht viel davon verstehe.
"In T1 Wichtung zeichnen sich dich die Linsenkerne nativ symmetrisch hyperintens aus, ebenso Anteile des Pedunculus Cerebri
In der Region der Substantia Negria
Hirnnerven werden unauffällig abgrenzbar
Regelrechtes Flow Void großer Gefässstrukturen, hinreichend homogene Füllung der großen Venösen Blutleiter, unauffällige Haubenvenenzeichnung
Labyrinthstrukturen , Hypophysenregion, Orbitae stellen sich regelrecht dar
Schleimhautpolsterungen von Ethmoidalzellen. Aplasie der Stirnhöhle links. Plumpe Rachenmandel mit eingelagerten Retentionszysten
Beurteilung:
Die Nuclei lentiformis und die Region der Substantia nigra zeichnen sich in T1 Wichtung hyperintens aus, was auf das Vorliegen einer Depositionserkrankung hinweist. In betracht kommen in erster Linie Morbus Wilson, Hyperparathyreoidismus, Hypoparathyreoidismus, Lebererkrankungen.
Kein Nachweis eines intrakraniellen tumorösen Prozesses, stattgehabter Einblutungen oder Ischämien. Keine Korrelate einer mikroangiopathischen Schädigung, eines atrophisierenden oder eines inflammatorischen intrakraniellen Prozesses.
Keine Korrelate einer Liquorzirkulationsstörung.
Plumpe Rachenmandel. Schleimhautpolsterungen von Siebbenbeinzellen."
Mir wurde gesagt, dass eine Stoffwechselstörung wahrscheinlich ist. Und dass ich "auf den Kopf gestellt werden muss".
Panisch hab ich gleich wieder einen Termin beim Neurologen ausgemacht.
Wurde dann zum Internisten überwiesen. Es wurde ein Blutbild gemacht. Ich wurde auf Hämochromatose und Morbus Wilson getestet, beide Tests waren negativ. (24h Urin und Blutabnahme).
Mit diesen Infos bin ich wieder zum Neurologen.
Er hat mir dann mittgeteilt dass man erstmal gar nichts macht.
Meine Schilddrüse wäre nämlich wohl auch in Ordnung, ebenso meine Leberwerte.
Es wäre gut möglich dass die Stellen in meinem MRT eine "unregelmäßigkeit" seien.
Man müsse nach einiger Zeit das MRT nochmal wiederholen.
Dann wurde mir noch Schriftlich mit geteilt das bei mir wohl ein Vitamin D-Mangel vorliegt, der wohl das zittern auslösen kann.
Dann habe ich angefangen 2000mg Vitamin D am Tag zu nehmen -> keine Veränderung.
Das ist jetzt einige Monate her,
ich hab einige Zeit gar nicht gezittert (es zumindest nicht bemerkt) und dann wieder extrem.
Meine Mundwinkel zittern, wenn ich versuch zu lächeln, mein Daumen flattert richtig und zuckt unkontrollierbar, ich habe kleinere Krämpfe an allen möglichen stellen.
Nach anstrengung ist es am schlimmsten, wenn ich z.B. etwas getragen habe, zittern meine Hände manchmal als würd ich unter strom stehen.
Jetzt sind die Untersuchungen ca. 4 Monate her.
Und ich bin immer noch nicht schlauer.
Durch meine Angsstörung habe ich blöderweise gegoogelt und die schlimmsten Erkrankungen gefunden (Leukodystrophien z.B.) habe unfassbare Angst, dass ich eine dieser Erkrankungen habe. Bis zu meinen nächsten Internisten und Neurologen Terminen ist es noch eine ganze Weile.
Und ich bin am verzweifeln. Ich habe große Angst, da anscheinend keiner weiß, was das bedeutet und was ich haben könnte.
Ich würde mich über jeden Ratschlag, ob Experte oder nicht, sehr freuen.
Hat vielleicht irgendjemand eine Idee was mit mir sein könnte?
Freundliche Grüße
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